Nachts erhöhte Werte ab ca. 2.00 Uhr

  • Hallo Ihr lieben User,


    vielleicht kann mir ja einer einen Tipp geben, da ich so schnell keinen Termin bei meiner Diabetologin bekomme.


    Ich bin jetzt glückliche Nutzerin des FreeStyle Libre (seit Sonntag) und bis jetzt total begeistert davon. (Das nur am Rande).
    Durch diese Nutzung habe ich nun festgestellt, dass mein Zucker ab ca. 2.00 Uhr nachts ansteigt. Ich benutze Toujeo (da es Tresiba ja leider nicht mehr gibt) und spritze morgens 26 Einheiten.
    Nun meine Frage, kann mir einer einen Tipp geben was ich verändern kann, damit ich diesen Anstieg Nachts ab 2.00 Uhr nicht mehr (so drastisch) habe?


    Für Antworten wäre ich dankbar.
    Gruß Michaela

    Es gibt zwei wichtige Worte in Deinem Leben,
    die Dir ganz viele Türen öffnen werden:
    "Drücken" und "Ziehen" :rofl

  • Hallo Michaela,


    hast du die Libre Werte nachts auch mal blutig gegen kontrolliert? Das würde ich über ein paar Tage mal machen, gerade in der Anfangsphase des Libre muss man gucken ob es so passt was da an Werten rauskommt. Wie hoch geht den dein Zucker nachts?


    Eine Möglichkeit wäre die Toujeo Gabe zu splitten, früh 2/3 und abends 1/3 spritzen. Mit welchen Werten gehst du denn ins Bett, eher hoch oder niedrig?


    Viele Grüße



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  • Nachts gegengemessen habe ich bisher noch nicht. Habe ich aber noch nie und die Werte waren morgens (fast) immer hoch. Aber nie so hoch, dass ich denken würde es wäre eine verschlafene UZ. Das Libre läuft mit meinen blutigen Messungen über den Tag weg eigentlich fast immer gleich, so dass ich schon sagen würde, dass das Libre bei mir super funktioniert. Die Gegenmessungen haben bisher immer gepasst, warum sollte dies nachts anders sein?


    Meine Werte liegen morgens so zwischen 180 und 250. Die Verlaufskurve bis dahin ist fantastisch konstant.

    Es gibt zwei wichtige Worte in Deinem Leben,
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    "Drücken" und "Ziehen" :rofl

  • Das ist aber schon recht hoch für einen nüchtern BZ. Gegen messen um das einfach zu bestätigen bzw. hab ich festgestellt, wenn ich auf dem Sensor liege und messe und dann wenige Minuten später nochmal messe, der Wert sich zügig verändert. Das ist zwar nur selten der Fall, aber eben schon vorgekommen.





    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

  • Hallo, in solchen Fällen, maile ich der Praxis/Dia-Beraterin, die Aufzeichnungen/Verläufe und bitte um Info, was ich wie verändern könnte? Hat den Vorteil, das auch alle Unterlagen/Änderungen in der Patientenakte hinterlegt sind.
    Meistens ist dann auch überhaupt kein persönlicher Termin mehr notwendig - Feedback wird dann tel. oder auch per Mail festgehalten. LG Molly

  • Danke, sonst muss ich mal schauen, ob ich das per Telefon klären kann. Internetauftritt hat sie nicht, email weiß ich nicht. :)

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    "Drücken" und "Ziehen" :rofl

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    Ich bin jetzt glückliche Nutzerin des FreeStyle Libre (seit Sonntag) und bis jetzt total begeistert davon. (Das nur am Rande).
    Durch diese Nutzung habe ich nun festgestellt, dass mein Zucker ab ca. 2.00 Uhr nachts ansteigt. Ich benutze Toujeo (da es Tresiba ja leider nicht mehr gibt) und spritze morgens 26 Einheiten.
    Nun meine Frage, kann mir einer einen Tipp geben was ich verändern kann, damit ich diesen Anstieg Nachts ab 2.00 Uhr nicht mehr (so drastisch) habe?


