Radfahren

  • Hallo


    Ich habe nun seit langem mal wieder mit dem Radfahren begonnen vor ca 1,5 Monaten.


    Um selber ca 10km - 20km zu schaffen verbrauche ich eine knappe 1,25L Cola. Ist das normal? Das eine mal bin ich mit einem 17,0 (300) Zucker losgefahren, nach ca 20 min gemessen und da hatte ich 11,0 (190). Ich hatte kein Insulin mehr im Körper, der letzte Bols lag 4h zurück.
    Was ich selber rausgefunden habe, bei größeren Pausen aber straffen fahren, also 20km in 2h, vieleicht 1h vertelt auf mehreren Pausen verbrauche ich am Anfang den meisten Zucker, kann also schonmal am Start eine halbe Flasche Cola trinken(1,25L), dann irgendwann nach vieleicht einer Stunde sinkt mein Zuckerverbrauch und er steigt dann an auf meisten ca um die 11,0 - 15,0 (200 - 270) so dann ab 1h.


    Was mich mal interessiert, wie sind eure Erfahrungen? Wie schießt ihr euren Zucker hoch um Reserven zu haben und nicht zufälligerweise irgendwann vom Rad fallt. Ich finde die Reaktion auf den Sport sehr extrem.


    Vorallem was mich interessiert. Ich mache den Sport um abzunehmen, aber wenn ich jedesmal eine knappe Flasche Cola trinke, wird es nicht umbedingt besser oder? 1,25L Cola sind immerhin 11-12 BE... :pupillen:
    Habt ihr ein paar Fausformeln wie ihr das macht?


    Danke für eure Antworten


    LG

  • Hallo Mikcor,


    bei mir es es auch ziemlich extrem bei Sport. Wenn ich nur 5 km Rad fahre, dann stelle ich 20 Min vorher die Pumpe auf 80% runter und lasse sie auch insgesamt 1 Std. auf 80% laufen, also noch 20 Min, nachdem ich mit dem Radfahren aufgehört habe.
    Wenn ich 75 Min im Fitnessstudio bin (10 Min Crosstrainer, 45 Min Krafttraining, 20 Min Crosstrainer), dann stelle ich eine Stunde vor Beginn des Sports die Pumpe auf 50%, mache dann zum Sport die Pumpe komplett ab, habe nach dem Sport den selben Wert wie vorher. Aber dann muss ich etwas Insulin nachgeben, damit ich dann nicht zu hoch werde. Aber anders kann ich es nicht regeln. Wenn ich vor dem Sport und beim Sport nicht reduziere, dann unterzuckere ich. Alternativ könnte ich auch vor dem Sport etwas essen, aber das trägt nicht gerade zum Gewichtsverlust bei. Deswegen steuer ich das über die temporäre Basalrate.


    Viele Grüße
    Ophelia

    Du verlierst nichts, wenn du mit deiner Kerze die eines anderen anzündest.

  • Vielen Dank für deine Antwort,


    also ich brauche momentan für 10 km ca30 min, wir fahren meistens 2h und machen 4 Große pausen a 15min ca.


    Das mit dem Essen ist ein gute Idee, jedoch habe ich Angst, da ich am Anfang gerade der Zucker nach unten schießt, glaube wäre Vollkornbrot oder ähnliches schlecht. Gut das muss ich ausprobieren.
    Aber zumindest hilft mir dein Post erstmal weiter :)


    LG

  • Moin,moin
    das dürfte Normal sein das ,wenn man ungeübt ist, der Zucker sich schneller senkt.



