Keine Lust mehr!!!

  • Hallo zusammen,



    seit ca. 3 Wochen habe ich einfach keine Lust mehr meine Einheiten, welche ich


    mir verabreiche, zu notieren.


    Geht das Euch auch so???


    Liegt wahrscheinlich auch daran, dass sich bei mir überhaupt nichts verändert


    und


    ich der Meinung bin, den Zucker so halbwegs im Griff zu haben (sofern man so


    etwas überhaupt sagen kann :confused:).


    LG Benz 356

  • Das geht jedem mal so in seinem Leben. Habe ich auch schon gehabt. Habe dann wieder angefangen.

    Alles wird wieder gut. Viele Grüße aus Berlin.

  • Hi Benz,

    ich glaube, es ist gar nicht so wichtig unbedingt Tagebuch zu führen.

    Meiner Ansicht nach ist es viel wichtiger ein rundes und einigermaßen gutes Gesamtkonzept zu haben. Eine Hilfestellung dafür ist das Tagebuchführen vielleicht. Es kann etwas mehr Sicherheit im Umgang mit dem Diabetes geben.

    Aber es geht auch ohne, sofern man sich mit der Krankheit beschäftigt, die Werte beobachtet und analysiert und nach Bedarf auch mal eigenständig etwas an der Einstellung verändert.

    Ich führe seit 1998 kein Tagebuch mehr und komme auch so ganz gut über die Runden.

    Das soll kein Pauschalratschlag sein, ich habe nur für mich keinen Nutzen aus dem Tagebuch gezogen. Ich habe die Werte nur reingeschrieben, aber nie großartig etwas im nachhinein daraus analysiert. Da kann ich es auch gleich lassen und die Zeit mit schöneren Dingen verbringen.

    Wenn die Werte mal nicht passen frage ich mich natürlich auch, warum das so ist. Aber das kann von sovielen Faktoren abhängen, die meiner Meinung nach das beste Tagebuch nicht abdecken kann.

    Ich find's einfach besser mit dem Diabetes zu "wachsen" und aus den Werten selbst etwas zu lernen.

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

  • Zitat von benz356;322167

    seit ca. 3 Wochen habe ich einfach keine Lust mehr meine Einheiten, welche ich mir verabreiche, zu notieren. Geht das Euch auch so???

    Nee. Interessant sind auch sehr langfristige Vergleiche, wie ich gerade feststelle. Wie war das letztes Jahr um die Zeit? Wie war das letztes Mal, als ich erkältet war? Es ist eben langfristig nicht immer gleich, auch wenn's mal ein paar Wochen so aussieht. Ich sach mir auch, wenn so ein Messstreifen immerhin schon eine verdammte Währungseinheit kostet, dann kann ich mir das Ergebnis wenigstens irgendwo festhalten.


    Drum morgen pdr/pdx release 1.2.0 nicht verpassen! :cool:

  • Es kommt darauf an, wie sich das Aufschreiben auf Deine Einstellung auswirkt. Ich habe ca. 2 Jahre keine Tagebuch geführt und der 1c war nicht so rosig.:7no:


    Wenn es nur eine Phase ist, ok. es sollte aber nicht dazuführen, es generell schleifen zu lassen.... Du betrügst Dich sonst um die schöne Restfunktion. Ansonsten wenn Du das Dexcom laufen hast, kann ja auch nicht viel schiefgehen.


    Vielleicht ist Dein Tagesablauf aber auch so, daß Du Dir einfach die Bolusmengen merken kannst. Dann schreib Dir bloß die ungewöhnlichen Sachen auf, wenn Du mal essen gehst oder Sport machst.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von benz356;322167

    Hallo zusammen,
    seit ca. 3 Wochen habe ich einfach keine Lust mehr meine Einheiten, welche ich
    mir verabreiche, zu notieren.
    Geht das Euch auch so???


    Also ich kann da nicht so wirklich mitreden.
    Im Regelfall schreibe ich nix auf.


    Aber ich kann, wenn ich die Pumpe laufen habe, jederzeit die Insulinabgaben daraus auslesen.
    Wie auch die BZ-Werte aus dem Messgerät oder dem Navigator.

    Zitat

    Liegt wahrscheinlich auch daran, dass sich bei mir überhaupt nichts verändert


    Wie schon vorher bemerkt wurde, wenn alles läuft und Du keine Fragen hast, warum dann aufschreiben?


    Sofern Du allerdings motorisierter Verkehrsteilnehmer bist, und im Zuge einer Unfallverwicklung der Diab Thema wird, könnten entsprechende Aufzeichnungen schon von Bedeutung sein.


