Wann eine Pumpe beantragen?

  • Hallo,


    ich habe Mitte Dezmber einen Termin bei meiner Diabetologin und möchte dort eine Pumpe beantragen. Ich schon soweit abgesprochen. Kann ich das noch Ende 2015 durchziehen (Antrag) oder sollte ich doch lieber bis 2016 warten und die Pumpe leichter genehmigt zu bekommen? Was sind Eure Erfahrungen?


    Cu, F.

  • Hallo F.


    Was sind Deine Gedanken bzw. warum sollte das in 2016 leichter gehen als Ende 2015?

  • Ich kenne es halt selbst von ein paar Ehrenämtern (Verein usw.). Da wurde auf das neue Budget verwiesen usw. Weiß ja nicht, ob es das auch bei den Bewilligungen gibt.


    F.

  • Ich sehe da keinen Vorteil, die Pumpe erst 2016 zu beantragen. Wenn du bzw dein Arzt Mitte Dezember den Antrag stellst, man die Post, evtl Verzögerungen und Weihnachten berücksichtigt, wird die Krankenkasse deinen Antrag wahrscheinlich erst Anfang Januar anfangen zu bearbeiten. Ich würde den Antrag sofort stellen und nicht warten.

    Liebe Grüße
    butterfly



    "Insulin is a remedy primarily for the wise and not for the foolish, whether they be patients or doctors."
    Elliot Proctor Joslin, 1923 (Pionier der Insulintherapie)

  • ich habe Mitte Dezmber einen Termin bei meiner Diabetologin und möchte dort eine Pumpe beantragen.


    Ich nehme an, handschriftliches Tagebuch der letzten min. drei Monate mit den entsprechenden Therapie-Bemerkungen liegt bereits vor? Dann: Worauf wartest du?! ;)



    Gruß,
    Veri

    *****
    "Bevor du dir selbst eine Depression oder einen Minderwertigkeitskomplex diagnostizierst, stelle sicher, dass du nicht einfach nur von Arschlöchern umgeben bist." Prof. Dr. Sigmund Freud

  • Tagebuchausdruck ist kein Problem. Verwende seit fast 9 Jahren Diabass.


    Bedenke, dass es immer noch KKs und Sachbearbeiter gibt, die einen elektronischen Ausdruck nicht als Tagebuch akzeptieren. Viele bestehen auf handschriftliche Tagebücher mit den entprechenden Bemerkungen, die die Anpassungsversuche dokumentieren. Ein "sauberes" Tagebuch aus einer Diabetes-App ist zwar schick, aber oft fehlt den Sachbearbeitern dann eben der Nachweis darüber, was man alles unter ICT versucht hat, um den BZ zu stabilisieren. Es geht schließlich nicht darum nachzuweisen, dass man ordentlich sein Tagebuch führt, sondern dass man aus der Dokumentation Anpassungen in der Therapie entwickelt, die unter ICT leider keine Früchte tragen, weshalb man zur Pumpe wechseln muss.


    Ich musste 2013 drei Monate Tagebuch handschriftlich abschreiben für den Antrag. Es soll sich langsam bessern, bzw. rumsprechen, dass auch elektronische Tagebücher zu gebrauchen sind. Aber es ist eben noch nicht bei allen angekommen, dass wir nicht mehr im Mittelalter leben...


    Gruß,
    Veri

    *****
    "Bevor du dir selbst eine Depression oder einen Minderwertigkeitskomplex diagnostizierst, stelle sicher, dass du nicht einfach nur von Arschlöchern umgeben bist." Prof. Dr. Sigmund Freud

  • Ich habe in meiner ganzen ICT-Laufbahn (in zwei Wochen sind es zehn Jahre) noch nie ein Tagebuch (Papierform) geführt, sonder von Anfang an mit der Diabass-Software gearbeitet. Mittlerweile habe ich als BZ-Messgerät den Accu Check Aviva Expert und verwende ihn eigentlich intensiv. Ich werde einen Ausdruck machen und diesen handschriftlich noch kommentieren, damit es plausibler wird.


    F.

  • Hallo,


    erkundige Dich doch einfach mal bei Deiner KK, welche Form sie gerne hätten. Die Barmer GEK - zumindest in NRW - akzeptiert mittlerweile elektronische Tagebücher.


