Levemir im Urlaub kaputtgegangen?

  • Guten Morgen miteinander,


    Ich bin am 15. August in den Urlaub aufgebrochen und hab mir jeweils eine 10er Packung Fertigpens Novorapid und Levemir mitgenommen.


    Diese waren eigentlich nie gekühlt...außer einmal, da war allerdings der Kühlschrank kaputt und das Bier ist etwas angefroren - das Insulin sah aber noch gut aus.


    Ich war 3 Wochen weg. Vor allem ab der Hälfte dieser Zeit wurde der nächtliche BZ-Verlauf immer schlechter (teilweise um die 300)
    Sepbst eine Erhòhung von 24 auf 32 Einheiten brachte nur mäßigen Erfolg (130-160).


    Ganz zum Schluß waren die Nüchternwerte wieder besser (mit erhöhter Dosis).
    Jetzt bin ich seit einer Woche wieder zu Hause. Seitdem meine übliche Dosis 24 Levemir und die Nüchternwerte sind wie sonst daheim auch. Ich weiß allerdings nicht, ob ich einen Pen von zu Hause genommen hab oder einen aus dem Urlaub.


    Gestern musste ich einen neuen Pen aus dem Kühlschrank holen - einen von der "Urlaubspackung". Jetzt wache ich gerade auf mit 227, Durst und muss aufs Klo.


    Jetzt habe ich Angst, dass das Levemir hinüber ist?
    Ich weiß - zu Hause war das jetzt erst einmal - aber trotzdem. Soll ich jetzt abwechselnd das Levemir testen und sehen ob der BZ Verlauf reproduzierbar ist? Andererseits macht es keinen Spaß mit über 200 zu schlafen wenn ich um 6 arbeiten will.


    Wie verhält sich Levemir, wenn es kaputt ist? Verliert es an "Potenz", wie es bei mir möglicherweise der Fall ist? Weil ganz ohne Wirkung ist es ja nicht.


    Wie gesagt - es war jetzt etwa 30 Tage nicht gekühlt und einmal war es sehr kalt - ansonsten normalerweise keine größeren Schwankungen.


    Achja beim Novorapid ist mir nichts aufgefallen.


    Danke schonmal für Hinweise.



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  • Wenn das Bier angefroren ist, ist es das Insulin auch. Es wird wohl zersetzt/zerstört sein.


    Ich Packe grundsätzlich kein Insulin in Fremde Kühlschränke, dann passiert so etwas nicht.

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    puɐʇsɟdoʞ uǝuıǝ ǝpɐɹǝƃ ʇɥɔɐɯ 'uuɐʞ uǝsǝl sɐp ɹǝʍ シ

  • Im Urlaubsmodus verändert sich der Insulinbedarf schon mal: Veränderte Schlafenszeiten und Ernährungsweise, veränderter Tagesablauf usw.


    Das musst du wohl paar Tage austesten, ob es kaputt ist.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Sind noch 7 Pens oder so...


    Ich glaub, wenn das jetzt nochmal passiert, schmeiss ich die Dinger weg.


    Komisch ist, dass das Novorapid einwandfrei funktioniert.


    Das Bier ist erst gefroren beim aufmachen.
    Naja schade drum.



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  • Zitat von Murray;258142

    Komisch ist, dass das Novorapid einwandfrei funktioniert.

    Nee, ist nicht komisch. Ist halt eine völlig andere Substanz. Ist auch gut so, man kann sich dann nämlich mit kleinen Dosen Novo halbwegs über Wasser halten, auch wenn das Levemir kaputt ist. Mir ist ja Levemir schon zweimal (wahrscheinlich durch Hitze) kaputtgegangen. Mein Bedarf stieg dann praktisch über Nacht auf mehr als das Doppelte, weil die Wirksamkeit einfach stark nachliess. Zu Hause die Patrone gewechselt und alles war wieder in Ordnung.

  • Zitat von T.M.;258147

    Nee, ist nicht komisch. Ist halt eine völlig andere Substanz. Ist auch gut so, man kann sich dann nämlich mit kleinen Dosen Novo halbwegs über Wasser halten, auch wenn das Levemir kaputt ist. Mir ist ja Levemir schon zweimal (wahrscheinlich durch Hitze) kaputtgegangen. Mein Bedarf stieg dann praktisch über Nacht auf mehr als das Doppelte, weil die Wirksamkeit einfach stark nachliess. Zu Hause die Patrone gewechselt und alles war wieder in Ordnung.


    Hm ok das bestätigt meinen Eindruck, dass es kaputt ist.
    Zum Glück hab ich noch ein paar alte Pens zu Hause. Bestell ich mir heut gleich Nachschub.


    Danke euch allen.



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  • Rumprobieren ja, aber mit neuen Levemir Pens. Da werden die Versuche bestimmt erfolgreicher. Lieber mehr kein Risiko eingehen, wenn man sich nicht mehr sicher ist, ob das Insulin noch gut ist.

    Gelassenheit ist eine anmutige Form von Selbstbewusstsein!
    (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Zitat von Murray;258142

    Das Bier ist erst gefroren beim aufmachen.
    Naja schade drum.


    Der erste Punkt ist: Das Bier gefriert bei all den Inhaltsstoffen sicherlich erst unter 0°C. Durch das Öffnen, bzw. auch bewegen hast du den Anstoß zum Auskristallisieren gegeben. Das heißt für das Insulin aber auch, dass es ähnlichen Temperaturen um die unter 0°C ausgesetzt war, was die Vermutung sehr nahe legt, dass hier auch Teile gefroren gewesen sein könnten. Wirklich herausfinden kannst du das nur durch ein paar Tage rumprobieren.

