Althausen und i.v.

  • Ich hab mir jetzt die bisherigen Beiträge durchgelesen und muss sagen, dass ich auch nach fast 16 Jahren Diabetes sehr gut ohne i.v.-Gabe von Insulin zurecht gekommen bin. Hab auch von dieser Möglichkeit noch nichts gehört, bevor ich dieses Forum entdeckt habe.
    Ehrlich gesagt würde ich es mir nicht zutrauen, auch nicht nach genauer Anleitung.

    "Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht."
    (Oscar Wilde)

  • Zitat von Morlok;298828

    Ich hab mir jetzt die bisherigen Beiträge durchgelesen und muss sagen, dass ich auch nach fast 16 Jahren Diabetes sehr gut ohne i.v.-Gabe von Insulin zurecht gekommen bin. Hab auch von dieser Möglichkeit noch nichts gehört, bevor ich dieses Forum entdeckt habe.
    Ehrlich gesagt würde ich es mir nicht zutrauen, auch nicht nach genauer Anleitung.


    ... aber das ist ja auch ok...es ist ja lediglich eine Option für den ein oder anderen.
    Die leute hier die das machen wollen ja auch niemanden dazu überreden es unbedingt auszuprobieren! ( Allerdings wollen wir auch nicht angefeindet werden , wenn wir es machen ;) )


    Jeder soll doch seine Therapie so gestalten wie er/sie es für das beste hält.



    LG

  • Hab diesen Thread (und auch den letzten, den es zu dem Thema gab) interessiert durchgelesen und habe dazu mal ne Frage: kann man das Ganze nur in Althausen lernen?? Fände es eigentlich eine gute Idee, vor allem, da man beim i.v. Spritzen ja anscheinend keine Hypos bekommt...
    ich neige sowieso zu Hypos, merke Hypos auch meistens erst bei Werten um die 30 und gerade nach Korrekturen von viel zu hohen Werten bekomme ich eigentlich entweder Hypos oder bekomme den Wert nicht runter... wäre also auf jeden Fall praktisch, wenn man mal ne Keto hat oder so.


    Habt ihr das alle in Althausen gelernt oder welche Möglichkeiten gibt es sonst noch??
    Danke!

  • Hallo Nora,

    i.V-Spritzen niemals bei Keto oder wenn Du schon in einer Lipolyse oder Down-Regulation (Werte gehen dann nur mit mehr Korrekturinsulin runter bzw Änderung der Therapieparameter) steckst.
    i.V.-Korrekturen immer nur dann anwenden, wenn die BZ-Werte kurzzeitig erhöht sind (zB BE-Verschätzung, Bolus vergessen).
    Ich kenne Althausen, wo man es lernen kann. Habe aber auch schon von einzelnen anderen Diabetologen gehört, die es ihren Patienten beibringen und ich hab auch schon von Diabs gehört, die es sich selbst beigebracht haben.

    Grüsse,
    Surferin

  • Hallo Surferin,


    danke schon mal! Ah, wusste nicht, dass man i.v. nicht bei Ketos machen darf..warum denn nicht? naja, aber auch bei ansonsten zu hohen Werten wäre es ja praktisch. Eben um ne Hypo nach der Korrektur zu vermeiden und den Wert schnell zu senken...
    vielleicht frage ich mal meine Ärztin... alleine beibringen würde ich mir, denke ich, nicht zutrauen :o

  • Hallo Nora,

    i.V.-Korrekturen sind nicht zur Resistenzbekämpfung gedacht, weil das Insulin, i.V. gespritzt, ja sehr schnell verpufft ist. Deshalb kann man es nur einsetzen, wenn man einen Wert hat, der unter 5 Stunden erhöht ist. Sagen wir mal, Du hast am Morgen Deinen Frühstücksbolus vergessen oder Dich in den BE's verschätzt, wie schon geschrieben.
    Hast Du eine Lipolyse oder Keto bist Du resistent gegen das Insulin und aus diesem Zustand kommst Du nur raus, wenn Du mehrmals hintereinander korrigierst, ohne Sport und ggf mehr trinkst (Keto - Aceton etc). Danach muss auch evtl Deine Therapie neu aufgestellt werden.
    Das ist nicht der Fall bei einem kurzzeitig erhöhten Wert ab ca. 250.

    Grüsse,
    Surferin

  • Hm, woran merke ich denn ob eine Lipolyse schon eingesetzt hat?

    "Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht."
    (Oscar Wilde)

  • Zitat von Morlok;298881

    Hm, woran merke ich denn ob eine Lipolyse schon eingesetzt hat?