    Aber bei einem Ausgangswert von 300 raten alle von sportlicher Tätigkeit ab weil die Gefahr besteht das er noch steigt. Selbst auch erlebt ;(

  • Halo,


    zu dem 300 'ter Wert möchte ich sagen, dass es so aussieht, als ob mikcor den absichtlich steigen lässt, um dann Sport zu machen. Interessant finde ich, welche Art der Nahrung er dazu verwendet. Ich mache so etwas auch und hatte noch nie Probleme damit. Eine Gefahr sehe ich hier nicht. Und er sollte ja auch zügig wieder nach unten gehen. Allerdings nehme ich eine verzögernde Nahrung zu mir. Da der Zucker rasch sinkt, sieht es bei mikcor eher nach Cola aus. So dramatisch niedrig finde ich Deine Fahrwerte über die gesamte Zeit gar nicht. Ich habe ein bisschen das Gefühl, dass Du aus schon aus Angst eine Hypo zu bekommen, unterzuckerst. Dann wollt ich noch kurz einen anderen Aspekt anschneiden. Wenn Du Gewicht abnimmst, auch wenn's am Anfang nur 2, 3 Kg sind, wird neben dem weniger benötigten Bolus auch das Basal runtergehen, vor allem wenn Du konsequent weiter machst mit Sport und Abnehmen. Dann ist es wichtig immer zügig die Basalrate anzupassen, sonst läuft man zu gut eingestellt rum und tendiert schnell zu Hypo. Bei Dir mikcor habe ich so ein bisschen den Eindruck, dass dies zutreffen könnte, weil Du sehr schnell nach Unten reagierst.


    Gruß thomas

  • Ja gut, mittlerweile mache ich auch Sport lieber wenn der Wert an die 200 geht, da ich ja weiss das er wieder fällt. Also ist da vermutlich was dran an deiner Schilderung mit der Absicht, Nemo.



    Ketontest hab ich auch nur am Anfang meiner "Laufbahn" benutzt, verlasse mich da lieber auf die Blutzuckerwerte.

  • Floh,


    also bei dem 17,0er Zucker habe ich natürlich einen Keton Test gemacht im Blut. Wenn der Positiv gewesen wäre hät ich das Rad stehen gelassen und hätte massiv Couchsürfing :D betrieben....


    @nemo


    achso, du meinst das der schnelle Abstieg eventuell mit der Art der Nahrung, also der Cola aussieht?
    Naja so straff bin ich nicht eingestellt, mein Hba1c liegt in den Letzten Jahren zwischen 8,1-8,5 stabil :). Deswegen möchte ich auch bald ein CGM aber das ist ein anderes Thema.
    Mir ging es eher darum das ich es ziemlich krass finde, die Menge der BE im Verhältnis zu der Zeit der sportlichen Betätigung. Ja ich gebe es zu ich schieße mich vorher absichtlich hoch, da ich Angsta habe in den Unterzucker zu geraten wärend des Sportes und dann (auch wenn ich den Unterzucker merke) meinen Zucker mit Cola hinterher zu trinken. Jeder der mal ausversehen zu viel gespritzt hat und dann so eine 1,25er Liter Flasche Cola auf Ex trinken musste weiß wovon ich rede. Das ist Horror. Das Problem ist mir fallen hierzu keine günstigen Alternativen ein als Cola. Jubin Zucker ist mir zu teuer um mir mehrere Packs reinzudrücken bei einer so kleinen Radrunde. Bei Brot habe ich angst das es zu spät erst im Körper verarbeitet würd. Deswegen mache ich es so wenn ich einen guten Zucker habe dann trinke ich 10-20min bevor es losgeht ca 4-5 BE Cola rein, vieleicht noch ein Toast, mehr geht dann aber nicht weil ich sonst gefühlt platze....
    Wärend der kleinen Radtour messe ich mich und wenn ich unter 10,0 (180) habe wird weiter Cola in Massen nachgeschüttet(ikse..aber geht ja nicht anders)...


    Ich versteh das nur nicht, bei jeder Diabethes Beratung wenn die ihre tollen Folien vorne auflegen erzählen die dir was von nem Apfel oder einer Schnitte das dies wohl reicht....lachhaft bei mir ist es ca das 8-10 fache...


    Klar ich habe nach der Radtour zu 90% meinen Zucker bei ca 13,0-16,0 (234 - 288) aber zwischendurch läuft er runter bis auf 6,5-8,0 (108-144). Ich denke mal das CGM wird dann wenn ich es dann mal habe mir viele Fragen beantworten :)


    LG

  • Jogi
    mikcor


    nicht, dass Ihr mich falsch versteht, ich hab nicht dagegen, vor dem Sport gut zu Essen und mit erhöhtem BLZ zu starten. Mit dem Cola als Startvermutung wollt ich nur verzögerte Kohlenhydrate ins Spiel bringen.


