Levemir vs. Lantus

  • So läuft es bei mir:


    11:00 7-9 IE Levemir (je nach Zykluslage) und um 20:00 7-11 IE Levemir. Den morgendlichen "Mangel" fange ich ab mit dem Frühstücksbolus. Um 12:00 Uhr ist es oft knapp, da der Frühstücksbolus verwirkt ist und das Levemir noch am anfluten ist. Also nochmaliges Abfangen mit Mittagsbolus. (Das klingt jetzt dramatischer als es ist, denn ich bin begeisterte Frühstückerin und Mittagesserin) :-)


    Ich habe versucht das Levemir morgens um 7:00 zu spritzen und hatte dann abends eine große Wirklücke, die ich schwieriger zu schließen fand.



    UZ Wahrscheinlichkeit am ehesten morgens um 5:00-7:00 Uhr (habe absolut kein "DAWN-Phänomen", abgesehen von den Tagen vor der Periode) und abends gegen 18:00 Uhr (muss dann immer nach dem Essen spritzen). Ich bekomme das zwar auf diese Weise meistens hin, aber es ist mit noch zu viel "Arbeit", wenn man es so nennen darf.


    Also so richtig gut, d.h. mit "glatter Basalrate" ist das nicht. Lantus soll einen noch flacheren Wirkverlauf haben, das macht es schon ganz attraktiv....


    LG, Spitzenhäubchen

  • Zitat von tibi;376004

    Jamuna: Wie teilst du die 3 Injektionen über den Tag auf und in welcher Dosierung spritzt du?


    Im Normalfall:



    • 7.30 Uhr 4 IE (auch an Ausschlaftagen, ich stelle mir den Wecker)
    • 19.30 Uhr 4 IE
    • 00.30 Uhr: 3 IE


    Wenn ich abends extrem FPE-reich gegessen habe, muss morgens darauf das Basal anscheinend vorübergehend um 1 IE erhöht werden.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Zitat von tibi;376004

    Joa, ich sitz auf dem Schlauch! Hilf mir mal runter: Warum löst sich dann mehr Levemir von Albumin???


    Warum weiß ich auch nicht. Da müssen wir wohl die Pysiker und Chemiker fragen.
    Ich gehe nur mal von der Novo-Aussage aus, dass das Verhätnis von albumingedundenem zu freiem Levemir einen proportionalen Zustand anstrebt. "Lilith" hatte in anderem Zusammenhang mal chemisches Gleichgewicht genannt. Details kann ich nicht sagen.


    Aber ich denke mal, dass dann eine geringere Dosis nachgeführten Insulins auch zu weniger freien Levemirmolekülen führt und, mit einer gewissen Trägheit vermutlich, einen Sog in Richtung gebundener Moleküle erzeugt?


    Dann enspräche Deine Dosisreduktion nicht dem Mengenwert der Dosis, sondern dem Wert von freiem Levemir aus aktueller Dosis + freiem Ausgleichslevemir aus "Albuminspeichern"?


    Auf alle Fälle ist der Thread sehr interessant, weil er Hinweise auf therapierelevantes Handeln liefern könnte?


    Gruß
    Joa

  • Zitat von spitzenhäubchen;376006

    So läuft es bei mir:
    11:00 7-9 IE Levemir (je nach Zykluslage) und um 20:00 7-11 IE Levemir.


    hmh. Bin gerade am überlegen, ob ich meiner Tochter zu viel Levemir spritze?! morgens spritzen wir auch 7 IE, aber am Abend bekommt sie gute 13 IE und trotzdem haben wir einen morgendlichen Insulinmangel. Merkwürdig. LEvemir wirkt zwar bei jedem etwas anders, aber sie hat mit ihren 40 kg ja auch noch eine ganz andere Gewichtsklasse...
    Wenn Du am Abend höher reingehst mit Levemir, was passiert dann bei dir? Falls Du das schon mal probiert hast vorausgesetzt...

    Zitat von spitzenhäubchen;376006


    UZ Wahrscheinlichkeit am ehesten morgens um 5:00-7:00 Uhr (habe absolut kein "DAWN-Phänomen",


    o.k., das ist wahrscheinlich der Grund, du unterzuckerst um diese Zeit bei einer höheren Dosis Levemir?


