• Hallo Forum,


    ich hatte ja vor einiger Zeit schon einmal wegen zu hohen PP-Werten nach dem Frühstück geschrieben und trotz diverser Tipps bis heute hierfür keine Lösung gefunden.


    Inzwischen haben wir zu hohe PP-Werte bei jeder Mahlzeit, also auch beim Mittag-Essen und Abendbrot. Unterschiedlich lange DEA haben nicht zum Erfolgt geführt. Meinem Gefühl wirkt das Humalog so spät, dass wir locker 45 Minuten DEA einhalten müssten, um hohe PP-Werte vielleicht zu verhindern.


    Die Basalrate scheint laut meinen Tests ok zu sein, so dass dies als möglicher Grund auch wegfällt. Meine einzige Idee ist nur noch die Insulinsorte. Derzeit verwenden wir Humalog, irgendwo hatte ich gelesen, dass es träger wirken soll, allerdings hatten wir die ersten 4 MOnate nach Manifestation ja auch keine Probleme mit den PP-Werten. Möglicherweise ist die Insulinempfindlichkeit gesunken. Aber hilft hierbei ein Wechsel der Insulinsorte?


    Mal unabhängig davon liste ich auch mal die Basalrate auf:


    0-1 = 0,08
    1-2 = 0,07
    2-3 = 0,07
    3-4 = 0,08
    4-5 = 0,07
    5-6 = 0,07
    6-7 = 0,08
    7-8 = 0,08
    8-9 = 0,05
    9-10 = 0,06
    10-11 = 0,08
    11-12 = 0,10
    12-13 = 0,16
    13-14 = 0,22
    14-15 = 0,23
    15-16 = 0,23
    16-17 = 0,22
    17-18 = 0,24
    18-19 = 0,24
    19-20 = 0,22
    20-21 = 0,22
    21-22 = 0,18
    22-23 = 0,12
    23-0 = 0,08


    Wir haben übrigens noch keinen richtigen Diabetologen, sondern müssen halt alle 3 Monate in der Ambulanz vorstellig werden. Nächste Woche steht dort der nächste Termin an, aber so ich das bei Manifestation so mitbekommen habe, hat die dortige Diabetes-Beraterin kein Problem mit hohen PP-Werten.


    LG
    Joanna

  • Hallo Joanna,


    was genau sind denn "hohe PP-Werte" und wann nach dem Essen gemessen?


    Kannst Du mal ein paar Beispiele nennen?

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Hallo Wattwurm,


    1h PP-Werte sind bei niedrigem Ausgangswert meist bei 200-230. 2h PP ist dann meist nahe dem Zielbereich, aber auch nicht immer. Heute beim Abendbrot mit 15 Min. DEA waren sowohl der 1h PP als auch 2h PP nahezu identisch bei knapp 200.


    Dazu muss ich noch sagen, dass die Nahrungszusammensetzung sich nicht geändert hat und auch meist aus Lebensmitteln mit niedrigem, glykamischen Index bestehen.


    LG
    Joanna

  • Hallo Joanna !


    Humalog sollte eigentlich schon nach ca. 10 Minuten seine Wirkung beginnen und 45 Min. DEA ist schon heftig
    und in der Praxis oft schwierig einzuhalten.


    Mir fällt dazu nur noch folgendes ein:


    -werden die Spritzstellen regelmäßig geändert ?
    -ist die Nadel eventuell zu lang ?
    - achtet ihr auf eventuelle Luftblasen ? bzw. gebt ihr vor der Injektion ein, zwei Einheiten ab?

  • Hallo Wiewaldi,


    also einen Wirkeintritt nach 10 Minuten kann ich ausschließen( vor allem morgens).
    Die Spritzstellen ändern wir regelmäßig und prüfen vor dem Setzen des Kathers die Stelle auch ausgiebig auf Verhärtungen u.ä.
    Die Nadel hatte immer die gleiche Länge und dabei gab es bis vor einiger Zeit kein Problem.


