Erfahrungen mit Studie

  • Abend,


    ich habe eine - in meinen Augen - seriöse Seite gefunden (darf ich den Link posten?) welche Teilnehmer an Diabetes-Studien sucht. Diese gehen teilweise über eine Woche, werden aber auch dementsprechend vergütet.


    Hat jemand schon mit solchen Studieren Erfahrungen gemacht, positive?


    Am Anfang wollte ich freiwillig an einer Studie der Uni-Düsseldorf teilnehmen, das war dann aber organisatorisch leider mangelhaft und fand demnach ohne mich statt.


    Ich kann den Link gerne posten, wenn es erlaubt ist. Meine Überzeugung der Seriosität - sicher, auch das bedeutet wenig - beruht auch darauf, dass ich in einer Apotheken-Umschau (?) darauf aufmerksam wurde.


    fg

  • hallo goodm,


    meinst du diese profil-fritzen in neuss? ich habe mir deren seite mal angeschaut: sieht ja alles schon sehr ordentlich aus, aber per telefon erreiche ich nur einen ab. ich versuche es aber weiter.
    außerdem habe ich mal meine kk gefragt, was die im fall eines folgeschadens der nicht mehr durch die versicherung der studie gedeckt wäre, sagen würden. da sieht es dann ziemlich düster aus. natürlich muß man wg. ein bißchen testinsulin nicht gleich den teufel an die wand malen, aber mein auto ist schließlich auch versichert ohne dass ich gleich jedesmal an einen unfall denke...
    andererseits würden wir ohne solche studien immernoch schweineinsulin spritzen!


    schöne grüße
    qekamsee

  • Hallo zusammen,

    ich habe auch schon öfters Werbung von dem Laden in Neuss gesehen und schon überlegt, ob ich es machen soll. Ist ja bestimmt auch interessant zu erfahren, was die da so neues erforschen. Finde auch, dass die Seite gut aussieht und es sind ja auch die aktuellen Studien aufgelistet. Man sieht halt nur nicht, was die genau mit einem vorhaben. Ich glaub, ich würde mich einfach mal in dem Formular eintragen und gucken, was die vorhaben. Dann kann man bestimmt immer noch entscheiden, ob man das machen will, oder ob es einem doch zu unsicher ist. Schließlich testet man die Medikamente ja und wer weiß, was da passieren kann. Aber sehe das genau so wie qekamsee - nur durch solche Forschungen wurde uns Diabetikern eine solche Lebensqualität ermöglicht, wie wir sie heute haben...

    Liebe Grüße
    Ophelia

    Du verlierst nichts, wenn du mit deiner Kerze die eines anderen anzündest.

  • Zitat von qekamsee;300159


    außerdem habe ich mal meine kk gefragt, was die im fall eines folgeschadens der nicht mehr durch die versicherung der studie gedeckt wäre, sagen würden. da sieht es dann ziemlich düster aus. natürlich muß man wg. ein bißchen testinsulin nicht gleich den teufel an die wand malen, aber mein auto ist schließlich auch versichert ohne dass ich gleich jedesmal an einen unfall denke...
    andererseits würden wir ohne solche studien immernoch schweineinsulin spritzen!


    Hallo,


    ich habe bereits an 2 Studien mit nicht zugelassenen Arzneimitteln teilgenommen (u. a. für Humalog). Die letzte Studie mit einem nicht zugelassenen Arzneimittel im Jahr 2003 war versichert. Von der Humalogstudie habe ich keine Unterlagen mehr.
    Ich persönlich habe von beiden Studien profitiert und nehme die Medikamente bis zum heutigen Tag.


    Grüße
    Frau Maus

    Ich habe ein einfaches Rezept, um fit zu bleiben - Ich laufe jeden Tag Amok.

    Hildegard Knef

  • Ja, ich rede von der Gesellschaft in Neuss. Hatte gestern das Formular ausgefüllt und heute direkt einen Anruf bekommen, klingen auch ganz sympatisch. In erster Instanz sind meine Augen bei den Vergütungen groß geworden und wenn ich den Diabetikern in spe (und mir) was gutes tuen kann, super (ich bin jung und brauche das Geld :p)!


