Fehler durch aufstehen und Frühstück

  • Moin,
    In meiner jetzigen Situation kann ich beobachten, dass andere Patienten aufstehen den BZ messen dann die KE in Insulin umrechnen und scheinbar nach den altbekannten Regeln richtig gehandelt haben.
    Verwundert stellen sie dann nach der 2 Stunden pp Messung fest ihr Wert ist zu hoch, wie das, ihre Berechnungen waren doch alle richtig?


    Dieses passiert meiner Meinung nach auch zusätzlich zu anderen denkbaren Gründen, wenn nicht daran gedacht wurde, dass die durch die Lageveränderung erforderlichen Hormone den BZ um etwa 30 ansteigen lassen.


    Und deshalb ist der BZ höher als erwartet.


    MlG


    HinerkiH


    Bei der gesamt Betrachtung muß die vergangene Zeit vom aufstehen bis zur ersten BZ Messung berücksichtigt werden weil in der Zwischenzeit der aufsteh Anstieg zum Teil schon den BZ erhöht hat.
    Diese Beobachtung ist nicht auf einen Klinik Aufenthalt beschränkt.
    Aufzeigen will ich ich, die vorhandene Zeit des Pflegepersonals reicht nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von hinerki () aus folgendem Grund: Hinweise durch andere Mitglieder

  • Hinerki, deine Beobachtung wird zwar richtig sein, dass die Leute aufstehen, dann messen, dann die Insulinmenge berechnen, frühstücken und nach zwei Stunden zu hohe BZ Werte haben.


    Deine Erklärung der Ursache für den zu hohen Blutzucker zwei Stunden nach dem Frühstück ist aber nur eine mögliche Ursache der zig möglichen Ursachen für den zu hohen Blutzucker zwei Stunden nach dem Frühstück.


    Die Hormonausschüttung beim Aufstehen als Ursache für den hohen Vormittagsblutzucker gehört nicht zu den ersten fünf bis zehn Möglichkeiten, die man in einer Diabetesklinik in Betracht ziehen wird. Fraglich ist, ob die Typ-1 Schulungen überhaupt so tief gehen, dass diese Möglichkeit überhaupt in so einer Diabetesklinik geschult und berücksichtigt wird. Erst wenn alle zehn Möglichkeiten für den hohen Blutzucker zwei Stunden nach dem Frühstück, die in der Rangfolge vor der Hormonausschüttung beim Aufstehen stehen, betrachtet und beseitigt worden sind, kommt deine Begründung vielleicht an die Reihe.

  • Hinerki, deine Beobachtung wird zwar richtig sein, dass die Leute aufstehen, dann messen, dann die Insulinmenge berechnen, frühstücken und nach zwei Stunden zu hohe BZ Werte haben.


    Deine Erklärung der Ursache für den zu hohen Blutzucker zwei Stunden nach dem Frühstück ist aber nur eine mögliche Ursache der zig möglichen Ursachen für den zu hohen Blutzucker zwei Stunden nach dem Frühstück.


    Die Hormonausschüttung beim Aufstehen als Ursache für den hohen Vormittagsblutzucker gehört nicht zu den ersten fünf bis zehn Möglichkeiten, die man in einer Diabetesklinik in Betracht ziehen wird. Fraglich ist, ob die Typ-1 Schulungen überhaupt so tief gehen, dass diese Möglichkeit überhaupt in so einer Diabetesklinik geschult und berücksichtigt
    wird. Erst wenn alle zehn Möglichkeiten für den hohen Blutzucker zwei Stunden nach dem Frühstück, die in der Rangfolge vor der Hormonausschüttung beim Aufstehen stehen, betrachtet und beseitigt worden sind, kommt deine Begründung vielleicht an die Reihe.


    Moin Cindbar.
    meine Kenntnisse entsprechen leider nicht Deinem Wissen, um einen Teil der Differenz abzubauen bitte ich Dich mir in irgendeiner Form zu helfen mein Manko auszugleichen vielleicht durch Hinweise auf Literatur.


    Natürlich nur wenn Du die Zeit hast.


