Teststreifenmenge

  • Hey,


    ich teste täglich ~10 Mal meinen BZ. Damit würde ich im Quartal (90 Tage) auf 900 Teststreifen kommen. Von meiner Krankenkasse bekomme ich aber nur 600 verschrieben.


    Als ich dort anrief, wies man mich darauf hin, dass ich eine ärztliche Begründung für den Mehrverbrauch vorlegen müsste.


    Mein Diadoc stellt sich jedoch ein wenig quer mit einer Mehrverschreibung. Und das, obwohl ich ihm detailliert beschrieben habe, weshalb bei meinem Alltag 10 Testungen täglich zwingend erforderlich sind.


    Habt ihr damit schon Erfahrungen gesammelt oder könnt mir Tipps geben, wie ich eine Mehrverschreibung eventuell erreichen könnte? Und wie viel Messungen macht ihr pro Tag?


    Grüße m90

  • Hallo m90,


    das habe ich zwar auch schon mal im von tionja genannten Thread gepostet, aber vielleicht legst Du das mal Deinem DiaDoc vor... :D


    Hast Du denn "gute Gründe" für das häufige Messen, die Du auch Deinem DiaDoc erklärt hast?!


    LG, Pippilotta

    Manchmal schleiche ich mich nachts ganz leise an meinen Wecker heran und brülle:
    "NAAAAAAAA, WIE FÜHLT SICH DAS AN????"
    :nummer1:

  • Ich bekomme nur 500 im Quartal verschrieben und ich war schon bei verschiedenen Dia-Docs., war bei allen das Gleiche. Nur jetzt in der Schwangerschaft bekomme ich 600 als Schwangerschaftsmehrbedarf. Die reichen aber auch nur gerade so. Morgen muss ich sofort zum Arzt neue Teststreifen verschreiben lassen. Ich habe auch schon Teststreiben selbst gekauft. Leider verdient aber mein Mann so wenig, dass wir aufstocken müssten, wenn er nicht noch Restersparnisse hätte, die wir erst mal verbrachen müssen, was wir schon machen. Ich habe zurzeit überhaupt kein Einkommen. Ich habe auch schon immer mal auf Messungen verzichtet in der Nichtschwangerschaft, wenn ich meinte, der Wert müsste gut sein. Leider hatte ich meist HbA1c-Werte um die 8...

  • Ich bekomm 600 pro Quartal und bei Bedarf auch mehr... Mein Doc hat der nen gepfefferten Brief geschrieben, in dem er den Mehrbedarf begründet hat.... So bekomm ich zu meinen 600 auch auf Nachfrage bis zu 200 pro Quartal mehr... Ich arbeite im 3-Schicht-System in er Pflege und habe Verantwortung für mich und die Patienten...

    Hab jetzt den DiaDoc gewechselt ( wegen Ruhesstand meines Doc´s) und bin gespannt, wie ie Teststreifenmenge dann ab 01.07.2011 aussieht... Aber 600 brauch ich immer bei durchschnittlich 7-8 Messungen pro Tag

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

  • Zitat von Tabata;357004

    Ich bekomme nur 500 im Quartal verschrieben und ich war schon bei verschiedenen Dia-Docs., war bei allen das Gleiche. Nur jetzt in der Schwangerschaft bekomme ich 600 als Schwangerschaftsmehrbedarf. Die reichen aber auch nur gerade so. Morgen muss ich sofort zum Arzt neue Teststreifen verschreiben lassen. Ich habe auch schon Teststreiben selbst gekauft. Leider verdient aber mein Mann so wenig, dass wir aufstocken müssten, wenn er nicht noch Restersparnisse hätte, die wir erst mal verbrachen müssen, was wir schon machen. Ich habe zurzeit überhaupt kein Einkommen. Ich habe auch schon immer mal auf Messungen verzichtet in der Nichtschwangerschaft, wenn ich meinte, der Wert müsste gut sein. Leider hatte ich meist HbA1c-Werte um die 8...


    was??? 600 in der schwangerschaft?? Die 600 sollte man doch nicht schwanger bekommen und in der schwangerschaft deutlich mehr... krass, die spinnen doch!! dann musst du jetzt in der ** bestimmt auch zurückstecken mitm messen oder??
    mann sowas soll man mal verstehen können!!

  • Ich bekomme 500 pro Quartal - und die reichen mir auch.
    Ich mess so 5 bis 6mal am Tag, da komm ich auf die ca. 500 Stück. Aber das heisst ja nicht dass jeder mit dieser Anzahl auskommen muss.

  • Also, bei meinem vorigen Diabetologen waren die auch immer etwas knauserig, aber ich hatte kein festgesetztes Limit an Teststreifen pro Monat, mit der Begründung, dass ich ja Typ 1 sei und das für mich existentiell sei - was ja auch stimmt.

    Und bei meinem jetzigen Diabetologen ist es auch so, dass ich überhaupt kein Limit habe (und die sind dort überhaupt nicht knauserig). Mein Doc sagt, bei den durchgängig guten Werten sieht man ja, dass sich das häufige Testen lohnt und das sei Grund genug - sieht meine Krankenkasse anscheinend genauso, denn mit der hatte ich bis jetzt noch nie ein Problem.

