Lantus vergessen

  • Hallo,


    mein Sohn ist auf seine erste Klassenfahrt mit Diabetes gefahren und hat prompt seinen Lantus-Pen zu Hause vergessen. War zum Glück nicht weit weg so dass ich ihm den bringen konnte. Was wenn das jetzt nicht möglich wäre? Kann man das Basal-Insulin ein paar Tage durch mehrere Gaben Kurzzeit-Insulin ersetzen?

  • Im Prinzip ja aber was machst du Nachts?
    Ich würde es nicht machen.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Das ist theoretisch möglich, in der Praxis aber sehr mühsam, da ja auch nachts gespritzt und ständig der BZ gemessen werden muss.


    Für einen kurzen Zeitraum ist das Überbrücken des Basals mit Kurzeitinsulin aber kein Problem.


    Sehe gerade ECO war schneller .

  • Ich spritze in solchen Fällen normal das Lantus nach. Dafür passt insbesondere am nächsten Tag, wenn sich die Insulingaben überlappen etwas mit dem Kurzzeitinsulin etwas auf.
    Durch die erhöhten Werte sind alle Speichergefûllt und UZ eher unwahrscheinlich.
    Zu Nd während der Überlappung handelts es sich ja such nur um wenige IE zuviel.

    let the sun shine

  • Danke für die Antworten. Die Frage bezog sich eher auf Ausnahmesituationen (Segeltour, kein Land erreichbar o.ä.) wo also wirklich ein paar Tage kein Langzeitinsulin verfügbar ist. Ob es da irgendwelche Tricks gibt.

  • Danke für die Antworten. Die Frage bezog sich eher auf Ausnahmesituationen (Segeltour, kein Land erreichbar o.ä.) wo also wirklich ein paar Tage kein Langzeitinsulin verfügbar ist. Ob es da irgendwelche Tricks gibt.


    Nein, da gibt es keine Tricks.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Kann man das Basal-Insulin ein paar Tage durch mehrere Gaben Kurzzeit-Insulin ersetzen?


    Da ich in den 34 Jahren Diabetes Typ 1 auch schon mal ( gut, mehrmals :D ) das Lantus vergessen hatte, wurde es mir vom Arzt so erklärt, wenn es nur einmal innerhalb der 24Stunden passiert, nicht nach zu spritzen, sondern erst zum nächsten Basaltermin am darauffolgenden Tag wieder zu verabreichen.


    Dann komme ich jedenfalls besser wieder "in die Spur", als irgendwie, irgendwann mit dem Basal hinterher zu hecheln.


    Bei mehreren Tagen ohne Basal sieht das schon wieder anders aus und stimme Olli zu, dass in dieser absoluten Notsituation man sich mit kleinen Bolusgaben "retten" kann.


    Wir sind eben doch ganz schön "abhängig" von unserem "Stoff" und sollten es eigentlich nie vergessen!


    Liebe Grüße


    Annette

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Zitat von »hcy« Kann man das Basal-Insulin ein paar Tage durch mehrere Gaben Kurzzeit-Insulin ersetzen?
    Da ich in den 34 Jahren Diabetes Typ 1 auch schon mal ( gut, mehrmals ) das Lantus vergessen hatte, wurde es mir vom Arzt so erklärt, wenn es nur einmal innerhalb der 24Stunden passiert, nicht nach zu spritzen, sondern erst zum nächsten Basaltermin am darauffolgenden Tag wieder zu verabreichen.

    Wenn man penibel ist, könnte man auch noch mit halbierten Dosen für halbe Tage arbeiten: Lantus wird am Abend1 vergessen und dies wird am Morgen2 bemerkt. Dann könnte man die Hälfte (oder von mir aus 2/3) der Dosis am Vormittag2 spritzen, damit man bis zum Abend2 ein bisschen basal-versorgt ist. Und dann wieder ganz normal weitermachen.

  • Das Lantus mit mehreren Spritzen Kurzzeitinsulin zu ersetzen haben ja schon Einige beschrieben. Das von einem Kind selbstständig durchführen zu lassen stelle ich mir als zu kompliziert vor, je nach Alter und persönlicher Selbständigkeit.


    In einem solchen Fall kann man auch von einem Arzt am Reiseziel einen Lantus Einmalpen bekommen. Kommt aber auf das Auftreten und die Überzeugungskraft an, und klappt nicht bei jeder Arztpraxis. Du könntest das vielleicht vorher bei mehreren Arztpraxen per Telefon anfragen.

  • Zitat

    Die Frage bezog sich eher auf Ausnahmesituationen (Segeltour, kein Land erreichbar o.ä.) wo also wirklich ein paar Tage kein Langzeitinsulin verfügbar ist. Ob es da irgendwelche Tricks gibt.

    Ich hab zu Pen-Zeiten auch mal den Pen mit dem Levemir vergessen... hab dann zweimal nachts den Wecker gestellt und ein bisschen Humalog gespritzt, hat einigermaßen hingehauen. War aber auch nur eine Nacht. Wenn man ein paar Tage lang weg ist, würde ich auch eher versuchen, in einer Arztpraxis an einen Einmalpen zu kommen oder (falls die Arztpraxis kein Insulin rausgibt, das hatte ich ja vor Kurzem) mir vom Diabetologen/Hausarzt ein Rezept an eine Apotheke faxen lassen...

