Ständig schwankende Insulinempfindlichkeit?

  • Problem ist dabei, wenn ich näher am Essen spritze, schießt der Zucker erstmal grundsätzlich in die 230+, bevor er dann wieder absinkt.
    Erhöhe ich die Dosis, steigt er nicht so stark, aber ich falle nach 2-3h dann wieder zu stark ab.


    Das mit dem Abfall vor dem Essen bei 45 Minuten war übrigens eher experimentell, beim ersten Mal ein Versehen (Zeit aus den Augen verloren), beim zweiten Mal dann bewusst geschaut, nach welcher Zeit es eintrifft.
    Normal halte ich ca. 20 Minuten ein.

  • Es stehen hier viele Beispiele von dir, die dich stören. Es ist schwierig "wirkliche" Routine von Experimenten zu unterscheiden.



    Welchen Zielwert peilst du an?


    Zu dem Fall mit dem Traubenzucker: es ist immer schwierig in meinen Augen zu analysieren, warum der BZ in dem Fall so gestiegen ist. Vllt wäre er auch ohne Traubenzucker wieder gestiegen und du hast es damit verstärkt? Wann war die letzte Mahlzeit, kam vllt noch was langsam verdauendes an, aber die Insulinwirkung war rum?
    Dadurch, dass alles seine Zeit braucht, muss man das große Ganze sehen und nicht nur eine Momentaufnahme, um es richtig zu beurteilen.

  • Ich wäre erstmal zufrieden, wenn ich den Zucker um die 120 halten könnte.
    Das ungewöhnlich massive Steigen der letzten Tage tritt unabhängig von der Mahlzeit und Dauer auf, sobald KH ins System kommen, geht es senkrecht hoch. Darum geht's mir aktuell am meisten, davor hab ich das ganze noch recht gut kontrolliert bekommen, mit dieser Änderung dagegen hilft nahezu nichts.


    Nachmittags hab ich in der Regel seit ~10:30 nichts mehr gegessen, und dann nur Vollkornbrot, Margarine und Hähnchenbrust, also eigentlich nichts, was nach zig Stunden noch ankommen sollte.

  • Es wäre auch eine Frage wert, wann der Dexcom kalibriert wird. Weiterhin wäre vielleicht auch Aufstehinsulin zu überlegen, dann steigt der BZ nach dem Frühstück nicht extrem an...

    LG
    Schaf

    Ypsopump mit CamAPS fx seit 08/2023 auf Motorola One Action

    iPhone 15 Pro Max für alles andere

  • Kalibriert wird um 6 rum (morgens ist der Zucker bis zum Frühstück meist stabil) und abends zwischen 18 und 18:30, weil er bis dahin auch meist stabil ist.
    Wie meinst du Aufstehinsulin? Ich spritze sowieso direkt nach dem Aufstehen.

  • Hi,

    SEA ist, was möglich ist. Ich hab die letzten Tage beobachtet, dass mein BZ erst 40-45 Minuten nach der Injektion anfängt, abzusinken


    Das ist ziemlich lang. Auf eine Flatline gespritzt ist bei uns (Novorapid auf Pumpe) eigentlich ab 20-30 min schon 45 down.


    Mit der vollen Dosis noch mehr SEA geben ist a) riskant und b) vom Tagesablauf (noch frueher aufsteeehn??) nicht machbar.
    Wir praktizieren manchmal (mit Pumpe) "safe prebolus", also 45-60min vor dem Essen eine Dosis von 1-3IE, die man mit einem Becher Saft locker wegkompensiert bekommen wuerde.
    (Wenn die Kartoffeln nicht rechtzeitig weich werden...)


    Die verbleibende Restmenge wird beim Essen dann verrechnet (Essensbolus = KH*Faktor-IOB), die Aktivierung der Leber zum Zuckerwegpumpen ist aber durch den Schuss vorher ziemlich gut.
    Ich find auch wichtig, vor dem Essen auf 70-100 runterzukommen, dann sind die PP-Wellen besser handhabbar.


    Ich wuerde an Deiner Stelle auch mal nach Fiasp fragen, die Insulinwirkung muss in deinem Koerper zu den typischen Malzeiten passen. Wir haben auch mal Actrapid genutzt, das war meistens gar nicht gut.


    Die beobachteten extremen PP-Spitzen in den letzten Tagen: in den Hormonphasen bei meiner Tochter kenn ich das auch.


    Lieblingsfruestueck sind sehr haeufig Cornflakes mit 45gKH, oft gemacht -- reproduzierbar.


