Merkwürdige Blutzuckerwerte bei einem eigentlich Gesunden

  • Hallo,


    BZ Werte "dürfen" bei einem Gesunden per Definition nicht länger als eine Stunde über 200 mg/dl bleiben. Und das ist schon sehr großzügig bemessen! Normalerweise steigt ein BZ gar nicht so hoch an.


    Und nüchtern muss der Wert viel niedriger sein! Der Körper muss nach einer langen Fastenphase, also in der Nacht, den BZ in den Griff bekommen.


    Welcher Typ und warum und weshalb kann man so ohne weiteres nicht sagen. Dafür braucht man einen Antikörpertest und je nachdem, wie es sich jetzt entwickelt, einen Glukosetoleranztest. Aber zum Arzt muss die Dame auf jeden Fall.


    Halt uns doch mal auf dem Laufenden.


    Bei mir ging es übrigens auch so los. Ich habe bei Routinekontrollen auf der Arbeit, also einfach mal stixen, erhöhte Werte festgestellt, hin und wieder. Dann auch mal nüchtern bis 150 mg/dl. Im Stress habe ich die Werte vergessen und ignoriert. Und dann 4 Monate später hatte ich 469 mg/dl, hatte die typischen Symptome und habe mich richtig schlecht gefühlt... Hätte ich mal eher darauf geachtet, bzw. die Werte abklären lassen.


    Liebe Grüße
    Laila

    Liebe Grüße
    Laila

  • Zitat von Laila;277268

    Hallo,
    Bei mir ging es übrigens auch so los. Ich habe bei Routinekontrollen auf der Arbeit, also einfach mal stixen, erhöhte Werte festgestellt, hin und wieder. Dann auch mal nüchtern bis 150 mg/dl. Im Stress habe ich die Werte vergessen und ignoriert. Und dann 4 Monate später hatte ich 469 mg/dl, hatte die typischen Symptome und habe mich richtig schlecht gefühlt... Hätte ich mal eher darauf geachtet, bzw. die Werte abklären lassen.


    Da sieht man mal, was die Routinekontrollen bringen :D


    Auch ohne vorherige Kontrollen, hättest es zum gleichen Zeitpunkt gemerkt.....

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Zitat von Laila;277268


    BZ Werte "dürfen" bei einem Gesunden per Definition nicht länger als eine Stunde über 200 mg/dl bleiben. Und das ist schon sehr großzügig bemessen! Normalerweise steigt ein BZ gar nicht so hoch an.


    Ja. Das Problem ist: Selbst wenn ich davon ausgehe, dass das IQ zu hoch misst und der Wert wegen der Plasmakalibrierung nochmal zu hoch angezeigt wird, komme ich niiiiiiemals auf die etwa 100mg/dl, die ein Gesunder 3,5h nach dem Essen haben sollte. Ich habe nur ein bisschen ein schlechtes Gewissen, dass sie sich jetzt so Sorgen macht, dass sie Diabetes haben könnte. Wenn nichts ist, war ja (zum Glück) alles umsonst. Aber der Rat zum Arzt zu gehen war schon richtig oder? Ich hatte ja eigentlich keine andere Wahl, ich konnte ja wohl kaum sagen, die Werte seien okay. :11weinen2:

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Hallo THF, ich hätte mich genauso wie du verhalten. Nur blöd, dass jetzt Wochenende ist. Sie könnte höchstens noch in einer Apotheke messen, aber was bringt das? Ich drücke die Daumen, dass alles o.k. ist. Aber gut schaut es leider nicht aus. :( Falls du was ist, hat sie wenigstens in dir eine Freundin, die ihr Rückhalt bieten kann.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Zitat von Jamuna;277297

    Hallo THF, ich hätte mich genauso wie du verhalten. Nur blöd, dass jetzt Wochenende ist. Sie könnte höchstens noch in einer Apotheke messen, aber was bringt das?


