Notfallausweis und co. nutzt Ihr dies?

  • Guten Morgen,


    Ich bin die Tage beim googeln auf die verschiedensten Sachen bezüglich Diabetes gestoßen, unter anderem auch Notfallausweise und co..


    Mich würde interessieren wie Ihr das handhabt. Habt Ihr einen Notfallausweis, Notfallschmuck (Armband mit Hinweis z.b.) oder gar ein Tattoo?


    Es scheint recht umstritten zu sein. Auf der einen Seite heißt es, es sei nicht gut sich sich so öffentlich zu outen, es schade dem Image der Diabetiker (Aussage eines Diadocs bezgl. der Armbänder). Ein Notarzt findet nur die Notfallausweise gut. Auf der anderen Seite ist es für einen Laien vielleicht hilfreich wenn er auf einem Armband sieht man hat Diabetes.


    LG

  • Habe ein Plastikkärtchen (deutsch/englisch "I'm a diabetic") in meiner Geldbörse. Die wichtigen Angaben, DM Typ I u. Blutdruck bei mir, samt verwendeter Medikamente u. natürlich die Personalien werden mit Kuli eingetragen.


    Das Ding habe ich mal bei Roche bestellt.


    [Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/icq/wink.gif]

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Frage mich das auch immer wieder. ?( ..habe ein kleines Kärtchen in der Geldbörse....aber wer guckt im Notfall in die Geldbörse??? Inzwischen wird, soweit ich weiß, bei Notfällen immer sehr schnell der Zuckerwert kontrolliert - und das bevor man die persönlichen Sachen des Opfers durchsucht....


    Caro <>
    Solange Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade für mich Obst!!!


    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

  • Ich habe auch eine zweisprachige Karte im Scheckkartenformat in der Geldbörse mit der Medikation.

  • Hallo,


    ich habe nichts. Es gibt so viele Ausweise.Von jeder Firma einen. Gibt es eigentlich in der Zwischenzeit einen offiziellen, mit dem an auch Fliegen kann.


    Die Sanitäter nehmen eh bei einer bewusstlosen Person als ersten einen BLZ. Deshalb mach ich mir da keine großen Sorgen.


    Gruß nemo



  • Ich hätte auch gern einen mit dem man fliegen kann, mein Nimbus 2000 ist schon länger nicht mehr Flugtauglich ;-)


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  • Ob eine Person mit Diabetes einen Notfallausweis braucht, lässt sich nicht allgemein beantworten. Selbst die Erkenntnis, ob die Mehrheit einen hat, ist nicht dazu geeignet zu entscheiden, ob du einen brauchst.


    Wenn du ab und zu Hypos mit Kontrollverlust hast, dann brauchst du einen, falls du nicht sowieso nur Zuhause im Zimmer rumhängst.

  • Ob ich einen benötige kann ich so gar nicht sagen. Ich bin noch in der Einstellungsphase.


    Nein natürlich hänge ich nicht nur in meinem Zimmer rum, ich nutze schon das ganze Haus! -> Spaß bei Seite. Mir ging es eben drum, wenn ich in der Öffentlichkeit ein Problem habe und selbst nicht handeln kann. Bis Rettungskräfte vor Ort sind dauert es auch etwas. Ja sie testen den Bz. Falls Ersthelfer eine Karte oder ähnliches sehen könnten sie jedoch auch schon handeln.


    Vg

  • Wenn du bewusstlos bist kann dir niemand helfen ausser Rettungskräfte. Wer hat schon Glucagon Spritzen dabei??


    Deshalb ist dieser Ausweis meiner Meinung nach überbewertet. Trotzdem habe ich einen in der Brieftasche hinter meiner Aok Karte. Aber mehr der Form halber, schaden kanns nicht ;-)


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  • Ich hab schon bei einer Diabetikerin erlebt, dass sie nicht bewusstlos war aber nicht mehr in der Lage war sich selbst den Traubenzucker oder Cola zu verabreichen. Ansprechbar war sie. Klar wenn es so krass ist hilft nur noch die Spritze vom Arzt, das steht außer Frage, dass dann auch der Ausweis nix bringt.


    Vg

  • Also ich hab einen Ausweis im Portemonnaie und sehe ihn nicht als unglaublich notwendig.
    Bei Bewusstlosigkeit kann Jeder der nachschauen möchte, es auch gerne tun.
    Ich denke das die Hilfe von einem Laien sich auf Hand streicheln und gut zureden ausläuft, bis der Rettungsdienst eintrifft.
    Und der weiss dann aber schon direkt bescheid...


    Wie es jetz im Ausland ist ... ?(


    Nachtrag: Ich war auch mal fast Bewusstlos und konnte nich mehr handeln, mein Gegenüber ein guter Freund, war sich seiner Lage sehr sicher. Er drückte mir die Cola an Hals, ob ich noch Schlucken konnte weiss ich garnicht. Auf jeden kam ich wieder zu mir.

  • Zitat

    Ich hab schon bei einer Diabetikerin erlebt, dass sie nicht bewusstlos war aber nicht mehr in der Lage war sich selbst den Traubenzucker oder Cola zu verabreichen. Ansprechbar war sie. Klar wenn es so krass ist hilft nur noch die Spritze vom Arzt, das steht außer Frage, dass dann auch der Ausweis nix bringt.


