Mehr essen müssen wegen Insulin?

  • Ich hatte anfangs auch höllischen Respekt vor Insulin. Ich weiß nicht, mit welcher Dosis ich angefangen habe, aber ich würde es (ausgehend von deiner Dosis) so machen:


    Erst mal 2 Einheiten spritzen, 3 Tage sehen, was passiert. Ist der Wert noch zu hoch, 3 Einheiten, wieder ein pasr Tage beobachten und je nach dem, was raus kommt, die vierte Einheit dazu oder mit dem. Arzt reden.


    Es kann auch genau so gut sein, dass die vier Einheiten nicht reichen und das Insulin erhöht werden muss.

  • Solange man noch nicht weiß, wie sensitiv man auf Insulin reagiert und auf welche Weise das restliche körpereigene Insulin wirkt (bedarfsgerecht oder irgendwie chaotisch), muss man vorsichtig rangehen. Ich musste damals sofort nach Diagnose mit ICT anfangen, aber das Basal war für meine damaligen Verhältnisse völlig überdosiert. Das habe ich dann mühselig in Eigenregie runterdosiert, bis ich nachts nicht mehr von einer Hypo aufgewacht bin. Das hat mich über eine Woche gekostet und was als Anfängerin (ohne Sensor) nicht lustig.

    Insofern mach mal langsam; lieber mit 120 mg/dl morgens aufwachen als nachts ständig zum Kühlschrank pilgern.

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • ich frage mich, wenn ich das mit der Vorstellung kombiniert lese, ob der niedrigere Nüchternwert von Metformin kommt oder auch von der angepassten Ernährung. Oder eine Kombination aus beidem. Wenn der Körper nicht nachkommt, den BZ zu senken, dann ist er früh auch entsprechend hoch.


    Frag deinen Arzt auf jeden Mal nach nem Sensor, das hilft dir auch gegen deine Unsicherheiten und um den BZ zu verstehen.

    Aber bitte das ganze trotzdem entspannt sehen, und dir die Zeit geben, alles kennenzulernen.

  • Ich hatte anfangs auch höllischen Respekt vor Insulin. Ich weiß nicht, mit welcher Dosis ich angefangen habe, aber ich würde es (ausgehend von deiner Dosis) so machen:


    Erst mal 2 Einheiten spritzen, 3 Tage sehen, was passiert. Ist der Wert noch zu hoch, 3 Einheiten, wieder ein pasr Tage beobachten und je nach dem, was raus kommt, die vierte Einheit dazu oder mit dem. Arzt reden.


    Es kann auch genau so gut sein, dass die vier Einheiten nicht reichen und das Insulin erhöht werden muss.

    Skylla

    Vorsicht! Tresiba hat eine längere Wirkzeit als Toujeo und Lantus. Ich würde erst frühestens nach einer Woche eine Anpassung machen.


    Ich habe damals mit 6 IE Toujeo angefangen und jeweils nach 5 - 6 Tagen dann immer um 1 - 2 IE erhöht, bis es nach Wochen endlich passte. Hätte ich bereits nach 3 Tagen erhöht, wäre das in meinem Fall nicht gut gewesen. Das kann natürlich bei jemand anderem anders aussehen. Auf jeden Fall wäre es ratsam das mit dem Diabetologen vorher zu besprechen.


    Das mit dem Sensor ist jedenfalls eine Superidee und sehr hilfreich! Ich wäre froh gewesen, wenn ich den am Anfang der ICT-Therapie gehabt hätte. Vor lauter Sorge habe ich damals 12 x und mehr am Tag und in der Nacht gemessen.


    Wie sieht es denn mit einer Schulung aus? Hast du einen Termin dafür?


    Hier noch ein Buchtipp, der mir auch weitergeholfen hat und Grundwissen vermittelt:


    "Gut leben mit Typ-1-Diabetes: Arbeitsbuch zur Basis-Bolus-Therapie"

  • Tip aus dem Hintergrund...die beiden großen Sensorfirmen in Deutschland verschicken kostenlose Testsensoren, wenn man die Anforderungen erfüllt

    Super Tipp, danke! Habe ich mir sofort bestellt. Kann mir gut vorstellen, dass mich das deutlich beruhigen wird.

  • Nach den vielen netten Beiträgen hab ich mich dann getraut, die 4 IE zu spritzen und wie man sieht, I survived :-)


    BZ nüchtern 120, jetzt nach Frühstück und Joghurt mit Obst als Zwischenmahlzeit bin ich bei 130. Also alles im grünen Bereich. Und wenn ich meine Nerven mal wiedergefunden habe, neige ich auch dazu, sie zu behalten. Von daher halte ich mich an das, was auch mein HA sagte: wir hören nächste Woche voneinander (außer das Ding entgleist total, logisch).