    MlG


    Hinerki

  • Wurde in irgendeiner Schulung in der Klinik, in der du gerade bist, der BZ Anstieg durch Hormonausschüttung zwischen Liegen und Aufrecht-sein vom Klinikpersonal angesprochen, bzw. Fragen danach sachlich oder sinnvoll beantwortet?

  • Geht es nur mir so, dass ich gar nicht genau weiß, warum dieser Thread eröffnet wurde?


    Geht es allgemein um den "Morgengupf" - oder nur in der Klinik? Geht es allgemein um "zu schlechte Schulung" oder nur um das Personal, das gewisse Abläuft nicht richtig erklärt in deinen Augen, Hinerki?


    In wie weit geht es bei den Patienten um Typ 1 bzw um Typ 2?

  • hinerki
    Ich empfehle dir das Buch „ Insulinabhängig“ von Dr. kinga Howorka,da werden diese und viele anderen Fragen sehr gut erklärt.

    Der Weg ist das Ziel

  • Geht es nur mir so, dass ich gar nicht genau weiß, warum dieser Thread eröffnet wurde?


    Ging mir heute Morgen zunächst auch so. Daraus schloss ich, Hinerki hat das einfach (vielleicht innerlich kopfschüttelnd) beobachtet und als im wahrsten Wortsinne bemerkenswert erachtet und/oder seine Erklärung zur Diskussion stellen wollen.


    In wie weit geht es bei den Patienten um Typ 1 bzw um Typ 2?


    Sorry, aber die Frage verstehe ich nun nicht. Hat das Aufstehphänomen was mit dem Typ zu tun?


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Wurde in irgendeiner Schulung in der Klinik, in der du gerade bist, der BZ Anstieg durch Hormonausschüttung zwischen Liegen und Aufrecht-sein vom Klinikpersonal angesprochen, bzw. Fragen danach sachlich oder sinnvoll beantwortet?


    Moin Cindbar,
    Ich darf mein BZ Management selbst gestalten und führe neben den 7 Messungen für die Pat-Akte zusätzlich eine nüchtern Messung durch
    und insuliere entsprechend, mein Zielwert ist 110 und der nüchtern Durchschnitt des 2ten Quartals 122.
    Auch sonst habe ich keine Ausreißer.


    MlG


    Hinerki
    Ich kann mich beruhigt zurücklehnen, weil bei mir keine der anderen Möglichkeiten bisher sich auf meinen BZ ausgewirkt haben

  • Sorry, aber die Frage verstehe ich nun nicht. Hat das Aufstehphänomen was mit dem Typ zu tun?

    Nein - aber damit, wie man mit seinem DM umgeht.
    Ein T1er muss sich von Anfang an mit Insulin auseinander setzen (LADA mal außen vor, die zunächst "beobachtet" werden)
    Ein T2er ist erst nach einer gewissen Zeit auf Insulin. Bis dahin ist er in einem gewissen "Trott".
    Außerdem ist ja die Ursache immer noch unterschiedlich (wie im anderen Beitrag auch beschrieben).
    Während ein T1er ja "normalerweise" kein Insulin mehr produziert und entsprechend nicht gegenregulieren kann, funktioniert das bei einem T2er unter Umständen noch (der, der in dieser Klinik ist).


    Ich weiß auch nicht, in wie weit das Pflegepersonal dafür der richtige Ansprechpartner ist und sich mit solchen Zusammenhängen wirklich auskennt (auch wenn es eine Diabetesklinik ist). Abgesehen davon, ob das wirklich der entsprechende Grund ist.


    Oftmals hat so ein Klinik-Aufenthalt auch nichts "positives" (Beispiel OP etc.) - auch das bringt den BZ gehörig durcheinander.


    Ich weiß beispielsweise bei mir, dass ich 3h nach Insulin und Essen nicht oder sehr sehr sehr zaghaft korrigieren sollte, selbst wenn ich hoch bin, da meine Restproduktion sich dann auch einschaltet und versucht, den BZ zu regulieren (eventuell auch noch Auswirkungen vom Basal). Nach "Lehrbuch" würde mir aber geraten werden, zu korrigieren, und das nicht grad zaghaft. Und dann komm ich in ne Hypo.
    Solange kein absoluter Insulinmangel vorliegt, nimmt das Pflegepersonal (aber auch Ärzte) einen höheren BZ lieber in Kauf als einen zu niedrigen.

