Krankenkassen, die das FreeStyle Libre (nicht) übernehmen & Argumentationshilfen für Anträge

  • mahell
    Ich kann Dich echt gut verstehen, dass Du wütend bist!!!!!!
    Aber warum muss es denn unbedingt das Libre sein??
    "Richtige" CGM stehen jetzt im Katalog!
    Haben auch den Vorteil, dass sie bei zu niedrigen/zu hohen Werten Dich informieren!


    An Deiner Stelle würde ich, wenn Du die Ablehnung hast,( oder aber sofort!!!) direkt einen Antrag auf ein CGM stellen!!
    Mal sehen, was sie dann sagen :rofl :rofl :rofl

    Pour en arriver la

  • Ja, ich werde genau das mit meinem Doc besprechen...


    Für das Libre spricht für mich, der wirklich kleine Sensor... kein extra Transmitter... nur der Sensor am Oberarm, wo er mich nicht stört... Seit 6 Wochen auf meine Kosten in Betrieb und ich empfinde es, als wirklichen Zugewinn im Punkt Lebensqualität.


    Aber klar, habe ein rtCGM ja auch noch nicht getestet. Mag sein, dass es für mich auch toll wäre... mal sehen, was mein Doc nun sagt.

    .
    Schöne Grüße
    mahell.


    "Die es gut meinen, das sind die Schlimmsten."
    Paracelsus, Theophrastus Bombast von Hohenheim.

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  • Mahell, ich habe haargenau das gleiche erlebt, hier mit der AOK Südlicher Oberrhein.
    Der für Hilfsmittel zuständiger Berater hatte Null Ahnung. Weder über FSL, noch über CGM-Systeme.
    Wir haben ewig diskutiert, irgendwann war es mir zu blöd und habe dann dort gekündigt. Seit November bin ich bei der Techniker KK und habe SOFORT das Libre mit 26 Sensoren genehmigt bekommen.
    Muss nur die gesetzliche Zuzahlung leisten.


    Überleg dir, ob vielleicht ein Wechsel mehr bringt, als ein nervenzermürbender und eventuell siegloser Kampf gegen deine jetzige KK.

    - Cassiopeia -

  • ...ich werde das Ganze mal mit meinem Doc besprechen.
    Er ist komplett auf meiner Seite, findet allerdings die Firmenpolitik von Abott fragwürdig.


    Womit er ja auch recht hat.
    Da kommt eine Firma, macht die Patienten heiß, mit einem tollen Gerät und versucht die Versicherungen zu zwingen nachzuziehen und zu bezahlen, ohne mit den Ärzte-/Diabetologenvereinigungen zu sprechen.
    Oder der Patient zahlt halt privat.


    Da sieht man schon deutlich, dass Diabetes ein Geschäft ist - mit hohen Renditen !
    Für mich, als Diabetiker, ist dies allerdings egal... ich möchte nur mehr Lebensqualität und zwar mit den Möglichkeiten, welche mir die Technik gibt.

    Diskutieren machte im Grunde ja gar keinen Sinn :|;) ...
    Kassenwechsel habe ich auch schon überlegt, aber ich möchte auch noch nichts überstürzen, denn bisher habe ich alles von meiner Kasse bekommen, was ich wollte.


    War gestern vor allem über dieses schwarz/weiß Denken dieser einen Mitarbeiterin sauer... heut geht´s schon wieder :)
    Aber trotzdem lasse ich mich nicht einfach so abspeisen.
    Werde mal schauen, was da noch so geht.

    .
    Schöne Grüße
    mahell.


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  • Als ob eine Firma vor einer Markteinführung mit niedergelassenen Ärzten oder Diabetologen sprechen müsste. Das sind die einzigen, die formal genau gar nichts mitzureden haben.


    Was du suchst ist ein "Widerspruch". Durchziehen bis zum bitteren Ende, egal ob Kassenwechsel ansteht oder nicht. Widersprichst du nicht, hast du alle Ansprüche auf Erstattungen ab Antragszeitpunkt verwirkt.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

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  • Es gibt schon einige Firmen, welche mit den Verbänden das Gespräch suchen ;) Sprechen müssen sie natürlich mit niemanden... ist halt ein riesen Geschäft & Wachstumsmarkt ;)
    Viele Firmen haben schon bei Markteinführung ihre "Rabattgespräche" mit den Versicherungen abgeschlossen, soweit ich informiert bin ... vielleicht bin ich da auch falsch informiert, aber denke nicht.