    Für Antworten wäre ich dankbar.
    Gruß Michaela

    Hallo,


    wenn ich die Zeilen oben richtig verstehe, dann hat das Tresiba besser funktioniert?
    Ich habe die Wirkprofile von Toujeo und Tresiba mal verglichen und festgestellt, dass das Toujeo im Vergleich entscheidende Schwächen gegenüber Tresiba hat.
    Im Anhang habe ich die Kurven mal angehängt, dort kann man sehen, dass das Toujeo nach 24 Stunden deutlich abgebaut hat.
    Anders das Tresiba, das erreicht nach 24 Stunden den Eingangswert, sodass eine gleichbleibende Insulinversorgung möglich scheint. Beim Toujeo muss man den Wirkverlust irgendwie mit Bolus-Insulin ausgleichen.
    Ich habe auch das vorgeschlagene Toujeo-splitten (2/3morgens + 1/3 abends) in das Diagramm eingetragen, aber wirkliche Verbesserungen bringt das kaum. Allerdings verringert das Splitten die Differenz zwischen Eingangswert und Ausgangswert nach 24 Stunden.
    Wenn aber das Tresiba über die Nacht aber besser funktioniert hat, dann sollte (vielleicht) die Toujeoinjektion auf den Abend (ca.22.00 Uhr) verlegt werden, denn dann gleicht die Toujeokurve der von Tresiba.
    Aber dann muss man über Tag den Basal-Insulin-Wirkverlust ausgleichen und nicht in der Nacht.
    Wie auch immer, alles Theorie, denn Grundlage meiner Berechnungen sind nur die gemittelten öffentlichen Standardkurven.


    Mit Gruß

  • StillerTeilnehmer


    Das ist ja super lieb von Dir. Habe mich über die Veranschauung sehr gefreut. Dann werde ich höchstwahrscheinlich doch mal versuchen, das Toujeo abends zu spritzen. Über den Tag kann man so ein Loch glaube ich viel besser in den Griff bekommen wie nachts. Das finde ich wirklich prima von Dir.
    Gruß
    Michaela

    Es gibt zwei wichtige Worte in Deinem Leben,
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    "Drücken" und "Ziehen" :rofl

  • Hallo,


    kenne ich die verlinkte Studie?
    Nein, aber man kann die Studienergebnisse ableiten, ohne die Studie zu lesen.
    Wenn man im Falle von Toujeo die Datenblätter vom Hersteller liest, dann kann man zu keinem ausreichenden Ergebnis kommen.
    Ich frage mich dabei nur, wie man zu keinem "Mehrwert" im Falle Tresiba kommt.
    Ich habe die gemittelten Daten von Toujeo und Tresiba nochmals durchgerechnet und bin eindeutig zu dem Ergebnis gekommen, welches die Erstellerin dieses Fadens beklagt (dass sie die BZ-Werte von 180-250mg/dl nach ca. 24 Stunden mangelhaft findet).
    Diese mangelhafte BZ-Entwicklung kann man aus den Datenprofilen klar errechnen, auch kann man ableiten, dass es deutliche Wirk-Schwankungen von Tag zu Tag geben muss. Der Verzögerungsmechanismus von Toujeo ist der gleiche, wie der von Lantus und Lantus hat nachgewiesen deutliche Wirk-Schwankungen von Tag zu Tag.
    Im Anhang findet man meine Ableitungen für einen 70kg Standardmenschen.
    Die entstehenden Glukose-Steigerungen entstehen, wenn sich die Glukosekonzentration ausgeglichen verteilt hat [= Blutwasser(3l) und Interstitium(12l Zell-Zwischen-Wasser)] bevor es mit Hilfe von Insulin in die Zelle einfließen kann.
    Da die Erstellerin schrieb, dass Tresiba gut funktionierte, ist die Tresibakurve die Ausgangslage, ein weiger an Insulinwirkung steigert dann die Glukosekonzentration in den Bereichen vor der Zelle, dort wo der Sensor liegt (Interstitium bzw. Zwischen-Zell-Wasser).
    Der Abfluss der erhöhten Glukosekonzentration, z.B. das Ausschwemmen über die Niere und,und,und, wurde nicht in die Berechnung mit aufgenommen.


