Insulin und Gewichts zunahme

Zitat von Hype

Nicht nur die Menge machts, sondern auch die Qualität des Essens ist wichtig.

Das ist wahr. Ich hab mir jahrelang, ohne Nachzudenken die Fertigjoghurts mit Zucker reingezogen. Jetzt nehme ich Naturjoghurt mit Süßstoff und schnibbel mir frisches Obst rein. Das schmeckt viel besser, hat nur 1/3 KH und auch weniger Kalorien. Und statt einer Banane routinemäßig jeden Abend, nehm ich regionales Obst, das spart auch Kalorien. Am besten ist die Erdbeerzeit.

Aber ich brauche schon fast täglich Süßigkeiten zum Anheben bzw zur Vermeidung von leichten Hypos. Das stillt zwar die Lust aufs Naschen, versaut aber die Energiebilanz. Fluch und Segen der normnahen Gratwanderung.

Ist es denn bei euch auch so dass das Essen/Süsigkeiten am besten schmeckt wenn man unterzuckert ist? Bei mir ist das leider der Fall und ich kann dann oft nicht aufhören bis ich nichts mehr von der Hypo spüre. Das ist mir früher oft in der Nacht passiert. Dadurch sind leider auch paar Kilos dazugekommen

Nee, da kann ich mich mittlerweile beherrschen. XDrip sagt mir ziemlich genau, wieviel Gramm KH ich brauche, um ins Ziel zu kommen und darauf beschränke ich mich auch. Lasse mich bei 80 warnen, da besteht noch keine Panik.

Ok. Am Tag kann man das noch gut hinkriegen. In der Nacht wird man dann meistens wach wenn er schon länger unten war und dann meistens so bei 50 oder 60. Ist mir dann passiert. Kann mich da leider nicht beherrschen. Das ist dann besonders immer ärgerlich wenn man KH gespart hatte und dann wieder alles drauffuttert.

Zitat von Naschkater

Ok. Am Tag kann man das noch gut hinkriegen. In der Nacht wird man dann meistens wach wenn er schon länger unten war und dann meistens so bei 50 oder 60. Ist mir dann passiert. Kann mich da leider nicht beherrschen. Das ist dann besonders immer ärgerlich wenn man KH gespart hatte und dann wieder alles drauffuttert.

Dann stimmt etwas an Deiner Einstellung nicht, bzw. Du hast Dich verschätzt wenn Du wahllos KH nachfutterst, weil Du in einen massiven Unterzucker geraten bist.

Wie gesagt, Hypos lassen sich relativ gut behandeln mit einer fest abgewogenen Anzahl von KH, bei denen man genau weiß wie viel sie den eigenen BZ anheben werden.

Das natürlich in Kombination mit rechtzeitigen CGM Alarmen.

Ich persönlich habe auch kein Problem mich zu beherrschen, wenn es dazu kommt. Das hat aber rein physiologische Gründe, weil ich mir nie so viel KH und Insulin reinballere, das ich danach massiv abstürzen könnte.

Zitat von Kappa

Das ist wahr. Ich hab mir jahrelang, ohne Nachzudenken die Fertigjoghurts mit Zucker reingezogen. Jetzt nehme ich Naturjoghurt mit Süßstoff und schnibbel mir frisches Obst rein. Das schmeckt viel besser, hat nur 1/3 KH und auch weniger Kalorien. Und statt einer Banane routinemäßig jeden Abend, nehm ich regionales Obst, das spart auch Kalorien. Am besten ist die Erdbeerzeit.

Aber ich brauche schon fast täglich Süßigkeiten zum Anheben bzw zur Vermeidung von leichten Hypos. Das stillt zwar die Lust aufs Naschen, versaut aber die Energiebilanz. Fluch und Segen der normnahen Gratwanderung.

Naja, hier könnte evtl. ein Loop Vorteile bringen, weil die Vermeidung von Hypos durch rechtzeitige Suspendierung von Insulin, entsprechende Entlastung bringt.

Für solche Aufgaben des Mikromanagments der Insulintherapie, also Korrekturen und Hypovermeidung, ist das Ding prädestiniert

Zitat von Hype

Naja, hier könnte evtl. ein Loop Vorteile bringen, weil die Vermeidung von Hypos durch rechtzeitige Suspendierung von Insulin, entsprechende Entlastung bringt.