    Floh


    dass das mit dem Low-Carb funktionieren soll, hab ich eh nie verstanden. Wenn ich abnehmen will, esse ich vermehrt Kohlenhydrate und verkneif mir Fett und so was. und wie man damit Sport machen kann? Wahrscheinlich viel, viel Fleisch und Fett zwischendurch. Anstatt Traubenzucker pro Stunde 2 Pfund Butter oder eine halbe Kuh? Bei vegan geht das wieder sehr gut.


    Gruß thomas

  • Mit dem Cola als Startvermutung wollt ich nur verzögerte Kohlenhydrate ins Spiel bringen.

    Das ist auch vollkommen richtig ! 3 - 4 BE Vollkornsemmel sind auch bedeutend sinnvoller als 1 l Cola (=10 BE !!).
    Die KH vom Cola sind sehr schnell im Blut, aber auch genauso schnell wieder abgearbeitet; besonders bei Sport.


    Wenn mikcor eh schon ca. 20 Min. vor dem Sport Cola nimmt, kann er auch etwas vernünftiges essen.


    Zur Ketoazidose würde ich einschränkend sagen, dass man nie Sport machen sollte und den auch abbrechen muss, wenn man einen so starken Insulin-Mangel hat. Das bringt den Stoffwechsel zum eskalieren.

    Wenn Du eine echte Ketoazedose hast, verspürst Du mit Sicherheit keine Lust auf sportliche Betätigung.
    Sollte trotzdem Sport ausgeübt werden ist zu empfehlen die Notrufnummer parat zu haben.

  • Hallo,


    Eure Beiträge haben mir schon ein gewisses Maß an Sicherheit vermittelt- DANKE. Ich habe keine Pumpe, ICT-Therapie bisher habe ich 2xtägl. Basal (Berlinsulin) und zu den Mahlzeiten je nach BE Menge dazu gespritzt (Humalog) - ICT- Ich bin gerne sportlich unterwegs joggen, inlinern, rennradfahren, skifahren, mein Freund hat extra für mich eine Exceltabell erstellt, die mir den Bedarf des Insulin ausgerechnet hat. Aber aufgrund der ständigen nächtlichen Unterzuckerungen habe ich jetzt auf Tresiba umgestellt, d.h.ich kann das Basalinsulin nicht mehr entsprechend anpassen, weil dieses Insulin 24 std und länger wirkt, ich benutze es seit 30 Tagen und möchte den Vorteil, es 1x tägl. spritzens und der erholsamen Nächte nicht mehr missen. Ich kann vor 22:00 Uhr ins Bett gehen, ohne mir den Wecker zu stellen,
    aber ich die Einstellung unter körperlicher Belastung habe ich noch nicht im Griff. 86 km Rennradfahren - alle 2 Std. 1 Banane hat nicht ausgereicht.


    Selbst heute beim "Hausfrauenradfahren" haben 2 BE nicht ausgreicht - (Humalog habe ich garnicht erst gespritzt) - Welche "Nahrungsmittel" würdet ihr empfehlen?
    bzw. was esst ihr "in den Pausen" ?

  • Selbst heute beim "Hausfrauenradfahren" haben 2 BE nicht ausgreicht - (Humalog habe ich garnicht erst gespritzt) - Welche "Nahrungsmittel" würdet ihr empfehlen?
    bzw. was esst ihr "in den Pausen" ?

    Zum Rennrad kann ich nicht viel sagen, ich bin eher der Hausmannradfahrer. Für Pausen habe ich Müsliriegel dabei.


    Z.b. Corny... die haben 1,5 BE und halten ganz gut vor.