    Eine erste Schulung wird sicher in meiner AHB stattfinden, da bin ich in 14 Tagen. Die offizielle beim Diabetologen/HA im Januar.


    Und danke für den Buchtipp, das schaue ich mir an!


    Danke an alle für den Tipp mit dem Sensor, das wird sicher entspannter!

  • noch eben zu Sensor und entspannt erwähnt: Er ist manches Mal Fluch und Segen zu gleich, weil man eben seine Werte immer sieht.

    Man neigt dann auch mal dazu, sich wegen jedem Anstieg verrückt zu machen bzw. Bolus zu geben, obwohl noch Insulin "on board" ist (Iob).


    We survive (:

  • noch eben zu Sensor und entspannt erwähnt: Er ist manches Mal Fluch und Segen zu gleich, weil man eben seine Werte immer sieht.

    Man neigt dann auch mal dazu, sich wegen jedem Anstieg verrückt zu machen bzw. Bolus zu geben, obwohl noch Insulin "on board" ist (Iob).

    Guter Einwand von dir Isirany ! :)


    Die Sensoren können manchmal ganz schön tricky sein.


    Wenn du Skylla da Fragen dazu hast, einfach melden.

  • Oh, die werde ich sicher haben! Und wenn ich erstmal mit einer Bolusgabe anfangen muss, werde ich wahrscheinlich noch viel mehr Fragen haben *ohweh*


    Aber vielleicht werde ich durch das empfohlene Buch auch schon gut vorbereitet sein.

  • Oh, die werde ich sicher haben! Und wenn ich erstmal mit einer Bolusgabe anfangen muss, werde ich wahrscheinlich noch viel mehr Fragen haben *ohweh*


    Aber vielleicht werde ich durch das empfohlene Buch auch schon gut vorbereitet sein.

    Kopf hoch! Wir haben alle mal angefangen. Nur Mut, du schaffst das! :nummer1:

  • wenn man sich mit seinem ungewollten Besuchern auseinander setzt, kann man ihn meistens auch verstehen.

    Meistens gibt es auch einen Grund, warum er sich so verhält wie er es tut.

    Er ist nicht bei jedem gleich - bei dem einen haut Streß zum Beispiel rein, beim anderen nicht so. Es gibt kein Pauschalrezept und du bist immer selbst dein bester Manager.


    Auch bei den Insulinen gibts es mittlerweile so viel verschiedene mit unterschiedlichsten Wirkkurven....

  • Auch wenn du nun Typ-1 hast, gilt nicht alles was du zu Typ-1 liest gleich für dich. Normalerweise, also nach ein paar Monaten oder Jahren produziert die Bauchspeicheldrüse gar kein insulin mehr bei Typ-1. Bei dir tut sie es aber noch, nur nicht mehr genug, deshalb "nur" die 4 Einheiten, die du jetzt spritzen sollst.


    Damit kannst du dich deswegen kaum in eine Hypo (Unterzuckerung) schießen, weil der Körper so schlau ist, die Insulinproduktion sofort einzustellen, wenn dein Blutzucker in die Nähe von zu tief kommt. Dein eigenes Insulin wirkt dann kaum noch nach, während ein gespritztes Insulin noch lange weiter wirkt, auch wenn der Blutzucker schon zu niedrig ist.

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  • 120 mg/dl Nüchternwert hört sich für Menschen, die seit vielen Jahren Diabetes haben nicht schlimm an, aber dein*e Ärzt*in macht es trotzdem ganz Richtig, jetzt mit der Therapie anzufangen. Für Menschen ohne Diabetes ist 120 Nüchternwert nämlich zu hoch und genau die Grenze, bei der Diabetes und deshalb auch die Therapie anfängt.


    Deshalb nochmal: Nicht alles, was die alten Hasen erzählen, muss auf dich zutreffen.

  • 120 mg/dl Nüchternwert hört sich für Menschen, die seit vielen Jahren Diabetes haben nicht schlimm an, aber dein*e Ärzt*in macht es trotzdem ganz Richtig, jetzt mit der Therapie anzufangen.

    ich muss mich da echt missverständlich ausgedrückt haben. Mein Nüchternwert vor 4 Wochen, also vor Therapie betrug 300 mg/dl. Nach 3 Wochen Metformin und starker Ernährungsumstellung landete ich bei 120.

    Die waren jetzt der Ausgangswert fürs Insulin.

  • Bei dem Nüchternwert und wenn du über den Tag normale Werte erreichst, würde ich beim Metformin ohne Spritze bleiben. Wirst ja sehen, wenn es dann Zeit wird für Tresiba.