    Was meinst du damit, ob wir vor der Injektion ein, zwei Einheiten abgeben?


    LG
    Joanna

  • Okay, hatte vergessen, dass ihr Pumpe habt ! Sorry ! Vergiss das mit den ein,zei Einheiten das war für Pens gedacht.


    Welche Kanülenlaänge habt ihr denn ?

  • Also ich bin 1,81 m groß und habe 81 kg und auch 6 mm Kanülen (Teflon).


    Sicherlich meldet sich hier noch der ein oder andere Profi !? ich bin der Meinung, dass 6 mm für ein Kind je nach Statur
    zu lang sein könnte und das Insulin nicht in der richtigen Hautschicht (Unterhautfettgewebe) ankommt.


    Die Basalrate kommt ja scheinbar gut an, aber eine größere IE-Menge verliert sich teilweise im Nirvana.


    Die gute Wirkung nach Manifestation kann natürlich auch mit der noch unterstützenden BSP zusammenhängen.

  • Ich bin zwar kein Pumpenträger, und auch kein Profi, aber mir scheinen 6mm auch sehr lang. Ich nutze 4 mm Nadeln mit meinem Pen. Bin zwar schon fast 40, aber meine Pens und Nadeln sind auf Kinder Therapie ausgelegt. Bei den 6 mm nadeln hatte ich ständig bunte Flecken und es hat sehr oft ein Gefäß erwischt.


    Kommt eben auf die Gewebedicke an, das wird sehr individuell sein.


    Aber vom Gefühl her würd ich schauen erstmal auf geringstmögliche Nadellängen zu schauen.


    Wie gesagt, ist nur meine Meinung, ich weiss garnicht was es da alles für Längen überhaupt gibt.

  • Habe die 24 Basalraten mal zusammen gezählt und komme auf Gesamt 3,25 E bei 24 Stunden. Wahnsinn wie wenig das ist.
    Kannst Du mir bitte sagen zu welchen Zeiten Du was zu Dir nimmst.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Hallo Eco,


    bis vor ca. 4 Wochen waren wir noch bei einer BR-Menge von 2,6 E in 24 Stunden.
    Seitdem hatte sich der Bedarf am Nachmittag und frühen Abend jedoch erhöht, während in der Nacht und morgens der Bedarf weiterhin sehr gering blieb.


    Die KE-Menge am Tag teilt sich im Normalfall so auf:
    Morgens: 1-1,5 KE
    Mittags: 3 KE
    Nachmittags: 1-1,5 KE
    Abends: 1,5-2 KE


    LG
    Joanna


  • Habe die 24 Basalraten mal zusammen gezählt und komme auf Gesamt 3,25 E bei 24 Stunden. Wahnsinn wie wenig das ist.
    Kannst Du mir bitte sagen zu welchen Zeiten Du was zu Dir nimmst.


    Hans, es geht hier um ein fünf- oder sechsjähriges Mädchen, nicht um Joanna-X selbst.

  • Danke, dann stimmt die Menge.
    Dann bin ich raus.....

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Hallo Joanne,
    was du beschreibst, ist ganz normal. Wenn ich es recht gesehen habe, dann habt ihr den Diabetes noch sehr frisch im Haus. In der Remission geht die Eigenproduktion an Insulin sehr unterschiedlich schnell zurück.
    Bei meiner Tochter habe ich vor acht Jahren, da war sie 3 Jahre, ein halbes Jahr lang das Basalinsulin weglassen können und nur für die Mahlzeiten gebolt. Ging sie abends mit einer 200 ins Bett, wachte sie morgens mit einer 85 auf. Das waren rückblickend himmlische Zeiten, weil man durchschlafen konnte. Irgendwann war dann Schluss und ein Basalinsulin musste her.