  • hallo
    ich fahre viel mit dem rad
    heute bin ich 115km gefahren(kein witz)
    in der frueh hatte ich 150,habe beim fruehstueck 50%basal gespritzt,habe die pumpe 4std auf 0%gesetzt.waehrend des fahre habe ich 1kh in form traubenzucker gegesen.beim mittag hab ich 70%gebolt,bin am nachmittag ein bischen gefahren(36km von den 115),und hatte nach dem sport 75.
    ich ass einen kuchen der ca 2.5kh hat ohne zu bolen.
    abends war ich nicht echt hungrig,habe nur 2ie gespritzt(das ist bei mir 1/2kh),und hatte vielleicht 1 1/12 kh gegessen,bin jetzt 122 und werde wahrscheinlich morgen in der frueh um die 80sein.
    falls du gerne radelst wirst du es schon mit der zeit lernen,wie es bei dir wirkt.
    radfahren ist mein hobby,und habe wahrscheinlich deswegen eine h1ac 5.9
    lg ema

  • Von mir ausgehend, der mit einem Fahrrad nichts anfangen kann, außer mal zum Briefkasten zu radeln und dabei eine Strecke von sagenhaften 200 m zurücklegt, habe immer das Bedürfnis vor dem Sport ein Sockel aus verzögerten Kohlenhydraten zu erzeugen. Das soll drei, vier Stunden lang eine Art Sicherheitspolster sein. Ob es wirklich funktioniert, weiß ich nicht. Mental jedenfalls. Dazu kommen natürlich noch flüssige BE's aber nichts festes mehr zu essen, das hasse ich. Das Sicherheitspolster leg ich mir natürlich vor dem Sport an. Der BLZ ist dann nach' ner knappen Stunde so 260 bis 300, so lange brauch ich bis ich dann wirklich fertig bin. Ich finde es immer gut Absicherungen zu haben, um völlig ausgeglichen an den Sport gehen zu können. Als Anregung, vielleicht auch für Dich mikcor?


    @wiewaldi


    Also 3BE - 4BE Vollkornbrot werden den Bedarf bei mikcor wohl nicht vollständig decken. Mir würde Vollkornbrot zu schwer im Bauch liegen.


    Noch mal kurz zur Ketoazidose. Das einschränkend habe ich auf den Sport bezogen nicht auf die Ketoazidose. Würde auch nicht so viel Sinn ergeben. Habe mich aber zu salopp ausgedrückt. Entschuldigung. Es ist nicht getan damit mal 20 I.E. abzugeben und weiter Sport zu machen, bei absolutem Insulinmangel. In die Richtung meinte ich das. Die bei einem Vollrausch entstehende Ketoazidose hatte ich jetzt ehrlich gesagt nicht im Auge. Auch den eher akademischen Übergang von einer Ketose zur Ketoazidose wollt ich nicht in epischer Breite differenzieren. :P


    Also dann Gute Nacht thomas

  • Danke, ich kann ja das basal nicht heruntersetzen,muss also die BE erhöhen, werde das dank,der vielen Tipps einfach mal mit 3-4 Langzeit BE testen. Müsliriegel hatte ich bisher immer, aber die 1-2 BE sind definitiv zu wenig, die passen für 1std joggen,bei gutem ausgangswert. Hatte bisher immer bedenken den zuckerwert vor Tourantritt so hoch zu schrauben. Ab jetzt demnächst ne Woche urlaub werde das Rennrad mitnehmen u den Einkaufszettel von "floh" mitnehmen .

  • hallo
    ich werde nächsten Sonntag 140km fahren.
    dafür nähme ich 2x 0.75 Liter eigen gemachte Limonade,10 essloefel Zucker,4 Zitronen......werde 2 mueslis mitnehmen ,
    mein basal werde ich auf 0% setzen und werde ca 4 1/2 std fahren
    ich glaube?dass ich mit 130 rausfahren werde und mit ca 80 zurückkommen werde.
    mittags werde ich mich 50% bolen,abends auch,und ich glaube,dass ich montags mit 85 aufstehen werde
    ill keep you posted.....

  • Ich hoffe, dass das 0% ein Schreibfehler ist.
    Insulin hat viele Wirkweisen im Körper. Nicht nur Glucose in die Zellen zu bringen.