    Ich wollte ihr eigentlich ein BZ-Gerät geben, aber sie meinte, das würde sie nur verrückt machen. Na ja, ich bin mal gespannt. Am Mittwoch hat sie den Termin bei der Diabetologin, ich werde danach mal berichten.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Du hast alles richtig gemacht. Besser wegen so etwas ein Mal zu viel gehen als zu wenig ;) Zumal sie durch dich doch auch soweit bescheit wissen sollte, dass man damit ganz gut leben kann ;)

    Viele Grüße
    Sebastian

  • Ich kenn es auch umgekehrt, beim Sohn meiner Freundin. Dem ist ab und zu schwindelig und zittrig, wenn dann Messe ist der Blutzucker immer unter 30mg/dL

    █══════████████████────────
    puɐʇsɟdoʞ uǝuıǝ ǝpɐɹǝƃ ʇɥɔɐɯ 'uuɐʞ uǝsǝl sɐp ɹǝʍ シ

  • Hallo max_stuggi,


    ich habe die Werte einfach ignoriert. Die Kontrolle hätte schon etwas bringen können. Aber vielleicht schwingt da auch ein bisschen das "nicht wahr haben wollen" mit.


    TryHarderFish: Ich finde du hast alles richtig gemacht. Das IQ misst zwar etwas höher, aber die 200 mg/dl sollte ein Gesunder trotzdem nicht knacken. Und ein Arztbesuch kann nicht schaden. Wenn das alles okay ist könnt ihr alle beruhigt sein. Und wenn nicht, dann war es auch gut, dass ihr frühzeitig erkannt habt, dass es Diabetes ist. Also, alles gut! :)


    Liebe Grüße
    Laila

    Liebe Grüße
    Laila

  • Also grad hat meine Freundin geschrieben, sie war eben beim Arzt zur Blutabnahme. Dabei haben sie ihr den BZ gemessen, der war genau 100mg/dl. Gemessen wurde (vermutlich) mit einem plasmakalibrierten Aviva Nano. Die Grenzwerte für plasmakalibrierte Messwerte sind doch höher oder? Ich meine mich zu erinnern, dass Nüchternwerte bis 110mg/dl normal sind (nicht bis 100mg/dl wie bei Vollblut) oder? Das wäre ja ganz gut. Den HbA1c bekommt sie erst am Mittwoch.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von TryHarderFish;277691

    Also grad hat meine Freundin geschrieben, sie war eben beim Arzt zur Blutabnahme. Dabei haben sie ihr den BZ gemessen, der war genau 100mg/dl. Gemessen wurde (vermutlich) mit einem plasmakalibrierten Aviva Nano. Die Grenzwerte für plasmakalibrierte Messwerte sind doch höher oder? Ich meine mich zu erinnern, dass Nüchternwerte bis 110mg/dl normal sind (nicht bis 100mg/dl wie bei Vollblut) oder? Das wäre ja ganz gut. Den HbA1c bekommt sie erst am Mittwoch.


    Plasmakalibrierte Geräte messen höher, und zwar um 10-15%. Von daher kommt das mit dem Grenzwert von 110 mg/dl schon hin.

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  • Hi,
    Deine Freundin soll am Ball bleiben und sich nicht in vermeintlicher Sicherheit wiegeln lassen oder beschwichtigen lassen. Nüchtern BZ 100 ist schon nicht mehr ok - normal wäre 60-80 bei einem Stoffwechselgesunden. Und "Ausrutscher" über 140 nach dem Essen gibt es auch nicht. Mal kurz nach dem Essen über 120 und dann sofort wieder runter gen 80. Alles andere ist Augenwischerei.
    Sollte der Verdacht auf T2 fallen oder auch "nur" Insulinresistenz" muß/soll sie am Ball bleiben um langfristig Schäden zu vermeiden. Klingt zwar alles "doof" ist aber mit ein wenig Disziplin gut zu händeln.
    Gruß Julmond


    ps. meine Zahlen sind aus meinen Lernunterlagen und ja, ich habe daheim einen prädiabetischen T2 sitzen und weiß wovon ich schreibe....;)

  • Hier mal ein paar Normwerte aus Gross Schölmerich Gerok - Innere Medizin 10. Auflage, 2000


    Glukose Normbereich (Gesunde): 76-110 mg/dL
    bei gesichertem Diabetes mellitus: > 120 mg/dL(Vollblut), 140 mg/dL (Plasma)



    oGGT:
    gesund
    nüchtern <115
    2 h <120
    verminderte Toleranz
    nüchtern >115
    2 h 120-200
    Diabetes mellitus
    nüchtern >120
    2 h >200

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Zitat von Julmond;277702

    Nüchtern BZ 100 ist schon nicht mehr ok - normal wäre 60-80 bei einem Stoffwechselgesunden. Und "Ausrutscher" über 140 nach dem Essen gibt es auch nicht. Mal kurz nach dem Essen über 120 und dann sofort wieder runter gen 80. Alles andere ist Augenwischerei.