    Das ich irgendwelche Schäden davonziehe halte ich persönlich für ausgeschlossen. Wir sind ja keine Ratten denen man eine Überdosis des Mittels xy spritzt und guckt was passiert, also von daher Seite sehe ich es ziemlich locker. Sicher, ein gewisses Risiko besteht immer, aber warum so negativ denken?


    Ich werde schauen wie es sich entwickelt und auch wieder berichten.


    Ihr habt Recht, man sieht nur sehr schwammig was genau gemacht wird. Offen sein für neues, auch mal ein Risiko eingehen ;)


    fg, goodm

  • Hallo,
    das hört sich echt interessant an. Bisher hab ich immer nur von Studien für neu aufgetreten Diabetes gelesen. Ist für mich bloß leider ziemlich weit weg. Kennt jemand Studien die in Bayern durchgeführt werden?
    Grüße

  • hallo zusammen,


    also ich habe mich jetzt mal angemeldet. bei den dias geht es natürlich nur um insulin. und von wegen weit weg (600km): die nehmen im rahmen der möglichkeiten auch rücksicht. die schlagen mir erstmal nur stationäre studien vor...
    schaumermal. ich berichte dann wieder wenn ich was neues weiß.


    schöne grüße
    qekamsee

  • Zitat von goodm;300243

    Ihr habt Recht, man sieht nur sehr schwammig was genau gemacht wird. Offen sein für neues, auch mal ein Risiko eingehen ;)


    Man erfährt aber schon vor der Studie (und bevor man seine Zustimmung gegeben hat) um welches Medikament es sich handelt und man kann dann auch noch aussteigen?


    Bzgl. Risiko, das sollte jeder für sich selber entscheiden.

    Liebe Grüße
    butterfly



    "Insulin is a remedy primarily for the wise and not for the foolish, whether they be patients or doctors."
    Elliot Proctor Joslin, 1923 (Pionier der Insulintherapie)

  • Habe mir das nochmal genauer angeschaut; ist ja zeitlich schon ein ziemlicher Aufwand. Beispiel: Die Studie beinhaltet 9 ambulante Besuche und 3 stationäre Aufenthalte mit jeweils zwei Übernachtungen.
    Da müsste man ja schon ein paar Tage Urlaub für nehmen...
    Weiß jemand über welchen Zeitraum sich sowas dann zieht? Aber ist bestimmt von Studie zu Studie unterschiedlich. Vielleicht sollte ich einfach mal anrufen und nachfragen :-)

    Du verlierst nichts, wenn du mit deiner Kerze die eines anderen anzündest.

  • Zitat von qekamsee;300159

    hallo goodm,


    meinst du diese profil-fritzen in neuss? ich habe mir deren seite mal angeschaut: sieht ja alles schon sehr ordentlich aus, aber per telefon erreiche ich nur einen ab. ich versuche es aber weiter.
    außerdem habe ich mal meine kk gefragt, was die im fall eines folgeschadens der nicht mehr durch die versicherung der studie gedeckt wäre, sagen würden. da sieht es dann ziemlich düster aus. natürlich muß man wg. ein bißchen testinsulin nicht gleich den teufel an die wand malen, aber mein auto ist schließlich auch versichert ohne dass ich gleich jedesmal an einen unfall denke...
    andererseits würden wir ohne solche studien immernoch schweineinsulin spritzen!


    schöne grüße
    qekamsee


    Servus,


    ich kenne dieses Foschungsinstitut in Neuss, bin dort eintragen als "Versuchskaninchen".
    Ich bin schon aus zwei Studien ausgestiegen, weil die Versuchsreihen nicht ohne sind bzw. waren dort!


    Ein Beispiel:
    <<Bitte die gramatikalische Zeit nicht zu beachten, es ist braucht schon die Vergangenheitsform, auch wenn ich die Gegenwartsform gewählt habe>>


    Im Januar wurde mir eine Studie angeboten für ein Zinkverzögertes Langzeit-Analogon.