    Aber hast schon recht.
    Werde, wenn die Ablehnung schriftlich vorliegt widersprechen, mit allem zipp & zapp!

    .
    Schöne Grüße
    mahell.


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  • Was du suchst ist ein "Widerspruch". Durchziehen bis zum bitteren Ende, egal ob Kassenwechsel ansteht oder nicht. Widersprichst du nicht, hast du alle Ansprüche auf Erstattungen ab Antragszeitpunkt verwirkt.


    Das mag schon sein. Aber ich hätte z. B. nicht die Nerven für den Kampf "bis zum bitteren Ende".
    Heutzutage muss man immer widersprechen, weil man in den meisten Fällen wird erst einmal alles grundsätzlich abgelehnt. Ob es um den Grad der Behinderung, Reha, Pflegestufe oder Hilfsmittel geht, vollkommen Wurscht. Ich finde das so ätzend!

    - Cassiopeia -

  • Zeit, ist halt Geld... So, läuft´s in der Gesellschaft.
    Und wer bezahlen soll, zögert auch gern hinaus... bis er wirklich muss...

    .
    Schöne Grüße
    mahell.


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  • Werde, wenn die Ablehnung schriftlich vorliegt widersprechen, mit allem zipp & zapp!


    Hast du eine schriftliche Begründung angefordert? Die TK hatte es gern gemacht telefonisch abzusagen "leider nicht zahlen zu dürfen". Somit hattest du nichts belastbares. Fordere ggf. eine schriftliche Begründung an. Dieser kannst du schriftlich widersprechen mit der Bitte diesen Vorgang dem Widerspruchsausschuss zukommen zu lassen, erst dieser erlässt "rechtsmittelfähige" Bescheide gegen die du binnen 4 Wochen Klage erheben musst.

    --
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  • ...explizit angefordert nicht, aber die Dame von der AOK sagte mir, dass mit den eingereichten Unterlagen auch die schriftliche Ablehnung in ein paar Wochen an mich zurückgesendet werden.


    Aber danke für den Hinweis. Ich werde nächste Woche nochmal nachhaken. :)

    .
    Schöne Grüße
    mahell.


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  • Aktuell ist die Situation ungleich besser als noch vor einem Jahr. Damals war CGM ne "neue ärztliche Methode" und alles, was danach aussah wurde nicht bezahlt. Mittlerweile ist klar, dass Libre KEIN CGM ist bzw. die Methodenanforderungen an dieses schlichtweg nicht erfüllt, somit nie eine neue Methode gewesen sein kann. Damit ist es ein Hilfsmittel und keine Methode. Und Hilfsmittel müssen nicht einmal im Hilfsmittelverzeichnis gelistet sein um erstattungsfähig zu sein.


    Berufe dich auf https://www.g-ba.de/downloads/…5-12-17_iK-2016-03-24.pdf und dort §4 Absatz 1 Satz 2 sowie §6 Absatz 6 Satz 1-3. Dazu noch http://www.diabetes-und-recht.…uch-auf-kostenuebernahme/ zitieren und hoffen, dass Einsicht einkehrt. Vor allem da viele Kassen das System voll erstatten, was es einer einzelnen mit "dürfen wir nicht" quasi unmöglich macht.