    Es hemmt auch die Leber, Zucker auszuschütten. - Es mag bei kurzem Sport noch praktikabel sein, dass die Leber mehr Zucker ausschüttet. Sie holt es halt nachher wieder zurück. Bei 4,5 Stunden Hochleistung (Das ist ein Schnitt von über 30 km/h, wow) würde das bei mir zu Unterzuckerungen in der Nacht darauf führen. Durch Basalreduktione in der Nacht das auf den nächsten Tag zu verschieben... hm.


    Es hemmt die Ausschüttung von freien Fettsäuren - Diese führen zu Insulinresistenzen und damit wieder das Insulin nicht wirkt. Beim Sport werden vielleicht mehr verbraucht, aber nicht so viele wie bei 0% entstehen.


    Noch zu beachten wäre Corisol und Wachstumshormone - Insulin wirkt hier Insulinresistenzen durch die beiden entgegen. Je nach Intensität (>30km/h reichen da schon, da muss weder viel Steigung noch Anhänger/Gepäcktaschen dazukommen) mischen die beiden auch ganz gut mit.


    Auf 0% würde ich da eher nicht gehen. Es könnte jedoch noch sein, dass....
    ... du noch Restproduktion hast (nach noch nicht ganz 3 Jahren DM noch gut möglich), sodass das funktioniert?
    ... der Mittagsbolus noch lange in das 0%-Fenster hineinwirkt?


    Für längeren Sport bole ich beim Essen vorher deutlich weniger als 50%, senke aber die Basalrate nicht bzw. nicht so stark.
    Meistens mache ich einen Überlangen DEA und bole z.B. 20% des Ruhebolus. Durch die geringe Menge Insulin falle ich vor/bei dem Essen nicht zu tief, der große "Anstieg" kommt aber erst wenn der Sport beginnt.


    So niedrige Werte bei so hohen Geschwindigkeiten halte ich für sehr gefährlich. Dass da noch nichts passiert ist schiebe ich jetzt auch mal auf die vermutete Restproduktion, die noch mitreguliert.


    lg
    Adrian

  • Hi,


    noch für die, die sich überlegen, womit sie die Kohlenhydrate am leichtesten zu sich nehmen können. Meine Wahl ist "tropifrutti" von Haribo, ca. 80 % Zuckergehalt, weniger zäh als Gummibärchen und 3 Stück sind etwa 1KE. In eine kleine Plastikdose passt die gesamte 200g Packung, also 16KE. Und die Dinger sind leichter zu essen als Traubenzucker.


    Zum Fahrradfahren:
    Ich habe für mich noch keine gültige Regel gefunden. Wenn ich einfach nur fahre, ohne Restbolus (also 4 Stunden nach der letzten Mahlzeit) mit der normalen Basalrate, dann steigt der Wert innerhalb 90 Min. (22km) auf über 250 an.


    Wenn ich die gleiche Strecke mit einer Pizza (12KE) direkt während der ersten Kilometer kombiniere und für die Pizza 20% des normalen Boluses gebe, dann komme ich gut hin.


    Deshalb mache ich es so, dass ich auf jeden Fall etwas esse (mind. 5KE) und dafür dann je nach Anstrengung zwischen 20% und 50% des Boluses gebe.


