Starke Blutzuckerschwankungen trotz Insulinpumpe?

  • Hey liebe Community! :help:


    ich bin 15 Jahre alt und jetzt seit so ziemlich genau zwei Jahren "out of insulin", quäle mich also mit einem unschönen Typ-1-Diabetes durchs Leben. Diesen Sommer
    hab ich endlich eine Insulinpumpe (mehr oder weniger) genehmigt bekommen.
    Seit Anfang September trage ich die Accu-Chek Insight, an sich ein hammer Teil, aber nun zu meinen Problemen:


    Ich habe relativ oft unerklärlich hohe Werte (ab 10mmol/l und aufwärts) und das obwohl ich mich wirklich um eine gute Therapie bemühe. Ich verschiebe regelmäßig
    meine Faktoren nach oben und optimiere meine Basalrate, das läuft dann ein paar Tage gut und im Regelfall verfällt der Blutzucker dann wieder in irgendwelche Extreme, sodass
    ich von vorne anfangen kann. Ansich stört mich das eigentlich nicht, da ich ja die meiste Zeit doch relativ gut liege, nur ist die Pumpe eben noch nicht vollständig genehmigt.
    ich befinde mich derzeit in der Erprobungsphase. Meine größte Angst ist, dass man mir die Insulinpumpe wieder aberkennt, weil die Werte manchmal Achterbahn zu fahren scheinen.
    Meine explizite Frage wäre nun, ob jemand von euch vielleicht eine Idee hat, wie ich diese unangenehmen Berg- und Talfahrten vermeiden kann und ob das tatsächlich ein Problem
    bei der vollen Genehmigung darstellen könnte.


    Versteht mich nicht falsch, meine Therapie ist nicht schlecht (HbA1c von 6,2%). Aber manchmal passieren Dinge für die ich weder Erklärung noch Lösung parat habe. Zum Beispiel heute
    morgen: Der gestrige Tag war ein Traum, ich war durchgängig auf stabilen 5,5mmol/l und abends ist es dann auf einmal ohne ersehbaren Grund nach oben geschnippst (10,2mmol/l), ich
    habe dann 1IE Korrektur gesetzt und durfte dann heute morgen (5 Uhr) mit traumhaften 14,5mmol/l aufstehen, die sich trotz gewaltiger Korrektur von 4IE bis 9 Uhr auf 13,5mmol/l hielten.
    Solche Aussreißer sind nunmal nicht grade wünschenswert für ein Tagebuch welches später noch bei der Krankenkasse vorgelegt werden muss.


    Wie dem auch sei, ich werde mich natürlich von soetwas nicht entmutigen lassen und schön weiter an Basalrate und Faktoren schrauben, trotzdem bin ich für jede Antwort sehr dankbar! :)


    Ich wünsche einen schönen Abend. :cat:

  • Herzlich willkommen Herr Doktor Würfelzucker :O)
    Der Nick ist schon mal der Hammer *g*.
    Was die Schwankungen angeht, müsste man sich die Bedingungen genauer ansehehn. Vielleicht hast du mal Lust einer dieser Bergfahrten näher zu beleuchten. So wie ich die Kameraden und Kameradieschen hier kenne, wist du bald mit Fragen bombardiert und alles weitere dann analysiert.
    Schön, dass du hier her gefunden hast.

    Easy come, easy go.