    Ich merke es, wenn eine normale Korrektur nichts bewirkt, d.h. der BZ nach 1 h kaum gesunken ist, oder selbst ein erhöhter Bolus nicht mehr reicht. Ich habe festgestellt das ich relativ schnell in diesen Zustand gerate, wenn mein BZ nach 3h pp über 160 bleibt. Insofern kann ein schnelle Korrektur eines zu hohen pp die Lipolyse meist verhindern.
    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Du benötigst erstmal eine zeitlang höhere BZ-Werte, damit die es zu eine Lipolyse kommen kann.


    Und wenn z.B. normale Korrekturen (Schema-C) nicht mehr so wirken, wie sie es sollen.



    Dummerweise gibt es keine Messgeräte, die eine Lipolyse anzeigen.
    Das würde das Erkennen erheblich einfacher machen.



    Eine gute Übersicht gibt es, wie immer hier:
    http://www.chrostek.de/Curriculum/lipolyse

    Gruß und guten Schuss,
    Sascha

  • Zitat von Morlok;298881

    Hm, woran merke ich denn ob eine Lipolyse schon eingesetzt hat?


    Eine Lipolyse erkennst Du am ehesten daran, wenn Du dreimal erfolglos korrigiert hast (wobei bei den Pumpenträgern vor dem 3. Mal der Katheter gewechselt sein muss!), bzw. wenn nach erhöhtem Nüchternwert der pp-Wert explodiert.


    Die i.v.-Korrektur ist im übrigen noch ein Parameter dafür, ob eine deutliche Resistenz vorliegt und zwar dann, wenn der BZ-Wert nicht innerhalb 1/2 bis 1 Std. im Normbereich liegt. (Es sei denn, ich habe die Vene nicht getroffen. In dem Falle handelt es sich um eine ganz normale BZ-Korrektur.)


    In diesem Thread zeigt es sich wieder einmal, dass sich Leute zum Thema melden, die weder etwas über den Sinn dieser Maßnahme noch über die Handhabungstechnik wissen und schon gar nicht über eigene Erfahrungen verfügen. :7no:


    VG Pierre

  • freu, freu, freu !!!

    Ich habe heute meinen Diabetologen auf das i.v.-Spritzen angesprochen und er wird es mir in Theorie und Praxis beibringen. Er selbst (auch Diabetiker) macht es auch und findet diese Form der Blutzucker-Korrektur in bestimmten Situation sehr sinnvoll. Er hat es auch schon einigen Patienten auf Anfrage beigebracht. Weil dieses Beibringen wohl länger dauert, möchte er noch ein paar andere Patienten hinzunehmen. Jedenfalls teilt er mir in den nächsten Wochen einen Termin mit.

    freu, freu, freu !!!

  • Hallo,


    Zitat von pierre

    In diesem Thread zeigt es sich wieder einmal, dass sich Leute zum Thema melden, die weder etwas über den Sinn dieser Maßnahme noch über die Handhabungstechnik wissen und schon gar nicht über eigene Erfahrungen verfügen. :7no:


    was sich bei Dir wie eine Pauschalverurteilung mit Daumen nach unten anhört, würde ich mit einem Daumen nach oben bewerten. Dazu sind Foren da, damit sich Leute austauschen, Fragen stellen oder aufklären können. Oder sollen sich Deiner Meinung nach Wissende hier gegenseitig auf die Schulter klopfen und Unwissende am besten nichtmal lesen, geschweige denn schreiben?


    Eigentlich wollte ich hier gar nichts schreiben, verfolge das nur interessiert, aber sorry, einen Satz der sich so nach abcanceln anhört, kann ich echt nicht gut vertragen. Sensible Wissbegierige kann das abschrecken, sich zu Wort zu melden.


    Sollte ich das missverstanden haben, nichts für ungut.


    Wattwurm

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Zitat von Nora;298861

    ... wusste nicht, dass man i.v. nicht bei Ketos machen darf..warum denn nicht?...


    Bei längerfristig sehr hohen BZ-Werten und Übersäuerung geraten das normale chemische Gleichgewicht und der Flüssigkeitshaushalt mehr oder weniger aus den Fugen. Eine zu schnelle Absenkung des BZ ist dann sogar lebensbedrohlich weil bei sinkendem Blutzucker auf alchimistisch-osmotischem Weg Wasser aus den Körperflüssigkeiten in die Zellen gezogen, besser gedrückt wird. Und das führt dann zum Anschwellen insbesondere der Zellen des Gehirns (Hirnödem).
    Das zweite größere Risiko zu schneller BZ-Senkung liegt in einem entstehenen Kaliummanel im Blut/Gewebe, was am Herzen zu Kammerflimmern und Herztod führen kann.


