2 Fragen an LADA-Typ 1'er oder an andere Auskenner

  • Ich schalte einfach alle Alarme aus. Hab mir angewöhnt nicht mehr alle 5 Minuten drauf zu schauen tagsüber.

    So ähnlich mache ich das auch. Die Alarme schalte ich nur aus, wenn ich beim Arzt oder einer Situation bin, wo ich das nicht brauchen kann. Allerdings habe ich den Hochalarm sehr hoch, auf 250 (13,9), stehen. Draufschauen tue ich nur, wenn ich mich unwohl fühle, grad mal dran denke und vor dem Essen um zu sehen, was ich spritzen muss.

  • Juli:

    Da gebe ich dir Recht. Solange nur Basalinsulin im Spiel ist, geht‘s auch ohne Sensor.

    Wirklich notwendig ist der Sensor dann definitiv nicht.

    Trotzdem ist‘s natürlich interessant zu sehen, welche Lebensmittel wie ansteigen oder auch was Stress z.B für einen Einfluss hat.

    So wird’s dann vielleicht auch einfacher später das Bolusinsulin anzupassen.

    Da muss aber jeder seinen eigenen Weg finden……..

  • Ich schalte einfach alle Alarme aus. Hab mir angewöhnt nicht mehr alle 5 Minuten drauf zu schauen tagsüber.

    Entspann dich. Hab mir um 10:30 und 14:30 (nach Frühstück bzw. nach Mittagessen) Vibrationsalarme auf meine Smartwatch gelegt. Damit ich das nachgucken nicht vergesse.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Viiiielen Dank nochmals bzw. bis hier hin! Ganz tolle Sachen erfahren und vorgeschlagen bekommen!

    Bin begeistert... 🙋‍♂️🙏👏👏👏

    Diabetes kann durchaus auch gesundheitsförderlich sein...! :urlaub

  • bettydaddy:

    Ich würde Toujeo nicht jeden Tag um eine Einheit erhöhen. Das ist zu schnell.

    Ich durfte damals alle 2 Wochen um eine Einheit erhöhen, bis es passte.

    Genau Toujeo baut die gleichmäßige Wirkung über längere Zeit auf (nicht ganz so stark wie Tresiba). Deshalb min. 3-5 Tage abwarten mit einer Dosisänderung.


    Und generell ist auch die Frage, wie du es am sinnvollsten machst um vom Splitten wieder auf einmalige Dosis zu kommen. Wichtig engmaschig Blutzucker kontrollieren! Als ich von Toujeo auf Pumpe umgestiegen bin, hat Toujeo drei Tage gedauert, bis es komplett aus dem Körper war. Besonders der 1. Tag nach Pumpenanlage war bei mir schwierig, (24-48 Std. nach der letzten Toujeodosis), weil ich dann deutlich zu viel Basal wirken hatte und nur gegen UZ anessen musste.

  • Okay, Danke, dann erhöhe ich die Dosis langsamer.... 🙋‍♂️👍

    Ist wohl besser.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Werd' dann mal (solange nötig...) alle 3 Tage erhöhen.

    Ist ja ein lebenslanger Ausdauersport...😂🙈

    Diabetes kann durchaus auch gesundheitsförderlich sein...! :urlaub

  • ………oder du fragst deinen Diabetologen.

    Vielleicht kommt ja Bolusinsulin hinzu und du wirst eh komplett neu eingestellt.

    Ich würde auch mindestens eine Woche warten, bevor ich irgendwas erhöhe

  • Okay, Danke, dann erhöhe ich die Dosis langsamer.... 🙋‍♂️👍

    das würde ich dir auch empfehlen. Selbst nach über 40 Jahren handhabe ich es so, dass ich es 3 Tage beobachte, wenn ich das Gefühl habe, die Basal-Dosis passt nicht mehr. Denn Schwankungen beim Bedarf können ja auch mal von ganz anderen Dingen hervorgerufen werden. Ich - ich gehöre hier ja zu den Schlampern, die nicht auf Hightech sondern auf Bauchgefühl-Analyse setzen - habe mir angewöhnt, den Nacht-Verlauf als Maßstab zu nehmen. Verläuft die Nacht ohne nennenswerte Schwankungen, passt mein Basal. Geht es im Laufe der Nacht zu sehr nach oben oder unten und das über mehrere Nächte hintereinander, muss ich an der Dosis schrauben.

    Dafür ist ein Sensor, mit dem du den Nacht-Verlauf gut verfolgen kannst, natürlich ungemein hilfreich. ;)

  • Verläuft die Nacht ohne nennenswerte Schwankungen, passt mein Basal.

    Das war auch immer meine Devise, bis aber dann Dawn-Phänomen dazu kam und ich regelmäßig stundenlang hoch war. Oder ich ging die Nacht in die Hypo. Immer seltener hatte ich einen guten Verlauf. Sind die Werte seit CSII ganze Nacht über normal sind auch die morgendlichen Anstiege letztendlich über den KE Faktor und ggf. SEA kompensierbar.

  • Könnte man anhand des C-Peptid-Wertes nicht eigentlich auch eine relativ genaue Erkenntnis über das Vorhandensein oder die Einstellung der Insulin-Restfunktion erhalten?

    Also unter ca. 0,3 wäre dann sozusagen finito und man würde Bolus benötigen?

