Zuckerkoma und Glukagonspritze

  • Hallo zusammen,



    mich beschäftigt gerade das thema Hypoglykämie. irgendwie schweb der gedanke die unterzuckerung durch irgendeine situation nicht zu bemerken und einfach umzukippen immer über mir :( wem ist es schon mal passiert durch unterzuckerung ins koma zu fallen und wie oft? habt ihr alle eine glukagonspritze zuhause im kühlschrank bzw. vielleicht auch bei der arbeit. meine kolleginnen meinten ich sollte ruhig eine bereit stellen sie würden mich im notfall spritzen.


    viele grüße linda

  • Hallo Linda, bei mir liegt im Kühlschrank immer eine und in meinem Rucksack trage ich auch immer eine mit mit rum... Meine Arbeitskollegin weiss wo das Teil ist und würde mich im allergrößten Notfall auch spritzen (hoffe ich)... Ich bin schon einige Male durch UZ umgekippt und war dann bewußtlos, das letzte Mal ist aber schon 10-15 Jahre her... Viel schlimmer ist es für mich, wenn ich's nicht merke, dass der BZ unten ist und dann gesagt bekomme: "geh' jetzt was Essen !!!" --- das hat dann oft zur Folge, dass ich total auspflippe und aggressiv werde und hinterher heulen könnte... ;( Keine Krankheit taugt etwas... :thumbdown:


    LG Britta

  • Hi Linda,


    eine Glukagonspritze hab ich zuhause auch, wurde bei mir in ca. 6 Jahren Diabetes allerdings noch nie benutzt, sondern nur nach Ablauf des Verfallsdatums gegen eine neue ersetzt. Bei der Arbeit oder unterwegs umgebe ich mich lieber mit schnellwirkenden Kohlenhydraten (Gummibarchen, Dextros, Apfelsaft u.s.w. je nachdem, was ich gerade mache). Eine Glukagonspritze unterwegs fände ich auch sinnlos, denn es müßte immer auch erstmal jemand anwesend sein, der das Teil bedient. Meine Frau kann das, weil wirs schon ein paarmal zusammen durchgegangen sind, obwohl das sicher auch was ganz anderes ist, als wenn ich da zuckenderweise in der Ecke liege. Aber irgendwer auf der Straße oder meine Kollegen... :S Da erklär ich denen lieber, das man mir bei Bewußtlosigkeit möglichst Kohlenhydrate zuführen soll, den Schlauch an der Pumpe kappt und nen Arzt ruft. Hoffe allerdings inständig das es nie soweit kommt. Hab eigentlich ne ziemlich gute Hypowahrnehmung :thumbup:


    Gruß, Heiner

  • hallo du erstmal willkommen auf dem bord.
    ich selber hatte noch nie einen zuckerschock, ich habe es bis jetzt immer gemerkt selbst im schlaf worüber ich sehr froh bin.
    Eine Spritze habe ich nicht daheim oder sonst wo, da die dinger ständig ablaufen und mein freund eh nicht in der lage wäre mir sowas zu setzten bringt es eh nichts.
    in der arbeit ist jeder über meine krankheit informiert und wüssten was zu tun ist, auch sag ich immer bescheid wenn ich etwas tiefer bin damit sie gewarnt sind.
    *klopf auf holz* in 12 jahren diabetes bin ich noch nicht umgefallen.

  • Hallo,


    ich bin zweimal wegen UZ mit Bewußtlosigkeit vom Notarzt abgeholt worden, das war allerdings vor meiner Pumpenzeit! Dann war Ruhe mit schweren Hypos.... bis vor ca. 6 Monaten, da fing es wieder an... morgens den Wecker nicht gehört, zum Glück hat mein Freund mich rechtzeitig wieder hochgepäppelt. Das ging einige Male so, war dann auch ständig bei der Diabetologin zur Dosisanpassung... klappt bis jetzt nicht richtig, rauf und runter ohne ne plausible Erklärung! Aber seitdem hab ich auch ne Glukagonspritze im Kühlschrank... für alle Fälle!

    LG, Caro :thumbsup:

  • Moin Leutz,


    "Den Schlauch kappt man natürlich nicht an der Pumpe, sondern man zieht
    ihn raus, oder man kappt ihn direkt an der Einstichstelle."


    ...am allerbesten kappt man den schlauch natürlich an der Abkoppelstelle :whistling:


    "Wenn er an der Pumpe gekappt wird, dann kann das ganze Insulin im Katheter wegen dem Unterdruck in den Körper laufen."


    ...theoretisch ist was praktisch nicht geht. Das Thema war vor ein par Monaten in einem anderen Thread schon mal ausgiebig beackert worden. Wieviel 'Insulin' wird denn durch den Unterdruck in den Körper gezogen... wer hat das denn schon mal bei sich beobachtet. Ich koppel häufig den Katheter ab, kann aber nicht sagen, das da jemals ein Effekt aufgetreten wäre.


