NovoRapid - wie schnell wirkt es bei anderen?

  • Bin absolut kein Analyst, daher nur so ein Input am Rande ... du spritzt ja nicht nur Korrektur, sondern führst auch wieder KH zu. Da könnte es natürlich sein, dass das Novorapid zwar schon seine Arbeit tut, das Brötchen seinerseits aber wieder entgegenwirkt. Und du daher nur eine unzureichende Senkung beobachtest.


    Mein BZ sinkt mit dem Novorapid an sich recht geschmeidig, wenn ich drei Stunden danach messe und mich nicht furchtbar verschätzt hab, hab ich den Wert da, wo ich ihn haben will. Ich hab aber zu Beginn der Erkrankung oftmals auch Momente gehabt, in denen der BZ zuerst gar nicht hat sinken wollen, danach aber wie durch Zauberhand ziemlich rasch runtergegangen ist. Worans gelegen hat, weiss ich nicht. Der Effekt hat sich dann irgendwann verabschiedet.

  • Dass 18 Einheiten nach 60 Minuten den BZ um mehr als 20mg/dl gesenkt haben sollen ist mir eine viel zu pauschale Aussage.


    Aus den Daten kann ich nur sehen, dass irgendeine Insulinresistenz vorliegt. Ob das genetisch ist ("Patient X braucht einfach mehr Insulin als Patient Y") oder z.B. durch Basalmangel o.ä. ausgelöst ist, kann ich aus den wenigen Werten nicht sehen.


    Und die Insulinwirkzeit ist sehr stark Dosisabhängig. Meine Schätzung wären ja knapp über 6 Stunden gewesen (4,5h Hauptresorption + 1,5h weitere Wirkzeit + Rattenschwanz)


    Wenn 18 Einheiten Novorapid (an einer Stelle gespritzt) dann zeitlich so wirken würden wie 6 Einheiten Actrapid: Ich denke keiner, der in der gleichen Situation diese 6 Einheiten Actrapid bräuchte, würde sich beschweren, dass er nach 1h erst um 20 gefallen wäre. Mit Actrapid sind Spritz-Ess-Abstände von 45 Minuten nicht unüblich.


    lg, Adrian

  • Erst einmal herzlichen Dank an alle ...


    Mit Euren Anmerkungen habt Ihr mir zumindest einige Gedankenanstöße gegeben.


    Das zwischenzeitliche Telefonat mit der Diabetesberaterin führte auch zu der Er-
    kenntnis, daß wir uns diese Werte gemeinsam genauer anschauen sollten, um eine
    Lösung für mich zu finden. "Normal" sind die eingangs genannten Meßergebnisse
    auch in ihren Augen nicht. Bis zu dem Termin muß ich halt noch 10 Tage herumeiern.


    Nach ihrer Aussage sei eine Insulinresitenz aufgrund von Antikörpern sehr unwahr-
    scheinlich, dagegen habe ich jedoch im Netz eine Aussage gefunden, nach der ca.
    60 % der Nutzer von NovoRapid genau diese Antikörper produzieren sollen.


    PS:
    @ xmikex
    Neid auf jeden mit Sixpack. Bei mir ist es eher ein Sixpack im (leichten) Speckmantel ...
    :)

  • Als Naturwissenschaftler würde ich folgendes Experiment machen:


    (a) nachweisen, dass der BZ ne Stunde lang recht stabil ist. Ggf. auch nachweisen, dass die Basalrate im Untersuchungszeitraum passt.
    (b) Zwei KHE in Gummibärchen rein (schnell, sehr definiert) und dazu die passende Menge Novorapid. Die Bärchen sind sehr sicher schneller. Dann nach 30 min, 60 min, 120 min, 180 min und 240 min messen.


    Nachweisen ist gemeint im Sinne von "ich bin mir selbst zu 100% sicher". Meine Erfahrung mit Novorapid und mittleren Mengen legt etwa 180 min als Wirkdauer nahe.


    Mich "stört" am Ausgangspost meine Beobachtung, dass ein Brötchen bei mir nach spätestens einer dreiviertelstunde im Blut ist. Also erst Novorapid für zwei Spritzen und dann nachfressen würde bei mir ganz sicher schief gehen. Das Novo haut mich in den Keller und dann besteht die Chance auf eine "Gegenregulation" durch Alphazellen/Glucagon. Ich hab noch kleine Reste Beta aktiv und von den Alphas ist noch deutlich was unterwegs. Zu hohe Bolusmengen haben bei mir bereits mehrfach erhöhte Werte nach 3-4h ausgelöst. Am Libre siehste das ganz gut - 2 bis 2 1/2 Stunden wenig BZ Änderung und dann gehts hoch...

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Glaub ich nicht wirklich, aber selbst wenn - nimmste entweder 4-6 an Gummibärchen ODER du machst einen Blindversuch wie sich 2KHE ohne Bolus auf deinen BZ auswirken.


    Mich irritiert am ersten Beitrag extrem wie konstant der BZ am Anfang blieb - das kann (kinetisch gesehen) nach meiner Erfahrung halt nicht sein.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Grounded: Innerhalb der 4 Stunden sollten die 2KE Gummibärchen auch von einer funktionierenden Basalrate geschluckt werden.


