mg/dl oder mmol/l ?

  • Hi,


    für jeden Neu-Diabetiker ist es völlig gleich, mit welcher Einheit er seinen BZ bewerten soll.
    So wie wir keinen "praktischen" Bezug zu anderen Maßeinheiten haben (kg, Meter usw.) ist das beim BZ ebenso völlig wurscht. Es gibt eben Leute die eine Maßeinheit gewohnt sind und davon nicht wegwollen (deswegen verlangen auch ganz viele Leute ihr Fleisch auch noch in Pfund).
    Was ich allerdings einfach sinnlos finde :9engel_3: ist, das man Dia-Neuankömmlingen nicht wenigstens in einem Staat eine einheitliche Einheit beibringen kann.
    So wie der Stand in Deutschland jetzt ist, werden wir noch in hundert Jahren mit zwei Masseinheiten umgehen müssen.
    Eigentlich waren ja die international gültigen SI-Einheiten mal dazu gedacht auf allen Gebieten in der Welt der Maßeinheiten eine Einheit zu schaffen um die mit der Umrechnung und unterschiedlichen Vorstellung verbundenen Probleme zu minimieren. Sieht wohl so aus, als dauert das noch:7no:.


    Tschau



    The Loner

    Carpe Diem :6yes: -
    ersetze einfach das Wort "Problem" durch das Wort "Herausforderung"

  • Es gibt auch noch Menschen die berechnen die Dichte in:


    "Doppelzentner pro Kubikfuß"


    :p

    Beste Grüsse,
    Akina


    "Es scheint mir, dass der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist "
    (M.Born)

  • Ich denke, letzten Endes ist es völlig egal, in welcher Masseinheit irgend etwas
    (hier BZ und HbA1c) angegeben ist/wird - entscheidend sind die abgeleiteten
    Erkenntnisse und Massnahmen aus den Werten. Denn es ist vollkommen Wurscht,
    ob ich auf 201 mg/dl oder 11,4 mmol/l reagiere - Hauptsache, ich reagiere!! [Blockierte Grafik: http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/Smileys/normal/ja.gif]

  • Zitat von Hammy;350934

    Ich denke, letzten Endes ist es völlig egal, in welcher Masseinheit irgend etwas (hier BZ und HbA1c) angegeben ist/wird

    Im Prinzip ja, solange man sich ausschliesslich in einer, nämlich seiner Einheit bewegt. Schwierig wird's beim Vergleichen mit anderen sowie in der Literatur, wobei BZ noch harmlos ist, da die Zahlen auffällig abweichen.


    Mir ist fraglich, warum man seit Jahrzehnten (diese SI-Einheiten gibt's ja schon ewig!) immer und immer wieder neue Ärzte und Patienten in alten Einheiten ausbildet. Man hätte (zumindest in Europa) längst eine einheitliche Verwendung der Einheiten erreichen können, wenn es irgendwie einen Willen dazu gäbe. Ein Argument wird sein, dass einem Zahlen ohne Komma ("natürliche Zahlen") geläufiger sind. Aber hey, seit Anfang der 80er Jahre kann jeder einen Taschenrechner bedienen. Und rechnen muss man mit diesen Zahlen ohnehin nicht.


    P.S.: Noch einmal zu den Einheiten - die lauten mmol/L (Millimol pro Liter, nicht mmol) und mg/dL (Milligramm pro Deziliter, nicht mg). Es handelt sich um ein sog. Verhältnismass, das muss auch in der Einheit erkenntlich sein. Drum taugt auch die gelegentlich verwendete, falsche Schreibweise mg% (gemeint sind mg/100 mg) nicht.

  • Zitat von T.M.;350961

    Drum taugt auch die gelegentlich verwendete, falsche Schreibweise mg% (gemeint sind mg/100 mg) nicht.


    Nein, m% bedeutet nicht mg/100 mg sondern mg je 100 ml (=1 dl).


    Aber sicher hast Du Dich da nur verschrieben?


    Gruß
    Joa

  • Zitat von T.M.;350961

    Im Prinzip ja, solange man sich ausschliesslich in einer, nämlich seiner Einheit bewegt. Schwierig wird's beim Vergleichen mit anderen sowie in der Literatur, wobei BZ noch harmlos ist, da die Zahlen auffällig abweichen.



    Ich sehe eine deutliche Diskrepanz in der Anwendung bei Praktikern/Patienten und Theoretikern auf Fachkonferenzen und in internationalen Publikationen, wo es ja sehr auf Vereinheitlichung ankommt. Weshalb aber muss eine Masseinheit aus der Atomphysik unbedingt von Patienten verwendet werden? :9engel_3:

    Zitat

    Mir ist fraglich, warum man seit Jahrzehnten (diese SI-Einheiten gibt's ja schon ewig!) immer und immer wieder neue Ärzte und Patienten in alten Einheiten ausbildet.



    Ganz einfach: Weil die mg/dl praktischer zu rechnen sind - zumindest für viele Patienten.