    🙋‍♂️

    Diabetes kann durchaus auch gesundheitsförderlich sein...! :urlaub

  • Wesentliche Erkenntnis am C-Peptid ist bei der Diagnose die Unterscheidung zwischen einem frischen Typ-1 und Typ-2. Frisch Typ-2 ohne erhöhte C-Peptidwerte sollte bei einem Doc die Alarmglocken läuten lassen und den auf Typ-1 prüfen lassen. Weil bei Typ-1 sind "fangen wir mit Tabletten an" ziemlich sinnfrei.


    Charakteristisch für Typ-1 ist eben die Abwesenheit von nennenswert C-Peptid, während Typ-2 zu hohe C-Peptidwerte aufweist. Referenzbereich ist 0.7 bis 3.4 ng/ml heisst es in der Leitlinie.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Hab' ich jetzt leider nicht verstanden....

    Was hat mein mir letzt bekannter c-Peptid-Wert von 0,43 also für eine "Botschaft" inne und was wäre, wenn bei der nächsten Messung 0,25 rauskommen würde?

    Hab' mal was von 0,35 als Grenzwert gelesen.


    Oder hat der c-Peptid-Wert gar keine Bedeutung für eine Aussage über meine Restfunktion?

    Diabetes kann durchaus auch gesundheitsförderlich sein...! :urlaub

  • Hab' ich jetzt leider nicht verstanden....

    Was hat mein mir letzt bekannter c-Peptid-Wert von 0,43 also für eine "Botschaft" inne und was wäre, wenn bei der nächsten Messung 0,25 rauskommen würde?

    Hab' mal was von 0,35 als Grenzwert gelesen.


    Oder hat der c-Peptid-Wert gar keine Bedeutung für eine Aussage über meine Restfunktion?

    Es kommt erstmal auf den Referenzbereich des Labors an (und auf die EInheit natürlich). Grundsätzlich ist ein erniedrigtes c-Peptid zum Diagnosezeitpunkt ein Hinweis auf Typ 1 bzw. absoluten Insulinmangel. Du kannst aber am c-Peptid nicht ablesen, ob du Bolusinsulin brauchst oder nicht; höchstens, ob du überhaupt zusätzliches Insulin brauchst.

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Hab' ich jetzt leider nicht verstanden....

    Was hat mein mir letzt bekannter c-Peptid-Wert von 0,43 also für eine "Botschaft" inne

    Doch. Es sind zwei Aussagen:

    * Du hast viel zu wenig C-Peptid, was klar gegen eine Typ-2 spricht (ok, nun nichts substanziell neues)

    * Je weniger davon desto weniger Restaktivität.


    Aber aus dem zweiten Punkt kannst du nichts für dich ableiten. Weil wenn die Reste anfangen zu stottern, dann passt du deinen Blutzucker über das Insulin nebst Ernährung an. Du wartest definitiv keinen Blutwert aus dem Labor ab. Wenn du von mir aus quartalsweise diesen Wert messen würdest, dieser hat keinerlei Auswirkungen auf deine Therapie. Sowas dokumentiert nur die autoimmun versagenden Reste.


    Aber: Vor allem sagt eine BZ-Messung 60-90 Minuten nach einer Mahlzeit weit präziser was aus, ob du auch Bolus brauchst oder eben nicht.


    Ich hab bei meiner Erstdiagnose C-Peptid um 1 gehabt, war selbst bei einem halben Brötchen (also etwa 20 g KH) aber sowas von boluspflichtig.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ah ja, Danke für die Erläuterungen!

    Bei mir gehts bei KH's, also z. B. 1 Brötchen (mehr nehm' ich nicht, früher warn's 3...🙄😁) auch immer kräftig nach oben (so ca. 220), aber nach 2-3h halt auch immer wieder runter, zumindest bis unter 150.

    Da wehr' ich mich noch so irgendwie gg. Bolus. Ich möchte eigentlich auch noch angehalten sein, eben nicht alles und in allen Mengen essen zu können, auch damit ich in der Firm bleibe...🤔


    Grounded, bist Du Segelflieger?

    Diabetes kann durchaus auch gesundheitsförderlich sein...! :urlaub

    Einmal editiert, zuletzt von bettydaddy ()

  • Ja, war ich. Bis mich die T1D kurz vor der Prüfung erwischt hatte.


    Und nach einem Brötchen auf 220 hoch und 3h später erst unter 150 .... ich bin nicht dein Doc, aber das ist gar nicht gut. Deine Bauchspeicheldrüse ist angeschossen und macht nur noch Bruchteile dessen, was die eigentlich kann. Ich würde als "the biggest Loser" 200 Kilo Wumme und sowie mit einem angebrochenen Oberschenkel nicht gerade "Strecksprünge" als Frühsport machen. Weil du mit relativ viel variabler Last (also KH aus Mahlzeiten) auf ein stark geschwächtes Organ eintrittst.


    Mit Bolus zu Mahlzeiten hinzu würdest du es deutlich entlasten, sprich die Remission verlängern. So riskierst du nur, dass die "Honeymoon-Phase" schneller um ist als DIR lieb sein kann.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Bei mir gehts bei KH's, also z. B. 1 Brötchen (mehr nehm' ich nicht, früher warn's 3...🙄😁) auch immer kräftig nach oben (so ca. 220), aber nach 2-3h halt auch immer wieder runter, zumindest bis unter 150.

    Ich stimme da Grounded zu, dass du bei dem Verlauf ein Bolusinsulin benötigst. Du kannst ja trotzdem bei deinem 1 Brötchen bleiben. Insulin heißt ja nicht, dass du drauflos essen musst (darfst).