Neue Insulinpumpen 2016 bzw. 2017

  • Stellt sich aber wieder mal die Hauptfrage: Was soll der Spass den kosten? Wenn ich sehe, dass die KKs heute schon kein CGM zahlen, werden sie sich bestimmt über die zusätzlichen Kosten für die zusätzliche Pumpe freuen. Was übrig bleibt sind dann die Betroffenen, die sich das als Selbstzahler leisten können. Nicht falsch verstehen, ich würde einen closed-loop auch begrüßen. Aber wenn die Firmen sich scheuen, solche großen Summen in die Entwicklung zu stecken, kann ich das nachvollziehen. Da bleibt mein finanzielles Risiko bei der Produktion von Einwegspritzen oder maximal Pens doch im kalkulierbaren Rahmen.


    Deswegen muss es auch das erklärte Ziel der Herstellerfirmen sein, ihre Produkte und Entwicklungen zu einem Preis anzubieten, den sich entweder jeder bzw. die breite Masse leisten kann oder bei den Krankenkassen dafür zu sorgen, dass ihre Produkte von dort übernommen werden.
    Es kann ja nicht sein, dass die Entwicklung solche Fortschritte macht und die Patienten sich weiter mit den "alten" Methoden behandeln sollen/müssen. Das wäre dann kein Fortschritt! :thumbdown:


    Ansonsten kann ich die Frage danach, wann welche neuen Pumpen auf den Markt kommen schon verstehen. Ich wüßte auch gerne, was es demnächst gibt und wann endlich die allerallerallerbeste Pumpe für uns auf den Markt kommt. Klar, das ist für jeden individuell verschieden und kann für jeden eine andere Pumpe bedeuten. Momentan möchte ich aber unsere Veo auch nicht eintauschen. Manchmal ist alt bewährtes auch besser als die neueste Entwicklung.


    Hier gibt es die Möglichkeit, Wünsche über eine Bloggerin an die Pumpenhersteller zu richten.


    http://diabetes-leben.com/2016…pumpen-zu-optimieren.html


    Wann davon was umgesetzt wird und ob uns das dann jemals bezahlt wird, steht in den Sternen.

  • Jetzt gegen die ganze Diskussion hier: Ich bin zufrieden, dass ich überhaupt eine Insulinpumpe habe! Zur Zt. trage ich die Accu Check Spirit Combo. Diese ist auch schon mit sehr viel Schnickschnack ausgerüstet, was ich gar nicht nutze, bzw. nicht brauche. Ein CGM wäre nicht schlecht, aber ich komme auch ganz gut mit meinem BZ-Testgerät klar.
    Ich habe meinen DM 37 Jahre - davon 17 Jahre mit Pumpe; bin schon immer schwer einstellbar gewesen. Habe angefangen mit Glasspritzen und Stahlnadeln. Dann Einwegspritzen und Pen.
    Ehrlich - die Pumpe erleichtert das Leben ungemein - aber nur daraufhin habe ich sie nicht verordnet bekommen.
    Worauf ich aber hinaus will: Man muss nicht immer das neueste Modell haben - man sollte froh sein, wenn die KK die Pumpe bewilligt!

    Satt heißt nicht, dass keine Schokolade mehr reinpasst. :rolleyes:


    8o Schokolade löst keine Probleme, aber das tun Äpfel ja auch nicht.

  • In den vergangenen 5 bis 10 Jahren hat es auf dem Pumpenmarkt insgesamt nur zwei Innovationen gegeben, die für krankenkassenfinanzierte Pumpenträger ohne CGM nützlich sind:
    1. Die schlauchlose Omnipod mit der Innovation "schlauchlos".
    2. Die automatische Funkübertragung der Blutzuckerwerte vom Messgerät zur Dana Pumpe oder Medtronic Minimed Pumpe mit Tagebuchfunktion für Blutzucker, BE-Mengen und Insulin zentral in der Pumpe.


    Alle anderen Neuigkeiten auf dem Pumpenmarkt sind nur für CGM-Nutzer nützlich und damit nur für Menschen, die dafür sehr viel Geld zahlen wollen und können. Wirklich, es gibt außer den zwei genannten, keine einzige Innovation sondern nur Rückschritte, wie eingeschränkte Katheterwahl oder umständlichere Bedienung. Das Freestyle-Libre macht das noch deutlicher. Bei manchen neuen Pumpen kannst du den Messwert nicht einmal in den Bolusrechner der Pumpe eingeben. Bei anderen musst du es von Hand eingeben weil das Funkprotokoll zur Datenübertragung selbstverständlich nicht unterstützt wird.


    Jetzt wäre es unsere Aufgabe Innovation einzufordern! Ein normiertes Funk-Datenübertragungsprotokoll für alle diabetesrelevanten Messwerte und Steuerungsfunktionen, das von allen Produkten unterstützt wird wäre eine künftige Innovation, für die es noch keine Initiative gibt, die für uns aber extrem nützlich wäre. Ebenso eine normierte Katheteranschluss Kupplung.