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  • Mein Vorsatz fürs neue Jahr war eigentlich zu einer Krankenkasse zu wechseln, welche die Libresensoren übernimmt. Deshalb hatte ich die Barmer noch ein letztes mal angerufen, um zu fragen, ob für 2017 eine Satzungsänderung ansteht und die Sensoren übernommen werden. Der Sachbearbeiter wusste davon nichts, war aber so geschockt wie schwer unsere Erkrankung ist und hat meine Anfrage an eine Dame aus dem Hilfsmittelzentrum weitergeleitet.
    Weil ich im letzten Jahr schon mehrfach mit dem Hilfsmittelzentrum telefoniert hatte und es immer sehr ernüchternd war, hatte ich sofort bei der Barmer gekündigt und der TK mitgeteilt, dass ich zu ihnen wechseln will.
    Letzte Woche bekam ich dann einen Rückruf von der Dame aus dem Hilfsmittelzentrum der Barmer, und sie meinte die Barmer würde die Kosten an den Sensoren grundsätzlich zwar nicht übernehmen, aber ihr Kollege hätte ihr meinen Fall geschildert und sie war auch geschockt, was ich für ein hartes Schicksal habe und deshalb würden sie als Einzelfallentscheidung 55 € pro Sensor übernehmen.
    (Nur so am Rande: Ich habe nichts dramatisiert, sondern nur einen typischen Tag beschrieben, wann man messen und spritzen muss und was man so allgemein dabei beachten muss.)


    Gestern habe ich die Bestätigung dann auch schriftlich erhalten und mich mega darüber gefreut ;)


    Jetzt habe ich noch drei Fragen:


    1. Am Telefon wurde mir gesagt, dass der Arzt nur ein Rezept ausstellen muss und ich dies an Abbott senden muss. Wenn der Arzt ein Kassenrezept ausstellt, dann rechnet Abbott direkt mit der Barmer ab und wenn der Arzt ein Privatrezept ausstellt müsste ich in Vorleistung gehen und muss die Rechnungen einmal im Quartal an die Barmer schicken, damit sie mir die Kosten erstatten. In ihrem Brief steht aber nichts von einen Rezept, sondern nur dass ich die Rechnungen einmal im Quartal einreichen soll. Hat noch jemand so eine Einzelfallentscheidung erhalten und kann mir berichten wie es tatsächlich abläuft, vor allem brauch ich ein Rezept?


    2. Wie trete ich korrekt von der Kündigung zurück?


    3. Die TK hat mir einen Mitgliedsantrag zugeschickt den ich ausfüllen soll und an sie senden soll. Ist es ausreichend diesen nur nicht an diese zurückzuschicken oder muss ich denen auch mitteilen, dass ich doch nicht mehr wechseln will?

  • 2. Wie trete ich korrekt von der Kündigung zurück?


    Wenn du bei der TK nicht unterschreibst, dann brauchst du von der Kündigung überhaupt nicht zurückzutreten. Die Kündigung wird nämlich sowieso erst dann wirksam, wenn du die Bestätigung der neuen Krankenversicherung einreichst, dass sie dich aufhenommen haben.


    3. Die TK hat mir einen Mitgliedsantrag zugeschickt den ich ausfüllen soll und an sie senden soll. Ist es ausreichend diesen nur nicht an diese zurückzuschicken oder muss ich denen auch mitteilen, dass ich doch nicht mehr wechseln will?


    Ja, es ist ausreichend, wenn du einfach nichts zurückschickst.


  • Letzte Woche bekam ich dann einen Rückruf von der Dame aus dem Hilfsmittelzentrum der Barmer, und sie meinte die Barmer würde die Kosten an den Sensoren grundsätzlich zwar nicht übernehmen, aber ihr Kollege hätte ihr meinen Fall geschildert und sie war auch geschockt, was ich für ein hartes Schicksal habe und deshalb würden sie als Einzelfallentscheidung 55 € pro Sensor übernehmen.


    Beim Libre handelt es sich um ein Hilfsmittel. Es steht daher nicht in der Entscheidungsbefugnis der Kasse festzulegen, was diese "grundsätzlich" zu übernehmen bereit ist. Das steht nämlich im Sozialgesetzbuch und der dazugehörigen Hilfsmittelrichtlinie. Diese Vorgaben haben die Kassen umzusetzen, nicht mehr und nicht weniger. Ein paar Beiträge weiter oben hab ich beschrieben auf welche Paragraphen man sich berufen sollte. Bei Hilfsmitteln hast DU bzw. dein Arzt mit dir zusammen die Entscheidungsbefugnis welche Hilfsmittel dir genehm sind. 55€ ist jedenfalls weit besser als nichts, aber großzügig ist das nicht wirklich. Das ist in etwa in dein Mindestanspruch, weil du in Form von Teststreifen kaum weniger Kosten verursachen werden wirst. Vor allem da das Libre mittlerweile genug Kassen komplett übernehmen. 60€/Sensor minus 10€/Monat SB ... sehr vergleichbar.


