Mit Pumpe nach Israel

  • Hallo Ihr Lieben!


    Hat jemand von euch Erfahrung damit, wie die Israelis (sowohl am Flughafen, als auch an öffentlichen Plätzen) mit Insulinpumpen umgehen? Hatte einer von euch schon mal Probleme damit? Im Allgemeinen sind die Sicherheitsvorkehrungen bei Flügen und auch sonst ja extrem hoch. Andererseits ist Israel bei der Insulinpumpenforschung ja doch auch aktiv. Meint ihr ich bekomme Probleme wegen der Pumpe, wenn ich eine Bescheinigung von meinem DiaDoc habe (allerdings nur in deutsch/englisch, auf hebräisch habe ich bisher noch keine gefunden)?


    Würde mich über ein paar Erfahrungsberichte freuen.


    Viele Grüße,


    THF

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Hallo TryHarderFish,


    in Israel war ich noch nicht, jedoch die letzten 3 Jahre ein paar mal in den USA. Ich zeige meine Pumpe immer gleich vor der Kontrolle und im Handgepäck ist alles in einem Klarsichtbeutel übersichtlich einsehbar was ich zur Pumpe brauche. Es gibt mittlerweile weltweit viele Pumpenträger dass dies auch in Israel bekannt sein müsste. Da fast jeder in Israel auch Englisch spricht dürfte die Bescheinigung in Englisch reichen. Wie lange bleibst Du denn, nur auf Urlaub oder für länger?

  • Das muss man sich immer wieder klarmachen. Es ist nicht so, dass wir Diabetiker aus Mitteleuropa im Urlaub ins fremde Ausland fahren, wo man "noch" kein Diabetes kennt, und noch lange keine Möglichkeit weiß, wie man den Diabetes wohl behandelt.

  • Bin ohne Pumpe nach Israel geflogen, die Sicherheitsvorkehrungen sind verschärft, Spritzzeug ist kein Problem. Israel ist ein sehr zivilisiertes Land, Pumpen kennt man dort. Bei den Ländern drum heraum siehts anders aus.

  • Danke für eure Antworten, das hört sich ja schon mal positiv an. :-)


    Birgit: Ich mache nur Urlaub dort.


    Cindbar: Das ist mir klar. Als ich vor kurzem in Tunesien war, habe ich mir da auch keine Gedanken drüber gemacht, obwohl Tunesien weniger "zivilisiert" ist als Israel. Aber Israels Sicherheitskontrollen sind ja schon sehr verschärft. Beim Flughafen mache ich mir auch eigentlich keine Sorgen, eher so bei Sicherheitskontrollen am Zugang zur Jerusalemer Altstadt. Vielleicht hat derjenige der da gerade steht, wirklich noch keine Pumpe gesehen und will lieber auf Nummer Sicher gehen und mich nicht rein lassen.


    assel: Danke für deine Erfahrungen. Ich habe mir auch schon überlegt, tagsüber auf ICT umzusteigen, weil ich davon ausgegangen bin, dass Spritzzeug kein Problem ist. Aber es hört sich bei euch ja schon so an, als ob Pumpen auch kein Problem sind. Von daher werde ich das wohl lassen. :)

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Also in die Altstadt kommste ohne Kontrolle, der Check ist an der Western Wall. Checks gibts auch beipsielsweise auch vor Busreisen. Oder Taschenkontrollen bei größeren Einkaufszentren. Hatte eigentlich immer den Eindruck, dass die ihren Job vernünftig machen. Die Metalldetektoren waren nicht so hysterisch empfindlich eingestellt wie bei den Amis. Kann mir aber schon vorstellen, dass so eine Pumpe etwas "Reibung" verursacht. Hast du schon mal vom unthered regime gehört?

  • Na ja, den Begriff kenne ich noch nicht, aber ich denke, das meinte ich weiter oben mit "tagsüber auf ICT umsteigen". :-)

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  • Huhu THF :) ,


    Du könntest sonst auch nochmal nach Beiträgen von regline hier unter Pumpen suchen, die war meine ich für 4 Monate mit Pumpe in Israel. Vielleicht lässt sich da auch noch etwas "Tippiges" ableiten.