  • Hallo Doktor,
    bezüglich dem Hochschnipsen der BZ-Werte habe ich ähnliches erlebt. Abends oder auch nachts bemerkte ich einen hohen BZ, korrigierte ihn und er fiel nur unwesentlich oder ging sogar noch höher. Habe ewig gerätselt. Abhilfe schuf bei mir die Einnahme von ca. 1 BE und manchmal zusätzlich eine leichte Insulinzufuhr von 0,2...0,3 IE. Im Ergebnis fiel der BZ auf annähernde Normwerte zurück. Hatte ich vorher zu stark versucht zu korrigieren, rauschte der BZ nach KH-Einnahme auch mal richtig runter. Details muß man ausprobieren. Es sieht aus, als ob zuviel Insulin im Körper ist (entweder zuviel Bolus gespritzt oder die Basalwerte passen nicht) und eine Art Gegenreaktion des Körpers erfolgt. Ich merke das mittlerweile an verstärktem Herzklopfen eine Weile nach Bolusgabe. Abends und nachts ist das bei mir so, am Tage erlebe ich die typischen UZ-Effekte wie Schweissausbruch etc.. Trat bei mir erst nach Einsatz einer Pumpe auf. Diabetologe hat derzeit keine konkrete Erklärung dafür.....
    Zu empfehlen wäre die Kontrolle der Basaleinstellung über Nacht. Man isst die letzte Mahlzeit so, daß nach ca. 4 Stunden die Messungen beginnen können (das letzte wirkende "Essensinsulin" muß raus sein)und man misst dann jede Stunde. Anhand der Messergebnisse bekommt man eine Basal-Kurve und die sollte im Normwertebereich liegen. Andernfalls Pumpeneinstellung korrigieren. Erst wenn die stimmt kann man mit Bolusfaktoren herumexperimentieren.
    Es gibt prima Literatur zum Thema Typ 1/ICT II, da sind diese Einstellungen gut verständlich beschrieben. Die Pumpe vereinfacht das Ganze nur. Und dran denken, wenn man Insulin spritzt, es muß auch erst wirken können, also nicht gleich danach messen! 1..2 Stunden je nach Insulin wären nicht ungewöhnlich.
    Vielleicht hilft Dir meine Erfahrung weiter, mal ausprobieren ?


    Alles Gute !!
    I

  • Hey Diab46,


    Ersteinmal: Danke für deine Antwort, natürlich auch ein Danke an sera ;)
    Ich habe natürlich schon Basalratentests über die Nacht durchgeführt. Meine Erkenntnis: Wenn ich gut in die Nacht gehe (20 Uhr 6,5 - 8mmol/l), dann
    komme ich morgens auch gut raus. Gestern Abend zum Beispiel hatte ich gegen 21 Uhr einen Blutzucker von erfreulichen 6,8mmol/l messen dürfen und bin
    heute morgen auch recht gut aufgestanden. :) Meine Basaleinstellung über die Nacht ist meines Erachtens nach fast optimal.


    Mein Problem ist eher, dass es mit ein und derselben Einstellung an dem einen Tag super funktioniert und am nächsten nicht mehr, obwohl ich einen recht
    stabilen Tagesablauf habe. Des Weiteren habe ich Angst, dass man mir die Pumpe wieder wegnimmt, weil nunmal komische Werte im Tagebuch stehen. :|


    Ich habe heute über den Tag mal ein wenig die Blutzuckerkurven vor allem nach den Mahlzeiten beobachtet, ich vermute, dass ich einfach meistens exakt eine Stunde zu früh gemessen habe. Wodurch sich
    oftmals "falsche" Werte ergeben haben. Ich habe gestern noch ein wenig hier im Forum gestöbert und habe gelesen, dass sich eine Pumpentherapie auf die Resoprtionsfähigkeit auswirkt, da
    sich durch die Kontinuierliche Insulininfusion ein Reservoir bildet. Bei der ITC waren meine Werte nach 2 Stunden wieder im Zielbereich, jetzt mit der CSII benötige ich anscheinend
    drei Stunden (heute morgen um 5 Uhr 3KE gegessen, 7 Uhr BZ von 12,8mmol/l, ohne Korrektur um 8 Uhr dann 7,3mmol/l).
    Bei der Sache mit dem "wirken lassen" gebe ich dir allerdings recht, wenn ich mal einen hohen Wert habe bin ich meistens aufgeregt und nervös und messe fast halbstündlich. Das könnte ich mir mal abgewöhnen...


