Diabetes-Management während Krankenhausaufenthalt

  • Es bricht bei Werten um die 80 schonmal "Panik" aus und das Insulin wird weggelassen oder die Bombenration KH wird serviert...


    Ich hatte im KH eine Pflegerin, die spät abends bei 150 mg/dl mit der Safttüte neben dem Bett stand. Als ich mich geweigert habe, den Saft zu trinken, stand die Besorgte nachts um 3:00 wieder mit Messgerät vor dem Bett...


    Nett war auch die erstaunte Frage (vor einer Untersuchung, bei der man nüchtern sein musste): Wieso haben sie denn Insulin gespritzt, sie haben doch gar nichts gegessen!


    Andererseits: Wenn man es vernünftig erklärt, sind die meisten PfegerInnen doch interessiert, was, wie und warum man wann Insulin spritzt.

    Living young and wild and free... :urlaub just having fun!

  • ...der Diabetes läuft irgendwie nebenbei und schlechte Werte werden mehr oder weniger akzeptiert.

    Denke auch, daß das vielen Ärzten ziemlich schnuppe ist. Wichtig ist nur, daß nicht direkt während einer Behandlung eine Entgleisung einsetzt.
    Sehr gern werden, glaube ich, erhöhte BZ-Werte in Kauf genommen.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Ich bin in der Vorbereitung auf meine OP (übermorgen) auf einen sehr interessierten Nakosearzt gestoßen, der letztlich mein Diabetesmanagement in meine Hände gelegt hat. Basal morgens wie immer und dann das Kurzzeitinsulin mit in den OP nehmen und in den Aufwachraum, falls der BZ zu hoch ist. Ich habe jetzt schon ziemlich hohe Werte - ist bestimmt die Aufregung

    Wann eigentlich wurde aus Sex and Drugs and Rock and Roll


    Veganismus und Lactoseintoleranz und Helene Fischer???

  • Ich hab mal im Krankenhaus eine Frau aufs Zimmer gelegt bekommen, die aus einem anderen Krankenhaus verlegt worden ist. Dort wurde abends ein 500er Wert gemessen, mit Insulin korrigiert.
    Als sie in "unser" Krankenhaus verlegt worden ist, wurde ungefähr 6 Stunden später ein 120 mg/dl Wert gemessen und Panik brach aus "Von 500 auf 120, so eine Blutzuckersenkung, das geht nicht, das ist gefährlich"
    Also wurde ein Glukosetropf angehängt, eine volle Pulle reinlaufen lassen, erst als der Blutzuckerwert wieder auf 300 mg/dl war, haben alle aufgeatmet und ich hab mit den Zähnen geknirscht. [Blockierte Grafik: http://www.das-hamsterforum.de/wcf/images/smilies/raufen.gif]
    Ein Glück konnte ich mir bis jetzt immer selbst helfen.

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Ich habe jetzt schon ziemlich hohe Werte - ist bestimmt die Aufregung

    Du, das ist doch ganz klar. So ne Op ist sehr aufregend, zum Glück gibt es dann das Aufwachen danach und man/frau hat es hinter sich.
    Alles Gute Dir für Deine OP!!!

    Die kleinen Freuden wärmen das Herz.
    (aus Italien)

  • Hallöle,


    Kleine Anekdote zu Thema:
    Bei meiner Bandscheiben-OP am 20.07.16 wollte ich meine Pumpe mit in den OP nehmen (war auch so mit der Anästhesie gesprochen). OP-Dauer 1 Std. mit Vorbereitung und Aufwachzeit ca. 2,5 - 3 Std. Am OP-Tag hat ein anderer Anästhesist Dienst. Da die OP jedoch unter Röntgenkontrolle gemacht wird, weise ich ihn darauf hin, dass die Pumpe außer Reichweite bzw. geschützt werden sollte. Dem diensthabenden Anästhesisten war es dann lieber, keine Verantwortung für die Pumpe übernehmen zu müssen. Also Entscheidung die Pumpe abzulegen. Ich wühle also die Katheterstelle frei, um abzukoppeln. Der OP-Pfleger sieht sich das an und fragt: "Und wie implantieren wir die Pumpe wieder?" Meine Antwort: "Gar nicht!" 2. Frage: "Wie kriegen wir das ab!" Antwort: "Ich koppel einfach ab." und koppele ab. OP-Pfleger macht spontan aus Kompressen einen Katheterschutz, damit er nicht raus reißt, die Stelle gepolstert ist und ich danach wieder ankoppeln kann.
    Nach der OP war meine Pumpe erst mal weg. Wurde aber später im OP wiedergefunden. BZ vor OP 202 mg/dl (Anästhesie hatte darum gebeten), nach OP 220 mg/dl). Korrektur gedrückt und am nächsten Morgen BZ wieder OK.


