Pumpenantrag abgelehnt (IKK gesund plus)

  • Hallo ihr Lieben,


    ich hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps geben. Ich bin seit 10 Jahren Typ 1 Diabetikerin und wollte nun von einer ICT auf eine Pumpentherapie umsteigen. Dafür habe ich sowohl Schulungen besucht, als auch Pumpen probegetragen und diese schließlich mit meiner Diabetologin Ende Januar beantragt. Der MDK wurde hinzugeschaltet, weshalb ich ein 3 monatiges Tagebuch an die KK schicken musste. Dieses erhielt ich letzte Woche vom MDK mit " bestem Dank" zurück. Heute nun der Bescheid der KK, die Pumpe wäre abgelehnt worden.


    Im Brief selbst steht kein Erklärungsgrund, bis auf dass die medizinische Notwendigkeit nicht festgestellt werden konnte. Beantragt habe ich aufgrund eines Dawn Phänomens und mit dem Zyklus schwankendem Basis Insulinbedarf von 14-21 IE jeden Monat, wodurch auch viele nächtliche Unterzuckerungen entstehen.


    Habe direkt beim diadoc angerufen, ihr wird wohl weitergegeben dass sie sich bei mir melden soll.
    Ich würde gerne Widerspruch einlegen, allerdings kenne ich die Gründe der KK nicht. Hatte jemand von euch ein ähnliches Problem?

    Liebe Grüße,
    Alina :)

  • Ich dachte die Zeiten sind inzwischen rum, wo man um eine Pumpe oder ein CGM kämpfen musste?X/


    uhohscorpio

    Lass dir das Gutachten vom MDK auf jeden Fall zuschicken. Die Krankenkasse ist verpflichtet, dir den Ablehnungsgrund mitzuteilen.

    Außerdem solltest du sofort formlos Widerspruch einlegen.

    Du hast nämlich nur 4 Wochen Zeit für den Widerspruch und bis die dir alles zuschicken, dauert dann ja wahrscheinlich auch wieder. Wahrscheinlich beeilen sie sich auch nicht unbedingt, sondern versuchen noch Zeit zu schinden.:rolleyes:


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Zuckerstück vielen Dank für deine Antwort!

    Dann werde ich das direkt einreichen und mir mal anschauen was den ihrer Meinung nach der Grund zur Ablehnung war.
    Ich hatte ja auch gehofft, dass das mit dem Tagebuch dann einfach so klappt, aber anscheinend hab ich mich zu früh gefreut. ?(

    Liebe Grüße,
    Alina

  • Zuckersttück hat das wichtigste schon gesagt.

    Aber wenn du nachts unterzuckerst ist das Grund Nr 1. Da du mit der Pumpe viel feiner justieren kannst als mir dem Pen.

    Was für eine Pumpe willst du denn. Vielleicht liegt es daran.

    Schätze mal das eine insight mit DBLG Loop nicht zu den ersten Pumpen zählen wird, die die Kasse genehmigt.


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

  • Wurde auch ein Gutachten vom Diabetologen beigefügt beim Antrag, wo definitiv die medizinische Notwendigkeit hervorgeht?


    Ich hatte selbst auch zusätzlich ein Schreiben aufgesetzt, wo ich die Gründe für eine Pumpentherapie in meinen Augen aufzähle, und so formuliert, dass sie auch nicht diabeteserfahrene Personen verstehen können. Damit sieht die Krankenkasse/MdK, dass du auch unbedingt die Pumpe willst und nicht nur der Arzt.

    Bei mir wurde es dann problemlos genehmigt vor 2 Jahren.


    Ansonsten definitiv Widerspruch und nach dem MdK Gutachten fragen, wie bereits hier erwähnt.


    Interessant wäre tatsächlich, welche Pumpe es werden soll(te).

  • meine Dia-Elfe sagte damals, dass die Pumpenanträge leichter durchgehen würden, wenn ein "Motivationsschreiben" beigefügt ist

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Also uns wurde beim letzten Dia Doc Termin gesagt, wenn Tim ne Pumpe möchte, dann auf jeden Fall noch solange er unter 18 ist. Danach wird es deutlich schwerer.