    Diese Studie verlangt von den Probanden 4 Institut-Aufenthalte, welche jeweils ca. 3 Tage andauern und 2-3 Kurzeitbesuche.


    Es werden für solch eine Studie vorzugsweise Pumpenträger ausgewählt.
    Man muss gesund sein, darf nur Insulin und einige Hormonpräparate einnehmen.
    Eine medizinische Eignungs-Untersuchung findet vorher statt, dabei wird das Blut analysiert und samt und sonders der Körper durchgecheckt.
    Bei diesem Gesundheitscheck wird der Probant über die Risiken aufgeklärt.
    Es wird dem Probanden ein Dokument von ca. 50 Seiten Din A4 zum Lesen gegeben.
    Dort wird die komplette Studie aufgeführt!
    Es wurde konkret für dieses neue Insulin angeführt, dass es schon Hunden injiziertwurde und es dabei keine unvorhergesehene negative Resultate gab.
    Dass das neue Insulin auch schon einmal einem Menschen injiziert wurde, mit keinem negativen Resultat.
    Die Probanden sind also faktisch die ersten Menschen, welchen in dieser Studie das Insulin erstmalig in terapeutisch wirksamer Dosis verabreicht wird bzw. wurde.


    Die Probanden werden bzw. sind versichert gegen Tod und Schädigung, allerdings nur bis maximal 500.000 Euro!!!


    Der Ethikrat muss selbstverständlich jeden Teilnhmer genehmigen, sodass eine Menge Formalien ausgefüllt und Ausweisepapiere kopiert werden.


    Die Aufenthalte gestalten sich wie folgt:
    Man darf zu den Langzeit-Aufentalten nicht selbst mit dem PKW anreisen!
    Das wird versicherungstechnische Gründe haben, denn bei Zuwiderhandlung erlischt wohl jegliche Haftung einer Versicherung. Das ist aber nur meine Vermutung, denn ich bin kein Jurist. Tut aber auch nichts zur Sache bei.
    Man muss bedenken, das Insulin wird zum ersten Mal in therapeutisch wirksamer Dosis eingesetzt. Niemand kennt die wirkliche Wirkung!!!


    Es erfolgt vor jedem Langzeit-Aufenthalt eine Eingangsuntersuchung.


    Irgendwann wird dann bei diesem Langzeit-Aufenhalt die eigene Insulinversorgung eingestellt, bevor man an eine Maschine angeschlossen wird, welche das Blut mit Insulin und Zucker versorgt, dazu werden insgesamt drei Eingänge an Hand und Arm gelegt.
    Gute und stabile Venen sind von Vorteil!
    Die Hand wird mit Zugängen in eine 55°C Warmluft-Kammer gelegt, damit wahrscheinlich der Kreislauf was zu tun bekommt, um das Insulin bzw. den Zucker im Körper zu verteilen.
    Ich möchte hier auch nicht die Details erklären, warum das Blut möglicherweise auch mit Insulin versetzt wird, aber der BZ wird konstant bei 100mg/dl gehalten, dazu braucht man gegebenenfalls auch Insulin, sollte das Testinsulin schwächeln.
    In der Analyse der einzelnen Parameter kann man schlussendlich die Wirksamkeit des Testinsulin nachweisen.
    Entscheidend ist, man kann während des Anschlusses nur noch einen Arm bewegen.
    Dieser Anschluss dauert meine ich 36 Stunden, sodass der Proband sich in einem Bett befinden muss.
    Man darf nichts essen, nur trinken wärend der Zeit.
    Anstatt einer Toilette gibt es die berühmte Bettpfanne und die Urinflasche.
    Nach den 36 Stunden muss der Proband noch einen Tag zur Nachsorge in der Klinik verweilen. Der Proband darf die Räumlichkeiten während der Nachsorge nicht verlassen!
    Nach Beendigung des Aufenthalts muss der Proband abgeholt werden oder öffentliche Verkehrsmittel benutzen.