    Also die Werte erscheinen mir doch ein wenig arg streng (zumindest für plasmakalibrierte Messungen). Ich habe bei 3 verschiedenen Bekannten/Freunden schon mal Werte knapp unter 160mg/dl gemessen (mit dem Aviva nano) und ich bin mir relativ sicher, dass keiner von denen einen Diabetes hat. Mein Vater ist auch prädiabetisch, er knackt aber nach kohlehydratreichen Mahlzeiten auch die 200er-Marke und hat nen HbA1c von 6,1%. Sollte der HbA1c am Mittwoch gut sein, werde ich ihr aber sagen, dass sie das regelmäßig überprüfen lassen sollte, denn ein gestörter Stoffwechsel scheint ja schon da zu sein.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Hier sind die "neuesten" internationalen Daten nachzulesen


    http://www.phlaunt.com/diabetes/16422495.php


    mit ein paar Englischkenntnissen gut zu lesen und zu verstehen.


    Gruß Julmond


    ps. lieber die "etwas" strengeren Werte anstreben, als sich mit den vermeintlich "leichter erreichbaren" zufrieden geben.
    T2 sammeln in ihrer "Vorlaufzeit" mehr Schäden an als T1, daher lieber straffer und somit gesünder und nicht lieber "leichter".... die Zukunft zeigt es
    pps. viele "Prä´s" haben noch "gute" Hba1c und "sammeln" mit diesen unbemerkten BZ-Spitzen ihre Schäden an den Gefäßen etc. ein
    Mein Mann ist kurz vor der "Manifestation" und das ist gut so !

  • So, mal ne Rückmeldung. Sie hatte ja heute morgen den Termin bei der Diabetologin. Ihr HbA1c ist 6,1%. Die Ärztin meinte, sie würde mit großer Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahren einen Typ 2 entwickeln. Es hat sich jetzt auch herausgestellt, dass einer ihrer Opas und eine Oma Typ 2 hat/hatte, d.h. die genetische Komponente ist auf jeden Fall da. Sie soll jetzt die Kohlenhydrate einschränken und Ausdauersport machen und der HbA1c soll regelmäßig überprüft werden.


    Ich werde ihr heute Abend ein Messgerät mit 50 Teststreifen (Freestyle light mit den TS vom Insulinx, die ich noch nicht benutzt habe) vorbeibringen, dann kann sie mal messen, wie ihr Blutzucker auf bestimmte Lebensmittel reagiert. Ich denke, das ist eine gute Idee oder? Wenn man nicht weiß, wie sein BZ sich bei welcher Nahrung verhält, kann man ja auch schlecht seine Ernährung anpassen. Ich habe ihr auch gesagt, dass sie, wenn sie irgendwann viel Durst bekommt und ohne Grund abnimmt, nochmal zum Arzt gehen soll. Ich glaube nämlich nicht, dass die DiaDoc Antikörper oder sowas bestimmt hat, nicht dass doch noch ein beginnender Typ 1 dahintersteckt.


    Was haltet ihr davon? Das Buch "Schulungsbuch für Diabetiker" werde ich ihr auch mal mitnehmen, da ist ja auch ein Teil für Typ 2 drin. Sie hatte mich nämlich gefragt, was sie sonst noch ernährungsmäßig machen könnte.


    Ich bin auf jeden Fall froh, dass wir es so früh gemerkt haben, bei ihr hätte wohl niemand an Diabetes gedacht.


