Heftige Unterzuckerungen mit teilw. Bewusstseinsverlust

  • Hallo liebe Mitglieder,


    zuerst entschuldige ich mich bei euch - habe hier nur Threads erstellt und nichts zu anderen geschrieben. Das ist nicht meine Art und ich werde das nachholen - versprochen.


    Leider habe ich momentan richtig große Probleme mit der Krankheit. Hoffe das gehört überhaupt hier rein. Habe seit über 10 Jahren Diabetes und in dieser Zeit hatte ich 2-4 Mal Unterzuckerungen bei denen ich fast nicht mehr klar kam. Das hatte ich früher aber noch nie so extrem wie das momentan der Fall ist.


    Vor ca. 3 Wochen war ich auf der Arbeit so unterzuckert, dass ich mir nicht mehr selbst helfen konnte und dank meiner Kollegen nur teilweise bei Bewusstsein blieb! Das war an einem Dienstag, es war ganze Zeit mittelwarm (20°C) und an dem Tag waren es auf ein Mal 31°C - mein Zucker kommt auf sowas nicht klar. Habe auch jede Stunde gemessen und die Pumpe auf 70% gestellt. Vor einer Stunde war der Zucker bei 135 und danach passierte dieses Wegtreten halt. Nach dem der Notarzt da war und ich viel Glycoseflüssigkeit schlucken durfte war mein Zucker bei 25 und ich musste mit ins Krankenhaus.


    Ca. eine Woche später war ich wieder so unterzuckert, dass ich fast nicht mehr ansprechbar war. Letzte Woche Mittwoch hatte ich 25 aber fühlte mich topfit - NICHTS gemerkt... Erst im nachhinein wurde mir bewusst, dass es mir vorher doch nicht so gut ging.


    Der heutige Tag hat ALLES getoppt. Hatte heute so eine Art "Psychose"? Von Anfang an lief das so ab. Auf dem nach Hause Weg setze ich mich in die Bahn und fuhr mit der eine viertel Stunde. Schon da ging es mir nicht gut aber ich hatte das nicht mit dem Zucker in Verbindung gebracht. War auch sofort mehr weggetreten als sonst. Als ich umsteigen musste konnte ich mich kaum auf den Beinen halten und habe mich schwach gefühlt aber war zu sehr "weg" um was dagegen zu nehmen. Bin die Bahn eingestiegen und es wurde immer schlimmer. Ich hatte das Gefühl als würde ich 100% sterben (ja ich bin eine Drama-Queen wenn es mir schlecht geht). Habe mich auf dem Sitz schon komisch bewegt und komisch geguckt. Bin komischerweise trotzdem richtig ausgestiegen und konnte mich noch weniger auf den Beinen halten. 10 Minuten bin ich dann ohne auf die Ampeln und Autos zu achten (große Straße, viele Autos) nach Hause gegangen. Hatte wohl echt einen Schutzengel bei mir! Als ich vor der Hauseingangstür stand habe ich bestimmt 10 Minuten nach dem Schlüssel gesucht und es hat geregnet wie Sau. Es war kalt, ich kam nicht klar, alles war so schlimm in dem Moment :11weinen2:


    Als ich es geschafft habe die Tür zu öffnen habe ich mich unter die Briefkästen auf dem Boden gelegt und die ganze Zeit dagegen gehauen damit mich Jemand in dem Mehrfamilienhaus hört und wieder komischen Gesichtsausdruck gemacht. Das kommt mir jetzt im Nachhinein so unreal vor, will gar nicht glauben dass es passiert ist :( Aus dem Gefühl heraus nahm ich Gummibärchentüte (für Unterzuckerungen in Hosentasche immer dabei) und Traubenzucker. Da ich kurz vorm umkippen war kam ich nicht auf die Idee die Verpackung zu öffnen und zu essen. Stattdessen habe ich in die Verpackung gebissen. Einige Zeit später hatte mein Körper wohl verstanden, dass ich mir nicht mehr selbst helfen konnte und ließ Glukose in mein Blut fließen. 10 weitere Minuten vergingen und ich lag immernoch am Boden. Langsam kam ich zu mir und zu Hause plünderte ich die Küche und aß ca. 8 BEs ohne zu spritzen und hatte danach nur 230.