    Dazu bräuchten wir eine Patienteninitiative, die mindestens europäische und amerikanische Diabetiker zusammenschließt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Cindbar ()

  • es gibt außer den zwei genannten, keine einzige Innovation


    Also das ist jetzt schon sehr subjektiv. :D


    Persönlich muss ich natürlich die Dana-App nennen, die ich nicht mehr missen möchte, und würde daher auch keine andere Pumpe in Betracht ziehen, weil die Bedienung vergleichsweise krass umständlich wäre (zusätzliche Fernbedienung mitschleppen, die zudem meist wirkt, als wäre sie aus dem vergangenen Jahrhundert).


    Und ich denke da finden die anderen Pumpenträger schon auch noch ein paar 'Innovationen', die sie nicht mehr missen wollen.


    P.S.: Dein Punkt 2 kann die Dana übrigens auch. ;)

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Linus, dass ich habe die Einschränkung auf Minimed in meinem Posting korrigiert und die Dana dazugenommen.


    Fernbedienung habe ich persönlich nicht für eine Innovation gehalten.

  • Linus, dass ich habe die Einschränkung auf Minimed in meinem Posting korrigiert und die Dana dazugenommen.


    Danke.



    Fernbedienung habe ich persönlich nicht für eine Innovation gehalten.


    Wie Leila schon sagt, es kommt auf die Art der Fernbedienung an. Ich gebe zu: Wenn die FB einer *neuen* Pumpe wirkt wie ein Satelliten-Telefon aus den 90ern, dann muss man wohl eher von Rückschritt sprechen. :D

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Hallo,


    verständlicherweise ganz schön emotional die ganze Diskussion hier!
    Ich möchte auch nicht an der eigentlichen Frage vorbei-antworten, aber im Titel des Beitrags geht es ja allgemein um neue Pumpen.


    Die Entscheidung zur Insulinpumpe und die Schwierigkeit der Entscheidung für ein Fabrikat und ein Modell macht sich kaum ein Diabetiker einfach.
    Schließlich ist es eine Entscheidung für Jahre und auch der Gedanke, vielleicht etwas zu verpassen, weil man sich einen Tic zu früh entschieden hat, finde ich absolut nachvollziehbar.


    Wie gut oder schlecht oder brauchbar die Entwicklungen der letzten Jahre sind ist dagegen wieder eine sehr individuelle Sichtweise.
    (Wie technikversiert, wie alt, wie erfahren mit Insulinpumpen, wie schwer einstellbar, wie oft und schwer unterzuckert ..................)
    Ja, die Neuentwicklungen setzen meist bei CGM-Nutzern an, aber auch da gibt es ja druchaus Tendenzen in Richtung einer Kostenübernahme wo es Sinn macht.
    Ich persönlich habe auch lange Zeit auf eigene Kosten CGM genutzt, weil ich ohne CGM zu oft in lebensbedrohliche Situationen geraten, habe dann lange gekämpft und schließlcih die Kostenübernahme durch die KK durchsetzen können.


    Für mich ist entscheidend, dass die Pumpenentwickler sich langsam aber sicher auf ein Closed-Loop-System zubewegen.
    Dass z.B. die neue Medtronic 670g, die frühestens Ende 2017 in Europa auf den Markt kommt außer Insulin dann noch kein Glucagon pumpen kann ist absolut korrekt, aber durch die ständige Anpassung der Basalrate auch etwas weniger relevant.
    Dadurch dass viel Regulierung automatisch und ständig über die Basalrate erfolgt wird die für absolute UZ notwendige Glucagon-Gabe ja auch weniger häufig Relevanz haben und die Zeitspanne in der man selbst regulieren (also etwas trinken/essen) wird durch die parallele Regulierung der Basalrate auch tendenziell größer.


    Mein Gefühl ist - ganz ehrlich - besser, wenn ich ein Stück weit, das Gefühl für die Therapie behalte, aber Unsicherheiten wie eine bei mir instabile Basalrate (ich habe 3 unterschiedliche Basalraten, die ich ständig monitoren und anpassen muss) dauerhaft der Pumpe überlassen kann.
    Trotzdem möchte ich, bevor mir ein System automatisch Glucagon zuführt gerne noch mal kontrollieren, wo der BZ liegt.
    Natürlich möchte ich den BZ weiterhin über das CGM im Blick haben und schon reagieren, bevor etwas komplett schief läuft.


    Immerhin wird es auch zukünftig noch schlecht laufende CGM-Sensonren geben, weil sie verstopft oder nicht optimal gesetzt sind.
    Ein gesundes Gleichgewicht an Automatismus und Selbststeuerung ist meine Idealvorstellung.


    Liebe Grüße
    "me"

  • Jeder hat einfach andere Bedürfnisse. Der eine kommt mit DEM Katheter zurecht, den stört es nicht das es keine anderen gibt. Den anderen stört es nicht, das das Menü langsam und umständlich ist. Der andere will unbedingt eine Pumpe mit funktionierender FB.
    Je mehr Funktionen, desto mehr Kompromisse muss man wohl eingehen.

