Diabetiker-Ausweis

  • Ich dachte immer, Diabetes sei ein Ausschließungsgrund für Organspende, genau wie bei der Blutspende.


    So auch meine Info.


    Meine Schwägerin ist Notfallchirurgin und versorgt Unfallopfer. Sie sagt, im Normalfall schaut niemand nach Papieren o.ä. Es sei denn, ein Unfallopfer kommt in die Klinik. Da dann die Polizei automatisch involviert ist, schaut nur diese in den Papieren nach, Rettungssanitäter dürfen und tun es nicht. Wie Cindbar oben schon schrieb, wird eh BZ und Blutdruck als erstes gemessen, bei allen hilflosen Patienten, da wissen die schnell was Sache ist. Und so war es bei mir auch immer. Meist war ich schnell wieder ansprechbar und habe im RTW oder der Aufnahme dann meine Sprüchlein aufsagen können.
    Von daher habe ich auch keinen Diabetes Ausweis dabei. In der Brieftasche ein Kärtchen mit Notfallkontaktdaten und meine Pumpenbasalrate im Mini Format, falls das jemanden interessieren müßte, ist sie eben greifbar. Eher für meine eigene Sicherheit, falls ich zu tüddelig sein sollte.

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • Ich dachte immer, Diabetes sei ein Ausschließungsgrund für Organspende, genau wie bei der Blutspende.

    Aber man kann ja trotzdem so einen Ausweis mitführen. :) Beruhigt das Gewissen und vielleicht kann ja doch irgend etwas fürs "Ersatzteillager" gebraucht werden.

  • Ich habe da mal nachgefragt als die Kassen die Spenderausweise verschickt haben, um Spender zu gewinnen und da bekam ich die Auskunft, dass DM kein Ausschlusskriterium für eine Organspende sei, man solle es zur Sicherheit auf dem Ausweis vermerken, aber werde deshalb nicht ausgeschlossen.


    Blutspende geht nicht wegen dem Insulin, da ist man raus.

  • Man kommt auch nicht mehr als Knochenmarkspender in Frage. Mir wurde es begründet mit dem Risiko der mit übertragenen autoimmunen Antikörper, die das Immunsystem des Empfängers unabsehbar irritieren könnten.


    Man will alles ausschließen was nicht berechenbar ist.





    Gesendet mit Tapatalk

  • Bei der Blutspende fällt eigentlich jeder raus, der dauerhaft Medikamente einnehmen muss.
    Bei der Knochenmarktransplantation finde ich die Begründung nur bedingt nachvollziehbar. Wenn ich die Wahl habe, ohne Spende zu sterben oder mit der Spende ein Risiko bekomme, an Diabetes zu erkranken, dann wähle ich doch Option 2.


    Das größere Problem als der Diabetes eines potentiellen Organspenders ist aber leider, dass dieser potentielle Spender aller Wahrscheinlichkeit nach gar nicht gemeldet wird. Ich hab da vor ein paar Tagen erst einen Artikel gelesen, dass die meisten Entnahmekrankenhäuser ihre Fälle nicht in dem Umfang an die zentrale Stelle melden, wie sie es eigentlich könnten.


    Edit: Quelle gefunden.

    LG, Angi :urlaub


    Läuft bei mir. Nicht rund. Und rückwärts. Und bergab. Aber läuft

    Einmal editiert, zuletzt von lunaiko ()

  • Jahrelang war ich ganz früher Blutspender. Jetzt kommt's: Auch noch zu einer Zeit, als ich schon (bis dato unerkannter) Diabetiker war!


    Dabei warben die doch ausdrücklich damit, daß jeder Spender so penibel überwacht würde u. man dort beim Spendendienst sofort jede entsprechende Erkrankung erkenne usw. usf.


    Also ich habe echt laaange gespendet u. keiner hat was gemerkt. Oder haben es gemerkt und......... naja, das wäre ja richtig schlimm.


    Als mein erster HbA1c mit den unglaublichen 14,7 ermittelt wurde, da war ich kurz vorher auch noch mal zum Spenden.


    :S

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Ich glaube, ob nach solchen Armbändern und Ketten geschaut wird, kommt auf den Rettungsdienst imKreis an.
    Zu sagen ist aber auch, dass diese Dinge immer bekannter werden und mittlerweile manche danach schauen. Wobei ein Armband wesentlich schneller auffällt, zum Beispiel beim Zugang legen. Wie hier auch schon mal gesagt wurde, darf der Rettungsdienst gar nicht in die Handtasche, Geldbeutel was weis ich schauen.
    Bei meinem letzten Bereitschaftsabend wurde sogar angesprochen, dass man zumindestens bei einer Bewusstlosen mal kurz auf soetwas achten kann. Insbesondere weil Allergika dort ihre Allergin verweisen kann, was in mancher Behandlung schon zu unschönen Überraschungen geführt hat.


    Ich persöhnlich habe einen Zettel mit Name,Diagnosen, Krankenkasse, Adresse, Allergien, Unverträglichkeiten und hinten meinen Tabletten und was ich spritze. Einen diabetischen Notfall hatte ich zum Glück noch nie (dreimal auf Holz klopf) aber im Asthmaanfall kann man auch nicht mehr wirklich reden, aber so einen Zettel hervorkramen.

  • Ich dachte immer, Diabetes sei ein Ausschließungsgrund für Organspende, genau wie bei der Blutspende.


    Ich hatte das mal gegoogelt: wir sind zwar nicht erste Wahl bei Organspende, aber werden trotzdem genommen. Vielleicht nicht gerade dann, wenn es um eine Nierentransplantation geht... Ich habe deswegen auf dem Ausweis vermerkt, dass ich Typ 1er bin. Ob sie meine Organe dann möchten oder nicht, überlasse ich den Herren Ärzten. :)