    Ich weiß nicht was ich machen soll. Kriege meinen Zucker momentan nicht in den Griff und es war nie so heftig, dass ich umgekippt bin. Geschweige denn mir nicht selbst helfen konnte. Ich fühl mich so machtlos (wenn ich das schreibe habe ich das Gefühl, dass der Beitrag in die "Psychologie"-Kategorie gehört, falls es stimmt, bitte verschieben-sorry). Habe das erst jetzt gerade richtig verarbeitet was da geschehen ist. Weiß weder wie ich das machen kann, dass es gar nicht dazu kommt - noch wie ich mein Bewusstsein zwingen kann länger "da zu sein". Könnt ihr mir irgendwie helfen? Weiß momentan nicht mit der Situation umzugehen sorry :confused:

  • Huhu,
    leider kann ich dir gar nicht so viel helfen da ich sowas von mir gott sei dank nicht kenne da ich schon bei werten unter 80 zittere wie ein kuhschwanz im mückenschwarm...
    wovon ich schon mal gelesen hab ist so ein wahrnehmungstraining, vielleicht kann dir das etwas helfen?
    was ich aber nicht verstehe, sobald ich mich nicht ganz wohl fühle messe ich, da ich selber schon festgestellt habe dass meine symptome zu 80% immer gleich sind, aber die restlichen 20% mir teilweise völlig unbekannt sind. Da ich lieber zuviel als zuwenig messe kann ich das meistens auch gut abfangen...
    Mehr kann ich dir dazu leider nicht sagen...
    Sorry

  • Hallo Mittelleichtigkeit!

    Wann hast du denn die letzen Basalratentest durchgeführt?
    Vielleicht ist deine Basalrate zu hoch und deshalb unterzuckerst du so
    stark, da ja immer weiter Insulin nachfließen kann.

    Und wie oft misst du denn deinen BZ? Ich würde wahrscheinlich an
    deiner Stelle ziemlich oft messen. Dann sieht man auch wann der BZ
    nach unten geht und kann dann schon entgegenwirken.

    Welchen Zielwert hast du? Vielleicht solltest du den, wenn recht niedrig,
    ihn mal für ein Zeit erhöhen und sehen wie sich dein BZ dann verhält.

    Liebe Grüße vom
    mistpfützenfrosch Jana

  • Hallo Mitleichtigkeit!

    Setz Deinen BZ-Zielbereich deutlich höher so 120 - 180 mg/dl und das für ca. 1/2 Jahr, dadurch gewöhnt sich das Gehirn wieder an höhere BZ-Werte und reagiert früher mit Hypo-Zeichen.
    Aber besprich das mit Deinem DiaDoc.

    Viel Erfolg!
    sweety

  • Zitat von mitleichtigkeit;361118


    Der heutige Tag hat ALLES getoppt. Hatte heute so eine Art "Psychose"? Von Anfang an lief das so ab. Auf dem nach Hause Weg setze ich mich in die Bahn und fuhr mit der eine viertel Stunde. Schon da ging es mir nicht gut aber ich hatte das nicht mit dem Zucker in Verbindung gebracht. War auch sofort mehr weggetreten als sonst. Als ich umsteigen musste konnte ich mich kaum auf den Beinen halten und habe mich schwach gefühlt aber war zu sehr "weg" um was dagegen zu nehmen. Bin die Bahn eingestiegen und es wurde immer schlimmer. Ich hatte das Gefühl als würde ich 100% sterben (ja ich bin eine Drama-Queen wenn es mir schlecht geht). Habe mich auf dem Sitz schon komisch bewegt und komisch geguckt. Bin komischerweise trotzdem richtig ausgestiegen und konnte mich noch weniger auf den Beinen halten. 10 Minuten bin ich dann ohne auf die Ampeln und Autos zu achten (große Straße, viele Autos) nach Hause gegangen. Hatte wohl echt einen Schutzengel bei mir! Als ich vor der Hauseingangstür stand habe ich bestimmt 10 Minuten nach dem Schlüssel gesucht und es hat geregnet wie Sau. Es war kalt, ich kam nicht klar, alles war so schlimm in dem Moment :11weinen2:


    Als ich es geschafft habe die Tür zu öffnen habe ich mich unter die Briefkästen auf dem Boden gelegt und die ganze Zeit dagegen gehauen damit mich Jemand in dem Mehrfamilienhaus hört und wieder komischen Gesichtsausdruck gemacht. Das kommt mir jetzt im Nachhinein so unreal vor, will gar nicht glauben dass es passiert ist :( Aus dem Gefühl heraus nahm ich Gummibärchentüte (für Unterzuckerungen in Hosentasche immer dabei) und Traubenzucker. Da ich kurz vorm umkippen war kam ich nicht auf die Idee die Verpackung zu öffnen und zu essen. Stattdessen habe ich in die Verpackung gebissen. Einige Zeit später hatte mein Körper wohl verstanden, dass ich mir nicht mehr selbst helfen konnte und ließ Glukose in mein Blut fließen. 10 weitere Minuten vergingen und ich lag immernoch am Boden. Langsam kam ich zu mir und zu Hause plünderte ich die Küche und aß ca. 8 BEs ohne zu spritzen und hatte danach nur 230.


    Hallo,
    Wie Du Deinen Zucker wieder im Griff kriegst, wirst Du (leider) selbst rausfinden müssen.


    ABER, Du solltest besser auf WARNSIGNALE reagieren.


    1. Spätestens beim Umsteigen hättest Du Schon Deinen ersten halben oder ganzen Dextro nehmen sollen. Offensichtlich geht der Hypo bei Dir einigermaßen langsam. Wenn das mir dort passiert wäre, wäre ich spätestens im Zug schon umgekippt.


    2. Es ist bekannt, dass die Verpackung der Dextros viel zu umständlich sind. Habe deswegen bei der Apotheke ein Pillendöschen gekauft, das 4 halben Dextros+2 Minis enthalten kann. (Bitte Verpackung der Dextros VORHER entfernen.) 2Döschen mit insgesamt 5 Dextros=2BE's sollten bei den schlimmsten Hypos ausreichen.


    Pass gut auf Dich auf und viel Erfolg mit der Bewältigung dieser tollen Krankheit.


    LG DM1.....

    Jackson: schon wieder laufen ????

  • Als Tipp kan ich dir aus meiner persönlichen Erfahnung nur geben:

    Überprüfe die gesamte Einstellung! Inklusive Basalratenprofile, Nachtwerte etc. pp.

    Vermeide in nächster Zeit Werte unter 100 mg/dl (habe ich in einem stationären Hypowahrnehmungstraining so gelernt), damit dein Körper wieder Signale entwickeln kann, da er eine Weile dazu braucht und es besser klappt wenn zu niedrige BZ konsequent vermieden werden.

    Setze evtl. deinen Zielwert nach oben.
    Dein Gehirn speichert diese Reaktionen/Verhalten auf gewisse Werte und du kannst es umtrainieren, dies erfordert etwas Zeit, aber es lohnt sich!

    Melde dich zu einem Hypowahrnehmungstraining an, das gibt es bereits in vielen Diapraxen.
    Sprich diese Vorkommnisse sobald wie möglich mit deinem Diabetologen durch!

    Bei den kleinsten Anzeichen von "komisch" fühlen würde ich TZ nehmen, egal ob du misst oder nicht-immer damit rechnen, dass "es" eine Hypo sein kann.
    Dann lieber mal einen TZ umsonst genommen und nachher den höheren Wert korrigieren, als in eine solche Situation kommen.

    In meinen schlimmsten Phasen hatte ich Jubin dabei, das ist Flüssigtraubenzucker in Tuben, wirkt superschnell und ist leicht zu öffnen. Oder halt so, wie mein Vorschreiber es macht, die TZ Täfelchen schon auspacken und verstauen.