    Gruß


    Frosch13

  • Was ich auch nicht kapiere ist, dass immer auf diese Gefahr der Unterzuckerungen als Grund hingewiesen wird. Was ist mit den Leuten die ihre hohen Werte zu bestimmten Tageszeiten nicht in den Griff bekommen, Mengen an Insulin spritzen und noch dazu Tabletten schlucken? Ich habe schon von einigen Ärzten gehört, das die Gefahr einer Unterzuckerung bei Pumpen eher steigt, wenn man sich nicht dauernd kontrolliert und damit beschäfftigt. Es einfach "laufen lassen" kann fatal enden!


    F.

  • Was ich auch nicht kapiere ist, dass immer auf diese Gefahr der Unterzuckerungen als Grund hingewiesen wird. Was ist mit den Leuten die ihre hohen Werte zu bestimmten Tageszeiten nicht in den Griff bekommen, Mengen an Insulin spritzen und noch dazu Tabletten schlucken? Ich habe schon von einigen Ärzten gehört, das die Gefahr einer Unterzuckerung bei Pumpen eher steigt, wenn man sich nicht dauernd kontrolliert und damit beschäfftigt. Es einfach "laufen lassen" kann fatal enden!


    F.

    Den ersten Teil verstehe ich leider nicht. Grund für was? Grund für eine Pumpe? Was soll mit den Leuten sein?
    "Es einfach laufen zu lassen" ist sowohl bei ICT als auch bei CSII fatal, man muss regelmäßig messen und dementsprechend Entscheidungen treffen. Die Aussage, dass die Gefahr einer Unterzuckerung bei Pumpen eher steigt, habe ich noch nie gehört und würde ich eher Ärzten zuschreiben, die nicht so viel Ahnung von der Pumpentherapie haben. Der große Vorteil der Pumpe ist es doch, die Basalrate genauer einstellen zu können als unter ICT und auch den Bolus genauer anpassen zu können.

    Liebe Grüße
    butterfly



    "Insulin is a remedy primarily for the wise and not for the foolish, whether they be patients or doctors."
    Elliot Proctor Joslin, 1923 (Pionier der Insulintherapie)

  • Die Gefahr einer Unterzuckerung nimmt mit CSII im Vergleich zur ICT ab. Einmal gespritzes Basalinsulin befindet sich bei der intensivierten Therapie nun mal schon im Körper und wirkt da auch. Bei der CSII kann dies sehr viel besser gesteuert werden, da die BR auch mal abgesenkt oder angehoben werden kann über einen bestimmten Zeitraum. Mit ICT ist dies nicht möglich.


    Mich würde stark interessieren wer und wie jemand zu einer solchen Aussage kommt, dass unter CSII die Gefahr einer Unterzuckerung größer ist.

  • Ich kann mir nur vorstellen, dass der eine damals gemeint hat man muss ich mehr mit der Pumpe beschäftigen um z. B. die Basalrate anzupassen vor Sport. Beim ICT muss ich halt anders reagieren. Entweder merke ich meine niedrigen Zucker und reagiere sofort, oder ich esse ein paar KH zur Vorbeugung. Was sich natürlich genial liest ist die Medtronic 640G in Verbindung mit den Enlite-Sensoren, welche die Basalinsulinabgabe anhält, wenn die Werte zu tief sind. Habe aber selbst damit keine Erfahrungen, weil ICT usw.


    Was ich mit den hohen BZ-Werten und einen Pumpenantrag meine ist, dass ich viel lese das man Unterzuckerungen markieren sollte und der Umstieg auf eine Pumpe bei vielen Unterzuckerungssituationen (oder kurz davor) doch eher genehmigt werden würde. Hat jemand hier im Forum eine Pumpe bekommen, weil er seine hohen Werte nicht in den Griff bekommen hat?


    F.

  • Hallo,
    ich habe meine Pumpe in erster Linie bekommen, da ich ein ausgeprägtes Dawn-Syndrom mit entsprechend hohen Nüchternwerten (>250) hatte.
    Dieses war zu der Zeit (mit Monotard und Actrapid) nur mit jeden morgen um 5 Uhr 10 IE Actrapid halbwegs unter Kontrolle zu bringen - was auf die Dauer nicht praktikabel war.
    Ob das heute mit den deutlich länger wirksamen Insulinen auch noch funktionieren würde, weiß ich allerdings nicht...


    Gruß,
    Heike

    Einmal editiert, zuletzt von heikeov ()

  • ... Da wurde auf das neue Budget verwiesen usw. Weiß ja nicht, ob es das auch bei den Bewilligungen gibt.


    Nein, bei Pumpenanträgen geht es nur um deine Gesundheit (bzw. Krankheit) und Jahresbudgets spielen keine Rolle.


    Ob deine Krankenkasse für deinen Diabetes eine Insulinpumpe für notwendig hält, entscheidet die Krankenkassen formell mit rein medizinischer Begründung. Im Antrag von dir bzw. deinem Arzt sind auch nur medizinische Gründe sinnvoll.