    Zitat von spitzenhäubchen;376006


    Also so richtig gut, d.h. mit "glatter Basalrate" ist das nicht. Lantus soll einen noch flacheren Wirkverlauf haben, das macht es schon ganz attraktiv....


    Ja, das finde ich auch, vor allem für den TAg! Nachts brauchen wir einen kleinen LEvemirhügel....
    LG tibi

  • Zitat von Jamuna;376007

    Im Normalfall:

    7.30 Uhr 4 IE (auch an Ausschlaftagen, ich stelle mir den Wecker)
    19.30 Uhr 4 IE
    00.30 Uhr: 3 IE


    Ich fürchte, mit der niedrigen Basaldosis kämen wir nicht weit. Das finde ich aber echt spannend, dass Du damit gut hinkommst. Gerade nachts, da kannst Du ja mit MAhlzeiteninsulin nicht mehr ausgleichen? Offensichtlich wirkt das LEvemir bei dir viel stärker.

    Damit ich das etwas besser auf unsere Situation übertragen kann - ich suche ja auch nach einer guten Aufteilung von 3 Dosen LEvemir: Wie ist denn die Gesamtsituation bei dir: Hast du insgesamt einen niedrigen Insulinbedarf?Oder vielleicht ein 30:70 Verhältnis Basis/Bolus?
    Gruß und danke schon mal, tibi

  • Hallo,

    ich habe nun seit ca. 3 Wochen Lantus, vorher ca. 1 Jahr lang Levemir und ganz am Anfang meines DM Huminsulin Basal.
    Diese 3 verschiedenen Basal-Insuline wirkten bei mir etwa folgendermaßen:
    Huminsulin Basal --> Wirkdauer ca. 7 Std. --> nächtl. UZ garantiert,
    Levemir --> Wirkdauer ca. 12-13 Std. --> auch nächtl. UZ ,
    Lantus --> Wirkdauer ca. 17 - 18 Std. ---> manchmal noch nächtl. UZ.
    Lantus hat die gleichmäßigste Wirkung, Levemir einen höheren Wirkgipfel und Huminsulin Basal einen noch höheren.
    Ich spritze Lantus morgens um 8 Uhr (8 IE) und abends um 23 Uhr nochmals 2 IE (ist verschwindend wenig, aber so erreiche ich einigermaßen die Gratwanderung, dass die Morgenwerte noch akzeptabel sind und nachts kaum noch UZ auftritt).
    Die o.g. Wirkdauer beziehe ich ganz persönlich auf mich, bei anderen mag sie wieder anders sein.

    Denke manchmal über eine Pumpe nach, dann mal wieder nicht, laß' mir noch Zeit.

    LG aus dem Saarland:D

  • Hallo tibi,


    je nach hormoneller Lage muss ich die Levemirdosis zur Nacht erhöhen und auch über Tag (besonders ausgeprägt ist dieser "Zustand" bei mir während des "Eisprungs" und kurz vor Beginn der P.). Dann habe ich auch keinen UZ in den Morgenstunden. Der Bedarf kann dann aber vom einen auf den anderen Tag schlagartig um 3+3 IE sinken und dann hänge ich natürlich im tiefen, tiefen Tal....aber DAS wäre mit Lantus wahrscheinlich ähnlich, nehme ich an?! Ausserdem, und das ist vielleicht auch nicht gerade der Wunsch deiner Tochter, ist Lantus dafür bekannt, dass man stärker an Gewicht zunimmt. Hm. Keine Ahnung, wie sie das sieht und mangels Erfahrung kann ich dazu auch nur schon "Gelesenes" beitragen.
    Wäre sie denn einer Pumpe gegenüber aufgeschlossen? Ich habe mich bis dato nämlich immer mit Händen und Füßen dagegen gewehrt. Selbst in der Schwangerschaft, als man es mir angeboten hat habe ich abgelehnt. ....aus heutiger Sicht war das vielleicht etwas unüberlegt, denn mittlerweile ist es anscheinend schwieriger geworden so ein "Ding" zu bekommen - aber das konnte ich natürlich nicht ahnen. Jetzt bin ich den Pumpen gegenüber aufgeschlossener geworden, bin ja nun auch schon 31 Jahre "auf Spritze bzw. Pen" und wenn es eben eine Möglichkeit gibt, sich das Management zu erleichtern, bzw. den Körper einer natürlicheren Insulinversorgung näher zu bringen und das "Schwankungsmuster" flach zu halten, so finde ich den Pumeneinsatz auf jeden Fall eines Versuches wert!