    Ich wünsche einen schönen Abend :cat:

  • Hallo Herr Doktor Würfelzucker,


    was die Krankenkasse interessiert sind weniger Deine genauen Werte sondern ob Du die Funktionen (prozentuale BR-Veränderung, verzögerter Bolus,...) nutzt. Du hattest ja Gründe angegeben, warum Du unbedingt eine Pumpe brauchtest. Wenn die jetzt nur wie eine Goldkette an Dir dran hängen würde, wäre das ein kostspieliger Spaß.
    Sicher ist es schön und man erhofft sich im Vorfeld gewiss eine Besserung des BZ, aber in der Realität sieht es dann halt wieder anders aus und nach zwei Monaten hat man noch nicht alles raus, das dauert noch und wir alle lernen immer noch neues dazu.


    Übrigens haben sich bei mir weder die BZ-Schwankungen noch der HbA1c mit der Pumpe verbessert. 8)



    Viele Grüße
    Bratbäcker


    P.S. Je mehr Daten (BR, BE-Faktoren, Bewegung, Art des Katheters, Liegedauer, GI, TDDs der letzten Tage...) Du uns gibst, desto besser können wir Ratschläge geben. Allein anhand von ein paar BZ-Werten wird es eine Ratespiel.

  • Wenn die Werte ca. 3 bis 8 Stunden nach dem Essen unerklärlicherweise ansteigen würde ich mal auf FPEs (Fett- und Proteineinheiten) tippen. Viele FPEs müssen auch mit Insulin abgedeckt werden, so braucht beispielsweise eine Pizza oder ein Cordon Bleu über 8 Stunden verteilt einen Bolus der 4-5 BE entspricht.
    Hier gibt's mehr Infos.

    Einmal editiert, zuletzt von YPOC () aus folgendem Grund: Link korrigiert

  • Von mir auch noch ein paar Ideen zu den Werten:

    • Wenn ich unerwartete hohe Werte habe, kommt es auch manchmal vor, dass sie durch Korrekturen nicht so korrigiert werden, wie erwartet und dann nach einem halben Tag immer noch nach oben tendieren. Gut hat es sich bewährt, beim ersten unerwarteten hohen Wert den Katheter sofort (noch vor dem Korrekturbolus) zu wechseln.
    • Wie oft wechselst du deinen Katheter?
    • Sind deine Mahlzeiten immer unterschiedlich groß? Wenn du mehrere (drei) Tage lang mehr insulin spritzt als üblich, dann steigt dein Insulinbedarf und du brauchst für den nächsten Tag mehr Basalinsulin und einen höhren Bolusfaktor oder hast halt hohe Werte. Ausschlaggebend ist die Tages-Gesamtinsulinmenge, die bei den meisten Pumpen ja für die vergangenen Tage angezeigt wird.
  • Noch eine Idee von mir, zusätzlich zu den schon gennannten:


    Wenn Du hohe Werte hast - woher kommen die?
    - Durch falsche BE-Berechnung,
    - falsche Fett-/Eiweiss-Insulinierung
    - Katheter, der nicht mehr funktioniert,
    - Hormon-Einfluss,
    - Krankheits-Einfluss, der sich besonders nach dem Abendessen zeigt und dessen Einfluss bis zum nächsten Mittag reicht,
    - Hypos, die nachfolgende Gegenregulationen oder sogar posthypoglykämische Insulinresistenzen nach sich ziehen, sprich nachfolgende hohe Werte


    Ich würde an Deiner Stelle versuchen, erstmal herauszufinden, woher die hohen Werte kommen und diesen Einfluss auszuschalten, welcher auch immer das ist.


    Gruss,
    Surferin

  • Als15jähriger befindest du dich noch einige Jahre in der Wachstumsphase, was enormen Einfluss auf das BZ-Management hat.


    Ein HbA1c von 6,2 ist super gut. Hut ab, wie du das machst Herr Doktor Würfelzucker.

    Easy come, easy go.