  • Hallo Alina

    Sofort Widerspruch einlegen. Begründung wird nachgereicht. Und gleichzeitig verlangst du ihre Begründung, wieso dein Antrag abgelehnt wurde bis in spätestens zwei Wochen. Ansonsten wirst du dir rechtliche Schritte überlegen.

    Falls du nach den zwei Wochen nichts gehört hast, begründest du, dass du zu oft in unterzucker rauschst, und ggf auch Berg und Talfahrten hast und was halt sonst belastend ist. Sollte aber alles stimmen. Ich kann dir meine damalige Begründung gerne zukommen lassen, dass ich mit dem Widerspruchverfahren weiterkomme, allerdings habe ich wirklich einen Anwalt einschalten müssen.

    Ps zwingend von jemand neutralem lesen und ggf korrigieren lassen, weil selber schreibt man sich auch hier gern in Rage 😉 und wird unverschämt. (War bei mir so 🤣) und werf mit Gutachten und urteilen um dich in der Begründung 😊

    Wünsch dir viel Glück, dass bei diesem einen Widerspruch bleibt und du durchgewunken wirst.

    Und immer mit Einschreiben mit Rückschein. Habe schon gehört, dass die per email grundsätzlich mal ablehnen.

  • bierernst und July95 ich hatte die T Slim x2 beantragt :)

    LosGallos habe das direkt formuliert und werde das morgen wohl losschicken. Auf die Gründe bin ich auch echt gespannt. Ich hoffe mal da gibt es eine Möglichkeit für mich gegen zu argumentieren :) Wahrscheinlich hätte ich wirklich direkt ein Motivationsschreiben beifügen sollen, meine Diabetesberaterin meinte das bräuchte man zunächst nicht.

    Ganz lieben Dank für die Tipps ^^

  • Heutzutage gibt es keinen wirklichen Grund mehr, bei dem die Krankenkasse eine Pumpe ablehnen kann. Offensichtlich probieren die Krankenkassen aber trotzdem noch, ob man nach der ersten Ablehnung einknickt.

    Aber wir Diabetiker und Diabetikerinnen sind viel zu gut organisiert und auf Zack, als dass das klappen würde.8)


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • uhohscorpio

    Schick das mal per Einschreiben Rückschein.

    Sowas geht dann gern mal in den Abteilungen unter...

    Nach dem Motto "haben wir nie bekommen" 😉


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


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    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

    Einmal editiert, zuletzt von bierernst ()

  • Das die „Notwendigkeit“ fehlt, heißt übersetzt, dass dein Zucker bzw. der HbA1c zu gut ist. Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) hält sich an Richtlinien für die Genehmigung, z. B. (Zitat):

    • Die herkömmliche Insulintherapie nach dem Basis-Bolus-Prinzip reicht nicht aus, um die Blutglukose zufriedenstellend einzustellen.
    • Neigung zu Blutglukoseschwankungen und Hypoglykämien.
    • Sehr unregelmäßiger Tagesablauf (zum Beispiel Schichtarbeit).
    • Vorliegen eines Dawn-Phänomens.
    • Bei Patientinnen mit Kinderwusch beziehungsweise vor und während einer Schwangerschaft.
    • Bei Kindern (vor allem Kleinkindern), deren Insulinbedarf sehr gering ist.
    • Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes, die mit anderen Behandlungsmethoden keine ausreichend gute Blutglukoseeinstellung erreichen.

    (Quelle: DocCheck Medical Services GmbH) diabinfo.de


    Das ein Dawn-Phänomen vorliegt muss medizinisch belegt sein, Diabetes-Tagebuch, HbA1c-Wert,... Man braucht einen fähigen Diabetologen, der versteht, die gew. Insulinpumpe zu beantragen. Das scheint hier nicht funktioniert zu haben, oder es liegt einfach daran, dass du trotz Dawn-Phänomen mit einem perfekten HbA1c glänzt?

    Ich schreibe das wirklich nur ungern, aber, mit einem HbA1c um 5 oder 10 stehen die Chancen für eine Pumpentherapie – oder, noch sinnvoller – für ein bei Dawn-Phänomen besser geeignetes Closed-Loop-System Diabetesmanagementsystem deutlich besser.