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • die_mone1
    „Wahrnehmungstraining” - Gutes Stichwort, werde mich informieren. Ich merke meistens selten wenn mein Zucker runtergeht. Das liegt daran, dass ich gelernt habe mit Unterzuckerungen zurechtzukommen. Früher in der Schule mit Unterzuckerungen Klausuren geschrieben oder mein Sportprogramm beendet. Komischerweise ist es jetzt aber so extrem, dass ich vom „nichts merken und gut gehen“ sofort ins „nicht klar kommen“ falle. Messe auch sehr oft. Heute als ich beim meiner Praktikumsstelle war (Offene Ganztagsschule) und draußen mit den Kindern gespielt habe ist mein Zucker innerhalb von 20 Minuten um 100 gefallen und das obwohl ich die Pumpe auf 70% hatte. Alle 10 Minuten messen mache ich eher selten.


    mistpfützenfrosch
    Der letzte Basaltest ist schon einige Wochen her. In weniger als zwei Wochen ist mein Praktikum vorbei und da werde ich einen neuen Test machen. Meine Basalrate ändere ich sobald ich 3-5 Mal um die gleiche Uhrzeit eine Unterzuckerung habe. Meinen Blutzucker messe ich zwischen 6-15 Mal momentan. Heute hatte ich z.B. 14 Mal gemessen (mit Kindern draußen spielen, schwüles Wetter, 2h Sport im Fitnessstudio). Gestern 12x und vorgestern 5 Mal. Habe auch schon überlegt ob ich eine kontinuierliche Zuckermessung genehmigt bekomme bei dem Chaos. Vermute aber eher nicht. Ansonsten schwirrt mir im Kopf rum ob ich nach dem Praktikum 1-2 Wochen ins Krankenhaus kommen kann zur wieder neu Einstellung. Was hältst du/ihr davon?
    Mein Zielwert ist 120 – denke mal das ist völlig ok.


    sweety04
    Sehr guter Ansatz! Werde das mal an meine Diabetesberaterin weitergeben.


    DM1@2010
    Danke  Habe mir schon überlegt so eine Mini-Tupperdose zu holen aber das mit der Apotheke klingt auch praktisch.


    Charlotta
    Super Tipps dabei – unter 100 Werte meiden – notiert.

  • Zitat von DM1@2010;361398

    ABER, Du solltest besser auf WARNSIGNALE reagieren.


    1. Spätestens beim Umsteigen hättest Du Schon Deinen ersten halben oder ganzen Dextro nehmen sollen. Offensichtlich geht der Hypo bei Dir einigermaßen langsam.


    Du bist ja ein Scherzkeks...sie schrieb ja, dass sie sich schon komisch gefühlt hat, aber "zu weit weg" war. Ich kenn diese Situation nur zu gut, man weiß im Grunde "ich muss jetzt TZ nehmen und das verdammt schnell" aber die Umsetzung funktioniert halt nicht. Die Schilderung im Ganzen ist für mich ein Zeichen, dass das Absacken des BZ schon ziemlich fix geht.


    Was noch sehr schnell helfen soll, ist flüssiger TZ, Jubin z.B. Ich weiß nicht, wie es schmeckt (hab einige Meinungen gelesen aber denke, man sollte sich lieber selbst ein Urteil bilden). Hab's bisher noch nicht probiert, nur Anfang der Woche für meinen Kater gekauft.

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • Nur am Rande: Da Dextro manchmal fummelig aus der Verpackung zu holen ist und im Lauf der Zeit bröselig wird, kaufe ich manchmal Traubenzucker in Plastikröhrchen, die wieder verwendet werden können. Aktuell habe ich GlucoTabs, ansonsten Gummibärchen in einem Minitupperschächen, aber eine BE zu essen, dauert ein bissche. Es gibt auch Plastikfläschen, wie es das für Kindergartenkinder gibt, das kann mit Saft oder Cola gefüllt werden. Schnell geöffnet und geschluckt ist auch Jubin aus der Tube, fürchterlich süß und nicht meins. Ich bevorzuge Traubenzucker und Gummibärchen, weil ich da die Dosis festlegen kann.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Ich mache einen Basalratentest sobald ich mir 2x Werte
    absolut nicht erklären kann. Heute werde ich den 2. am
    Morgen machen, weil ich nicht glauben kann das ich
    am morgen einen Korrekturfaktor von 90 am morgen habe.
    Der erste BRT hat gezeigt das es wahrscheinlich so ist.