    Wenns gut laeuft, steigts von 20-75min auf 160-180. An schlechten Tagen schiesst es ab Minute 20-35 auf 240. Ich geb dann meist noch eine 0.5-1 Einheit drauf und am naechsten


    Tag nehm ich den normalen Faktor *1.2 . Hypogefahr wird an diesen Tagen nicht groesser. Das wird beibehalten bis die Phase durch ist. Ist natuerlich alles reine Empirie bei n=1.


    Und meine Tochter ist danach auch nur im Unterricht (mit Notfallsuesskram unterm Tisch) und nicht auf der Autobahn.
    Wichtig vielleicht: ich kann an der PP-Kurve bei den typischen bekannten Malzeiten schon sehen, obs fuer den Tag zuviel oder zuwenig war. Wenns nicht genug steigt, ists auch nicht
    richtig und dann wird die Kurze schon mal vorgewarnt, dass sie regelmaessig auf die Smartwatch schaut.
    LG
    Martin

  • Wie meinst du Aufstehinsulin? Ich spritze sowieso direkt nach dem Aufstehen.


    Probier das mal an einem freien Tag mit spaetem Fruestueck: Durch das Aufstehen aus dem Bett steigt der BZ. Wieviel, das ist persoenlich (20-60 mg% waeren typisch).
    Viele Leute geben einen festen Schuss direkt auf der Bettkante, unabhaengig/zusaetzlich von den essensabhaengigen Einheiten fuers Fruestueck.


    Diskussionen hier im Forum findest Du mit Morgengupf und Aufstehinsulin.


    LG
    Martin

  • Vielleicht auch nochmal über die Nadellänge des/der Pens nachdenken. Momentan sind ja eher die kurzen Nadeln im Trend. Ich habs hin und wieder geschafft, mit 4 mm nicht subcutan sondern noch intracutan (also nicht unter sondern in die Haut) zu spritzen.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Moin
    Den Beitrag
    @ Die verbleibende Restmenge wird beim Essen dann verrechnet (Essensbolus = KH*Faktor-IOB), die Aktivierung der Leber zum Zuckerwegpumpen ist aber durch den Schuss vorher ziemlich gut.
    Ich find auch wichtig, vor dem Essen auf 70-100 runterzukommen, dann sind die PP-Wellen besser handhabbar.


    Immmer wenn IOB abgezogen wird, .habe ich Verständnis Schwierigkeiten.
    Alle vorhergehenden gespritzten Insulin Mengen hatten doch Ihren Grund und werden vom Körper noch gebraucht.
    Wenn kein Fehler bei der Bolus Berechnung begangen wurde.
    Welche Berechnungsart nutzt Du für die Restmengen IOB Bestimmung


    MlG


    Hinerki

  • Immmer wenn IOB abgezogen wird, .habe ich Verständnis Schwierigkeiten.
    Alle vorhergehenden gespritzten Insulin Mengen hatten doch Ihren Grund und werden vom Körper noch gebraucht.
    Wenn kein Fehler bei der Bolus Berechnung begangen wurde.
    Welche Berechnungsart nutzt Du für die Restmengen IOB Bestimmung


    Ja und nein :rolleyes:


    Wenn ich 3KE insuliniere und dann noch ein Stueck Kuchen esse, ist das sicher richtig. Ich hab noch 3.3 IE intus, die brauch ich fuer das erste Stueck. Das zweite kommt einfach oben drauf. Da gibts dann irgendwann die Verzoegerungsgrenze: ab einer gewissen Essensmenge musst Du die Insulinmengen (schnellwirkend) zeitlich nach hinten verteilen, weil dein Koerper nicht so schnell verdauen kann wie das gestackte Insulin wirkt. Also lieber nicht auf gesamt 10 IE Novorapid IOB spritzen.


    Anderer Fall:



    um 17:30 170 gemessen, 18:30 solls Essen geben: Korrektur normal waeren 0.8IE -- Zielwert in 2.5h erreichbar: zu spaet. Damit es bis zum Essen stimmt, geb ich 2 IE. Davon sind 18:30 aber noch 1.4 uebrig, die werden dann abgezogen.
    Mit Essen:
    wenn 2.5h nach der Malzeit mit eigentlich angeblich passender Insulinierung noch 1.5IE IOB drauf sind und die BZ-Werte nach normalem Anstieg aber schon auf 75 gefallen sind, verrechne ich die IOB auch. Das haengt dann von erwarteter Verdauungszeit und beobachteter Kurve ab.