    Eine Ablehnung bei nicht so perfekter (!?) Beantragung ist nicht ungewöhnlich. Beim zweiten Antrag klappt es meist besser.

  • Der MDK müsste sich eigentlich an die S3-Leitlinie zur Therapie des Typ 1 Diabetes halten. Darin sind im Abschnitt 4.2.1 CSII auf Seite 33 Kriterien für eine Pumpentherapie aufgeführt, allerdings mit unterschiedlicher Empfehlungstärke: A = soll, B = sollte, 0 = kann.


    https://www.deutsche-diabetes-…-Langfassung-09042018.pdf


    Hypos und das Nichterreichen therapeutischer Ziele haben eine starke Empfehlung, Dawn-Phänomen leider nur die Kategorien 0.


    Ich musste wegen Dawn jede Nacht gegen 5:00 Uhr aufstehen und mir eine Korrekturinjektion geben, um nicht mit Werten um 200 beim Frühstück zu sitzen. Das ist meines Erachtens unzumutbar. Vielleicht kann der Arzt auch noch eine resultierende Insomnie (Ein- und Durchschlafstörungen) bescheinigen. Wenn man genügend jammert, dass man tagsüber gerädert ist, sollte das auch dem MDK einleuchten.


    Wenn man allerdings Sensorkurven bzw. eine Dokumentation einreicht, auf denen nur schöne Verläufe zu sehen und diese nächtlichen Aktionen nicht eingetragen sind, ist eine Notwendigkeit natürlich nicht ersichtlich. Man sollte dann mal an einigen Tagen/Nächten bewusst dem Dawn-Phänomen freien Lauf lassen, nicht korrigieren und diese Sensorkurven dann nachreichen, damit der MDK sehen kann, was Sache ist. Ansonsten muss das beispielsweise in Libre view erstellte Tagebuch jegliche Korrektur in Form von IE und auch kleinste Gegenmaßnahmen in Form von KH (kann man in der App unter Notizen eingeben) auch nachts und frühmorgens beinhalten, damit der hohe Aufwand erkennbar wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Kappa ()

  • uhohscorpio Bei mir ist das mit ähnlicher Ausgangslage genauso bescheiden gelaufen - keine Panik, die Chancen stehen gut, dass die Pumpe nach Widerspruch genehmigt wird.


    Meine Argumentation war in etwa so:

    Sehr hohe Insulinempfindlchkeit in Kombination mit starken Schwankungen des Bedarfs wegen instabiler hormoneller Ausgangslage (bei mir Wechseljahre). Dadurch ist es erforderlich, die Basalversorgung mit sofortiger Wirkung anpassen zu können, um Unterzucker zu vermeiden. Mein HbA1c war noch halbwegs ok (6,5 - 7) und mein Diadoc hat's auch erst kapiert, als ich ihm klar gemacht hatte, mit welchem Aufwand und am Ende auch mit welcher Chaostherapie ich da durchgeeiert bin.


    Diese Implikation scheint für die beurteilenden Herren des MDK sehr schwer nachzuvollziehen zu sein.


    Wenn du Details willst, schick mir ne PN, ich suche dir meine Unterlagen raus.

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • kazulin ich dachte auch bei mir stünde es gut, da man sowohl das Dawn Phänomen als auch die Hypo die dadurch entstehen dass mein Insulinbedarf bei Lantus von 14 bis 21 IE schwankt, das ganze jeden Monat unregelmäßig. Und das ist mit Lantus unzumutbar, werde ich dann wohl so argumentieren :) Hba1c liegt zur Zeit bei 7,8 also nicht perfekt. Ich gebe mir Mühe aber das jeden Monat anzugleichen ist einfach schwer.

    Kappa das ist wirklich nervig. Ich komme morgens auch hoch raus und sobald ich aufstehe steigts direkt noch mehr an. Habe das im Buch meist so dokumentiert dass ich sofort beim frühen Aufstehen gespritzt habe oder ich war eben schon so hoch. Mit meiner Ärztin werde ich die Tage auch nochmal darüber reden, aber ich denke auch sie kann mir erst helfen wenn ich Argumente gegen die Therapie von der KK habe.