    Natürlich ist die wirtschaftliche Lage der Krankenkasse mit entscheidend dafür, wie leicht dein Antrag die medizinischen Genehmigungshürden überwindet, aber darauf hast du mit deinem Antrag nur mit medizinischen Gründen einen Einfluss.

  • Seit Anfang des Jahres bin ich bei einer neuen Diabetologin. Laut meinem KH-Befund von 2005 habe ich einen Typ 2 mit Antikörper. Es ist auch von einem Lada die Rede gewesen. Eingestuft wurde ich aber dann doch auf Typ 1 und habe seit dem ICT mit Novorapid. Bei der neuen Diabetologin habe ich jetzt erst mal eine Schulung mitgemacht, dann sollte ich einen sog. Basalratentest machen. Bei diesem hat sich herausgestellt, dass früh meine Werte gegen 5:00 Uhr ansteigen. (eventuell Dawn-Phänomen) Ein zweiter Basalratentest zeigte ähnliche Kurven. Auch ein Testtragen des Libre zeigte dies. Sie zögert aber immer wieder einen Antrag zu einer Pumpe hinaus. Es sei in Bayern sehr schwierig, auch durch den MdK, usw. Außerdem wollte sie anhand eines Bluttest Gewissheit, ob ich diese Antikörper hätte, denn als Typ 2 bekäme man eigentlich keine Pumpe. Hätte ich am Tag der geplanten Blutentnahme (Nachmittags und nicht nüchtern) nicht zufällig erwähnt, dass doch dieser Antikörpertest ansteht, wäre das auch in die Hose gegangen. So konnte ich zwei Tage später früh antreten und dieses Mal nüchtern. Jetzt hatte ich heute wieder einen Termin und da kam heraus, dass meine Blutwerte noch nicht da sind. Außerdem möchte sie noch mehr Fakten sammeln für einen Pumpenantrag und ich müßte mich noch etwas gedulden. Schließlich möchte sie mich noch besser kennenlernen und wie ich mich verhalte usw. Lobt aber gleichzeitig meine Tagebücher. ICh frage mich mittlerweile ob sie es hinausschiebt oder der Antrag ihr zu viel Arbeit ist? Was meint ihr? Jetzt gibt es in meiner Stadt noch eine diabetologische Praxis. Wenn ich jetzt wieder wechseln würde, geht alles wieder von vorne los und ich habe es echt satt. Von der ersten bin ich weg, weil sie mir Tresiba verschrieben hat, obwohl es schon abgekündigt war und auch meine telefonischen Nachfragen was ich machen soll wurde nicht geantwortet.
    F.

  • Um eine Pumpe bewilligt zu bekommen, musst Du mit ICT austherapiert sein. Das bist Du zumindest von dieser Diabetologin und aus ihrer Sicht noch nicht.
    Von daher verstehe ich, dass sie sich (noch) sträubt.

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Edett: Warum sollte ich nicht austherapiert sein? Ich soll so weitermachen, wie bisher. Alles aufschreiben, wie bisher. Weiterhin früh wenn ich aufstehe Korrektur spritzen, wie bisher. Nächster Termin ist Ende Juli zur Blutentnahme, sonst nichts.


    @Denkform: Tagebücher führe ich mittlerweile seit Mitte Dezember. Somit habe ich schon fünf volle Monate handschriftlich. HbA1c kann ich anhand der blauen Bücher über Jahre nachweisen. Per Software habe ich die Werte schon seit über sieben Jahren, aber das zählt ja nicht als Softwareausdruck.


    Ich bin echt sauer. Da kümmert man sich um seine Krankheit, informiert sich, will auch zukünftig Spätfolgen vermeiden und dann bekommt man von überall Steine in den Weg gelegt. Die mhplus jammert wegen dem lieben Geld, die Diabethologin jammert, weil alles schwieriger geworden ist und ich jammere, weil nichts vorwärts geht. Armes Deutschland, alle sind am jammern. Und es wird immer mehr.

  • Hallo,
    das finde ich alles sehr schade. Jeder, der eine Pumpe haben möchte, sollte auch eine bekommen.
    Ich wünsche Dir viel Glück, dass Du so schnell wie möglich eine bekommst.
    Leider ist man auf die Ärzte angewiesen. Wenn nicht, weil noch andere in der Nähe, würde ich wechseln und wieder wechseln, solange bis Dich jemand in Deinem Wunsch unterstützt.


    Viel Erfolg.
    Karli