"Medic alert tattoo"

  • Mir fällt auf, dass im englischsprachigen Raum oft über spezielle Typ-1-Tattoos diskutiert wird. Viele lassen sich mehr oder weniger kunstvolle Schriftzüge oder gar halbe Gemälde auf die Fesseln oder Arme stechen, um vom Rettungssanitäter im Falle eines Falles als Diabetiker identifiziert werden zu können. Natürlich auch, um ihre Krankheit als Teil der Persönlichkeit auch optisch zu verewigen, denk ich.


    Ist das in unseren Breiten weniger ein Thema? Ich hör jedenfalls nicht so viel dazu. Liegts an der unterschiedlichen Gesundheitsversorgung (grad in den USA schauts da ja je nachdem recht düster aus) oder woran könnte das liegen, falls es denn anders sein sollte?


    Persönlich würd ich mir nichts Derartiges stechen lassen wollen. Ich bin Tattoos gegenüber nicht negativ eingestellt, irgendwann lass ich mir vielleicht was machen. Aber sicher nicht meine chronische Krankheit. Zumal, plötzlich kann man den Quatsch heilen und s wär überflüssig ... ;)

  • Ich hab das ehrlich gesagt auch noch nie gehört (bin auch nicht so die Tattoo-Spezialistin ;) ), hab das aber grade mal gegoogelt und muss ehrlich sagen, dass ich die Tattoos echt nicht so schön find... Ich denk da kann man sicher einiges draus machen wenn man denn möchte...
    Ich denke/hoffe dass es bei uns nicht nötig ist, sich dick und fett seine Krankheiten auf die Haut tättowieren zu lassen, aber im Endeffekt ist es ja auch Teil unserer Persönlichkeit... Dann wäre ich aber eher für was zweideutiges, z.B. "zuckersüß" mit ner Spritze dabei oder so, das könnte man auch behalten falls "der Quatsch geheilt wird" :D

  • Da ich selber einige habe, würde mich das nicht stören. Man kann es ja in ein Motiv schön einbauen. Wo kann ich das machen? :D

    Optimismus ist Mangel an Detailkenntnis

  • Ich stelle mir gerade so vor:


    Beim Einstellungsgespräch verschweigt man den DM und dann sieht der eventuell zukünftige Arbeitgeber die Tätowierung, woraus sich ergibt, dass ein Diabetiker vor ihm sitzt. ......

  • Wie bei allen anderen Tattoos auch ist immer vorher Denken angesagt! Einfach irgendwo, irgendwas draufloshacken kann ich nicht nachvollziehen. Es gibt auch noch Leute die schon einen sicheren Job haben und deshalb kein Gespräch mehr brauchen oder selbstständig sind oder man zieht sich ein langärmliges Hemd oder sonstwas an? Ich sehe da kein Problem.
    Jenachdem wie es aussieht könnte ich mir auch vorstellen, dass sich Nicht-Diabetiker auch sowas in die Richtung stechen würden wenn es schön ist.


    Aber ich gehe damit auch sehr offen um. Mein (zukünftiger) Arbeitgeber soll alles wissen und wenn ich mich diskriminiert oder sonstwas benachteiligt fühle, beim Gespräch, Arbeit oder sonstwas, wehre ich mich dagegen mit allen Mittel. Und zur Not hilft immernoch die gute alte Rechtschutzversicherung^^

    Optimismus ist Mangel an Detailkenntnis

  • Als Rettungssanitäter kann ich dazu nur sagen: Quatsch.
    Bevor ich irgendwelche Tattoos inspiziere oder gar auf die Idee komme, irgendweclhe Notfallausweise zu suchen, hab ich lange einen BZ gemessen.
    Eine BZ-Kontrolle gehört bei bewusstlosen oder bewusstseinsgetrübten Patienten in den ersten Minuten routinemäßig mit dazu.


    Wer sich natürlich trotzdem seine Diagnosenliste tätowieren lassen will, nur zu...hat ja auch vorteile, falls man mal dement wird :D

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • da kann ich dem max nur recht geben; in unseren Breiten wird sicher keiner ein Tattoo inspizieren
    und den BZ mußt du sowieso messen.

    Sweetboy


    Nur wer nichts macht, macht auch keine Fehler !

  • Hmmm...


    Ausserdem muss man im Tattoo-Studio eine Erklärung untershreiben,in der u.A. steht,dass man nicht an HIV, Hepatitis...Diabetes "leidet"...
    Man kann das natürlich verschweigen, aber im Falle einer Komplikation (Allergie gegen die Farbe, Entzündung, schlechter Wundheilung) hat man dann schlechte Karten, wenns um Schadenserstz-Ansprüche geht...


    Greetinx!