    "Du weißt schon, das es mehr als gefährlich ist, dir, wenn du zuckender Weise in der Ecke liegst, Kohlehydrate zuzuführen!"


    ...wenn ich zuckend inder Ecke liege sollte meine Frau mir natürlich die Glukagon-Spritze verabreichen. Ich erwähnte hier lediglich das da ein Unterschied besteht ob man das zusammen alle 2 Jahre mit nem abgelaufenen Hypokit theoretisch durchkaut oder dieses in einer Notsituation gemacht werden muss. Wer mal nen Erste Hilfe Kurs gemacht und 2 Jahre später in ner Notsituation war kennt das. Und wenn man selbst bei vollem Bewußtsein ist wird man sich jawohl kaum selber eine Glukagon-Injektion verabreichen sondern gefälligst Kohlenhydrate zu sich nehmen (was herrscht hier eigentlich für ein Ton 8| ?)
    Übrigens, zuckend in der Ecke zu liegen halte ich ganz allgemein für nicht ungefährlich.


    Gruß, Heiner

  • Hallo Linda,
    Deine Hypoängste kann ich gut verstehen, das beschäftigt wahrscheinlich jeden sein ganzes Leben lang - mal mehr, mal weniger.
    Da Du erst seit ein paar Monaten im Club bist, wirst Du Hypos sicherlich sehr gut und vor allem noch sehr früh merken. Dass es zur Bewußtlosigkeit kommt halte ich bei Dir für ausgeschlossen. :thumbup:


    Trotzdem ist es gut, wenn man im Notfall alles parat hat und im Umgang mit der Glucagonspritze geschult ist. Sei Dir bewusst, daß Du viel von Deinen Kolleginnen, verlangst, Dich bei einer Bewußtlosigkeit zu behandeln.
    Bei Bewußtlosigkeit muß zu allererst der Notarzt alarmiert werden, erst dann soll man das Glucagon injizieren. Solltest Du beim Eintreffen des Notarztes schon wieder volles Bewußtsein erlangt haben, macht das nichts.


    Bei Fragen und Unsicherheiten kannst Du in der Regel auch mit deinem Arzt oder deiner Diabetesberaterin sprechen.


    Ich habe noch nie eine Glucagonspritze (liegt im Kühli) erhalten, der Hausarzt war immer erreichbar. ;)

  • Bei Bewußtlosigkeit muß zu allererst der Notarzt alarmiert werden, erst dann soll man das Glucagon injizieren. Solltest Du beim Eintreffen des Notarztes schon wieder volles Bewußtsein erlangt haben, macht das nichts.

    Ist die Glucagonspritze nicht eigentlich dafür gedacht, einen Notarzteinsatz zu vermeiden?

    Süsse Grüße von dolce!
    :love:




    "Ich kann, weil ich will, was ich muß"

    (Immanuel Kant)

  • Hallo Linda,


    mich beschäftigt gerade das thema Hypoglykämie. irgendwie schweb der gedanke die unterzuckerung durch irgendeine situation nicht zu bemerken und einfach umzukippen immer über mir


    Kann ich gut verstehen, und auch ich hatte zu Beginn meiner "Karriere" als Diabetiker da durchaus Bammel vor.

    Zitat


    :( wem ist es schon mal passiert durch unterzuckerung ins koma zu fallen und wie oft?


    Ich habe in meinen bislang 28 Jahren mit Diabetes zwar 2 oder 3 Erfahrungen, wo die Denk- und Handlungsfähigkeit arg mitgenommen war, aber abgekippt bin ich nie.
    Das mag daran liegen, dass ich halt nicht zu der Gruppe Diabetiker gehöre, bei denen das Gehirn ungeschickterweise so programmiert ist, den "Notausschalter" (=Bewußtlosigkeit zur maximalen Reduzierung des Zuckerverbrauches) zu früh zu ziehen.
    Es gibt Diabetiker, die sind gefährdet bei Hypos in die Bewußtlosigkeit zu kippen, anderen passiert das nicht (außer vielleicht in ganz extremen Situationen). Ich denke, dass die letzte Gruppe auch die Mehrzahl darstellt.

    Zitat


    habt ihr alle eine glukagonspritze zuhause im kühlschrank bzw. vielleicht auch bei der arbeit.


    Nö, ich hab das sehr schnell aufgegeben, mir den Kühlschrank mit Glukagon zu verstopfen. ;)


    Zitat


    meine kolleginnen meinten ich sollte ruhig eine bereit stellen sie würden mich im notfall spritzen.