    Mein Tipp: setz die Basalrate tagsüber vorsichtig höher, sie wird sich sowieso ständig verschieben. Es gibt keine!!! statische Insulintherapie, bei Kindern schon gar nicht. Wenn die Insulinmenge zu klein ist und sie sich nicht genau dosieren lässt, gibt es Verdünnungslösung. Damit kannst du aus U100 , U50 oder sogar U25 machen. Wenn du 4 Einheiten bolst, dann bekommt das Kind nur 1 wirkliche Einheit Insulin.
    Bei so wenigen Einheiten, die du bolst, ist bei Humalog die Resorptionszeit sehr kurz. Ein Kind profitiert oft von einem Normalinsulin, damit muss man zwar einen gewissen DEA einhalten, der BZ ist aber nicht so schnell unten und oben wie mit einem Insulinanalogon.
    Und zu guter letzt, pass auf, dass dein Kind lernt den Diabetes zu akzeptieren. Das ist fast wichtiger als perfekte BZ-Werte. Auf Dauer kostet der Geselle "Diabetes" nämlich richtig Zeit und vor allem Kraft. Man muss lernen mit ihm zu leben und nicht gegen ihn zu arbeiten. Er ist sehr zickig, manchmal aber auch wochenlang ganz handzahm.
    Der Tipp mit dem Diabetesdorf und Dr. Teupe meiner Vorschreiber ist auch sehr nützlich. Er vermittelt quasi eine Grundausbildung in Diabetologie. Die bekommst du mit derart großem Praxisnutzanteil in diesem Land nirgendwo. Ich habe in den ersten zwei Jahren vier Diabetologen verschlissen, weil die einfach keine Antworten auf meine Fragen wussten. Erst dann habe ich von Teupe erfahren. Der ist auch nur ein Mensch, aber fachlich nicht zu toppen. Seine Regelwerke passen, sind für Kinder aber nicht immer 1:1 umsetzbar. Das macht aber nichts, weil die Theorie dahinter stimmt. Wenn ich also betimmte Regeln nicht so genau einhalte, weicht der BZ mehr ab. Manchmal ist Lebensqualität aber wichtiger als der BZ!


    Viel Glück
    Tobias

    Das Glück liegt im Zufriedensein!

  • Hallo.
    Bei dem Basalratenprofil Deiner kleinen Tochter wundert mich, dass morgens wenn die Insulinempfindlichkeit normalerweise am geringsten ist, wenig Insulin abgegeben wird. Gegen Mittag, wenn die Insulinempfindlichkeit dagegen (normalerweise) hoch ist, wird viel abgeben. Das sieht für mich schief aus. Gegen Mittag hin verdreifacht sich die Basalrate im Verhältnis zum Morgen!?
    Hast Du mal die Gesamtmenge im Tagesverlauf verglichen? Und das Bolus/Basal-Verhältnis am Morgen im Vergleich zum Abend? Eine mögliche Ursache wäre:
    Wenn morgens Insulin fehlt, kann sich dadurch eine Resistenz bilden, die einige Stunden anhält. Gerade durch das Aufstehen ist der Bedarf noch zusätzlich erhöht. (Stichwort: Aufstehinsulin)
    Könnte es sein, dass fehlendes Basalinsulin mit einem erhöhten Bolus ausgeglichen wird? D.h. Deine Tochter hat morgens zu wenig Insulin, der Mangel wird aber beim Frühstück noch durch Bolus ausgeglichen. Durch die Resistenz (oder gestresste Bauchspeicheldrüse) steigt der Bedarf dann ab Mittag an.
    Das würde auch den sehr langen DEA am Morgen erklären.


    In einen anderen Beitrag hast Du geschrieben, dass Deine Kleine einige Stunden nach dem Frühstück in eine Hypo rutscht. Hast Du mal darauf geachtet wieviel sie sich bewegt bzw. bewegt hat? Wenn sie um 8 Uhr frühstückt und beispielsweise 2 Stunden später im Kindergarten Fangen spielt, dann ist die Gefahr in der kommenden Stunde in eine Hypo zu geraten ziemlich groß. Zu dem Zeitpunkt wirkt der Bolus und die Basalrate steigt (in der momentanen Einstellung)
    Ich würde den Zielwert vielleicht in der Spielzeit etwas höher wählen und sie generell nicht so straff einstellen (wie schon von anderen im anderen Beitrag erwähnt). Ihrer Hypo-Wahrnehmung tust Du damit keinen Gefallen.