    Schön war noch der dritte Tag nach OP. Krankenschwester kommt ins Zimmer. "Wir haben gerade erfahren, dass Sie eine Insulinpumpe tragen." Ja, korrekt. "Machen Sie das selbst mit dem Blutzuckermessen oder sollen wir das machen?" Ich denke nur: "BOOAAAHHH, das fällt euch aber früh ein." So chaotisch, wie die Station auch ist, Bandscheiben-OP´s können die. Selbst Geroge Clooney hat sich dort behandeln lassen.


    LG
    Ute



    .

    "Halb voll oder halb leer?", fragt der Kopf.
    "Jeden Schluck genießen!", sagt das Herz.

  • Ich hab ja erfahren, daß in den Tagen nach der Whipple-OP, als ich in der Intensiv lag, sowas wie eine Basalversorgung über einen Perfusor gelaufen sein muß. Von denen hatte ich ja ohnehin mehrere mit allem möglichen Zeug angeschlossen.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Die erste feste Nahrung gab mir dann ein junger Pfleger...... einfach so. Von den Ärzten hatte ich nicht gehört, daß es wieder losginge. Wie gesagt, er gab mir einen großen Joghurt. Von Kreon oder überhaupt Enzymen hatte ich bis dato nichts gehört u. mir wurde auch noch nichts erklärt dazu.


    Nach dem Joghurt war mir schlecht u. ich bekam Schmerzen u. Schweißausbrüche!


    Die Ärzte kamen, darunter der Prof.
    Er guckte so über die Brille u. meinte, ob ich was zu mir genommen hätte? Freilich, den Joghurt........
    "Wer hat das angeordnet? Bekam der Patient Verdauungsenzyme? Warum nicht?"


    [Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/icq/mad.gif]


    Was soll ich sagen..... den Pfleger hab ich nicht mehr gesehen! Der war ab sofort wech. Was man alles erleben kann. [Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/icq/unknown.gif]

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  • Ja ich hatte auch eine Woche das "Vergnügen" Intensivstation, inkl. Insulin-Perfusor und perönlichem Bolus-Rechner (Schwester Franzi :loveyou: ) . Mit all den Mittelchen gegen die Post-OP-Zipperlein konnte ich keinen klaren Gedanken fassen ;) .


    Sonst war es elendig langweilig...


    Mein erster Bettnachbar war etwas senil und felsenfest davon überzeugt, dass mit ihm "medizinische Experimente" gemacht werden. Nachts war es besonders schlimm ;( .


    Bin dann auf ein anderes Zimmer gekommen und der Bettnachbar dort war leider etwas "schweigsam", weil künstlich beatmet. Die waren gerade dabei ihn davon wieder zu entwöhnen. Also längere Zeit künstlich beatmet zu werden ist echt kein Spass!


    Sorry, das ist jetzt voll off topic :whistling:

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    2 Mal editiert, zuletzt von Grimmi Grimbart ()

  • Bin dann auf ein anderes Zimmer gekommen und der Bettnachbar dort war leider etwas "schweigsam", weil künstlich beatmet. Die waren gerade dabei ihn davon wieder zu entwöhnen. Also längere Zeit künstlich beatmet zu werden ist echt kein Spass!


    Den hätte ich lieber gehabt!

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  • Bei mir wird ja am Bauch rum geschnippelt werden, d.h. den kann ich vermutlich für den Bolus vergessen und muss statt dessen den Oberschenkel nehmen. Hab ich bislang noch nicht gemacht.