    Finde ich prima! Dann geh mit den Kolleginnen mal durch, wie man das macht und lass sie mit einer normalen Insulinspritze mal Wasser in eine Apfelsine jagen. Das ist so ähnlich wie einen Menschen subkutan zu piesaken.
    Zumindest Deinem Sicherheitsbedürfnis wird das eine Beruhigung sein, denk ich.


    Ansonsten wurde schon gesagt, dass bei Dir, als "Frischling", die Gefahr einer Bewußtlosigkeit auch noch relativ gering sein dürfte, da die 'Gegenregulation' durch körpereigenes Glukagon noch einige Leistung erbringen sollte.
    Und wenn Du Schwierigkeiten haben solltest, aufkommende Hypos zu bemerken, ist tatsächlich so ein Hypowahrnehmungstraining sehr hilfreich.


    Von daher versuche mal tief durchzuatmen und hinsichtlich Deiner Hypobefürchtungen etwas zu entspannen. Den Rest an Enstpannung macht dann die gesammelte Erfahrung im Lauf der Zeit.
    Und am Anfang ist eine Übervorsicht oder gewisse Ängstlichkeit sogar gut. Die bringt Dich dazu öfter mal zu messen und etwas besorgter in Dich reinzuhorchen. So sammelst Du Erfahrungswerte, die Dein Gehirn auf den Umgang mit Diabetes programmieren. :thumbup:


    Gruß
    Joa


    Edit:
    p.s.
    Zuckerkoma ist der Zustand der in der Folge überhöhter Blutzuckerwerte aufgrund von Insulinmangel entsteht. Also das Gegenteil von Hypoglykämischem Schock, der allerdings im Extrem auch zu komatösen Zuständen führen kann.

  • Hallo Linda,


    mein Arzt hat sich geweigert mir das Glukagon Notfall Set zu verschreiben, da ich es in der Remissionsphase nicht benötige. Allerdings werd ich mir es zulegen, sobald ich anfangen werde zu spritzen. Denn lieber ich hab was da und jemand kann mir das spritzen, als das ich es nicht habe und niemand kann mir auf die schnelle helfen :-)



    Stephi

  • Hallo Stephi,


    mein Arzt hat sich geweigert mir das Glukagon Notfall Set zu verschreiben, da ich es in der Remissionsphase nicht benötige. Allerdings werd ich mir es zulegen, sobald ich anfangen werde zu spritzen.


    solange Du kein 'Insulin' spritzt oder keine Sekretagoga (Sulfonylharnstoffe) nimmst, brauchst Du definitiv kein Glukagon-Set.


    Gruß
    Joa

  • Hallo, Linda!


    Es ist mir in fast 54 Jahren mit Diabetes definitiv einmal passiert, dass der Notarzt kommen musste, weil ich im Büro umgekippt bin. Wenn ich vorher mal nicht in der Lage war, mir selbst zu helfen, war der Ehemann/Partner da und hat mir Zuckerwasser eingeflößt. Das ging ohne Erstickungstod (man sieht es) über die Bühne. Außer Traubenzucker in Pulverform befindet sich in unserem Haushalt nichts, was sonst im Notfall helfen könnte.


    Mädchen, mach Dir nicht in die Hose! Ist alles nicht so schlimm!


    LG


    Linda

  • Ich finde es für die Nervenberuhigung ganz gut, im Urlaub ´ne Notfallspritze dabei zu haben. Nicht überall im Ausland möchte ich auf das Verstehen der Ärzte im Notfall angewiesen sein. Zu Hause liegt das Ding halt zwischen den Urlauben im Kühlschrank, neben Insulin und Kathetern. Da kommt es auch nicht mehr drauf an.


    Alexandra

  • Hallo,


    ich habe zwei Hypokits. Eines zu Hause im Kühlschrank und eines auf der Arbeit. Meine Arbeitskollegen würden mich im Notfall alle spritzen. Umgekippt bin ich bis jetzt noch nicht, aber ich habe auch des öfteren schon festgestellt, dass ich eine Unterzuckerung auf der Arbeit nicht so schnell merke, wie zu Hause. Daher habe ich auf der Arbeit auch immer einen niedrigeren Wert als zu Hause, wenn ich es merke.

    Wäre hier eine Signatur könntest du diese nun lesen und dir die Zeit vertreiben !!!

    :6yes: LG Cordula :6yes:

  • Mir ist 18 Jahre nichts passiert. Erst mit der ersten Schwangeschaft!! Ab da an hatte ich einen sehr niedrigen HbA1c und eine menge 'Unterzucker' mit Bewußtlosigkeit.


    Bei der zweiten SS hatte ich dann eine Pumpe - und es ging wesentlich besser. ^^



    lg



    Elisabeth