    Die Arbeit mit einem Computer ist wie U-Boot fahren...
    Kaum öffnet man ein Fenster, beginnen die Probleme.

  • Rigipitil


    Wüsste jetzt nicht warum in diesem Schreiben auch Diabetes stehen sollte, falls man bei einen der wenigen Tattoo-Studios ist wo das überhaupt verlangt wird...


    Ausserdem kann ich einen Tätowierer sowieso nicht aufgrund von Allergie, Entzündung (zumindest eine späte) und schlechter Wundheilung verklagen. Darauf hat der Tätowierer keinen Einfluss.

    Optimismus ist Mangel an Detailkenntnis

  • Rigipitil


    Wüsste jetzt nicht warum in diesem Schreiben auch Diabetes stehen sollte, falls man bei einen der wenigen Tattoo-Studios ist wo das überhaupt verlangt wird...


    Ausserdem kann ich einen Tätowierer sowieso nicht aufgrund von Allergie, Entzündung (zumindest eine späte) und schlechter Wundheilung verklagen. Darauf hat der Tätowierer keinen Einfluss.

    Das mein' ich aber auch. Ich hab weder beim ersten, noch beim zweiten Tattoo oder Piercing irgendwas unterschrieben. Tätwierungen sind noch immer eigenes Risiko, selbst wenn man 'ne Allergie bekommen oder sich was entzünden sollte, kann man in den seltensten Fällen dem Tätowierer an den Karren fahren.

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • Mir hat auch schonmal ein piercingsstudio abgesagt, weil ich Diabetes hab. Im Formular stand so ungefähr: "Ich versichere hiermit, dass ich nicht an Aids, Hepatitis, Diabetes, oder eine anderen anteckenden Krankheit leide" Na, danke.


    Im nächsten Studio wurde danach gefragt, aber nur, weil sie wissen, dass die Nachsorge dann evtl anders sein muss.

  • In meinem Tatoo-Studio muss ich sowas auch immer unterschreiben. Habe beim ersten Mal erwähnt, dass ich DM habe, das war aber kein Problem, jetzt unterschreibe ich den Zettel einfach immer.

  • Pfffffffffffff................


    Wie wär's: Statt einem Tattoo ein simples Plstikkärtchen (mehrsprachig) "Ich bin Diabetiker" mit einigen Angaben in die Geldbörse? Hab ich. [Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/icq/cool.gif]


    Oder eine Halskette in der Art eines Medaillons mit Rot-Kreuz-Zeichen auf dem Deckel, das man öffnen kann u. in dem sich ein Zettel mit Notfalldaten befindet. (Hab ich auch, wegen der Plastikkarte allerdings nicht mehr benutzt). [Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/icq/mocking.gif]


    Finde ich jedenfalls besser als ein Tattoo.


    [Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/icq/smile.gif]

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Ein Plastikkärtchen wird wohl kaum jemand finden, weil niemand einfach so in den Taschen einer hilflosen Person wühlt (also zumindest niemand, der helfen möchte). Da ist's dann eher so, wie max_stuggi schon schrieb, dass die Sanitäter fix den BZ messen, dann wissen die, woran sie sind.


    Wenn man's so richtig überlegt, sind eigentlich sämtliche Dinge, die andere, die einem helfen könnten, informieren sollen, dass man Diabetiker ist, für den Allerwertesten. Habe zwar auch so eine Karte "Ich bin Diabetiker" in der Geldbörse aber helfen würde sie wohl nicht. Bekomme das hier auch oft genug mit, dass die Sanis und Assistenten bei Einsätzen eher den BZ messen...nach Karten oder dergleichen sucht da niemand.

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  • Die Plastikkarte ist viel sinnvoller als ein Tatoo.


    Wenn man beim Rettungsdienst landet ist eh alles super. Da braucht man weder das eine noch das andere.
    Problematisch ist da eher die Polizei. Die können einen schnell für besoffen oder auf Drogen halten und nehmen einem dann alles incl. Hypostoff ab. Besonders wenn sie Nadeln finden, was bei uns Diabetikern sehr häufig vorkommt, schalten sie auf stur und hören einem nicht mals mehr zu.


    Da sie neben der obligatorischen Leibesvisitation aber auch die Daten feststellen sehen sie dann das Kartl und nun kommt der Rettungsdienst (falls man nicht ansprechbar ist) oder die Erleuchtung und alles ist in Butter.


    Während der WM 2006 bin ich das letzte mal für 2 Stunden auf der Wache gesessen, da ich Spritzen dabei hatte. Das war mir eine Lehre. Seitdem ich vor jeder Leibesvisitation deutlich sage "Ich bin Diabetiker, bitte seien sie vorsichtig mit meinem Insulin und den Spritzen, ..." ist mir nichts mehr passiert. Ok, ich lebe auch jetzt nicht mehr in Bayern ;)