    Ich müsste mal genau überprüfen, wie viel ich teste. Ist von Tag zu Tag verschieden. Ich esse ja nicht jeden Tag gleich und das hängt auch alles immer stark von der Tagesform ab (jedenfalls bei mir), aber um die 10x pro Tag ist schon Standard für mich.

    Mit 500 Teststreifen pro Quartal würde ich also nicht hinkommen. Ich bekomme bei jeder Bestellung 500 Teststreifen per Versandapo zugeschickt. Und wenn die fast alle sind, bestelle ich neue, und bekomme dann auch immer welche...und wie gesagt, bis jetzt gab es noch nie einen warnenden Zeigefinger von der Krankenkasse :)

  • In den meisten Fällen ist es so, dass die KK gar nicht entscheiden, wie viele Teststreifen jemandem zustehen. Lt. kassenärztlicher Vereinigung ist es in vielen Fällen Sache des Arztes. Also, dem Arzt auf die Füsse treten...sofern die kassenärtzliche Vereinigung für das jeweilige Bundesland nicht ein Limit gesetzt hat. Aber selbst dann hat der behandelnde Diabetologe immer die Möglichkeit, in meinen Augen die Pflicht, sich für seinen Patienten einzusetzen und die erforderliche Menge bei der Kasse geltend zu machen bzw. zu rechtfertigen.

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • Vielen Dank für die Antworten!
    Ich werde morgen nochmal bei meinem Diadoc anrufen und das Problem hoffentlich klären. Habe ihm auch schon ausführlich geschildert, weshalb ich mehr als 600 brauche.


    Wenn er das nicht versteht, werd ich persönlich zu ihm gehen. Und wenn das auch nichts bringt, werd ich meinen Arzt wechseln.:rolleyes:

  • Mir hat mal eine Diabetologin gesagt, dass jeder normale Mensch nur 3 mal am Tag isst und deshalb müssten 5 Messungen pro Tag völlig reichen. Und jeder Tag sei ja sowieso gleich. Beim bessten Willen mag ich das nicht glauben. Zumal Gesunde, die vielleicht 3 Hauptmahlzeiten essen auch mal zuwischendurch oder abends noch was naschen und sei es einen Apfel, ein Müsliriegel oder ein Glas Orangensaft trinken. Das Menschen in Entwicklungsländern sich über eine Schale Reis am Tag freuen, kann ich mir vorstellen aber dieser Ärztin konnte ich das nicht abnehmen. Dort bin ich schon lange nicht mehr aber wie gesagt, bei anderen habe ich auch nicht mehr als 500 Teststreifen bekommen. Und die Insulinpumpe habe ich schon seit etwa 1998. Außerdem hatte ich mich in den 80er Jahren an viele kleine Malzeiten gewöhnt, was damals das A und O der Diabetestherapie war...

  • Zitat von Tabata;357043

    Mir hat mal eine Diabetologin gesagt, dass jeder normale Mensch nur 3 mal am Tag isst und deshalb müssten 5 Messungen pro Tag völlig reichen. Und jeder Tag sei ja sowieso gleich.



    Neeee, also das mag ich aber auch nicht glauben!


    Das ist ja eine ganz merkwürdige Aussage, von einer Diabetologin noch dazu. Vielleicht war sie eine vom alten Schlag, das kommt mir extrem veraltet und überholt vor.


    Sie bedenkt ja gar nicht, dass man auch mal Magen-/Darmprobleme, eine Erkältung oder Fieber haben kann, sich mehr bewegt (z. B. reicht da bei mir ein stundenlanger Shoppingmarathon schon aus oder eben eine Fahrradtour) oder einfach ganz viel Stress hat.

    Aber gut, dass du das selbst erkannt hast und nicht mehr bei ihr bist!

  • Hallo Yvonne, 7,5 mal 91 macht schon 682 Streifen im Quartal...:) - und das Du die bei Deinem Job brauchst ist doch klar, scheint mir fast wenig.


    Ich messe täglich so zwischen 6-12 mal. Bin sehr oft in Bewegung (habe kein Auto und mache alles mit dem Rad inklusive Ausflüge und Freizeit), habe die Wechseljahre noch nicht erreicht und habe seit letztem Jahr mindestens einmal im Monat einen Bagatellinfekt mit deutlichen Resistenzen. Umgekehrt werde ich nach Überwindung des Infekts auch wieder deutlich insulinempfindlich und das alles mit der Radelei kombiniert lässt sich nunmal nicht ganz im Voraus berechnen, da muss ich einfach messen. Bei Radl-Ausflügen über 4 Stunden mit steilen Anstiegen schonmal alle 30-60 Minuten.


    Ich mach' das auch nicht um meine Kasse zu ärgern oder um die Allgemeinheit um ihr Geld zu bringen sondern weil dies für mich ganz wesentlich mit den Notwendigkeiten meines Alltags UND mit LEBENSQUALITÄT zu tun hat.