    Dieses wiederholt dann noch dreimalig, es sind also insgesamt vier Maschinenanschluss-Termine.


    Es folgen in den nächsten Wochen dann Abschlussuntersuchung und Langzeit-Untersuchung. Bei der Langzeit-Untersuchung wird unter anderem Blut abgenommen und analysiert.


    Irrtümer meinerseits kann es natürlich geben, weil ich im Januar diese Studie abgelehnt habe.


    Zur Seriösität ist zu sagen, dass diese von mir aufgeführte Studie für die Fa. Aventis war. Ich hoffe nicht, dass ich in diesem Punkte irre, es war auf jeden Fall ein bekannter Pharmariese.
    Bezahlt wird bzw. wurde für die Studie 4.000 Euro, wenn diese komplett durchgestanden wird. Ich hatte z.B. die Befürchtung, dass meine Venen die Belastung nicht durchstehen bzw. sich entzünden etc.
    Jeder vermeindlich gesunde Mensch kann sich das überlegen, ob man an solch einer Studie teilnimmt, aber die Haftung ist minimalistisch, sollte etwas passieren. Zudem ist der Zeitaufwand erheblich und der Test selbst insgesamt hart.


    Mein Fazit ist, dass die Menschen, welche mit mir an dieser Studie teilnehmen wollten, alle Geld brauchten.
    Wenn man Geld braucht, da verkauft man auch schon mal potentiell seine Gesundheit, folglich auch ich.


    Mit Gruß
    der sonst stille Leser

  • Zitat von Ophelia;300378

    Habe mir das nochmal genauer angeschaut; ist ja zeitlich schon ein ziemlicher Aufwand. Beispiel: Die Studie beinhaltet 9 ambulante Besuche und 3 stationäre Aufenthalte mit jeweils zwei Übernachtungen.
    Da müsste man ja schon ein paar Tage Urlaub für nehmen...
    Weiß jemand über welchen Zeitraum sich sowas dann zieht? Aber ist bestimmt von Studie zu Studie unterschiedlich. Vielleicht sollte ich einfach mal anrufen und nachfragen :-)


    Servus noch mal,


    wie Du, Ophelia, vielleicht gelesen hast, handelt es sich bei deinen drei stationären Aufenthalten um solch ein Szenario, wie von mir schon beschrieben.
    Ich würde behaupten, dass Du während dieser Aufenthalte an diesen Maschinen hängst. Vielleicht ist es sogar das gleiche Präparat.
    Aber ich möchte zu meinen vorherigen Informationen noch etwas hinzufügen.
    Die Termine der einzelnen stationären Aufenthalte bei der von mir beschriebenen Studie lagen immer 7 - 10 Tage auseinander.
    Die Termine stehen fest, weil es in der Klinik einen Saal gibt, indem ca. acht Betten stehen, welche durch Vorhänge getrennt sind.
    Es liegen dort also acht Personen zur selben Zeit an den Maschinen.
    Es sind dort ein Arzt und einige Schwestern anwesend.
    Es gibt in der Zeit, wo der Probant an der Maschine hängt Fernsehen etc.
    Auch kann man seinen Computer bzw. Laptop mitnehmen, ob es Internet gibt weiss ich nicht mehr. Das Problem ist nur, dass man sich kaum bewegen kann, weil nur ein Arm zur Verfügung steht.