    Bei einem komatösen Diabetiker gilt es schon fast als Kunstfehler, wenn der Notarzt am Einsatzort einen initialen Startbolus gibt.


    Gruß
    Joa

  • Zitat

    Bei längerfristig sehr hohen BZ-Werten und Übersäuerung geraten das normale chemische Gleichgewicht und der Flüssigkeitshaushalt mehr oder weniger aus den Fugen. Eine zu schnelle Absenkung des BZ ist dann sogar lebensbedrohlich weil bei sinkendem Blutzucker auf alchimistisch-osmotischem Weg Wasser aus den Körperflüssigkeiten in die Zellen gezogen, besser gedrückt wird. Und das führt dann zum Anschwellen insbesondere der Zellen des Gehirns (Hirnödem).
    Das zweite größere Risiko zu schneller BZ-Senkung liegt in einem entstehenen Kaliummanel im Blut/Gewebe, was am Herzen zu Kammerflimmern und Herztod führen kann.


    Okay, interessant, das wusste ich nicht, danke!


    Zitat

    was sich bei Dir wie eine Pauschalverurteilung mit Daumen nach unten anhört, würde ich mit einem Daumen nach oben bewerten. Dazu sind Foren da, damit sich Leute austauschen, Fragen stellen oder aufklären können. Oder sollen sich Deiner Meinung nach Wissende hier gegenseitig auf die Schulter klopfen und Unwissende am besten nichtmal lesen, geschweige denn schreiben?


    Wollte auch gerade etwas zu pierres Beitrag schreiben, aber ich schließe mich wattwurm jetzt einfach mal an, weil eigentlich alles gesagt wurde. Klar haben einige hier, ich auch, keine Ahnung vom i.v. Spritzen und haben es auch noch nie ausprobiert, aber gerade für diesen Erfahrungsaustausch und das Informationen Sammeln ist ein Forum doch da! Verstehe ehrlich gesagt nicht, wo hier dein Problem liegt...


    @ TomPom70: hast du deinen Arzt einfach so gefragt, ob er es dir beibringen würde?? ich habe nächste Woche nen Termin bei meiner Ärztin und überlege jetzt auch, ob ich sie mal fragen soll...

  • Zitat von Nora;298923

    Verstehe ehrlich gesagt nicht, wo hier dein Problem liegt...


    Ich bin zwar nicht pierre, aber ich vermute es ging ihm wie mir. So eine Art leicht allergischer Reaktion, wenn jemand der allenfalls eine Meinung zum Thema hat, seine Nichtkenntnis als pauschale Rundumverurteilung verpackt.


    Da ging es ja nicht um eine Fragestellung, oder ein sich Befassen mit irgendwas, sondern alleine um eine generelle Ablehnung.
    Ob nun von intravenös, oder von Dr. Teupe als solchem sei mal egal. Ließ sich eh nicht auseinanderhalten. :rolleyes:


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa;298918

    Bei einem komatösen Diabetiker gilt es schon fast als Kunstfehler, wenn der Notarzt am Einsatzort einen initialen Startbolus gibt.


    Gruß
    Joa


    Also diesen wirklichen Schwachsinn muss ich doch noch mal kommentieren.


    Kein Notarzt wird einem Patienten initial Insulin verabreichen. Insulin wird in frühestens in Krankenhäusern entweder über PEN (notfalls noch herkömmliche Spritze) appliziert, wenn es um eine reine BZ-Senkung geht.


    In Notfallsituationen wird Insulin auch i. v. gegeben: auf ärztliche Anweisung unter engmaschiger Kontrolle - dann aber entweder über Infusor oder Perfusor.


    Liegt im übrigen daran, dass es im regluären Rettungsdienst kein Insulin gibt. Zum einen Lagerfrage, zum anderen Kostenfrage. Ich wiederhole die Frage: wofür hälst du dich und welche Qualifikation kannst du nachweisen, Joa? Außer dem Berufsdiabetiker natürlich...

  • Zitat von Niederrheiner;298950


    Kein Notarzt wird einem Patienten initial Insulin verabreichen. Insulin wird in frühestens in Krankenhäusern entweder über PEN (notfalls noch herkömmliche Spritze) appliziert, wenn es um eine reine BZ-Senkung geht.


    Geht es aber nicht. Hier ging es um DKA (diabetische Ketoazidose)


    Erst lesen ... dann denken ,,, dann schreiben.


    Und vielleicht auch hier oder da noch mal was > lesen <


    Gruß
    Joa