    Zitat

    Man hätte (zumindest in Europa) längst eine einheitliche Verwendung der Einheiten erreichen können, wenn es irgendwie einen Willen dazu gäbe.


    Den gab es ja: In der DDR...:D

    Zitat

    seit Anfang der 80er Jahre kann jeder einen Taschenrechner bedienen. Und rechnen muss man mit diesen Zahlen ohnehin nicht.



    Einen Taschenrechner hat man nicht immer zur Hand. Unterwegs ist das Rechnen mit mg/dl einfach praktischer.

    Gruß

    Thomas

  • Zitat von ThomasB;351009


    Einen Taschenrechner hat man nicht immer zur Hand. Unterwegs ist das Rechnen mit mg/dl einfach praktischer.

    Gruß

    Thomas


    Ich habe ca. 9 Jahre mit mmol/l gerechnet. Und ich habe damit
    nicht mehr oder weniger Probleme gehabt wie jetzt mit mg/dl.
    Und da heute fast jeder ein Handy dabei hat ist das auch
    kein Problem mehr.


    Ich fand es immer schlimm mich der "Westeinheit" anzupassen.
    Keiner der Ärzte wollte was von der "Osteinheit" hören.

    Liebe Grüße vom
    mistpfützenfrosch Jana

  • Wieso soll man mit mg besser rechnen können?
    Ich habe geschult bekommen 1IE senkt meinen BZ um 2mmol. 1BE hebt meinen BZ um 2mmol .
    Ich brauche den BZ sonst nicht zum rechnen...? Was rechnet Ihr denn mit dem BZ noch? :confused: Die Sonnenaufgangszeit? Die Kochzeit fürs Frühstücksei?:ironie:


    wenn ich 9mmol messe und was essen will, brauche ich zusätzliche 1,5IE Korrektur und bei 160mg;)??


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Joa;350991

    Nein, m% bedeutet nicht mg/100 mg sondern mg je 100 ml (=1 dl).

    Ich hab sogar kurz überlegt, ob es nicht ml heissen müsste. Ich kam zu dem Schluss, soooo idiotisch könne es tatsächlich gar nicht sein. Nicht einmal Mediziner seien mathematisch so ungebildet, dass sie Gramm gegen Liter wegkürzen und Prozent erhalten.

    Zitat

    Aber sicher hast Du Dich da nur verschrieben?

    Ungefähr so wie Du oben (m%, Meterprozent). Lassen wir's dabei. Einheiten sind in der Medizin ein Buch mit ungefähr siebzehn Siegeln.

  • Zitat von ThomasB;351009

    Einen Taschenrechner hat man nicht immer zur Hand. Unterwegs ist das Rechnen mit mg/dl einfach praktischer.

    Aber es rechnet ja kaum einer mit diesen Zahlen! BZ-Werte werden ja bestenfalls in eine Tabelle geschrieben. Ob ich da jetzt 5.1 oder 92 reinschreibe, ist wirklich schiissegliich, wie der Schweizer sagt.

  • Zitat von T.M.;351055

    Aber es rechnet ja kaum einer mit diesen Zahlen!


    Doch.... meine Pumpe :rolleyes:

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Zitat von ECO;351058

    Doch.... meine Pumpe :rolleyes:

    Interessant :cool: Also 1,$s/Tabelle/Pumpe/ und gut is.

  • Zitat von ECO;351058

    Doch.... meine Pumpe :rolleyes:


    Meine auch:love:... die schlägt mir dann ganz witzige Korrekturmengen vor z.B. 0,35 IE ... aber meine möchte lieber in mmol rechnen.:9engel_3:Übrigens ist sie da so präzise , das man damit auch pp-Werte excellent korrigieren kann. Feines Spielzeug:love::6yes:


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Für mich, als jemand der seit über 31 Jahren in mg/dl misst und damit gross geworden ist, sind BZ-Werte in mmol/l böhmische Dörfer. Mir sind ganze Zahlen lieber und verständlicher als eine Kommazahl.
    Ganze Zahlen sind meiner Meinung nach leichter im Kopf zu rechnen als Kommazahlen. Und ein Handy hab ich nicht immer mit dabei.

    Ich bleib bei mg/dl und lass mich nicht umschulen.
    Bei mir hat ein Auto noch PS und keine KW.
    PS ist ein "handfester" Wert.
    Sorry, aber da bin ich "old school".

    Stolpern und Hinfallen ist keine Schande.
    Nicht wieder Aufstehen und Liegenbleiben schon.

  • Zitat von MUC;351065


    Ich bleib bei mg/dl und lass mich nicht umschulen.
    Sorry, aber da bin ich "old school".


    Hallo Rolf,


    ich bin ja ein Oldi und mir sagen Werte in mg/dl gleich wo und wie ich stehe ohne erst zu rechnen. Ich finde, jeder sollte mit seinen Einheiten umgehen wie er es gewohnt ist und damit zurecht kommt.

    Gruß


    Hans :family:


    Typ 1 seit 1967
    seit 12.07.2006 mit CSII

  • Zitat

    Für mich, als jemand der seit über 31 Jahren in mg/dl misst und damit gross geworden ist, sind BZ-Werte in mmol/l böhmische Dörfer.