    Ich messe meinen BZ immer wenn ich mich komisch fühle.
    Deshalb verstehe ich nicht warum du in der Situation vom
    Eingangsbeitrag nicht gemessen hast. Im Tagebuch schreib
    ich dann dazu warum ich gemessen habe. Und welche
    Symptome mir aufgefallen sind.


    Wegen einem Hypowahrnehmungstraining will ich mich
    auch mal erkundigen. Denn ich merke meine Hypo's
    auch fast nie. Letzte Woche bin ich mit 37 mg/dl durch
    München gelaufen, und mir ging es gut. Manchmal bin
    ich echt froh das ich eine Naschkatze bin.
    Denn dadurch sehe ich das ich gerade in einer Hypo bin.

    Liebe Grüße vom
    mistpfützenfrosch Jana

  • In den zwei Büchern, von Renate Jäckle und dem von Kinga Howorka steht ganz genau drin, dass man eigentlich keinen Spielraum hat beim Absacken des BZ.
    Wenn mans nicht merkt, dass eine Talfahrt im Gange ist, dann eben immer oft genug messen. Vielleicht wirklich jede Stunde.


    Ich kann das 100pro bestätigen, dass es richtig ist, was da drin steht.


    Ich dacht auch mal, ach schnell noch eine 10 Minuten-Runde mit Hund gassi, dann esse ich sowieso. NEIN, wenn es los geht mit nur einem Symptom, wie schwammigen Füßen, Heißhunger, Nervosität, Zittrigkeit oder was so auftreten kann, dann weiß ich: sofort DEXTRO in den Mund schieben oder was auch immer für eine schnelle Nummer ich zur Hand habe. Dann Messen. Zu Hause kann ich ja auch was gscheits essen.


    Ein , zwei oder drei Dextro mehr machen gar nichts im Tages-Ernährungsplan, bewußtlos aufgefunden werden, macht schon sehr viel.


    Ich habe in jedem Kleid, in jeder Hose , in jedem Rock, in jeder Handtasche Dextros zur Hand. Ich nehme auch schon bei leisesten Anzeichen was, vor allem wenn ich unterwegs bin und ich keine Gelegenheit zum Messen habe. Es ist schon vorgekommen, dass ich ein Gefühl wie "zuwenig Zucker" hatte und, etwas später, wenn ich dann Ruhe zum Messen hatte, kam raus, das war nur ein Pups. Aber was solls....


    Ein Dextro bringt den BZ meist nicht so schnell richtig hoch, vielleicht 5 -10 mg% mehr nach 10 Min, es dauert doch eine Weile, bis ein Dextro richtig volle Kanne wirkt. Meine Erfahrung ist, lieber nicht so viele Plättschen. Bis der Körper aber wieder normal gepolt ist, vergeht doch eine Zeit, so 30 Minuten oder 45 Minuten.


    Just MY experiences :-)

  • Hallo Myfairlady, wie ich mitleichtigkeit verstanden habe, war das Problem nicht, dass sie keine Lust hatte, den UZ gleich zu bekämpfen, sondern dass sie so sehr weggetreten war, dass sie nicht auf die Idee kam, was gegen den UZ zu unternehmen.


    So eine Situation habe ich auch schon einmal erlebt, am frühen Morgen mit ordentlichem Unterzucker aufgewacht, ich wusste, ich bin unterzuckert und muss was essen, habe aber noch eine halbe Ewigkeit gebraucht, bis mein Gehirn geschnallt hat, dass meine Hände zum Traubenzucker greifen, es auspacken und in den Mund stecken müssen.


    Je länger man Diabetes hat und je mehr blinde Alarme man erlebt, desto gelassener wird man dann und schon passieren die ersten Patzer. So schnell ist z.B. übersehen, dass der Vorrat an Traubenzucker in sämtlichen Jackentaschen und im Rucksack nicht ausreicht oder sogar schon aufgebraucht ist.