    Und ja, so lange du nicht den Aufnahmeantrag ausgefüllt und abgeschickt hast, bist du bei der alten Kasse nicht raus. Es herrscht in DE Krankenversicherungspflicht, es kann dir nicht passieren wie bei Privaten auf einmal ohne Schutz dazustehen.

    --
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  • Warum kein CGM vom Arzt verordnen lassen, wenn die KK beim Libre nicht will?

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Die Kassen müssen das Libre nicht übernehmen, einige tun dies aber als freiwillige Leistung und haben das mittlerweile in Ihrer Satzung stehen.
    Ausserdem sind 55€ pro Sensor doch gut. Heißt 10€ SB im Monat, dass ist doch normal!

  • Die Kassen müssen das Libre nicht übernehmen


    genau diesen von den kassen gern behaupteten Sachverhalt wage ich zu bezweifeln. Siehe http://www.diabetes-und-recht.…uch-auf-kostenuebernahme/ ,,, Das Gericht ist genau wie ich der Ansicht, dass es sich um ein erstattungsPFLICHTIGES Hilfsmittel handelt, die Erstattung ist im Einzelfall aber immer auf die Höhe der Kosten für Teststreifen begrenzt. Alles darüber ist "freiwillig".

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  • ...nur mal ne kurze Rückmeldung.


    Wie schon erwartet, hat die AOK NordWest die Kostenübernahme für das Libre schriftlich abgelehnt. Schneller als gedacht! Ablehnen ging flott!
    Also hab ich mit einigen Argumentationshilfen ;) (danke Grounded, unter anderen), meinem Doc und meinem "Senf" letzte Woche einen Widerspruch formuliert & abgeschickt.


    Heute dann ein Anruf der AOK mit ausführlicher Entschuldigung, allerdings nicht von der ablehnenden Sachbearbeiterin (welche ich zu Händen direkt angeschrieben hatte)... ausführliche Erklärungen per Voicemail und zuhause auf dem AB... ich war leider Arbeiten und habe auch den Anruf auf dem Handy nicht gehört. Allerdings scheint es wirklich so zu sein, dass sie das Libre auf keinen Fall übernehmen wollen. Mir wurde ein rtCGM angeboten (was ja viiieeel besser wäre, qualitativ und überhaupt - O-Ton). Sie wollte sich heute noch mit meinem DiaDoc in Verbindung setzen und mich morgen noch mal kontaktieren.


    Gut, dass ich morgen frei habe... werde um 8h meinen Doc anrufen und dann mal weiter sehen :)


    ...werde mich jetzt mal etwas einlesen ins Thema CGM, scheint ja doch mehr Chancen bei mir zu haben... welche Geräte sind denn gut?
    Habe schon einiges vom Dexcom G4 / G5 gelesen, dass G5 scheint mir persönlich das Attraktivere zu sein, allein wegen der "mobilen" Anbindung. Tipps?

    .
    Schöne Grüße
    mahell.


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  • Die AOK Hessen übernimmt die Kosten mittlerweile seit 2-3 Monaten, scheint das allerdings nicht an die große Glocke zu hängen. Ich habe das erst bei einem Rückwerbeversuch anlässlich meiner Kündigung erfahren, obwohl man mir bei der Ablehnung meines früheren Antrags auf Erstattung versprochen hatte, man würde sich unaufgefordert bei mir melden, sobald sich etwas ändert.
    Voraussetzung sind intensivierte Insulintherapie und Probleme mit Unterzuckerungen (muss vom Arzt bescheinigt werden). Die Erstattung ist so hoch wie bei der DAK.

  • ...die Voraussetzungen erfülle ich :D , wie wohl die Meisten...
    Mir persönlich geht es im Grunde vor allem darum, meine gesundheitliche Situation zu verbessern und Lebensqualität zu gewinnen... ob nun CGM, FGM oder was da auch noch immer kommt, ist mir mittlerweile :) relativ "latte".
    Aber gut zu wissen ;)

    .
    Schöne Grüße
    mahell.


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    Einmal editiert, zuletzt von mahell ()