  • 
    Bei dem Basalratenprofil Deiner kleinen Tochter wundert mich, dass morgens wenn die Insulinempfindlichkeit normalerweise am geringsten ist, wenig Insulin abgegeben wird.


    "Normalerweise" ist zu übersetzen mit "ab der Pubertät".
    Ein erhöhter Insulinbedarf am Morgen liegt am Dawn-Geschehen, der Ausschüttung kontrainsulinärer Hormone in der Morgenphase und macht sich ggf. auch, bei zu geringer Dawn-Insulinierung, nachgehend durch Resistenzen (Frühstücksfaktoren!) bemerkbar.


    Bei Kindern ab dem Vorschulalter gibt es noch keinen Dawn, sondern bis zur Pubertät liegt der basale Bedarfsgipfel in der Einschlafphase, in der die Wachstumshormone ausgeschüttet werden. Das ist nennt man dann Dusk, Abenddämmerungsphänomen.


    Bei Kleinkindern findet sich prinzipiell eine "Flatrate" des Insulinbedarfs (abgesehen von der Absenkung in den Liegephasen).


    Gruß
    Joa

  • Bei Kindern ab dem Vorschulalter gibt es noch keinen Dawn, sondern bis zur Pubertät liegt der basale Bedarfsgipfel in der Einschlafphase, in der die Wachstumshormone ausgeschüttet werden. Das ist nennt man dann Dusk, Abenddämmerungsphänomen.


    Bei Kleinkindern findet sich prinzipiell eine "Flatrate" des Insulinbedarfs (abgesehen von der Absenkung in den Liegephasen).

    Soweit die Theorie, alles richtig. In der Remission kann man die jedoch in Frage stellen. :huh:
    Oft ist die Insulinempfindlichkeit riesig, kleinste Mengen bewegen den BZ gigantisch schnell. Solange noch Eigeninsulin da ist, würde ich eine Resistenz ausschließen. Weiterhin schien es mir - zumindest bei meiner Tochter traf das zu - als würde die körpereigene Insulinzufuhr stottern. Ich habe damals teilweise tagelang das Insulin komplett weggelassen!!! und der BZ war im Normbereich. Der Diabetologe schlug die Hände überm Kopf zusammen, konnte mir aber auch nicht sagen was denn Schlimmes passieren könne. Schließlich habe ich ständig den BZ überwacht. Dann gab es eine lange Zeit ohne Basal, nur die Mahlzeiten wurden durch Zusatzinsulin abgedeckt. Und nach ca. neun Monaten reichte auch das nicht mehr und ein Grundstoffwechselinsulin musste her.
    Die Remission läuft bei jedem anders!
    Zu dem Fall hier denke ich, ist schon viel gesagt: ich würde das Kind gerade im Vormittagsbereich ruhig mit BZ über 150 laufen lassen, die mitgeteilten BZ Werte sind zu niedrig. Auch - glaube ich - herrscht hier wieder ein zu großes Vertrauen in die Messgeräte!!! Nur weil das Ding eine 79 anzeigt, heißt dass noch lange nicht, dass der wahre Wert nicht schon auf eine 52 abgesunken ist. Hypovermeidung ist wichtig. Gerade bei Insulinanaloga bleibt die Hypowahrnehmung schnell auf der Strecke. Auch ein Normalinsulin würde ich in Erwägung ziehen. Wenn die Remission vorbei ist, wird alles berechenbarer, bei einem Kind aber immer recht schwierig.


    Viele Grüße aus dem Wald
    Tobias :baum :laub

    Das Glück liegt im Zufriedensein!