    Ich kann gerade nicht suchen, weil Zugfahrt und Online-Löcher, sonst hätte ich Dir den Thread verlinkt. :)


    LG
    Wattwurm

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Hallo Wattwurm, danke für den Tipp, da werde ich demnächst mal ein bisschen recherchieren. :-)


    Tilda: Ja, so einen Ausweis wollte ich auf jeden Fall mitnehmen. Ich weiß nur leider nicht, ob da auch was von "Pumpe" drinsteht, mein hebräisch ist dafür leider viiiiieeel zu schlecht! ;-)

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Ich würde dann eher einen solchen Wisch auf Englisch mitnehmen.


    Nichts wirkt verdächtiger als eine schlechte Ausrede.
    Nichts wirkt schlechter und erweckt mehr Verdacht als ein socher Zettel, der voller Fehler ist.


    Viel wichtiger bei vielen Kontrollen finde ich, dass die Pumpe nicht abkoppelbar ist. Mir wollten sie die Pumpe mehrfach abnehmen um sie zu untersuchen. So wurde meist nur ein Wischtest gemacht.


    lg
    Adrian

  • kriegst du evtl. so eine Bescheinigung bei der Botschaft oder Konsulat o.ä. Einrichtung?
    Ansonsten würde ich mal bei einem Reisebüro fragen. (Vielleicht in einer größeren Stadt)
    Sowas wird ja hoffentlich schon mal vorgekommen sein.

    Gelassenheit ist eine anmutige Form von Selbstbewusstsein!
    (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Hallo TryHarderFish,


    Ich kann dir wirklich nur davon abraten, irgendwelche Stellen wie Botschaften, Konsulate oder Reisebüros zu kontaktieren. Wer viel fragt, bekommt nur dumme Antworten, die verunsichern. Diese Leute haben überhaupt keine Ahnung und werden IRGENDWAS sagen. Diabetes ist das Normalste in der Welt und kein Diabetiker wendet sich da an irgendwelche Stellen Wenn du es doch tust, werden sie annehmen, dass du irgendein obskurer Sonderfall bist und du gerätst unweigerlich in den Strudel obskurer Antworten. Auch eine Diabetikerbescheinigung ist nicht notwendig. Ich war viermal in Israel ohne eine solche. Wenn du aber unbedingt eine mitnehmen willst, dann tue es, aber Englisch ist völlig ausreichend.
    Wenn du dir Fragen beim Security Check ersparen willst, nimm kurz die Pumpe ab und verstaue sie im Handgepäck, danach gleich wieder an.


    LG Geri

  • Hi Geri,


    ich bin ganz deiner Meinung, bis auf das:



    Wenn du dir Fragen beim Security Check ersparen willst, nimm kurz die Pumpe ab und verstaue sie im Handgepäck, danach gleich wieder an.


    LG Geri


    Eine Pumpe ist lebenswichtig und es ist normal, sie als Diabetiker am Körper zu tragen.
    Ich sehe 1. nicht ein mir deshalb meine Einstellung zu verhunzen, und 2. kann dadurch die Pumpe verschwinden.
    Man wollte sie mir schon abnehmen; ging aber nicht, weil fest mit mir verbunden.


    Andererseits kann ich es auch verstehen, dass sie nicht als Lebenswichtig eingestuft wird, wenn sie lose in der Tasche (aber noch mit Kabel?) rumgeführt wird.


    Je nach politischer Lage kann es sein, dass vor jedem Restaurant, jeder Bar und jedem Kaufhaus ein Security-Check stattfindet. Da wäre man ja nur mehr am koppeln.