Stimmt, aber dann müsste ich ja auf die Süßigkeiten verzichten.

Zitat von Kappa

Stimmt, aber dann müsste ich ja auf die Süßigkeiten verzichten.

Eigentlich nicht.

Der ganze Süßkram an der Supermarktkasse hat in Einzelportionen so 10-15 KH.

Kauf ich mir auch manchmal, brauche dafür aber einen SEA.

Hype hat Recht.

Süßigkeiten sollte man eher extra essen, als Genuss. Im Unterzucker hilft Traubenzucker am besten, dann steigt der Zucker auch schneller und der Fressflash hält sich in Grenzen.

Wenn ich früher während des Einkaufens unterzuckert bin, hab ich haufenweise schnelle Kohlenhydrate in den Wagen geworfen.

Lustig, wenn der Zucker vor der Kasse dann wieder normal war und ich fassungslos in meinen Wagen gestarrt habe und mich gefragt habe, wer den Kram eigentlich eingepackt hat.

Weißbrot, das ich nicht vertrage, Süßigkeiten, die mir eigentlich gar nicht schmecken und irgendwelche Säfte, die ich auch nicht mag, lagen dann im Einkaufswagen. Und die Gemüseabteilung hatte ich im Unterzucker ignoriert.

LG

zuckerstück

Zitat von Naschkater

Ist das ein Buch von einem Dr.? Eigentlich habe ich es bis jetzt nur einmal erfolgreich geschafft abzunehmen. Aber da hat alles andere auch funktioniert und es war in Kombination mit Sport.

Meinst du mich?

Dr. Teupe ist ein Diabetologe mit speziellen Therapieempfehlungen, die oft helfen.
Man muss nicht alles machen, was er schreibt aber einiges ist nützlich.
Hier im Forum wird öfter auf ihn Bezug genommen.
Weiteres per PN.

Zitat von Hype

Dann stimmt etwas an Deiner Einstellung nicht, bzw. Du hast Dich verschätzt wenn Du wahllos KH nachfutterst, weil Du in einen massiven Unterzucker geraten bist.

Wie gesagt, Hypos lassen sich relativ gut behandeln mit einer fest abgewogenen Anzahl von KH, bei denen man genau weiß wie viel sie den eigenen BZ anheben werden.

Das natürlich in Kombination mit rechtzeitigen CGM Alarmen.

Ich persönlich habe auch kein Problem mich zu beherrschen, wenn es dazu kommt. Das hat aber rein physiologische Gründe, weil ich mir nie so viel KH und Insulin reinballere, das ich danach massiv abstürzen könnte.

Die hypos treten ja meistens auf weil man eben die Situation falsch eingeschätzt hat mit dem KH und Insulin. Es tritt aber auch oft auf ohne das man das geplant hatte. Zum Beispiel nach Sport oder weil das Insulin bessert gewirkt hatte, aus welchen grünenden dann auch immer

Zitat von Betti

Zwischenzeitlich bin ich stark übergewichtig und kämpfe wie verrückt um abzunehmen, das stellt sich als gar nicht so einfach heraus.

Es spielt hier eine große Rolle, wo das Fett verteilt ist.

Ist es hauptsächlich subkutan (überall am Körper unter der Haut) ist das weit weniger gefährlich , ist es am Bauch (viszeral zwischen den Organen) hat man massiv die A-karte gezogen was Herzinfarkt und Co. betrifft. Hier aber auch die vermeintlich Normalgewichtigen mit Bauchfett.

Nein, es ist nicht leicht abzunehmen. Gestern kam dazu was bei "Dr. Wimmer" (sorry ich konsumiere diese Sendungen tatsächlich aus Interesse) - von den massiv Übergewichtigen schafft es nur 1 von 1000. Die eine Ärztin in der Runde meinte, sie hatte sehr darüber gefreut das ihr auch mal ein Diabetologe einen Patienten überwiesen hat, weil er soviel Insulin brauchte und es keine andere Lösung mehr gab als Magenverkleinerung.