    Mit Gruß

  • So, habe jetzt seit geraumer Zeit den Spritzzeitpunkt bin nirgends 5.30 Uhr auf abends 19.45 Uhr gelegt leider ohne wesentlichen Erfolg. Heute morgen bin ich mit meinem bisher schlimmsten Wert von 400 aufgewacht. Bin mit meinem Latein am Ende. Werde dann mal meine Ärztin aufsuchen. Danke für eure Hilfe.
    Ps. Eine UZ war nie dabei.
    Grüß Michaela.

    Es gibt zwei wichtige Worte in Deinem Leben,
    die Dir ganz viele Türen öffnen werden:
    "Drücken" und "Ziehen" :rofl

  • Heute morgen bin ich mit meinem bisher schlimmsten Wert von 400 aufgewacht. Bin mit meinem Latein am Ende.


    Ich wünsch Dir gutes Gelingen, hoffentlich wird alles gut, lass bei der Ärztin nicht locker. :!:


    Liebe (Weihnachts) grüße :weih


    Annette

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Hallo zusammen,


    habe das ähnliche Problem wie Michaela74, ab nachts ca. 2 Uhr geht der Blutzucker konstant nach oben, morgendliche Werte eigentlich nie unter 220, max. 300. Ich spritze abends 11 IE Lantus.
    Folgende Fragen habe ich:
    - Was kann gegen den nächtlichen Blutzuckeranstieg getan werden - ist ggf. eine Aufteilung des Lantus in zwei Dosen hilfreich? Ich habe nicht den Eindruck, dass die generelle Dosis erhöht werden müsste....
    - Mir ist aufgefallen, dass die morgendliche Tablette gegen die Schilddrüsenunterfunktion scheinbar als Antagonist gegen das kurzwirkende Insulin wirkt (Apidra) und somit den ohnehin schon schlechten Nüchternwert weiter nach oben treibt, selbst nach großzügiger Abdeckung mit Apidra. Kann jemand diese Beobachtung bestätigen?


    Vielen Dank für Tips und natürlich frohes Fest!


    Katharina


  • Zu der Schilddrüsenproblematik kann ich Dir nichts sagen aber 11 Einheiten Lantus wirken niemals 24h. Probier mal zweimal 7, die wirken dann schneller und kürzer. Ich habe meine nächtlichen Anstiege (die erst durch das Libre aufgefallen sind) durch das Splitten der Dosis eliminiert.

  • Hallo nochmals,


    Danke, Olli-Polli für die Antwort! Könntest Du mir noch einen Tip zu den Zeitpunkten geben, zu denen Du das Lantus gibst?
    Noch eine andere Frage habe ich an alle- eine scheinbar lächerliche Frage, aber wichtig für mich: könnte es sein, dass Kaffee die Aufnahme von Insulin hemmt? Den bisherigen Zusammenhang ´Kaffee - Adrenalin - Minderwirkung Insulin´ habe ich bereits in der einschlägigen Lektüre gefunden, frage mich aber, ob es noch jemanden gibt, der auf Kaffee mit einem derartigen Ausschlag nach oben reagiert?
    Eine schöne Woche wünscht Katharina

  • - Mir ist aufgefallen, dass die morgendliche Tablette gegen die Schilddrüsenunterfunktion scheinbar als Antagonist gegen das kurzwirkende Insulin wirkt (Apidra) und somit den ohnehin schon schlechten Nüchternwert weiter nach oben treibt, selbst nach großzügiger Abdeckung mit Apidra. Kann jemand diese Beobachtung bestätigen?