  • Hallo Adrian,


    Natürlich kannst du deine Pumpe am Körper tragen während des Security Checks. Da du aber damit Alarm auslöst, hat der Beamte das Recht eine Diabetikerbescheinigung zu verlangen, auch wenn er das nur sehr selten tun wird. Englisch ist da vollkommen ausreichend.
    Obwohl ich Penner bin, weiß ich wie oft Pumpis ihre Pumpe abkoppeln (Sex, manche Sportarten, manche beim Duschen). So habe ich mir gedacht, beim Security Check ist das auch kein Problem und dann braucht man sich um nichts zu kümmern, nicht einmal um eine Bescheinigung. Ich habe gern meine Ruhe beim Check. Deshalb tue ich alles ins Handgepäck was anschlagen könnte (Pen, Münzen, Schlüssel, Gürtel, Uhr) und gehe einfach durch und lege dahinter gleich wieder alles an. Sind ja nur maximal 2 Minuten.
    Für Security Checks, die in Israel auch innerhalb des Landes möglich sind, ist es egal, ob die Pumpe am Körper oder im Handgepäck ist. In schlimmsten Fall muss man eben erklären, was das ist. Bekannt sind Pumpen in Israel auf jeden Fall.


    LG Geri

  • Vielen Dank für eure vielen Ideen! :)


    Ich denke, die Pumpe ins Handgepäck packen ist für mich keine Option. In Tunesien musste ich mein ganzes Handgepäck auspacken, weil die Sicherheitsleute im Scanner wohl irgendetwas gesehen haben, was verdächtig aussah. Wenn das nun auf dem Flug nach Israel auch so ist, komme ich bestimmt eher in Erklärungsnöte, wenn ich behaupte, das sei eine Insulinpumpe (die man ja aber eigentlich immer am Körper trägt).


    Ich glaube, ich nehme einfach eine Bescheinigung in Englisch mit (wie immer wenn ich fliege) und benutze an den Tagen in Jerusalem einen Pen/Einmalspritzen, womit es ja nu wirklich keine Probleme geben sollte. :)

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Hallo zusammen,


    bin nun aus Israel zurück und wollte mal eine kleine Rückmeldung geben: Auf dem Hinflug war meine Pumpe kein Problem. Ich habe sie gezeigt und die Leute wussten sofort was es ist, sie wurde lediglich bei der Drogen- und Sprengstoffkontrolle kurz abgewischt. In Israel selbst war die Pumpe auch kein Problem, da ich sie während den Tagen in Jerusalem abgelegt hatte.


    Nun zum Rückflug: Die Sicherheitsleute wussten nicht, was eine Insulinpumpe ist und haben daraufhin ihre Chefin gerufen. Die wiederum kannte Insulinpumpen auch nicht, nur Pens. Auch meine Bescheinigung vom Diabetologen hat ihr nicht gereicht. Meinen Pass haben sie mir erstmal abgenommen und mein Handgepäck durchsucht. Nach ner Zeit kam die Chefin mit Telefon am Ohr wieder und hat mir noch ein paar weitere Fragen zur Pumpe gestellt. Kurz danach kam noch eine Dame, hat mich "nach nebenan" mitgenommen und wirklich ausführlich befragt. Zunächst über die Pumpe an sich: Was sie macht, wie ich sie bekommen habe, warum ich sie bekommen habe, was ich tun musste um sie zu bekommen... Danach über die Gründe warum ich in Israel war, mit wem, wann wir gebucht haben, wo unsere Unterkünfte waren, was wir gesehen haben, wollte Urlaubsfotos sehen usw. Dann über mein Leben in Deutschland: Wo ich arbeite, was ich da mache, wie viele in meiner Abteilung arbeiten, wie viele an meinem Standort insgesamt arbeiten, wer meine Urlaubsvertretung macht, wie viel ich verdiene, wie viele Urlaubstage ich habe, wieviele ich davon schon genommen habe, wo ich sonst noch dieses Jahr in Urlaub war, wo ich wohne, ob ich alleine wohne... Dann wollte sie noch alles über meine Begleitung wissen. Insgesamt hat das Interview etwa 30-40 Minuten gedauert, die gesamte Handgepäckkontrolle etwa 90 Minuten und alle Sicherheitschecks zusammen etwa 140 Minuten und es hat mich echt genervt. Danach durfte ich zurück zu meiner Begleitung, die dann auch noch mitgenommen und befragt wurde. Danach bekam ich meinen Pass und durfte endlich gehen.


    Also so ganz "kein Problem" sind Insulinpumpen in Israel wohl leider nicht... Nächstes mal nehme ich sie glaube ich doch lieber ab und lass sie durch den Scanner fahren, dann hätte das ganze nur 10 Minuten gedauert, keine 90.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)