    Ich bewundere alle, die es geschafft haben, über Jahrzehnte hinweg nie bewusstlos geworden zu sein. Wenn ich nur drandenke, in welchen brenzligen Situationen ich schon war und das, obwohl ich eigentlich perfektionistisch veranlagt bin.


    Wir DM-Küken, die erst im Erwachsenenalter Diabetes bekommen haben, haben andere Voraussetzungen und können da leicht reden. :)

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Schade, dass Experten wie Joa u.a. sich bis jetzt nicht gemeldet haben in diesem Thread. Offensichtlich ist dieses Thema im Forum schon bis zum geht nicht mehr ausgekaut. Fühl mich gezwungen um Öl ins Feuer zu gießen.



    Solche Töne betrachte ich als grob fahrlässig. Es fehlt noch dass Du, mit Deinem Perfektionismus, jemandem empfehlen würdest, statt mit der Bahn ins Auto umzusteigen.


    LG DM1...(Küken)

    Jackson: schon wieder laufen ????

  • Geht das Gestänkere schon wieder los? :7no:

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • Zitat von DM1@2010;361900

    Schade, dass Experten wie Joa u.a. sich bis jetzt nicht gemeldet haben in diesem Thread. Offensichtlich ist dieses Thema im Forum schon bis zum geht nicht mehr ausgekaut ...


    Da haste natürlich Recht, aber es ist schon immer wieder ein Problem, für Anfänger, wie auch für alte "Häsinnen", wenn wir die Leichtigkeit zu selbigen rechnen.


    Ich empfehle als Grundlagenlektüre einfach mal wieder


    die Beiträge von Dr. Teupe im Insuliner, hier zum Thema Hypo/Unterzuckerung .


    Ist zwar nicht so ganz einfach zu erlesen, aber eigentlich steht alles drin, was es so zu sagen gäbe.


    Alternativ wäre ein Besuch der Schulung in Althausen in Betracht zu ziehen, da Teupe die Sachen in der Schulung noch mal ganz anders rüberbringen kann, als schriftlich.


    Zum 1.10. hat er auch sein neues Buch "Die Logik meines Diabetes" angekündigt. Allerdings erst mal als gebundene Ausgabe zu 150,- Euronen. :eek: Wann es ein Paperback gibt ist noch nicht klar. (Da mag der Gedanke an die Aufbesserung der Altersversorgung hinter stecken, da er im Auge haben soll, auf das "Altenteil" umzusiedeln.)


    Aber Dank Insuliner, Dr. Teupe und auch Matthias Chrostek, gibt es etliche Teile, die auch im Buch enthalten sind, preiswert oder kostenlos in Papier oder PDF-Formaten zu lesen. :6yes:


    Gruß
    Joa


    p.s.
    Es lohnt die Mühe, die Texte von Teupe sinnerfassend zu erarbeiten und sich nicht von der etwas schwierigen Darbietung abschrecken zu lassen.

  • Zitat von Jamuna;361721


    ... Ich bewundere alle, die es geschafft haben, über Jahrzehnte hinweg nie bewusstlos geworden zu sein.


    Es gibt zwar keine Garantie, aber wer nicht zur Bewußtlosigkeit bei UZ neigt, hat ein echtes Problem, diesen Zustand überhaupt zu erreichen. ;)


    Mir ist das in 26 Jahren noch nicht passiert, allerdings hatte ich auch schon, abzählbar an einer Hand, Situationen in denen ich nichts mehr gepeilt habe.


    Gruß
    Joa

  • Es ist doch so, dass das was mitleichtigkeit hier beschreibt, längst nicht jedem von uns passiert und vielen Diabetikern im ganzen Leben nicht, was auch gut so ist.

    Problem ist, wenn es passiert. Diesen Zustand kann man mit nichts beschreiben, da man einfach nicht in der Lage ist, rechtzeitig einzuschreiten, BZ zu messen oder TZ zu nehmen.
    Das kann man jemanden, der es noch nie erlebt hat, schlecht erklären.