    Bei den Bespielen 1 und 3 machen Computer-Bolusrechner sehr oft gut gemeinten Murks. LG
    Martin


    PS: Mengenangaben sind fuer ein 10-jaehriges Kind .. nicht so einfach uebertragbar

    Einmal editiert, zuletzt von FraOrolo ()

  • Vielleicht auch nochmal über die Nadellänge des/der Pens nachdenken. Momentan sind ja eher die kurzen Nadeln im Trend. Ich habs hin und wieder geschafft, mit 4 mm nicht subcutan sondern noch intracutan (also nicht unter sondern in die Haut) zu spritzen.


    Liebe Grüße vom Arbyter


    Ich benutze ganz klassisch noch die 8mm Nadeln, hatte mal ne Testpackung 5mm und fand die seltsam unangenehm.

  • Probier das mal an einem freien Tag mit spaetem Fruestueck: Durch das Aufstehen aus dem Bett steigt der BZ. Wieviel, das ist persoenlich (20-60 mg% waeren typisch).



    Spätes Frühstück gibt's bei mir effektiv nicht.. ich wach auch an freien Tagen zwischen 6 und 6:30 auf, selbst im Urlaub.
    Allerdings hab ich gerade mal über meine Diagramme geschaut, zumindest bis das Frühstück anfängt zu wirken steigt mein Wert nach dem Aufstehen nicht von selbst.

  • Spätes Frühstück gibt's bei mir effektiv nicht.. ich wach auch an freien Tagen zwischen 6 und 6:30 auf, selbst im Urlaub


    Sorry, unklar ausgedrueckt:


    Es ging mir nicht um den Aufstehzeitpunkt, sondern um sowas wie einen Basalratentest -- Meinethalben um 6 aufstehen aber erst um 9:00-10:00 Fruehstueck.
    Die Pause ohne Essen ist wichtig.



    Ziel ist, zu erkennen ob dein Koerper beim Booten Hormone in Wallung bringt, die den BZ treiben. Viele Leute verrechnen den Effekt mit einem groesseren Morgenfaktor, was an Tagen mit geaendertem Rhytmus dann evtl zu Ueberraschung! fuehrt.
    LG,
    Martin


  • Vielleicht auch nochmal über die Nadellänge des/der Pens nachdenken. Momentan sind ja eher die kurzen Nadeln im Trend. Ich habs hin und wieder geschafft, mit 4 mm nicht subcutan sondern noch intracutan (also nicht unter sondern in die Haut) zu spritzen.


    Liebe Grüße vom Arbyter


    Nach allem, ws mir bekann ist, kann ich das nicht nachvollziehen. Es gibt AFAIK (außer an Hand und Fußsohle) keine Stelle, wo die Haut so dick wäre.


    BTW, ein neues Dokument zu dem Thema, mit MRT-Bildern: http://www.bd.com/resource.aspx?IDX=20063

  • Och Tarabas, das ist ganz einfach zu machen. Man muss sich nur etwas baselig anstellen oder ablenken lassen. Einfach mal schräg in den Oberschenkel stechen, weil die Augen bei den Südkoreanern sind, die unseren Jungs gerade den A... versohlen. Oder in Gedanken schon ganz wo anders sein und aus Gewohnheit/Blödheit/Altersstarrsin eine Hautfalte bilden, deren Mitte man etwas verfehlt.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Äh, ja ok ... mit Falte oder schräg geht natürlich immer. Wobei ich glaube, schräg kann man auch so schräg stechen, daß auch eine 8mmer nicht tief genug reingeht :-)

  • So.. die beknackte "Sprungphase" ist wohl wieder rum, ich hab gestern Abend ne 32cm Pizza vom Italiener und danach ein ganzes Pfund Erdbeeren mit Sahne sauber genug weggespritzt, dass mein Höchstwert seit dem Abendessen bis heute morgen 169 war, und das nur kurz.


    Ich kann es kaum erwarten zu sehen, was nächste Woche wieder seltsam läuft.

  • Hi,
    Hast Du in Phasen mit niedriger Insulinsensilbiltät schon mal versucht, die Insulinmenge örtlich zu splitten. Wenn der BZ zu hoch steigt, ist nicht genug Insulin da. Wenn der SEA ausgereizt ist, und das ist er, wenn der BZ nach dem Essen zunächst fällt, dann hilft eigentlich nur noch splitten.
    Eine höhere Insulindosis geht in der Wirkkurve nicht nur nach oben, sondern auch in die Länge. Wenn ich z.B. Über 6 IE gehe, wirkt es nicht mehr intensiver sondern länger. Beim örtlichen splitten, also nicht 20 IE in eine Stelle sondern 2 mal 10 legt man sozusagen die Kurven übereinander, weil an 2 Stellen resorbiert wird. Dadurch erhöht sich das im Kreislauf befindliche Insulin und der BZ bleibt niedriger (zumindest funktioniert es bei mir)
    Grüße
    Ikebana