    Da kannst du du ja richtig froh haben - ich habe 1962 mit mg/dl angefangen, dann wurde irgendwann auf mmol/l umgestellt und als ich aus Sachsen nach Franken zog, ging's mit mg/dl weiter. Aber nochmal, an was man sich gewöhnt, das möchte man auch fortführen (auch gegen jede "Vernunft") und ob ich meinen BZ bzw. mein "Feeling" auf mg/dl oder mmol/l beziehe, ist einfach eine Frage des wann-wie-was-warum. Und dazu muss man nix umrechnen! Warum messen wir alles metrisch, während andere dies nicht tun? Weil wir es so gelernt haben! Ist übrigens das Gleiche mit PS und kW - wie will ich mir vorstellen, wieviel 164 Pferde leisten können (zumal sie nie die Geschwindigkeit wie ein derartiger Motor erreichen!). Und wenn das Pferd tot ist, dann ist PS auch nicht mehr "handfest"! Der Bezug und der Vergleich sind hier wieder das Mass aller Dinge.

  • Zitat von T.M.;350961

    P.S.: Noch einmal zu den Einheiten - die lauten mmol/L (Millimol pro Liter, nicht mmol) und mg/dL (Milligramm pro Deziliter, nicht mg). Es handelt sich um ein sog. Verhältnismass, das muss auch in der Einheit erkenntlich sein. Drum taugt auch die gelegentlich verwendete, falsche Schreibweise mg% (gemeint sind mg/100 mg) nicht.


    Typisch Deutch. Es muss präzise Antworten geben.:7no: Kan ich es nicht schnell schreiben und was ich im Titel geschreben habe zählt nicht??:confused::confused:


    Ich danke fuer die antworten. Ich wusste nicht das es in der DDR in Mmol/l gemessen wurde.

  • Hi FP,

    Zitat von FP1966;351137

    Typisch Deutch. Es muss präzise Antworten geben.:7no:


    unpassendes Zitat gewählt. In dem Fall tickte ein schweizer Uhrwerk. Aber die galten ja auch immer als äußerst präzise. :D

    Zitat

    Kan ich es nicht schnell schreiben und was ich im Titel geschreben habe zählt nicht??


    Du hast im Titel eine Frage aufgestellt, die auch als Glaubensfrage verstanden werden könnte.


    "mg/dl oder mmol/l ?"


    Damit werden sogar Eidgenossen angespornt. :6yes:


    Gruß
    Joa

  • Zitat von FP1966;351137

    Typisch Deutch. Es muss präzise Antworten geben.:7no:

    Ja, gut erkannt.

    Zitat

    Kan ich es nicht schnell schreiben und was ich im Titel geschreben habe zählt nicht??:confused::confused:

    Es geht dabei nicht um schnell oder langsam, es geht um richtig oder falsch. Ich hab es noch einmal klargestellt, weil auch einige andere (und sogar Ärzte) es immer wieder falsch schreiben oder gleich ganz weglassen: man misst 84 und spritzt 12 mit Faktor 2 und der Langzeitwert ist 6.5 - prima! Da weiss dann jeder, was gemeint ist ...


    Ich betrachte vernünftige Einheiten als wesentlich für das Verständnis. Diese Einheiten drücken nämlich bereits vollständig aus, worum es geht - sie sind genaugenommen bereits die Antwort auf Deine Frage.


    Und, ja, es besteht meiner Ansicht nach noch ein Unterschied zwischen Reden und Schreiben [1]. - Geschriebenes will man vielleicht auch nach Monaten noch einmal nachlesen. Das lesen zudem auch einige, die nicht so viel Erfahrung haben, die nicht den ganzen thread gelesen haben, die ggf. den Kontext nicht mitbekommen haben, vielleicht sogar, deren Muttersprache nicht Deutsch ist usw. Deshalb ist es wichtig, richtige Einheiten anzugeben, Abkürzungen sparsam zu verwenden, auf forenspezifischen Jargon zu verzichten, auf vernünftige Rechtschreibung zu achten, seinen Text ein wenig zu strukturieren usw. Sonst ist es Gelaber! Ja, das bedeutet, sich womöglich anstrengen, nur um ein paar Zeilen hinzukriegen. Und Du wirst lachen, viele hier tun das tatsächlich.



    [1] Das muss man heute tatsächlich erklären! Wir sind das Plappern heute schon dermassen gewöhnt, zu jeder Zeit an jedem Ort ...

  • Zitat von ThomasB;350870

    Es ist aber schön, zu erfahren, dass auch im englischsprachigen Ausland die Vorteile der mg/dl erkannt worden sind. :6yes:


    Hallo Thomas,
    welchen Vorteil/Nachteil hat denn die eine oder andere Einheit.


    Gruß
    Olaf

    Denn es ist nicht genug, einen guten Kopf zu haben; die Hauptsache ist, ihn richtig anzuwenden.

    René Descartes, 31.03.1596 - 11.02.1650
    frz. Philosoph und Mathematike