    Das ist, als wäre im Gehirn eine Sperre-man merkt im Unterbewußtsein, dass etwas nicht stimmt, aber bekommt es nicht in Zusammenhang gebracht.
    Man ist nicht in der Lage angemessen zu denken und zu reagieren.
    Aber das zeichnet dann auch schon den Glucose Mangel im Gehirn aus, also höchste Warnstufe.

    Mitleichtigkeit schreibt, dass sie Klausuren, Sportunterrricht, Alltag im Hypozustand normal bewältigt hat und hier wird das Problem liegen. Der Körper überspringt irgendwann die üblichen Warnsignale, das Gehirn speichert die Neigung erst viel zu spät zu reagieren und dann ist es auch wirklich zu spät.

    Kommen dann die Krampfanfälle im nächsten Schritt dazu, hat man ein großes Problem (ich kenne das alles aus eigener Erfahrung).

    Denn es gibt irgendwann kaum eine normale Hypo-der BZ rast ab, spüren tut man/frau davon nur sehr wenig bis gar nichts und unter Ablenkung schon geich noch viel weniger.

    Aber diesen Kreislauf kann man ja durchbrechen. Ich hätte es selbst kaum für möglich gehalten, aber mit Konsequenz und einer der Problematik angepassten Einstellung geht es. Man sollte nur nicht warten, bis sämtliche Anzeichen verschwunden sind, sondern rechtzeitig trainieren.

    Mitleichtigkeit: Ich habe wie einige andere hier im Forum auch, schon sehr schlimme Hypos erlebt und kann dir nur sagen, dass ich mit dem Training heute soweit bin, dass die Wahrnehmung fast vollständig wieder hergestellt wurde, d. h. ich habe manchmal noch unspezifische Anzeichen, aber die bereits ab 70 mg/dl und so genug Zeit einzugreifen. Eine Hypo mit Bewußtlosigkeit und Krämpfen ist fast seit 3 Jahren keine mehr da gewesen.

    Und es ist schon so wie Joa sagt, wer nicht dazu neigt so zu reagieren, dem wird es nicht passieren. Allerdings solltest du, mitleichtigkeit, es nicht so sehen wie du heißt ;)

    Denn von alleine verschwindet es nicht, im Gegenteil.
    Deshalb der Ratschlag, so bald wie möglich aktiv werden, es ist deine Gesundheit, die brauchst du noch etwas.

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • DM, ich verstehe deine Aggression nicht. :confused: Ich stehe nach wie vor zu dem, was ich geschrieben habe, auch zum dem, was du in Fettdruck gesetzt hast. Ich bin eher jemand, der empfiehlt, mit dem Auto zu fahren statt wie mit der Bahn. Mal nebenbei genieße ich ein äußerst unregelmäßiges, DM-feindliches Leben. Ich verreise alle paar Wochen dienstlich und privat, nehme an großen Essen teil und esse unbekannte Lebensmittel usw. Vorm Autofahren habe ich tatsächlich Angst, aber nur weil mir die Übung schlichtweg fehlt. ;) Im Übrigen bin ich wie du Hundeliebhaberin und es gibt keinen Grund, dass wir uns gegenseitig an die Gurgel gehen. :9engel_3:


    Myfairlady, entschuldige bitte, ich wollte dich nicht angreifen oder maßregeln. Da hatte ich dich wohl falsch verstanden.


    Charlotta, dein Posting bringt es auf den Punkt, was ich sagen wollte. :6yes:


    Sonst schließe ich mich Joa an, es lohnt sich wirklich, sich die Erkenntnisse von Teupe anzueignen. Ich musste sie auch mehrmals anwenden, bis ich verstanden habe.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Wenn ich unterwegs bin und mich komisch fühle, esse ich auch erst etwas wie Charlotta und messe dann. Meist war der BZ tatsächlich zu niedrig. In 26 mit Diabetes hatte ich nur 3 starke Unterzuckerungen, so dass ich meine Muskeln nicht mehr richtig unter Kontrolle hatte. Allerdings liegt mein HbA1c im nicht schwangeren Zustand zwischen 7 und 8, so dass ich UZ meist deutlich merke.