    Viele Grüße
    Sebastian

  • Die Zerstörung von Insulin ist eine Zeitreaktion. Also es ist nicht so, dass auf einen Schlag das Zeug komplett kaputtgeht, sondern bei grenzwertigen Temperaturen oder im Warmen nach und nach. Je nachdem wieviel Prozent der Moleküle im Eimer sind, ist das Insulin eben noch zu 80% oder nur noch zu 30% wirksam...Das ist auch der Grund, warum du die Ampullen kühl lagerst, trotzdem aber während der Benutzung draußen haben kannst. Diabetiker mit extrem geringem Bedarf werden das im Sommer schon mal beobachtet haben, dass gegen Ampullenende der Bedarf langsam etwas steigt.


    lg

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Ich würde nichts riskieren u. das dem Gefrierpunkt ausgesetzt gewesene Levemir nicht mehr verwenden.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Ich würde sie wegschmeißen. Betrachte es als unerwartete Urlaubsausgaben und vergiss es.
    Meine Levemirdosis war am Anfang meiner Diabetes sehr gering, nach drei Wochen benutzung merkte man schon wie die Wirkung langsam etwas nachließ.

    Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen.
    Kannst du es nicht lösen, mache auch kein Problem daraus!

  • Mach ich jetzt auch. Mein Glucagon hab ich vorhin schon weggespritzt. Auf das verlass ich mich nämlich auch nicht mehr - war im gleichen Beutel.


    Ungeplante Urlaubsausgabe? Ja stimmt, aber mit Abstand die preisgünstigste :D



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  • Habe gerade den Online Teil von Geri Winkler zu seinem Buch "Seven Summits" gelesen, bzw. bin noch dabei. Hierbei bin ich auf ein sehr interessantes, zufälliges, Experiment gestoßen.


    Ihm ist in einer Nacht eine Pen-Ampulle Humalog gefroren und er hat sie weiter benutzt nach dem Auftauen unter Beobachtung des BZ und das ganze sogar zu Hause mit dem Tiefkühlfach wiederholt:


    Zitat

    Die Ergebnisse waren immer die gleichen. Das Analogon ist nach dem Auftauen uneingeschränkt wirksam, mit der kleinen Einschränkung, dass man es nicht gleich nach dem Auftauen verwenden soll. Erst einige Stunden (die genaue Zeitdauer konnte ich nicht ermitteln) nach dem Auftauen erreicht es wieder seine volle Wirksamkeit.


    Quelle: http://www.winklerworld.net/at…20eines%20Diabetikers.pdf (S. 28)


    Edit:


    Die weitere Info, die Joa wohl schon mal hier im Forum dazu gegeben hatte, hab ich wohl eben überlesen:



    Quelle: s.o.

    Viele Grüße
    Sebastian

  • Sebastian hat mein Experiment erwähnt. Deshalb möchte ich noch einiges ergänzend hinzufügen.


    Ich habe mit NovoRapid, Humalog und Lantus getestet. Über Levemir kann ich nichts sagen, da ich es noch nie verwendet habe. Ich habe die drei genannten Insuline mehrere Tage im Tiefkühlschrank gelassen, danach aufgetaut und verwendet. Bei keinem der Insuline konnte ich einen Wirkungsverlust feststellen. Trotzdem achte ich peinlichst darauf, dass mir das unterwegs nicht passiert, da diese wenigen Experimente kein Garant sind, dass das Insulin dabei nicht doch einmal kaputt geht und dann ist da noch die Aussage von Frau Austenat, auf die Joa hingewiesen hat. Zweimal ist mir das trotz aller Vorsichtsmassnahmen doch passiert, beide Male in Nepal. Diese Tests sollen also nicht zu Leichfertigkeit verleiten, sondern bestenfalls dazu, nicht gleich in Panik zu verfallen, wenn doch einmal die Dinger einfrieren. Die gleichen Tests hat auch Will Cross (zu Fuß durch die Antarktis und auch auf den Everest) aus ähnlichen Motiven und mit den gleichen Ergebnissen durchgeführt.
    Wesentlich gelassener sehe ich hohe Temperaturen, bei denen im schlimmsten Fall ein langsamer Verlust der Wirksamkeit feststellbar ist. Diesem kann man immer mit einer leichten Dosiserhöhung entgegenwirken. Obwohl ich oft viele Monate in heißen Regionen ohne jegliche Kühlung unterwegs bin, war solch eine Dosiserhöhung noch nie notwendig.
    Obwohl ich Levemir nicht kenne, würde ich, rein aus dem Bauch heraus, den Wirkungsverlust im Urlaub eher dem Einfrieren als den höheren Temperaturen zuschreiben. Drei Wochen sind nicht viel. Würde Insulin in derart kurzer Zeit so viel an Wirkung verlieren, wäre es ja fast unbrauchbar. Darüber wäre sicher schon berichtet worden.


    Liebe Grüße


    Geri

  • Hallo Geri.


    Das Insulin war so gut wie nie wärmeren Temperaturen ausgesetzt. Hatten tagsüber selten mehr als 15° C. Es muss also an dem Kühlschrank liegen. Mit Hitze hatte ich ebenfalls noch keine Probleme.
    Anscheinend ist Levemir doch ein anderes Paar Schuhe bzgl Kälte?



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