    Gruß

  • Ich bin etwas verwirrt angesichts der großen BE-Mengen, von denen hier die Rede ist. Ich kenne das so nicht und es wäre für mich auch eine Belastung, so viel futtern zu müssen.
    Wenn ich 4-5 Stunden Rad fahre, stecke ich 3-4 Plättchen Traubenzucker ein (die ich dann sowieso nicht brauche), in den Trinkflaschen ist nur Wasser. Nachher gönne ich mir oft ein Eis o.ä., das ich dann mit dem halben Bolus "niederspritze". An der Basalrate kann ich auch nichts mehr ändern, da ich mich solchen Radtouren sehr spontan entscheide und die Basis (Lantus) einmal täglich am Abend vorher gespritzt wurde. Es ist mir dabei auch egal, ob noch ein Bolus wirkt oder nicht. Wenn ich bei wirksamen Bolus starte, nehme ich mir 2-3 BE Saft mit, die ich dann bei Bedarf ohne zu spitzen trinke.
    Wenn ich ganztägig unterwegs bin und das schon am Vortag weiß, dann senke ich die Basis um ca. 15% ab und halbiere Morgengupf und Essensinsulin auf die Hälfte. Da ich bei Ganztagestouren in den Bolus hineinstarte (nach dem Frühstück), kann ich nach etwa 3 Stunden 3-4 BE gratis, dh. ohne Insulin verdrücken.
    Ich bin allerdings mit dem Rad nicht sehr sportlich unterwegs, sondern eher touristisch. Ganztagestouren sind meist Teil eines langen Urlaubs, bei dem ich das Rad als einziges Fortbewegungsmittel verwende. Ich gondle also locker mit 20 km/h dahin, mache Fotos, pausiere in Straßencafes, bin aber immer 7-10 Stunden unterwegs und muss mein Gepäck für einige Wochen oder Monate am Rad mitschleppen.
    Wichtig ist für mich, dass ich nach der Ganztagestour die Basalrate für die folgende Nacht und den folgenden Tag um absenke ca. 15% und für das Abendessen mit reduziertem Bolus arbeite. Auf jeden Fall will ich mit 160+ mg/dl schlafen gehen. Dann passt meist sehr gut.
    Ich habe, nachdem ich diese Diskussion gelesen habe, einen Freund, auch Typ 1-ICT-ler mit vielen sportlichen Aktivitäten, befragt wegen der Sport-Zusatz-BEs. Auch er meint, dass er Zusatz-BEs nur braucht, wenn er in einen wirkenden Bolus hineinstartet.
    Ich kann mir das nicht erklären, warum manche Diabetiker große Mengen an Zusatz-BEs benötigen, andere so gut wie gar keine. Kann es einen Unterschied machen, ob man nun Verzögerungsinsulin oder schnellwirksames Insulin für die basale Versorgung verwendet?

  • Kann es einen Unterschied machen, ob man nun Verzögerungsinsulin oder schnellwirksames Insulin für die basale Versorgung verwendet?


    Oh ja. Mit Pumpe schafft man es in der Regel viel besser eine fast 100% passende Basalversorgung hinzubekommen und somit Resistenzfrei zu bleiben. Daher braucht man mit Pumpe ja auch meist weniger Insulin - und triggert häufig eine ziemliche Up-Regulation am Anfang der Pumpentherapie.


    Mit nur leichen Resistenzen braucht man schon viel weniger beim Sport zufuttern.
    Mit Resistenzen, die, je nach Therapieform immer noch zu einigermaßen konstantem BZ in Ruhe führt (aber halt viel Anfälliger ist bei Krankheit, Biorhythmusverschiebung, Essen zu unüblichen Zeiten oder unübliche Mengen...), kann es bei und nach dem Sport sogar recht schnell zu BZ-Anstiegen kommen.


    Auch kann es natürlich sein, dass Dein Radfahren auf niedriger Intensität auch eher deinem Alltag entspricht, was Leistung/Energieverbrauch angeht.


    Überlege mal, wie viel Energie man beim Rennradfahren verbraucht. 750kcal/Stunde sind sicherlich nicht überschätzt (Wahrscheinlich eher knapp über 1000 bei 30km/h).


    Für 4 Stunden bräuchte man also 750g KH, wenn man alles mit KH abdecken würde. Das wären dann 62,5 BE (fett-/eiweißfrei). Natürlich kommt einiges aus den Reserven und wurde schon vorher angefuttert bzw. wird im Nachhinein wieder aufgefüllt. Aber mal um sich der Größenordnung bewusst zu werden, finde ich die Betrachtung nicht schlecht.


    lg
    Adrian


    Edit: Wie viele BE hast du denn z.B. beim Wien-Marathon gebraucht (Eine Wahnsinnsleistung. - Ich könnte das nicht!).