  • Ich hab zu Pen-Zeiten auch mal den Pen mit dem Levemir vergessen... hab dann zweimal nachts den Wecker gestellt und ein bisschen Humalog gespritzt, hat einigermaßen hingehauen. War aber auch nur eine Nacht. Wenn man ein paar Tage lang weg ist, würde ich auch eher versuchen, in einer Arztpraxis an einen Einmalpen zu kommen oder (falls die Arztpraxis kein Insulin rausgibt, das hatte ich ja vor Kurzem) mir vom Diabetologen/Hausarzt ein Rezept an eine Apotheke faxen lassen...





    Das Rezept im Faxformat bei der Apotheke wird auch nicht immer funktionieren. Normalerweise muss das Rezept im Original vorliegen.


    OT:


    Eine personalisierte Chipkarte die der chronisch Kranke hat (Das könnte sogar die Krankenkassenkarte sein), auf der einfach die angesagte Medikation durch den HA und FA gespeichert wird und mit der man ggf. direkt bei der Apotheke oder über einen ansässigen Arzt eine Notversorgung bekommen MUSS! Wenn das ganze dann auch noch International funktionieren würde wäre das schon fast perfekt.
    Das würde natürlich erfordern das auch der Junge Mensch der "alleine" reist eine solche Karte hat.


    Wie man immer wieder, und nicht nur hier, lesen kann ist das vergessen oder verlieren von Medikamenten eine nicht seltene menschliche Schwäche. ;)

  • Dazu:


    "Ausnahmen gibt es trotzdem. Es sind aber nur die ganz dringenden Fälle, in denen ein Rezept nachgereicht werden kann. Die Fälle sind in der Arzneimittelverschreibungsverordnung (AMVV) geregelt. „Erlaubt die Anwendung eines verschreibungspflichtigen Arzneimittels keinen Aufschub, kann die verschreibende Person den Apotheker in geeigneter Weise, insbesondere fernmündlich, über die Verschreibung und deren Inhalt unterrichten“, heißt es dort in Paragraph 4. "

  • Zitat

    Dazu: "Ausnahmen gibt es trotzdem. Es sind aber nur die ganz dringenden Fälle, in denen ein Rezept nachgereicht werden kann. Die Fälle sind in der Arzneimittelverschreibungsverordnung (AMVV) geregelt. „Erlaubt die Anwendung eines verschreibungspflichtigen Arzneimittels keinen Aufschub, kann die verschreibende Person den Apotheker in geeigneter Weise, insbesondere fernmündlich, über die Verschreibung und deren Inhalt unterrichten“, heißt es dort in Paragraph 4. "


    Ja, und bei Insulin ist das ja in der Regel der Fall... bei mir hat damals auf jeden Fall das Fax gereicht.

  • Mir hat mal wärhend eines Praktikums mein Mitbewohner das Insulin aus Versehen ins Gefrierfach umgeparkt. Habe dann auch neues in der Apotheke nach dem Fax meiner Ärztin bekommen.

    Looper seit 1. Quartal 2020

    ________________________________________________________________

    AAPS 2.7 auf einem Xiaomi Mi-8 mit MIUI 12 im Closed Loop


    Freestyle Libre 2 mit gepatchter LibreApp


    Pumpe: Accu-Chek Spirit mit Lumlum (Lyumjev) U-100

  • Also
    auf hoher See muss man wohl damit klarkommen, was man hat. Da würde ich zu den Mahlzeiten leicht überspritzen, nicht zu viel. Denke damit kommt man notfalls über den Tag. Nachts muss man natürlich noch mal was nachspritzen. :pupillen:

    -Please stand by-

  • Dazu:


    "Ausnahmen gibt es trotzdem. Es sind aber nur die ganz dringenden Fälle, in denen ein Rezept nachgereicht werden kann. Die Fälle sind in der Arzneimittelverschreibungsverordnung (AMVV) geregelt. „Erlaubt die Anwendung eines verschreibungspflichtigen Arzneimittels keinen Aufschub, kann die verschreibende Person den Apotheker in geeigneter Weise, insbesondere fernmündlich, über die Verschreibung und deren Inhalt unterrichten“, heißt es dort in Paragraph 4. "





    Hi Tarabas,


    Ich bin auch ziemlich sicher das die "meisten" Apotheken und auch Ärzte hier helfen werden. Aber ich denke das man Lösungen finden könnte die es für beide Seiten also dem Arzt/Apotheker und dem Patienten vereinfachen und rechtssicherer machen würden.


    Unabhängig von der Faxgeschichte wäre es dann auch möglich das der Patient sich beim Notdienst als chronisch Kranker legitimieren könnte und dieser ihm zumindest über die Nacht/Feiertage/Wochenende versorgen kann ohne aufwendig einen Arzt zu aktivieren der die Ausgabe rezeptiert. Klar das dann im Nachgang ein Rezept her muss.