    Ach und nochwas: Sie hat als rechten Arm eine Prothese, mit der sie zwar greifen kann, aber vermutlich keine Stechhilfe auslösen kann. Hat jemand einen Tipp für eine Stechhilfe, die sie evtl. trotzdem bedienen könnte? Ich habe leider nur "normale", werde ihr aber eine Auswahl mitnehmen in der Hoffnung, dass eine dabei ist, mit der sie klarkommt.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Bei meinem ersten Freestyle Messgerät (ca. 7-8 Jahre her!) war eine Stechhilfe dabei an dem der Auslöseknopf relativ groß und seitlich angebracht.
    Vielleicht wäre das eine Alternative ?


    Der Gedanke ihr eine Messgerät zu geben damit sie die Auswirkungen der diversen Nahrungsmittel bei sich beobachten kann ist nur zu befürworten.

  • Wie wäre es ansonsten mit alternativen Messstellen (Oberschenkel / Wade/ etc)? Zwar sind die Werte dann nicht so aktuell wie aus der Fingerkuppe, aber um einen BZ-Verlauf zu beobachten ja sicherlich dennoch geeignet...eine hierfür geeignete Stechhilfe könnte sie bestimmt über Freestyle bekommen - so viel Werbung wie die im Moment machen unterstelle ich, dass die in Geberlaune sind) :)

    Die Angst vor der Blöße, die Angst vor dem Tod, reicht für ein Leben als verklemmter Idiot! (Stefan Stoppok)

  • Ja, ich habe ihr auch schon gesagt, dass sie am Ohrläppchen und an den Zehen messen kann. Da ihr Hauptproblem momentan aber die pp-Werte zu sein scheinen, sollte sie wohl auch bei kapillarem Blut bleiben, um das auch wirklich messen zu können. Wird schon funktionieren, sie kriegt sonst auch alles damit hin und ansonsten muss ihr Freund eben helfen. :)

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von TryHarderFish;278094

    Ach und nochwas: Sie hat als rechten Arm eine Prothese, mit der sie zwar greifen kann, aber vermutlich keine Stechhilfe auslösen kann. Hat jemand einen Tipp für eine Stechhilfe, die sie evtl. trotzdem bedienen könnte? Ich habe leider nur "normale", werde ihr aber eine Auswahl mitnehmen in der Hoffnung, dass eine dabei ist, mit der sie klarkommt.


    Hallo THF,


    falls die Suche nach einer Stechhilfe für deine Freundin noch aktuell ist, hätte ich da auch noch eine Idee:


    Ich benutze die Accu Check-Fast Clix. Manchmal, wenn das Zittern bei einer Hypo zu heftig ist, funktioniert das Pieken besser, wenn ich es nur mit einer Hand mache. Hier mal ein Foto, um es besser erklären zu können:


    [Blockierte Grafik: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/img2501eqs8apwi5h.jpg]


    Ich halte also die Stechhilfe mit Daumen und kleinem Finger fest, lege den Ring- oder Mittelfinger auf die Öffnung, aus der die Lanzette heraus schnellt, stelle dann die Stechhilfe auf den Tisch und drücke sie mit der Hand nach unten. Geht eigentlich ganz gut mit einer Hand. Hoffe nur, dass man nachvollziehen kann, wie ich es meine :D


    Der Vorteil wäre auch, dass sich die Stechhilfe automatisch spannt, man also keinen Pennükel oder so irgendwo raus ziehen muss. Und da sie eine Trommel hat, muss man die Lanzette auch nicht so oft austauschen.


    Hoffe, es hilft euch,


    Grüßle, Katrin :)

    "Alle sind anders. Jeder ist wie jeder andere und das heißt: anders! [...] Und da jeder Mensch anders als alle anderen ist, ist das ein Mensch wie jeder andere."
    Frederik, autistischer Jugendlicher

  • Hätte noch eine Stechhilfe von IME-DC im Angebot. Die kann man prima mit einer Hand bedienen. HAbs grad an 3 Fingern zu Versuchszwecken ausprobiert. Ich selber verwende sie nicht, weil sie sehr leicht auslöst und ich im 2-Hand-Betrieb sonst immer mit meinen Wurstfingern rankomme, bevor die Nadelöffnung am Finger ist :)

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)