    Sollte ich die Streifen nicht mehr bekommen werde ich versuchen mit dem "Teilhabe am gesellschftlichen Leben"-Paragraphen zu argumentieren.


    Und wenn Autofahrer nicht messen weil sie keine Streifen haben ist das grob fahrlässig und für den Betroffenen unzumutbar.


    Allerdings schreibe ich seit ein paar Wochen bei JEDEM gemessenen Wert in's Protokoll WARUM ich den gemessen habe. "Hypo-Gefühl" gehört da auch dazu. Falls es mal Schwierigkeiten geben sollte.


    Ist zwar ein wenig mehr Arbeit, aber sicher ist sicher. Man weiß ja nie was denen noch einfällt.


    Ade, Ina


  • Hallo Ina,


    das Kriterium Lebensqualität oder Teilhabe am sozialen Leben interessiert Ärzte und Kassen in der Regel überhaupt nicht.


    Das Argument, dass Du Fahrrad fährst und somit Verkehrsteilnehmer bist, sollte dagegen umso mehr zählen, denn betrunken Radfahren führt ja auch zum Führerscheinentzug, oder?;)


    @ m90: Immer mehr Ärzte sind sich zu gut, den Papierkrieg mit den Kassen zu führen, um jedem Patienten "seine" Ration an Teststreifen verordnen zu können. Ist ja auch wirklich Arbeitszeit, die das erfordert, und in dem maroden Gesundheitssystem ist Papierkrieg tatsächlich eine erhebliche Arbeitserschwernis, abgesehen von der manchmal mangelhaften Vergütung, alles also stark motivationsmindernde Faktoren.


    Wie sagte neulich ein Arzt zu mir: "Die Zeiten, in denen ich Robin Hood gespielt habe, sind lange vorbei."......


    Manche Ärzte schert es dann auch einen Dreck, was sinnvoll ist und einem Patienten evtl. zustehen könnte. Da wird auf den Patienten abgewälzt und hinter der Hand argumentiert, dass die Patienten entweder einen reibungslosen BZ anstreben müssen (ob das in der Macht des Patienten liegt oder nicht!) oder einfach selber draufzahlen müssen, wenn ihnen ihre Gesundheit so viel wert ist.


    Alles also eine Frage der Bereitschaft der Ärzte, sich für die Patienten einzusetzen. Wenn meiner dazu nicht bereit ist, muss ich mir einen neuen suchen...


    Grüße
    Regina

  • Super, wahnsinn!!!
    ich messe sehr oft weil ich mir noch sehr unsicher bin in allem was ich tue und mein körper manchmal auch macht was er will und nicht was ich will. Also mess ich demnächst lieber nicht mehr, riskiere hohe werte die ich schwer korrigieren kann, das mach ich auf lange Zeit so, bis ich irgenwann zur dialyse muss, meine augen halbjährlich gelasert werden, vielleicht krieg ich noch ein kleines schlaganfällchen dazu, DAS kostet ja alles nichts!! Hauptsache man spart an den ach so teuren Teststreifen.:7no::7no: ich möchte nicht erleben dass mein arzt oder KK sagt ich bekomme keine mehr, dann gibts ärscher!!!

  • Zitat von die_mone1;357096

    Super, wahnsinn!!!
    ich messe sehr oft weil ich mir noch sehr unsicher bin in allem was ich tue und mein körper manchmal auch macht was er will und nicht was ich will. Also mess ich demnächst lieber nicht mehr, riskiere hohe werte die ich schwer korrigieren kann, das mach ich auf lange Zeit so, bis ich irgenwann zur dialyse muss, meine augen halbjährlich gelasert werden, vielleicht krieg ich noch ein kleines schlaganfällchen dazu, DAS kostet ja alles nichts!! Hauptsache man spart an den ach so teuren Teststreifen.:7no::7no: ich möchte nicht erleben dass mein arzt oder KK sagt ich bekomme keine mehr, dann gibts ärscher!!!


    Ja, klasse, nicht wahr?:eek:
    Folgeschäden betreffen ja erst ein anderes Rechnungsjahr:mad:.

  • Mein Diabetologe meint ja auch, die würden bei sich in der Praxis nur 400 pro Quartal verschreiben. Bisher ging es damit, da ich, als ich mit den 400 pro Quartal anfangen musste, auszukommen, noch einen Vorrat von ca. 150 Tests hatte.


    Mein Hausarzt dagegen sagt, dass es Sache des Arztes ist (lt. kassenärztlicher Vereinigung für Niedersachsen ist es das auch, von den Kassen gibt es lediglich Vorschläge zur Teststreifenmenge). Und ich werd auch, wenn die Tests einmal nicht reichen sollten, mir den Rest, also ca. 200 beim Hausarzt verschreiben lassen, der zickt da auch nicht rum...höchstens mal die Arzthelferin, weil die gerne mal übersieht, dass ich Typ 1 und nicht Typ 2 bin.

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!