  • Derweil frage ich mich wie viele Typ-1er noch blutig Messen um einen eventuellen Anstieg nicht zu bemerken?
    Spätestens seit der Entscheidung des GBA, zum rtCGM und der Entscheidung vieler Krankenkassen das FGM freiwillig zu übernehmen, kann so ein Phänomen kaum übersehen werden, oder?

  • Sorry, aber wenn sich Pflegepersonal in meine Diabetesbehandlung einzumischen versucht, reagiere ich ziemlich unangenehm. :devil:
    In Bad Mergentheim z.B. wollte man mir mein Aufstehinsulin abschwätzen, weil ich zu dem Wirkzeitpunkt immer 'hypo' wurde. Nebenbei wurde aber nicht beachtet, dass ich Gewicht verlor und SEHR niedrige KH-Mengen futterte (im Vergleich zu vorher/daheim), was die TDD drastisch senken ließ...


    Viele Grüße
    Bratbäcker

  • Dieses passiert meiner Meinung nach auch zusätzlich zu anderen denkbaren Gründen, wenn nicht daran gedacht wurde, dass die durch die Lageveränderung erforderlichen Hormone den BZ um etwa 30 ansteigen lassen.


    Ohne eine Gegenregulation steige ich innerhalb der ersten 2 Stunden nach Aufstehen von 100 auf etwa 280mg/dl :D das variiert natürlich.
    Je nach Mondstand ;) sind bei mir zum Aufstehen erfahrungsgemäß 2 bis 6 Einheiten notwendig.


    Auf diese Besonderheiten bin ich in den Schulungen (1 Krankenhaus, 1 beim Diabetologen) nie hingewiesen worden. Ohne CGM ist das wahrscheinlich meist nicht so aufgefallen und wurde vom Frühstück "verdeckt".
    Dann wiederum hieß es damals auch ich könne den Ess-Spritz-Abstand mit den schnellwirkenden Insulinen weglassen :thumbsup:
    wäre mir alles ohne das LIBRE wahrscheinlich nicht so deutlich klar geworden. Da sieht man dann ja regelmäßig was man sich so antut :patsch:

  • Moin Bayesian.
    ein Libre wurde mir noch nicht verschrieben, bei mir ist nur blutg angesagt, lieider.


    MlG


    Hinerki

  • ein Libre wurde mir noch nicht verschrieben, bei mir ist nur blutg angesagt, lieider.


    Also, wenn man wirklich wissen will, welchen Weg der Blutzucker tatsächlich nimmt, finde ich das Gerät äußerst hilfreich. Zwei, drei Stunden postprandial 120 mg/dl auf der Uhr zu haben, heißt eben nicht, dass zwischenzeitlich nicht auch mal 200 da waren. Die zeigen sich auch nicht im HbA1c, denn, wenn nur von kurzer Dauer, ist die Bindung der Glukose ans Hämoglobin reversibel. Dennoch geht man heute davon aus, dass solche Spitzen sehr wohl die Blutgefäße schädigen (können).


    Auch wenn es dir die KV nicht zahlen sollte, finde ich persönlich die 170,00 EUR für ein Startpaket mit Lesegerät und zwei Sensoren eine gute Investition. Und wenn du mir die persönliche Bemerkung gestattest: Du machst auf mich nicht den Eindruck, als wenn du deshalb ab nächsten Ersten nur noch Margarine auf Brot essen könntest ;-)


    Gute Besserung und liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Moin Arbyter,
    Das mit den 200 usw wurde mir schon häufig als zu übersehende Gefahr mitgeteilt, ergo habe Ich alle 30 Minuten pp gemessen und niemals sind Werte um oder etwa > 200 gemessen worden.
    Um den Einfluss von Fett oder Kh. mit großem Ballaststoff Anteil auf den BZ zu beobachten wurde auch nach 1,2,3,4,5 und 6 Stunden pp der BZ gemessen.
    Um dieses oder anderes für mich nachzuweisen habe ich mir files erstellt mit diversen Auswertungs Möglichkeiten, so auch der Nachweis der Höhe des Aufsteh Anstiegs.