Zitat von Naschkater

Das ist sehr interessant hier mitzulesen. Wie ist es dann mit einem TDD von ungefähr 90 Einheiten? So viele habe ich jetzt. Kann man da überhaupt abnehmen oder ist das sehr individuell? Versuche es schon länger und scheitere eigentlich am Essen. Wegspritzen musste ich in letzter Zeit sich sehr oft, eigentlich fast täglich 😅

Das ist individuell. Aber ich hab auf meiner Website auch einen Rechner, mit dem man ein was-wäre-wenn ein bisschen ausprobieren kann: https://www.diabetesinfo.de/fo…herapie/basalinsulin.html

Worauf man auch achten kann ist der Quotient "TDD geteilt durch Körpergewicht in Kilogramm". Der sollte unter 1 liegen (wobei nahe 1 schon knapp an der Grenze zur Insulin-Resistenz ist). Wenn dieser Quotient ansteigt, ist das ein Zeichen für eine Resistenzentwicklung.

Die ist für DM2 aber noch schlechter als für DM1, denn beim 2er wird dadurch die Betazelle "ausgequetscht". Das sorgt dann dafür, dass mehr (unfertiges) Pro-Insulin ausgeschüttet wird. Und das hat nur 10% der BZ-senkenden Wirkung von fertigem Insulin, aber schon 100% der adipogenen/fettaufbauenden Wirkung.

Viele Grüße
Jörg

Danke Joerg Moeller . Aber den Basalanteil auf 40-60 % zu begrenzen, mag für eine grobe Ersteinstellung brauchbar sein, ist schlussendlich aber nicht zwingend bzw. immer gültig (man liest es in der Literatur dennoch häufig). Der relative Basalanteil ist in extremer Weise von der Ernährungsart abhängig. Wer sich KH-lastig ernährt, braucht mehr Bolus und hat ggf. auch weniger als 40 % Basal – bei mir sind es 30-35 %. Hier liest man auch immer wieder, dass bei einer Umstellung auf eine Pumpe der Basalbedarf etwas sinkt. Ein Low-Carber kann je nach Körpergewicht vielleicht auch mehr als 60 % Basalanteil erreichen. Der Anteil ist also individuell und meines Erachtens nicht in eine praxisgerechte Regel zu packen.

Zitat von Kappa

Danke Joerg Moeller . Aber den Basalanteil auf 40-60 % zu begrenzen, mag für eine grobe Ersteinstellung brauchbar sein, ist schlussendlich aber nicht zwingend bzw. immer gültig (man liest es in der Literatur dennoch häufig). Der relative Basalanteil ist in extremer Weise von der Ernährungsart abhängig. Wer sich KH-lastig ernährt, braucht mehr Bolus und hat ggf. auch weniger als 40 % Basal – bei mir sind es 30-35 %. Hier liest man auch immer wieder, dass bei einer Umstellung auf eine Pumpe der Basalbedarf etwas sinkt. Ein Low-Carber kann je nach Körpergewicht vielleicht auch mehr als 60 % Basalanteil erreichen. Der Anteil ist also individuell und meines Erachtens nicht in eine praxisgerechte Regel zu packen.

Eben - bin ja leider auch fern der Regel. Basal 70%, Bolus+Korrektur 30% bei ca. 120-140 gr KH/Tag mit Faktor 1

Bin auch bei ungefähr 35 % basal. Allerdings habe ich ca. 200 kh am Tag. Wenn nicht sogar bisschen mehr an bestimmten Tagen.

200KH am Tag

Zitat von ECO

200KH am Tag

Ist halt ein Naschkater

Naja, das kommt eigentlich ganz schnell zusammen finde ich. Man nehme so einen Donut mit Glasur. Der hat schon sicher 4 oder 5 BE. Und das ist halt nur für zwischendurch etwas. Dann habe ich Frühstück mit mindestens 5-7 BE und dann Mittagessen mit 8-10 BE und dann Abendessen mit sich 5-6 BE. Und dann vielleicht noch irgendwo Obst und auch Mal Traubenzucker oder Saft. Ich finde da ist man ganz schnell bei diesen Größen. Ich lasse mich da halt nicht so einschränken. Wegen dem Gewicht muss ich das aber bald ein bisschen anpassen um runterzukommen

Meinst du 200g KH oder KHE?

Zumindest sind mir eben auch fast die Augen raus gekullert

Mein damaliger „Diätplan“ vom Krankenhaus, kurz nach meiner Diagnose, waren 192g KH plus Traubenzucker