    Faktum ist, dass die Termine fix sind, wobei es bei der letzten Studie zwei Blöcke gab. Die Termine lagen teilweise mitten in der Woche, aber großteilig am Wochenend, was den Montag mit einschließt.
    Zwischen den stationären Terminen sollen Anstrengungen vermieden werden.
    Das war eine klare Anweisung des Forschungsinstituts!
    Die Ambulanten Termine dienten bei mir der Nachsorge, es wurde dort z.B. ein sogenannter 172 Stunden Test gemacht. Es wird dabei Blut zu Untersuchungszwecken abgenommen. Man will damit wohl den Abbau des Insulins überprüfen, ob das Insulin schon abgebaut bzw. ob das Insulin noch aktiv ist. Wie der Test schon sagt, muss dieser nach 172 Stunden gemacht werden, was genau einer Woche bzw. sieben Tagen entspricht.
    Also das sind Vorgaben, zu welchen man sich verpflichtet.
    Faktum ist auch, dass man jederzeit aus einer Studie aussteigen kann!
    Die Bezahlung erfolgt dann anteilig, wenn ich mich richtig erinnere.
    In den von mir erwähnten 4.000 Euro ist alles inklusive, vom Probanden muss An- und Abfahrt, Lohnausfall etc. selbst bezahlt werden.
    Die Bezahlung ist deklariert als Aufwandsentschädigung.
    Die ganze Studie hätte bei mir ca. 2 Monate gedauert inclusive Eingangsuntersuchung und Genehmigungsphase.
    Aber es ist auch klar, dass man erst die Eingangs-Untersuchung positiv bestehen muss, dass man vom Ethikrat akzeptiert werden muss und dass man sich zur Studie vertraglich verpflichtet.
    Wobei eine Mitarbeiterin mir sagte, dass meist die Gesunden Probanden, welche auch in den Insulin-Studien eingebunden sind, oft die Eingangs-Untersuchung nicht bestehen.


    Vielleicht nochmals die Studie mit den mir bekannten Terminen chronologisch dargestellt:


    Eingangs-Untersuchung mit allen Formalien; wie
    Gesundheitscheck, Aufklärung über Risiken, Papiere für Ethikrat unterzeichnen, Vertrag schließen.


    Nachdem man gesundheitlich überprüft wurde und Klinik, wie auch Ethikrat zugestimmt haben, kann es losgehen.


    1. stationärer Termin


    ca. 7 Tage Pause


    2. stationärer Termin


    ca. 7 Tage Pause


    3. stationärer Termin


    ca. 7 Tage Pause


    4. stationärer Termin


    ca. 7 Tage Pause


    Abschlussuntersuchung, mit dem 172 Stunden Test


    So hat sich die von mir beschriebene Studie ungefähr zeitlich dargestellt.

  • Hallo stiller Teilnehmer,


    vielen lieben Dank für deine Infos. Diese helfen mir sehr für meine Entscheidung weiter - und zwar in dem Sinne, dass ich das nicht machen werde.


    Das hört sich ja schon ziemlich heftig an, wie das so läuft. Das hätte ich nun wirklich nicht erwartet. Ich kann nicht mal eine Stunde ruhig irgendwo liegen. Das mit dem Insulin und Zucker, was durch die Venen fließt hört sich auch nicht wirklich gesund an; dazu den ganzen Tag nichts zu essen... Da ist man ja wirklich nur Versuchskaninchen und gibt seinen Körper her. Na gut, was will man von so einer Studie auch anderes erwarten...
    Dass Anstrengungen zwischen den stationären Aufenthalten vermieden werden sollen, finde ich krass. Da muss man sich ja richtig einschränken - und das über einen relativ langen Zeitraum. Das ist es mir nun wirklich nicht wert.


    Vielen Dank nochmal für deinen Erfahrungsbericht!


    Liebe Grüße
    Ophelia

    Du verlierst nichts, wenn du mit deiner Kerze die eines anderen anzündest.

  • Zitat von StillerTeilnehmer;300491


    Wobei eine Mitarbeiterin mir sagte, dass meist die Gesunden Probanden, welche auch in den Insulin-Studien eingebunden sind, oft die Eingangs-Untersuchung nicht bestehen.


    Ich hatte beruflich mal mit diesem Institut zu tun.
    Man erzählte mir dort, dass der bei weitem häufigste Grund, warum die Eingangs-Untersuchung nicht bestanden würde, der Nachweis von THC-Spuren sei. (Selbst bei nur geringsten Spuren fliegt man raus.)


    Past ja jetzt auch irgendwie zu:

    Zitat von StillerTeilnehmer;300430

    Mein Fazit ist, dass die Menschen, welche mit mir an dieser Studie teilnehmen wollten, alle Geld brauchten.
    Wenn man Geld braucht, da verkauft man auch schon mal potentiell seine Gesundheit, folglich auch ich.