    Also bestätigen kann ich da nichts, weil ich keine Schilddrüsenmedikamente nehme. Aber dass sehr viele Menschen mit Diabetes morgens eine ganz schlechte Insulinwirkung haben, ist allgemein bekannt. Ursache sind die vom Körper ausgeschütteten Hormone, die die Insulinwirkung schwächen. Ob das Schilddrüsenhormon da bei der Insulinwirksamkeit mitspielt, oder ob du durch die sonst üblichen Hormone eine schlechte Insulinwirkung hast, kann ich nicht sagen

  • Hallo nochmals,


    Danke, Olli-Polli für die Antwort! Könntest Du mir noch einen Tip zu den Zeitpunkten geben, zu denen Du das Lantus gibst?
    Noch eine andere Frage habe ich an alle- eine scheinbar lächerliche Frage, aber wichtig für mich: könnte es sein, dass Kaffee die Aufnahme von Insulin hemmt? Den bisherigen Zusammenhang ´Kaffee - Adrenalin - Minderwirkung Insulin´ habe ich bereits in der einschlägigen Lektüre gefunden, frage mich aber, ob es noch jemanden gibt, der auf Kaffee mit einem derartigen Ausschlag nach oben reagiert?
    Eine schöne Woche wünscht Katharina

    Hallo, kann nur von meinen Erfahrungen sprechen, es liegt nicht am Kaffee sondern an der Milch. Wird die Milch zu heiß (aufschäumen oder sehr heißer Kaffee) wird aus der Lactose (Zweifachzucker) Glucose (Einfachzucker) und haut viel besser auf den Blutzucker. Wenn du heiße Milch probierst schmeckt sie auch viel süßer. Dieses Problem hatte ich auch, nach dem ich mir einen Vollautomaten gegönnte hatte und immer schön mit mit aufgeschäumter Milch .... am besten noch ablöffeln :-)
    Gebe ich die Milch erst kurz vorm trinken dazu, habe ich kaum eine Steigung im Blutzucker......
    so ist es bei mir :)
    PS: Kaffee ohne Zucker war damals kein Problem, aber schwarz ......nee :wacko:
    Gruß
    Udo


  • Hallo Udo,
    das kann natürlich sein, mit der Umwandlung des Zuckers in der Milch. Ich kann allerdings keine Milch vertragen und bin auf Reismilch umgestiegen - noch süßer und mit mehr Kohlehydraten....insofern wahrscheinlich eine schlechte Alternative. LG Katharina

  • Hallo zusammen,


    hat noch jemand eine Idee, wie man hohe Werte zwischen Frühstück und Mittagessen bekämpfen kann? Den nächtlichen Anstieg habe ich, hoffe ich, durch die Aufsplittung des Lantus auf zwei Dosen im Griff (es sieht zumindest danach aus ;))- allerdings sind die Werte Vormittags nun abgefahren im wörtlichen Sinn: Insulin scheint überhaupt nicht mehr zu wirken, egal, ob 10 Gramm KH gegessen werden oder 50 Gramm. Und Werte um die 350 sind mir schon sehr unangenehm! Probiert habe ich a) Spritz-Ess-Abstand einzuhalten, auch wenn Apirdra nachgesagt wird, postprandial gegeben gut wirkt, b) Aufteilung des Langzeitinsulins Lantus auf zwei Mal 7 IE, c) Schilddrüsenmedikamentengabe auf abends verschoben, d) KH-armes Frühstück. Einzig den BE-Faktor zu erhöhen, habe ich mich noch nicht getraut, da zu Mittag hin ohne Korrektur des > 300 Wertes sowieso schon der Unterzucker droht.
    Danke für Eure Hinweise.....und LG