    Ich brauche dafür 2 IE sonst ist mein BZ Wert um ca. 50 bis 60 Punkte höher.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • ECO: genau so ists auch bei mir, wobei durch die Trümmer meiner Reste noch ein leichter Abbau sttatfindet. Aber nix was bei der Berechnung noch relevant wäre.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.


  • Ich brauche dafür 2 IE sonst ist mein BZ Wert um ca. 50 bis 60 Punkte höher.


    Ja, bei mir auch - nach ca. einer Stunde. Nur da der BZ dann höher ist, huscht "per Zufall" mehr durch die von der Basalrate geöffneten Glucosetransporter "Törchen" in den Zellwänden... und der BZ sinkt allmählich wieder.
    Das ist außerdem ein guter Basalratentest :)

  • Basalinsulin ist Levemir. Habe das auch so, dass ich ruhig mit 150-200 mg/dl zu Bett gehen kann und mit einem guten Wert aufstehe. Wenn man diese Lücke kennt, ist das kein Problem


    Nur allein durch das Basal von 200 auf Normalwert in der Nacht? Was machst Du denn dann, wenn Du mit 120 ins Bett gehst? Müßte es dann nicht in die Hypo fallen?

  • Was machst Du denn dann, wenn Du mit 120 ins Bett gehst?

    :rofl

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Nur allein durch das Basal von 200 auf Normalwert in der Nacht? Was machst Du denn dann, wenn Du mit 120 ins Bett gehst? Müßte es dann nicht in die Hypo fallen?

    Wer um 23:00 Uhr noch ein "Betthupferl" vernascht, wird um 24:00 Uhr nicht mit 120 mg/dl ins Bett gehen.
    Von daher ist die Aussage von Jean ohne weitere Angaben wenig brauch- oder übertragbar.

  • Nur allein durch das Basal von 200 auf Normalwert in der Nacht? Was machst Du denn dann, wenn Du mit 120 ins Bett gehst? Müßte es dann nicht in die Hypo fallen?


    Wenn die Basalrate passt, dann nicht. Dann werden sowohl die 200 als auch die 120 auf tolle Werte knapp unter 100 gebracht
    Bei z.B. 90 stellt sich dann das Gleichgewicht ein, wo die Zellen so viel aufnehmen, wie die Leber (Niere,...) ausschüttet.


    Das ist so toll - und wird in der heutigen Diabetologie leider nicht mehr angestrebt. Wahrscheinlich, weil es viel zu Aufwendig ist, diese BR zu finden und auch zu halten, als dass man das mit 4 5-Minuten-Arzt-Besuche im Jahr hinbekommt, wenn der Patient selber nicht daran rumfeilt. :/

  • Nur allein durch das Basal von 200 auf Normalwert in der Nacht? Was machst Du denn dann, wenn Du mit 120 ins Bett gehst? Müßte es dann nicht in die Hypo fallen?


    Wenn die Basalrate passt, dann nicht. Dann werden sowohl die 200 als auch die 120 auf tolle Werte knapp unter 100 gebracht
    Bei z.B. 90 stellt sich dann das Gleichgewicht ein, wo die Zellen so viel aufnehmen, wie die Leber (Niere,...) ausschüttet.


    Das ist so toll - und wird in der heutigen Diabetologie leider nicht mehr angestrebt. Wahrscheinlich, weil es viel zu Aufwendig ist, diese BR zu finden und auch zu halten, als dass man das mit 4 5-Minuten-Arzt-Besuche im Jahr hinbekommt, wenn der Patient selber nicht daran rumfeilt. :/


    Adrian,


    kriegt man dieses Phänomen auch hin mit ICT?


    Grüsse,
    Surferin

  • Nein, chemikus,


    bei uns CSII'lern ist das nicht nur theoretisch möglich. Bis zu 5 BE werden nachts auf der Basalrate "verbrannt". Abe dafür muss man eben so eingestellt sein, dass es ziemlich genau passt, nach 7 Basalratengesetzen. Ich bin selbst nach diesem Schema eingestellt. Ich bin mir nur nicht sicher, ob das bei ICT auch möglich ist, deshalb meine Rückfrage an Adrian.


    Gruss,
    Surferin

  • @ Surferin
    Ich glaube das ist nur theoretisch möglich
    Die durch das Basal verursachte variabilität wird das ganze sehr unzuverlässig machen


    Bei den durch Fettsäure<>Eiweißbindung in zweiter Stufe verzögerten Basalinsulinen (Bindung nach Massenwirkungsgesetz) werden die Resorptionsschwankungen ganz passabel nivelliert, natürlich nur, wenn die Wirkkurvenüberlappungen auch recht gut durch die Dosisverteilungen dem Bedarf entsprechen.


    Bei Levemir liegt das Bindungsverhältnis bei nahezu 50%. Bei Tresiba vermutlich ähnlich, aber ich habe keine Infos gefunden.


    Gruß
    Joa