  • Und so etwas wie eine App zur Steuerung der Pumpe ist - mit Verlaub - keine Neuerung, sondern auf das große Ganze gesehen eine schlichte Spielerei, "Erscheinungsschminke" sozusagen.


    Tja, da bin ich jetzt platt. Werde aber nicht alle Argumente noch einmal aufzählen. Nur ein kleiner Hinweis, der vielleicht zum Nachdenken anregen könnte.


    Wenn man als DM1 eine kleine Pumpe steuern möchte und vielleicht keine so guten Augen mehr hat, kann man die App einfach mal auf ein GROSSES ÜBERSICHTLICHES ANDROID-TABLET installieren, dann hat man es als Sehbehinderter plötzlich viel leichter als vorher.
    :woot:

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Nahezu alle "Neuerungen" sind rein "ästhetische Innovationen", die dazu dienen das vermeintlich "Alte" zu negieren (einem gewissen ökonom. Zwang geschuldet) und das "Neue" (mit nahezu selbem Inhalt oder sogar auf Rückschritt bedacht - siehe in unserem Fall die proprietären Katheter) auf die Verkaufsliste zu setzen.
    Und so etwas wie eine App zur Steuerung der Pumpe ist - mit Verlaub - keine Neuerung, sondern auf das große Ganze gesehen eine schlichte Spielerei, "Erscheinungsschminke" sozusagen.

    Hmm, kann dem so nicht zustimmen. Ich meine, an der Technik an sich der Pumpen hat sich seit den 90-er Jahren ja kaum noch was verändert. Größe ist nicht wesentlich kleiner geworden (erstaunlicherweise bei den neuesten Modellreihen eher größer werdend, wenn man das kleinere Reservoir einbezieht). Und die Funktionen sind ja -wenn man es mal ganz grob betrachtet- bei allen Pumpen gleich.


    Für mich ist eine Fernbedienung bei einer Pumpe schon ein tolles Gimick und ich würde das auch als Neuerung sehen. Wenn man die Pumpe jetzt z.B. an gewissen Stellen verstaut hat (zwischen den Brüsten im BH, an der Oberschenkel-Innenseite bei einem kurzen Kleid...) hat man jetzt wenig Lust, die bei einem Bolus ständig hervor zu fummeln.


    Habe erst vor kurzem ganz erstaunt gelesen, dass ein Vater frustriert geschrieben hat, dass bei der Medtronic 640G nur Teilfunktionen per Fernbedienung zu bedienen sind und dass er sich ärgert, dass er den Säugling, dann manchmal drehen (und wecken) muss, wenn man was an der Pumpe bedient.
    Hat mich schon sehr erstaunt, dass das heutzutage noch sein muss!
    Selbst die Accu Chek Combo von 2009 (!!) hat ja ne komplette Fernbedienung, von daher finde ich es im Jahr 2016 schon erstaunlich, wie wenig Innovation es in diesem Bereich gibt.

  • Das waren für mich auch die Hauptgründe, nicht von der Combo auf die Insight zu wechseln: keine Akkus mehr verwendbar, kleineres Reservoir, keine vorgefüllten Ampullen für Infusat, keine grundsätzlichen Neuerungen. Da war es für mich ein Glück, dass einen Monat vor Garantieablauf die Pumpe den Geist aufgegeben hat. Nun habe ich zwar eine Pumpe ohne Garantie, aber die dürfte wohl ihre 4 Jahre ohne Probleme laufen

    Der Kapiervorgang wurde leider abgebrochen!

  • Ich habe mich auch (aus "jugendlichen" Freiheitsgefühlgründen) trotz hoher Werte morgens und starken Swings nie zu einer Pumpe durchringen können. Jetzt wo ich etwas älter werde, plane ich diesen Schritt nun auch endlich mal.


    Ich sehe das aber ähnlich wie BvB-09. Wenn ich so lange gewartet habe (32 Jahre lang... :whistling:) kann ich auch ein paar Monate auf ein dann neues Modell warten. Denn an eine bestimmte Pumpe ist man ja durch die Kosten und Antragsprozedere längere Zeit gebunden.


    Ich bin ein technik-affiner Mensch und die Symbiose, die man mit diesem Gerät eingeht ist ja schon sehr innig ;) Da will ich das Gefühl haben, dass das Gerät zu mir und meinem Leben passt.
    Deshalb warte ich lieber noch auf den neuen PDM der Omnipod... :thumbsup:


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    @BvB-09: Man munkelt, dass sich der neue PDM auch mit dem Dexcom G5 koppeln lassen soll. Könnte für dich interessant sein. Für mich wohl eher nicht, da der Dex für mich preislich in etwas unerreichbaren Sphären schwebt und ich erstmal den Librekampf ausfechten muss...