    Hubi danke das ist schonmal gut zu hören. Ich war erstmal ziemlich resigniert gestern. Und es ist auch mal gut zu lesen, wie man am besten argumentieren sollte

  • Habe das im Buch meist so dokumentiert dass ich sofort beim frühen Aufstehen gespritzt habe oder ich war eben schon so hoch.

    Hast du die Injektionen etwa handschriftlich in einem „Buch“ niedergeschrieben? Dann ist es sehr mühsam und aufwendig, einen Zusammenhang zwischen den Blutzuckerkurven gemäß Sensor und den einzelnen Maßnahmen herzustellen. Eventuell nehmen sich die Leute beim MDK/der Krankenkasse nicht die Zeit, das im Detail durchzuschauen und lehnen erstmal wegen angeblich fehlendem Nachweis ab.


    Viel einfacher und sinnvoller ist es, ein Tagebuch in der LibreLink App zu führen. Da kann man nach dem Scannen des Sensors unter Notizen KH, IE, Sport oder freien Text eingeben. Das lässt sich sogar nachträglich im Hauptmenü – Protokoll editieren oder hinzufügen, falls man was vergessen hat. Damit kannst du auch jetzt noch nachträglich zwei oder vier Wochen dokumentieren, um deine Problematik besser darzustellen. In Libre view kann man daraus hervorragende Auswertungen über einen beliebigen Zeitraum erstellen. Das sieht dann im Tagesprotokoll so aus:



    Darin sieht man auf einen Blick, was man wann gemacht hat und zusammen mit der Sensorkurve vor allen Dingen, warum. Jede Injektion wird mit einem Spritzensymbol und die KH mit einem Apfel über der Zeitachse/Blutzuckerkurve dargestellt, unter der Kurve kann man die Mengen ablesen. Libre view bietet noch andere Auswertungen, in denen man z.B. diverse Kennzahlen und die Häufigkeit von Hypos bzw. niedrigen Werten gut sehen kann.


    Man sollte annehmen dürfen, dass die Leute beim MDK ausreichend qualifiziert sind und häufiger mit diesen Libre-Auswertungen zu tun haben, um sie richtig interpretieren zu können. Bei einer tabellarischen Auflistung in einem „Buch“ fällt das jedenfalls wesentlich schwerer.

  • Kappa das hatte ich ursprünglich auch vor gehabt, allerdings hatte ich zwischenzeitlich sowohl einen Dexcom und einen Libre 3 probegetragen, bzw nur blutig gemessen, da Abbott mit dem Libre 2 Lieferschwierigkeiten hatte.
    An sich ist das ein richtig gutes Ding, falls ich nochmal etwas einreichen muss, werde ich das auf jeden Fall so machen, danke :)

  • sowohl einen Dexcom und einen Libre 3 probegetragen, bzw nur blutig gemessen, da Abbott mit dem Libre 2 Lieferschwierigkeiten hatte.

    Dann hast du aber einen sehr ungünstigen Zeitpunkt für den Pumpenantrag gewählt. Waren da etwa gar keine Sensorkurven dabei? Libre view funktioniert übrigens auch mit dem Libre 3.


    Hat Abbott tatsächlich deine Versorgung mit dem Libre2 unterbrochen? Das wäre aber sehr ungewöhnlich. Weil ab April eventuell wegen einem Patentrechtsstreit keine Libre2 mehr geliefert werden dürfen, erhalten die meisten Nutzer derzeit die Jahresversorgung im Voraus.

  • Kappa Meine Diabetologin meinte generell zu mir ich solle das mal lieber noch zusätzlich aufschreiben.
    Aber es muss ja auch so gehen, bis vor circa einem war hatte ich noch gar kein FGM. Aber klar hätte ich das noch mit in die Kurve geschrieben wenn das denn möglich gewesen wäre :)


    Ich habe monatelang ab Oktober nichts geliefert bekommen, bis meine Diabetologin eine Vertreterin in der Praxis hatte die das dann geregelt hat. Das mit dem Patentstreit habe ich auch mitbekommen, allerdings war das bei mir alles vorher. Zitat war die Lieferungen wurden ausgelöst hängen aber in der nächsten Instanz fest und ich solle mich gedulden.