    MlG


    Hinerki

  • Ich kann mich beruhigt zurücklehnen, weil bei mir keine der anderen Möglichkeiten bisher sich auf meinen BZ ausgewirkt haben


    Darum ging es in deiner Ursprungsfrage doch gar nicht, ob du persönlich das mit dem Aufstehinsulin richtig machst. Daran habe ich nicht gezweifelt.


    Du hast dich gewundert, dass die Mitpatienten es nicht machen, und deshalb hohe BZ Werte nach dem Frühstück messen. Es kann sein, dass manche ihre hohen Werte mit Aufstehinsulin in den Griff bekommen könnten. Aber die meisten müssen wahrscheinlich zuvor noch viel einfachere Insulin- und Essen-Regeln lernen und berücksichtigen, ehe sie mit solchen Spezialregeln, wie Aufstehinsulin anfangen.

  • Woher kommt denn eigentlich das "Wissen" daß man die richtige BE/IE für den Morgen kannte und angewandt hat? Die errechnet sich ja nicht, sondern wird per Versuch ermittelt. Eigentlich sollte da ja das Aufsteh-Phänomen "eingepreist" sein.


    Allerdings muß ich den anderen hier gewissermaßen widersprechen: Ich war zwar in keiner Insulin-Klinik, aber mein DiaDoc hat mir - als ich von dem Problem, daß ich morgens schon vor dem Essen hochschnelle - sofort gesagt, daß das halt die "Aufweck-Hormone" etc sind.

  • Moin Tarabas,
    Meine Kenntnis habe ich auch aus keiner Schulung, mir ist nur irgendwann aufgefallen, dass ohne Nahrungszufuhr ein BZ Anstieg so um ca. 30-35 morgens bei mir auftrat.
    Daraufhin wurde jeder Aufstehwert ohne BE Aufnahme der BZ nach 2 Stunden später wieder gemessen und dar Anstieg war zuverlässig vorhanden ca.30-35.
    Dann wird je nach Uhrzeit des Aufstehens die für mich passende Insulin Menge gespritzt.


    Leider wird auf diesbezügliche Fragen im Dia-Bereich gerne die Standard Antwort gegeben „Das ist bei jedem Menschen anders“.
    Und darum freue ich mich, dass es die Foren gibt,


    Heute morgen, ich bin wieder zuhause 6:27 BZ 127 und dafür als Aufsteh Ausgleich inclusive Korrektur 127/110 9,2 IE gespritzt.


    Es soll zwar 5-10 wichtige andere Gründe des morgentlchen BZ Antiegs geben, wahrscheinlich gelten diese in der Hauptsache für Typ 1ser.


    Der Anstieg ist bekannt auch bei den gesunden tritt er auf nur, bei denen schafft der Körper die Regulation selbst.
    Er ist auch kein Phänomen sondern bei allen Menschen bzw, allen Säugetieren vorhanden.


    Es ist insofern Wissen weil es jeder haben soll.


    MlG


    Hinerki

  • dass ohne Nahrungszufuhr ein BZ Anstieg so um ca. 30-35 morgens bei mir auftrat.


    Dann hast du noch Glück. Wenn ich meine 1,2 bis 1,5 IE morgens vergesse, steigt der Blutzucker erstmal um 40 bis 50 mg/dl. Wenn ich dann was esse, geht der Wert durch die Decke auf über 300. Durch die Resistenz wirkt dann nämlich auch der Frühstücksbolus nicht richtig.
    Auch intensivere Bewegung, ein Spaziergang reicht schon, treibt den Zucker dann gnadenlos hoch. Um dann zu korrigieren, brauche ich ein Vielfaches der Menge, die ich ursprünglich als Aufstehbolus abgebe.
    Wenn ich stattdessen ausschlafe, brauche ich die 1,2 IE später, es liegt also nicht an einer fehlerhaften Basalrate.


    LG
    zuckerstück
    :toast

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