    Vg


    Also aufgrund meines Diabetes bedingten Hintergrundwissens würde ich bei einer hilflosen Person eine Unzerzuckerung für möglich halten, und sicher auch entsprechend handeln. Aber würde ich mir trauen zuvor das Portemonnaie der Person zu durchsuchen? Ich glaube eher ich würde auf Verdacht handeln. Ohne Hintergrundwissen ist es noch schwieriger das richtige zu tun, es kann sich um eine betrunkene Person handeln, um einen Schlaganfall, um Herz oder Kreislaufprobleme. Schwer zu sagen. Die Angst was falsches zu tun zwingt die meisten, ihre Hilfe auf den Notruf zu beschränken. Was auch immer die richtige Wahl ist.


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  • Genau darum geht es. Die Idee der Armbändr z.b. ist es, dem Laien zu vermitteln, dass man Diabetes hat und wohl eine Unterzuckerung vorliegt, dringend Glukose benötigt wird, das man eben gerade nicht betrunken ist. Ich selbst würde natürlich auch zuerst den Notruf absetzen und dann weiter schauen was ich tun kann und ob irgendwo eine Info vorhanden ist.


    Einerseits sehe ich diese Dinge auch als sinnvoll und viel leicht hilfreich an, andererseits sehe ich es natürlich auch so, das ein Laie hilflos ist und ggf. nicht nach schaut.


    VG

  • Mit Ausweis-Armband besteht die Gefahr, dass dir eine Gruppe Pfadfinder über die Straße helfen will, obwohl du gar nicht vorhast auf die andere Straßenseite zu gehen.


    Ich glaube die Gefahr, der man als Mensch mit Diabetes ausgesetzt ist, wird total überschätzt. Solche Ausweise werden nur für Kinder mit Diabetes benötigt, nicht weil sie nützlich sind, sondern weil sie den Eltern ein sichereres Gefühl geben.


    Stell dir mal vor, du bekommst einen Wespenstich in den Hals oder einen Herzinfarkt und du hast einen Diabetes-Ausweis dabei. Besteht dann die einzige Hilfe, die du erwartest darin, dass du in jedem Fall eine Glucagonspritze bekommst? Würde in einem der drei Fälle Wespenstich/Herzinfarkt/Hypo der Ausweis/das Armband die mögliche Hilfe in irgendeiner Weise positiv verändern? Nein, denn der Notarzt würde dir nicht einfach aufgrund des Ausweises eine Zuckerspritze geben und der Laie könnte die drei Fälle gar nicht unterscheiden.


    Würde so ein Ausweis oder Armband die Gefahr in irgendeiner Weise verringern?


    Als ich Diabetes bekommen hatte, bekam ich von meinen Eltern eine SOS-Notfallkette. Damals hatte ich sie auch eine Zeit lang gewissenhaft immer um den Hals hängen. Damals hatte ich noch ab und zu mal Hypos mit Bewusstlosigkeit. Das Vorhandensein der Kette hat mir dabei aber nie geholfen. Der einzige Effekt war, dass einige Leute mich komisch angeschaut haben, weil es damals durchaus nicht üblich war, dass Jungs mit Ketten herumliefen.

  • Wie auch die anderen schon sagten, im Notfall hilft nur der Notruf und die, testen den BZ sowieso....Wenn man öfter mit dem Flugzeug unterwegs ist, ist es ratsam ein Dokument dabei zu haben. Ich fliege öfter und meist fragt kein Mensch, aber wenn sie es tun, dann gibt es meist richtig Theater, wenn keine Papiere vorgezeigt werden können...habe ich so erlebt....(das diese Papiere eigentlich nichts aussagen und auch selbst gemacht sein könnten, interessiert dann nicht!! :whistling: )


    Caro <>
    Solange Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade für mich Obst!!!


    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

  • Hi,


    ich habe ein Armymuster-armband mit einem Notfallsymbol drauf (dieser rote Stern mit 6 armen) und drin eine karte mit medizinischen Infos.
    Hat mir letzten November geholfen.
    Ich war skaten und hatte mittendrin eine UZ, konnte nicht mehr selbstständig Traubenzucker nehmen.
    Ich saß planlos und benommen am Wegrand und es kam tatsächlich eine Frau vorbei, die mich angesprochen hat, mein Armband sah und den Inhalt gelesen hat, Diabetes usw., und mir dann Cola anbot und den BZ gemessen hat. Sogar einen RTW hat sie gerufen.
    Sie hatte kaum medizinisches Vorwissen, nur Erste Hilfe Kurse. Hinterher kam sie mich im Krankenhaus besuchen und hat mir das alles erzählt.
    :smoker:

    "Deine Bauchspeicheldrüse hat gerade gekündigt..." :eek:

  • Klasse, dass die Frau geholfen hat und dass das Armband die notwendigen Infos vermittelte.


    Im vergangenen Jahr traf ich eine Diabetesassistentin die berichtete, dass sie eine Diabetikerin im Unterzucker traf, die sich nicht mehr selbst helfen konnte. Sie konnte jedoch auf die Frage, ob in ihrer Handtasche Traubenzucker sei, mit dem Kopf nicken. Passanten hinderten jedoch die Helferin daran, die Handtasche der Diabetikerin zu öffnen. Sie gingen davon aus, dass die Helferin die hilflose Diabetikerin ausrauben wolle. Glücklicherweise kam ein Polizist hinzu, der die Helferin kannte und so konnte sie tatsächlich Traubenzucker aus der fremden Handtasche kramen und der Diabetikerin im Unterzucker verabreichen.


    So, jetzt stellt Euch mal vor, ein x-beliebiger Passant möchte Euren Geldbeutel durchsuchen wegen eines eventuell vorhandenen Diabetikerausweises .......
    Kurz und gut: In meinen 35 Jahren Diabetes hat nie jemand in meiner Tasche nach einem Diabetikerausweis gesucht.