    Glatt ein Grund der für ne Pumpe spricht? :cool:


    Gruß
    Joa

  • Hallo,
    ja, ein kleiner Durchhänger, kennen hier wohl alle. Dennoch: überleg' mal, warum Du keine Lust zu Notieren hast, wie sind derzeit Deine Werte? Kenne auch solche Situationen von mir, Frust und kein Bock mehr. Der Grund war bei mir: oft nächtliche Unterzuckerungen, zu wenig Schlaf, Gereiztheit am Tag. Das hat sich i.d. letzten Wochen gebessert, und zwar seitdem ich nachts Levemir spritze und die höchste Wirkung erst so um 4 Uhr morgens eintritt. Folge: meine Morgenwerte sind besser, Durchschlafen ist wieder angesagt und die Folge auch, dass ich dann die Werte wieder ganz gern notiert habe.
    Überdenke einfach Deine jetzige Situation, müßtest Du irgendwas ändern?

    LG aus dem Saarland.

  • Ich schreibe Tagebuch und erfasse die Werte extra noch elektronisch. Aber eigentlich ist es doppelt und Quatsch. Wenn die Messwerte im Gerät gespeichert sind und nachher auch noch in einer Software, müsste es auch reichen. Mein Dia-Doc hat noch nie mein handgeführtes Tagebuch sehen wollen - er liest immer mein Messgerät aus.

    "In der einen Hälfte des Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um Geld zu erwerben. In der anderen Hälfte opfern wir Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen.“ :6yes:

  • Ich hab auch nicht immer Lust, Tagebuch zu führen, aber ich trage meine Werte schon regelmässig ein, in Sidiary. Handschriftlich führe ich kein Tagebuch mehr.
    Wenn ich zwei oder drei Tage nicht eingetragen habe, dann exportiere ich die Daten auch mal aus der Pumpe und importiere sie dann in Sidiary, aber das ist nicht die Regel, dass ich das so mache.
    Ich trag meine Daten eher regelmässig in mein Handy ein und lasse die Daten nachts nach Sidiary Online überspielen zur doppelten Absicherung.
    Meinem Doc bringe ich die Ausdrucke aus Sidiary mit, dem bringt es nichts, wenn er nur die BZ-Werte hat, den Rest der Daten braucht er auch noch.

    Wer aber immer gute Werte hat, bei dem sich nichts gross verändert, der HbA1c gut bleibt, wieso sollte er dann ein Tagebuch führen?

    Ich käme ohne Tagebuch nicht mehr zurecht und würde total entgleisen.

    Gruss
    Surferin

  • Ich bin erst ein Jahr dabei, aber bei mir wird alles peinlich genau dokumentiert, weil mein Ess-, Bewegungs- und Schlafverhalten absolut unregelmäßig sind. Mein BZ-Tagebuch war mir schon oft eine Hilfe, z.B. einzelne Werte klärten sich für mich erst nach drei Monaten auf. Ich habe einen Dia-Doc, der sich für mein Tagebuch interessiert. Ich reise viel, bin mal allein in meiner Wohnung, mal bei meinen Eltern auf Besuch, mal mit Kollegen auf einer mehrtägigen Dienstreise, zudem scheint der weibliche Zyklus auch eine Rolle zu spielen, das sind zu viele Unregelmäßigkeiten, als dass ich auf eine Dokumentation verzichten könnte.

    Wenn jemand einen stabilen und guten BZ-Verlauf hat, braucht er wohl nicht alles zu dokumentieren. Doch ich finde es hilfreich, wenn ich in meinem Tagebuch nicht nur schlechte, sondern auch gute BZ-Tage notiert habe, denn dann kann ich vergleichen und analysieren.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Ich notiere meine Werte handschriftlich und werte zusätzlich Messgerät/Pumpe mit der entsprechenden Software aus.
    Hab allerdings auch jahrelang keine Notizen angefertigt.


    Meine Aufzeichnungen habe ich in einem Ordner abgeheftet und ich freue mich schon darauf, in 20 Jahren da mal wieder reinzuschauen, wenn die Therapiemöglichkeiten hoffentlich wieder um einiges fortschrittlicher geworden sind.

    "Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht."
    (Oscar Wilde)



  • Das der Diabetes dir entgleisen könnte, die Möglichkeit ist schon gegeben. Du schreibst aber das soweit "halbwegs im Griff zu haben".

    Du hast deinen Zucker erst kurze Zeit und kannst somit nicht viel auf "Erfahrung" zurück greifen, also Versuch macht Klug.

    Was sagt denn der Doc dazu wenn du ihm keine Daten mehr liefern kannst.

    Na ja ansonsten hast du ja noch uns :)

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Zitat von T.M.;322176

    Nee. Interessant sind auch sehr langfristige Vergleiche, wie ich gerade feststelle. Wie war das letztes Jahr um die Zeit? Wie war das letztes Mal, als ich erkältet war? Es ist eben langfristig nicht immer gleich, auch wenn's mal ein paar Wochen so aussieht.


    Wozu dann aufschreiben und vergleichen?
    Um sagen zu können, "wieder ganz anders als letztes Mal"?