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • nee danke, wenn ich das so lese. dann gebe ich lieber zu, dass ich ein schisser bin und gut und gerne auf das geld verzichte. auch wenn ich ein paar euros gut gebrauchen könnte. aber da überwiegt dann doch der schisser in mir absolut! :D

  • StillerTeilnehmer, toller Beitrag!


    um das noch einmal klar zustellen: Du liegst 36 Stunden in einem Bett, während du 3 Anschlüsse am Arm hast und darfst dabei das Bett nicht verlassen?


    Bezieht sich die Beurteilung von hart auf diese Tätigkeit oder gab es noch andere, schmerzhafte Dinge, die dich zu dieser Aussage führen?


    Für mich liest sich das nicht hart, sondern einfach unangenehm, 36 Stunden im Bett zu liegen und dabei nicht aufstehen zu dürfen.


  • Servus,


    ja, das ist in der Studie von dem "Langzeitinsulin" so durchgeführt bzw. gefordert gewesen, dass man 36 Stunden angeschlossen wird, ohne das Bett zu verlassen, ohne zu essen. Essen gibt es dann in der Nachsorge.
    Und es gibt auch keinen Toilettengang, sondern Urinflasche bzw. Bettpfanne.
    Diese Tatsachen sind von mir als "hart" beurteilt worden.
    Ich löchere die Angestellten mit meinen Fragen immer, weil ich voher alles wissen möchte was mich erwartet.
    Nach Aussage des Fachpersonals machen viele Probanden bei dererlei Studien schlapp!
    Das ganze findet im Wochenrhythmus vier mal statt, sodass die Klinik einen gewissen Verschleiss hat bei solchen Studien.
    Ich weiss z.B., dass meine Venen manchmal Spirenzchen machen, deshalb habe ich gleich verzichtet.
    Die "Härte" bzw. das Risiko zeigt sich auch in der Höhe der Aufwandsentschädigung, jede Studie wird dementsprechend bezahlt.


    Wirklich schmerzhaft wird die Sache nicht, wenn man gute Venen hat, kann der Mediziner die drei Zugänge bequem legen.
    Das gleiche allerdings eine Woche später wieder und wieder und wieder.


    Unangenehm kann man das auch nennen, ich beziehe mich nur auf die Fachmedizinerin.
    Man muss auch bedenken, dass ein Ethikrat bzw. die Ethikkommission in Freiburg jede Studie genehmigen muss, sodass sicherlich nichts Unangemessenes auf einen zukommt.
    Diese Forschungsklinik in Neuss arbeitet für große Pharmafirmen, das läuft organisiert ab dort, die halten mit Sicherheit alle Richtlinien ein.


    Vielleicht noch mal zur Information, die Sache, welche ich hier vortrage, ist eigentlich geheim. Das Präparat hatte nur eine Codenummer, ich habe mich damit nicht zufrieden gegeben und nachgehakt. Dann erst kam die genauere Information.
    Man ist als Studienteilnehmer zum Stillschweigen verpflichtet, das versichert man schriftlich. Man bekommt alle Unterlagen auch nur zum Lesen und darf nichts davon mitnehmen, außer den Vertrag natürlich!
    Aber ich habe den Vertrag nicht mehr unterschrieben, weil ich meine Venen kenne, die hätten schlapp gemacht, das sind Erfahrungswerte von mir persönlich.


    Vielleicht nochmal zum Geld und dem Risiko.
    Die Klinik bzw. das Forschungsinstitut sucht natülich immer Probanden und die Sache ist nicht schändlich. Ich habe mich mit einigen Leuten unterhalten, die nach dem Lesen auf den Arzt gewartet hatten. Ein angehender Proband war freier Programmierer, die Wirtschaft steckt in der Krise, da ist solch eine Studie willkommen. Wenn man das Risiko ausblenden kann, dann ist das eine machbare Sache. Der Hund hat das voher auch überlebt! Aber man ist kein Hund.
    Man braucht allerdings etwas Zeit.