    Weiß jemand, wie viel länger (ungefähr) das Insulin braucht, bis es wirkt, wenn es statt in den Bauch ins Bein gespritzt wird???


    Ich spritz Protaphane, das ist ja sowieso etwas "bedächtig" ;) , von daher muss ich den SEA neu planen und dazu kommt dann noch das andere Essen im Krankenhaus, also Normalkost, kein Low carb, wird vermutlich etwas kniffelig, von Kortison und dem Ganzen anderen Kram ganz zu schweigen.

    Die kleinen Freuden wärmen das Herz.
    (aus Italien)

  • Der Unterschied zw. Wirkzeit Bauch/Bein ist so gering, der Einfluss von OP, Heilung, Veränderte Tag/Nacht-Zeiten, anderes Essen ist dagegen soviel größer. Ich glaube das kannst du vernachlässigen.

  • Wenn schon ein Bettnachbarn-Thread,dann -Bettnachbarn und deren Besucher-


    Aber,es gebt ja ab und zu auch positiv aus mit denen.
    Die nette Dame ,die letztes Jahr neben mir lag,als der Fuß dran war, kam mich dieses Jahr extra besuchen, als ich mit dem Knie stationär war. Sie musste rel. weit fahren dafür und sich einen Fahrer besorgen. Das hat mich SEHR!!!gefreut.
    Es gibt noch Gute da draussen!

    Gelassenheit ist eine anmutige Form von Selbstbewusstsein!
    (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Komme gerade von der Voruntersuchung im Krankenhaus.
    Ist schon merkwürdig, früher wurden die Untersuchungen alle stationär gemacht, heutzutage ambulant und man geht i.d.R. am OP-Tag erst stationär ins Krankenhaus. Wenn die Blutuntersuchung ok ist, dann komme ich nächsten Mittwoch unters Messer.


    Die Fachärztin bat mich darum, bei meiner Dia-Praxis einen Plan ausarbeiten zu lassen, wie viel Bolus und Basal ich spritzen soll, bzw. bei welchem Wert sie im Krankenhaus was tun sollen.


    Der Narkosearzt meinte, nachdem ich ihm sagte, dass ich noch ne Restproduktion habe und meine BPD mal meint, sie will auch was tun und mal nicht, ich solle Basal abends ganz weg lassen und Bolus am Morgen klar auch (Basal spritze ich nur zur Nacht). Nachdem ich das nicht wollte, aus Angst dann zu hoch zu kommen, wollte er, dass ich die Nacht vorher schon komme, damit sie überwachen und handeln können, wenn ich ne Hypo bekomme. Das finde ich sehr verantwortlich und erleichtert mich DM1-Anfängerin ungemein, denn ich schwanke gerade auch nachts zwischen zu hoch und zu niedrig, wie gesagt, je nach Laune meiner BPD. Und in dem Fall, ab 18Uhr abends darf ich nichts mehr essen, wüsste ich nicht, wie anders mit ner Hypo umgehen, als wie immer TZ zu essen...


    Beide waren sehr am Libre interessiert und haben es sich genau zeigen lassen. Ich darf es dran behalten und soll das Lesegerät mit in den OP bringen, witzig oder?

    Die kleinen Freuden wärmen das Herz.
    (aus Italien)

  • ...soll das Lesegerät mit in den OP bringen, witzig oder?

    Nö, die kennen das noch nicht u. so 'ne OP kann sich ganz schön strecken. Da kann man doch bei der Gelegenheit bissel rumspielen, bevor es langweilig wird.


    :rofl

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Ich würde deinen Namen draufkleben, damit du das Lesegerät hinterher noch hast. Oder in einem Täschchen um den Hals hängen. OP-Hemdchen haben keine Taschen.

  • Ich würde deinen Namen draufkleben, damit du das Lesegerät hinterher noch hast. Oder in einem Täschchen um den Hals hängen. OP-Hemdchen haben keine Taschen.


    Yep! Sehr wichtig! Gut dass du daran gedacht hast Cindbar! Kann ich aus eigener OP Erfahrung nur bestätigen. Gute Besserung weiterhin für dich und alles Gute für deine OP Traute!


    LG Charlotta

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.