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Zitat von Edett;322231

    Wozu dann aufschreiben und vergleichen?
    Um sagen zu können, "wieder ganz anders als letztes Mal"?

    Nee, um sagen zu können, ja, stimmt, ich bin jetzt erkältet und der Insulinbedarf geht wieder hoch wie beim letzten Mal. Und wenn nicht, dann kann man auch daraus noch lernen.


    Ich stelle beispielsweise auch jahreszeitlichen Schwankungen fest. Im Sommer brauch ich weniger Insulin als im Winter. Das kann man an langfristigen Kurven gut sehen.


    Die Möglichkeit, Vergleiche zu ziehen, ist etwas Wertvolles, nicht zuletzt auch für den Arzt, der einen weit weniger häufig sieht als ... ähm ... man sich selber, der man ja auch noch seine Erinnerung zumindest über die letzten Tage hat. Diabetes im Griff zu haben, heisst nicht nur mit Zufällen und Wieder-ganz-anders umgehen, es gibt durchaus auch reproduzierbare und erklärbare Phänomene. Die paar gespeicherten Messwerte aus dem Messgerät reichen zu einer sinnvollen Diskussion allerdings nicht aus. Aber eben, die Daten hat ja jeder, der regelmässig misst und spritzt, er gibt sogar viel Geld dafür aus, er muss sie nur noch erfassen. Und so gross ist die Mühe letztendlich nicht. Zugegeben, auf Papier ist es mühsam, sich dann auch noch Kurven zu zeichnen. Das werden drum die wenigsten machen.

  • Hänge auch etwas über 4 Wochen hinterher mit Werte im Tagebuch notieren. Weiß auch nicht, warum. Eigentlich ist es ja nicht wirklich ein Aufwand, mal eben den Wert, BE und Insulin eintragen.:confused: Argh, ich sollte mich selbst in den Allerwertesten treten...

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • Ich hab das immer wieder gehabt. Teilweise ziemlich lang. Jetzt mit Pumpe und Auslesen hat sich das geändert.


    Eine Möglichkeit wäre, dass du dein Meßgerät am Computer ausliest.


    Katrin

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • Zitat

    Zugegeben, auf Papier ist es mühsam, sich dann auch noch Kurven zu zeichnen. Das werden drum die wenigsten machen.

    Schon mal was von MS Excel gehört?? Das zeichnet nach entsprechender Erfassung in einer individuellen Tabelle die Kurven selbst (wenn gewünscht sogar farbig :D) und die Tabelle kann ebenso ausgedruckt oder per USB-Stick weitergegeben werden. Allerdings habe ich das nur aus "Langeweile" gemacht - hat keinen Arzt oder die KK je interessiert (und mich auch nicht, wenn die Werte stimmen).
    Gruss Hammy

  • Zitat von Hammy;322267

    Schon mal was von MS Excel gehört??

    Für einen, der seine Werte ins Büchlein schreibt, ist eine Tabellenkalkulation wie Excel eine üble Krücke. So Zahlenkolonnen (mit Zeitstempeln) abtippen ist schlicht Mist. Wenn, dann müsste man seine Werte gleich primär in Excel eintragen. Aber wer hat schon immer einen PC laufen und griffbereit?


    Abgesehen davon ist Excel, sofern man vernünftige Diagramme mit gleitender Zeitachse[1] oder auch nur halbwegs aufbereitete Tabellen erreichen will, durchaus überraschend schnell am bedauernswerten Ende seiner Möglichkeiten. Ich hab's probiert, ein halbes Jahr lang, dann kam ich technologisch nicht mehr weiter.


    [1] z.B. immer von heute aus den letzten Monat anzeigen oder so

  • Zitat von T.M.;322273

    Aber wer hat schon immer einen PC laufen und griffbereit?


    Ich, nennt sich HTC und hat nen Winmobile drauf. ;) Allerdings tippe ich lieber die Werte in das dort ebenso installierte Sidiary. Für Langzeitanalysen ist es schon sinnvoll zu protokollieren. Den bereits erwähnte Mehrbedarf im Winter stelle ich zB auch immer wieder fest. Wenn ich ungewöhnliche Sachen esse, schlage ich auch gern mal nach wie ich die das letzte Mal insuliniert habe. Für die Beobachtung der Zyklusphasen ist ein TB unabdingbar, sowas merkt sich kein Mensch.


    Tagebuch schreiben habe ich auch lange lange nicht getan. Hab mir jetzt als Ritual angewöhnt alles vor dem zubettgehen in mein TB zu schreiben. Mittlerweile bin ich so konditioniert, daß ich nicht einschlafen kann wenn das TB nicht ausgefüllt wurde. :) Für ungefähr 2 Monate hab ich mich gezwungen, Erinnerungen ins Handy, Post its überall da wo ich abends vorbeilaufe usw usw, danach lief das wieder von allein.


    lg Jana

    "Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall." Albert Einstein
    "Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht."
    Oscar Wilde