  • Eigentlich sollte man auch nicht ständig an der Basalrate rumdrehen, der Körper braucht auch eine zeitlang sich auf Änderungen einzustellen.
    Wie lange liegen denn deine Katheter wenn du solche Ausreißer hast? Könnte es vielleicht auch damit zu tun haben?
    Aber ganz ehrlich, in deinem Alter hatte ich einen Hba1c von über 8 und meine Werte waren eine komplette Katastrophe, nur halt ohne Pumpe :arghs:

  • chemikus: Wegen den möglicherweise zu kurzen Nadeln werde ich mal beim Diabetologen nachhaken. Es stimmt schon das einmal mehr messen sicherer ist,
    allerdings liest mein Arzt bei jedem Termin das Messgerät aus und durch diese "überzogenen" Messungen ergeben ganz gruselige Statistiken, die ich dann immer erklären darf...
    Danke für deine Antowort! :)


    Bratbäcker: Danke für deine Ratschläge, ich werde versuchen noch mehr zu dokumentieren, was ich mache und wie ich handele! Wegen den restlichen Informationen werde
    ich auch mal zusehen, dass ich die hier irgendwo unterbringe (ggf. im Profil). :)


    YPOC: Danke für den Tipp, wollte mich eh schon länger mal mit der FPE-Sache beschäftigen :) P.S: Der Link geht nicht. ^^


    Cindbar: Diese Determinaten kann ich mittlerweile zum Glück ausschließen, aber natürlich Danke für die Ideen. :)


    @ChristianR: Natürlich lasse ich eine Basalrate zwei bis drei Tage mindestens laufen (außer wenn offensichtliche Fehler vorliegen) :).
    An meinen Kathetern liegt es nicht, die wechsel ich streng nach Vorschrift. Wie alt warst du denn, als es dich erwischt hat? :hmmz:

    Ich wünsche einen schönen Tag :cat:

  • Hey Dr. Würfelzucker!


    Erstmal "Hut ab" vor Deinem Super HbA1c und der Sorgfalt, mit der Du Deinen Diabetes behandelst! - Die Pumpe nimmt Dir bestimmt keiner ab.
    Ich schreib' in die Protokolle auch meine Kommentare mit hinein - ??? für unerklärliche Werte, dann --> Ins. 'runter, 'rauf wegen ... usw.. Oder "Geburtstag gefeiert, alles geschätzt". "Mist, Erkältung". Dann sehen die Begutachter auch, dass Du nachdenkst und überlegt gegensteuerst. "Erfolg" ist dann erfreulich, aber sicher nicht ausschlaggebend für die Weitergenehmigung.


    Noch praktisch: sind Deine Katheter luftblasenfrei? Hattest Du eine richtig gute Pumpenschulung? - Da gab es für mich einige Überraschungen. Hast Du ein übersichtliches Protokoll(programm), in das Du wirklich alle relevanten Einflüsse übersichtlich eintragen kannst?


    Liebe Grüße, Ina

  • Hey Ina,


    Danke für die netten Worte. :) Genau das ist es, ich gebe mir schon Mühe hier und da mal Ergänzungen einzutragen, aber die Tagebücher die mir von
    meinem Arzt gegeben werden sind einfach viel zu klein (ein Tagesverlauf hat den Platz einer Din-A7 Seite). Ich habe mich vor ein paar Tagen nach
    einer guten Möglichkeit erkundigt, seine Daten digital (per Excel o.ä) festzuhalten und wollte damit entweder beginnen, wenn die Erbprobungsphase
    vorbei ist oder ich die Lust finde alle meine alten Daten abzuschreiben. :rolleyes:


    Jetzt zu meiner "Pumpenschulung" :S ... Die war wohl eher ein Witz. Die Diabetesberaterin (wenn sie diesen Titel tatsächlich verdient hat) hat nicht
    viel mit mir durchgesprochen. Sie erklärte mir kurz alle Funktionen der Pumpe und wiederholte in den folgenden Tagen Sachen, die ich schon in den
    unzähligen Schulungen zur ICT hören durfte. Außerdem hat sie mir immer Vorgehalten ich solle viel mehr Sport machen und meine Ernährung komplett umkrempeln.
    Ich hatte das Glück direkt nach meiner Diagnose, vor zwei Jahren, eine vierwöchige Kur zu besuchen, die Diabetesschwester dort hat RICHTIG GUTE Schulungen gemacht.
    Wir waren da eine Gruppe von 11 Leuten (7 Pumpis), da wir immer alle zusammen Schulung hatten, konnte ich viel von dem Zeugs mitlernen, was eigentlich nur für die
    Pumpis war.
    Ich schätze ich verdanke es eher der Schulung im Kurort (an dieser Stelle kurze Danksagung an die Kinderklinik in Bad Kösen), als dieser grauenhaften Diabetesberaterin im KH. Das
    ist letztendlich das, was mich am meisten aufregt. Man hat mich im Krankenhaus weder gut geschult noch mich gut eingestellt.


    Aber jetzt genug von meinem Gejammer :rolleyes: ich habe es ja doch noch relativ gut im Griff :)


    Ich wünsche einen schönen Tag :cat:

  • Ich habe mich vor ein paar Tagen nach
    einer guten Möglichkeit erkundigt, seine Daten digital (per Excel o.ä) festzuhalten und wollte damit entweder beginnen, wenn die Erbprobungsphase
    vorbei ist oder ich die Lust finde alle meine alten Daten abzuschreiben.


    Schau mal unter https://mysugr.com/de/ nach, die haben eine sehr nette und gute APP zum Protokollieren. Ich nehme sie nun schon seit einem halben Jahr und bin sehr zufrieden. Sie bietet alles, was mensch mit und ohne Pumpe braucht und macht so ein kleines bisschen Spaß. Die Auswertungen sind sehr lesbar und schnell ausgedruckt. Die Truppe, die die APP erdacht hat sind selbst DM1.

    Wann eigentlich wurde aus Sex and Drugs and Rock and Roll


    Veganismus und Lactoseintoleranz und Helene Fischer???

  • Hallo Würfelzucker,


    Aber jetzt genug von meinem Gejammer :rolleyes: ich habe es ja doch noch relativ gut im Griff :)


    Schau Dir mal die beiden Threads sinnerfassend an:


    Die wohlformulierte Basalrate


    https://www.diabetes-kids.de/f…ein-vergleich-73423#83378


    Der erste gibt ein paar Hinweise her, wie Du überprüfen kannst, ob die BR grundsätzlich funktioniert.
    Oft wird die Basalrate deutlich zu niedrig angesetzt, was dann zu recht unübersichtlichen Reaktionen führt.


    Der zweite Thread stellt dar, zu welchen Tages-/ Nachtzeiten in der pubertären Jugend mit teils drastischen Bedarfsanstiegen für das Insulin gerechnet werden darf. Klar, ist kalter Kaffee, von wegen Dawn und Dusk, aber immer wieder relevant.


    Ansteigende BR rd. 1-2 Stunden vor der Auffälligkeit ansteigenden Blutzuckers.
    Aber auch ein nicht ansteigender BZ heißt noch nicht, dass die BR passt. Vielmehr ist die Forderung, dass das Basalinsulin, bei resistenzfreier Situation, auch einen erhöhten Wert wieder auf Normalniveau abzusenken schafft (siehe ersten Link).


    Allgemein gilt, dass das Verhältnis BR zu Bolus im Schnitt bei 50:50 liegen sollte. 40:60 oder 60:40 ist auch ok, um einen stabilen, vorherberechenbaren Therapieverlauf hinzubekommen. Tage mit erhöhter Futterzufuhr können da natürlich auch rauslaufen.


    Schau mal, wie weit Deine BR sich solchen Verhältniszahlen nähert.


    Ein weiterer Punkt ist, wie schon angesprochen, die Insulinierung für Fett/Eiweiß. Wenn man damit patzt und die BR auch noch eher untermaßig ausformuliert ist, kann das den BZ über die Nacht in die Wolken jagen.


