Hallo zusammen,
wer mich von früheren Einträgen hier im Forum kennt, wird sich vielleicht wundern, aber: Ja, tatsächlich, auch ich bin schwanger.
Ich bin jetzt in der 10. Woche und mitten in der Kotz-Phase (obwohl das nur bedingt stimmt, denn Kotzen muss ich nicht so viel, nur mir ist halt eben immer, wirklich immer schlecht, nicht nur morgens ). Der Insulinbedarf ist schön gesunken, die Hypos häufen sich (sowhohl am Tag, als auch in der Nacht).
Ich habe diesen Thread eröffnet, um mal ein bisschen Frust rauszulassen, also alle, die sich nicht mit negativen Gedanken belasten möchten, sollten vielleicht nicht weiterlesen...
Ich gehöre sicher nicht zu den Frauen, die gerne schwanger sind. Ich freu mich riesig auf das Baby, bin vielleicht sogar etwas zu ungeduldig und immer mal wieder etwas nervös (ich sehne mir den nächsten Untersuchungstermin herbei, bei dem mir hoffentlich wieder bestätigt wird, dass alles so ist, wie es sein soll).
Was mich aber richtig fertig macht, sind die BZ-Werte. Am Anfang dachte ich, ich müsste mich nur an die niedrigen Werte gewöhnen. Natürlich war der HbA1c vorher eher schlecht - nachdem ich ein Jahr lang ohne Pille schön brav den BZ kontrolliert hatte und es einfach nix wurde mit der Schwangerschaft, hatte ich die ganze Sache in den letzten zwei Monaten wieder schleifen lassen und dank geänderter beruflicher Situation + Stress auch schön miese Werte. Und prompt hat es geklappt.
Also hat mich mein Dia-Doc zwei Wochen krank geschrieben und mich neu eingestellt. Hat super geklappt, praktisch vom einen auf den anderen Tag waren die Werte super. Ich musste allerdings feststellen, dass ich mit den niedrigen Werte kaum noch funktionierte. Ich dachte mir, dass ich mich da schon dran gewöhnen würde. Doch: von wegen!
Die Hypos schlauchen auch nicht mehr oder weniger als sonst, aber die niedrigen Werte gepaart mit Hunger/leerem Magen verstärken definitiv die Übelkeit. Ich merke das sofort: Wenn ich auf der Arbeit bin und die Werte leicht höher sind (z.B. wegen Kantinenessen-Schätzwerte oder weil ich zwischendrin was esse, um Auto fahren zu können), dann ist die Übelkeit nicht ganz so schlimm. Glücklicherweise ist mein Arbeitgeber so flexibel, dass ich überwiegend von zu Hause arbeiten kann. Aber selbst dann ist die Übelkeit und/oder Müdigkeit so krass, dass ich vielleicht 50% meiner Arbeit schaffe. Gewissermaßen mache ich momentan nur das was wirklich nötig ist und Dinge, die auch mal angegangen werden müssten, bleiben links liegen. Dabei ist die Arbeit momentan sogar eher chillig...
Es ist halt so, dass ich im Moment eigentlich gar nicht richtig funktioniere, wenn der Ausdruck passt. Es fällt mir z.B. auch extrem schwer mich aufzuraffen und im Haushalt was zu erledigen etc. Eigentlich hatte ich vor, meinen Kraftsport - angepasst auf die Schwangerschaft, selbstverständlich - weiter zu machen, doch jedes Mal, wenn ich mir vornehme hinzugehen, ist mir dann wieder so übel, dass ich lieber gar nicht aus dem Haus will. Zumal Autofahren mit den aktuell super-niedrigen Werten auch nicht mehr so ohne Weiteres geht...
Mein Dia Doc ist umso glücklicher, je niedriger die Werte sind, so scheint es.
Vielleicht spricht aus mir der Frust nach einer praktisch schlaflosen Hypo-Nacht, nachdem ich gestern mein Abendessen wieder ausgekotzt hatte - und natürlich war der Bolus schon drin. Mich tröstet ein Wenig die Hoffnung, dass es in ein paar Wochen besser wird.
Achja, beim Gedanken an gesundes Essen, z.B. Hünchen mit viel Gemüse, dreht sich mir vor Allem der Magen um. Mir gelüstet es dafür schon die ganze Zeit nach Pommes, Pizza und Bretzeln - also, alles was jetzt eher nicht so dolle ist.
Vielleicht habt ihr ja noch ein paar Tricks? Wie habt ihr das mit der Übelkeit auf der Arbeit gemacht? Was war Eure Methode gegen Übelkeit, Müdigkeit und Wertefrust?
Liebe Grüße,
Veri