    Ansonsten kommt es in der Pubertät auch zu recht kurzfristig eintretenden Bedarfsschwankungen, was an diversen hormonellen Schüben liegt. Fast über Nacht kann dann der BZ wegswitchen.


    BR-Tests mit Auslassen des Abendessens sind ziemlich Banane und führen schnell in die Irre.
    Abendbrot wie immer, d. h. insbesondere, mit deinem normal-durchschnittlichen Anteil von Fett und Eiweiß dabei (kcal sichten, z.b. fddb.de hilft). Wenn Du Deinen normalen Essstil im Blick hast, kannst Du bei deutlicher Überschreitung dann anfangen auszubaldowern, wieviel zusätzliches Insulin, verzögert abgegeben, für mehr FPE Sinn macht.


    Na ja. Soviel erst mal und


    Gruß
    Joa

  • Rotefeli: Von denen hab ich schon was gehört. Leider ist es nicht genau das was ich suche. :)


    Joa: Meine Verhältnis von Bolus zu Basalrate beträgt etwa 2:1 (durchschnittlich pro Tag 50IE Bolus und 22IE Basal). Ist das ungünstig? In den letzten beiden Tagen war ich jetzt
    stabil ohne eine weitere Änderung durchführen zu müssen. Meine Blutzuckerwerte liegen jetzt den ganzen Tag über auf 5-6mmol/l mit einer leichten Tendenz nach unten.
    Meinst du es lohnt sich das Verhältnis von Basalrate und Bolus zu verbesser, obwohl es jetzt zu laufen scheint? (im Anhang meine aktuelle BR)

  • Kurze vereinfachte Info, was hinter dem vielgepriesenem optimalen Verhältnis 50 % Basal zu 50 % Bolus steckt.


    Bolusinsulin dient dazu die Zuckerspeicher aufzufüllen.


    Basalinsulin sorgt für den Abbau der Zuckerspeicher.
    Ein Verhältnis von 50 % zu 50% bedeutet, dass der Körper gleich viel speichert, wie er später wieder aus den Speichervorräten holt. Das bedeutet, dass man weder zu noch abnimmt und die zugeführte Energie der abgebauten Energie entspricht.


    Bei Dir Herr Dr. Würfelzucker liegt der Basalanteil sehr niedrig. Wenn Du nicht Gewichtsmäßig was veränderst, dann deutet das auf einen zu niedrigen Basalpegel, der durch das Bolusinsulin mehr oder weniger gut abgepuffert wird. Das macht die Sache unnötig instabil. Je nachdem wieviel und wann Du Bolus gibst, wird die Basallücke ausreichend gefüllt oder halt eben nicht.



    Viele Grüße
    Bratbäcker

  • Hey, :)


    ich habe letzte Woche meine Basalrate an einigen Punkten hochgeschraubt, mit der Folge, dass die gesamte Schulwoche komplett im Zielbereich und ziemlich stabil
    auf 5-6,5mmol/l lag (mit Ausnahme von ein paar Außreißern nach unten gegen Mittag und Abend). Ich habe die unererklärlichen Schwankungen also endlich (mehr oder weniger) überwunden.
    Ich habe das Wochenende (diesen Samstag, Sonntag) für Basalratentests genutzt. Am Samstag habe ich den Morgen (6-12 Uhr) unter die Lupe genommen und heute
    wollte ich mir eigentlich den Mittag (11-17 Uhr) ansehen. Während der Test gestern sehr stabil bei 5mmol/l im Mittel lag (wobei es gegen 12 Uhr ein wenig nach unten ging),
    musste ich den heutigen (Mittags-)test aufgrund einer Hypo um 14 Uhr abbrechen.


    Meine Frage ist jetzt, wie ich darauf reagieren soll? Ich wollte jetzt die Basalrate am Vormittag ein wenig zurücknehmen (da es ja gegen 12 runterging) und außerdem den Mittag bis
    fürhen Vormittag runtersetzten (aufgrund der Hypo). Denkt ihr, das ist (jetzt) schon angebracht?