    LG, Spitzenhäubchen

  • Hallo ihr Lieben,


    Obwohl dieser Threat schon etwas älter ist, schreib ich trotzdem mal.


    Ich wurde vor ca. sechs Wochen von Lantus auf Levemir umgestellt, da ich unter Lantus sehr schwankende Nachtverläufe hatte und es ebensfalls zweimal am Tag gespritzt habe.
    Am Anfang der Umstellung lief alles super. Konstantere Verläufe bei gleichen Einheiten. Doch seit ca. einer Woche läuft es nachts total aus dem Ruder. Stetig ansteigender BZ während der Nacht. Gestern morgen sogar im Laufe des morgens Ketone ++. Habe die Dosis zum Abend jetzt schon von 6IE auf 9IE angehoben (morgens 16IE) und will heute Abend noch eine Einheit mehr drauf packen.


    Nun meine Frage: kann das passieren bei der Umstellung von Lantus auf Levemir?
    Ich wäre wirklich dankbar über eine Rückmeldung.


    Liebe Grüße
    Miri

  • Sind die Spritzstellen ok? Hast du vielleicht einen beginnenden / noch nicht bemerkten Infekt mit höherem Insulinbedarf?

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Spritzstellen sind alle ok. Wechsle auch jeden Tag in festgelegter Reihenfolge. Einen Infekt habe ich auch nicht. Ich versteh einfach nicht woran es immer liegt. Mein DM ist anscheinend schwer einstellbar. Ständig schwankende Faktoren und teilweise unberechenbare BZ Verläufe. Soll bald auch auf das neue Insulin von Novo eingestellt werden, da NovoRapid bei mir mindestens ne Stunde zum anfluten braucht

  • Hallo Mimi,
    wir haben ungefähr gleichlang den DM1 (erkannt) und ich kenne scheinbar "unberechenbare BZ-Verläufe" auch. habe gerade mein Basis-Insulin um 30% rauf gesetzt und jetzt wieder Ruhe. Ich glaube auch, dass Du mehr Einheiten brauchst.


    Hatte es vorher auch schon, dass ich massiv runter setzen musste. Ich vermute, dass das einfach daran liegt, dass wir noch ne Restproduktion haben, mit allen Vor- und Nachteilen.


    Viel Erfolg Dir! es ist immer ein Sch...-Gefühl, wenn's aus dem Ruder läuft...

    Die kleinen Freuden wärmen das Herz.
    (aus Italien)

  • Hi,


    Levemir ist dafür bekannt, dass man mehr Einheiten braucht als mit Lantus oder Tresiba. Zudem dauert es immer mindestens 2 Tage, bis die Änderung die volle Wirkung entfaltet. Demzufolge kann es sein, dass die ersten Tage noch ein bisschen Einfluss vom Lantus dabei war und es deshalb so gut geklappt hat. Bei einem in der nacht stetig ansteigender Wert ist es aber eigentlich recht offensichtlich, dass es zuwenig Insulin ist.
    Aber Achtung, hohe Werte können temporär die Insulinsensibilität verringern, so dass man zur Korrektur dann mehr braucht, als der Bedarf bei stabilem Basal wäre. Also nach dem Erhöhen immer 2- 3 Tage testen, ob die Sache sich einpendelt und eben ggf. mit Novo korrigieren.


    Grüße
    Ikebana

  • Soll bald auch auf das neue Insulin von Novo eingestellt werden, da NovoRapid bei mir mindestens ne Stunde zum anfluten braucht


    Sehe es genau wie die Vorschreiber - du scheinst Basal eher unterversorgt zu sein. In welchem Bereich turnst du denn ohne "Mahlzeiten" so rum? Und da Lantus ein eher träger Hund ist, kanns sein dass du am Anfang die Nachwirkungen des Lantus zusammen mit dem neuen (schnelleren) Levemir gesehen hast. Ins Bild passt das jedenfalls.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ich hatte vor Kurzem fast das selbe Problem. Bei der Umstellung von Lantus auf Levemir war die ersten Tage auch alles gut, danach wurde es ziemlich bunt. Es dauert wirklich etwas bis sich das Ganze wieder eingefahren hat (bei mir waren es zum Glück nur knapp 2 Wochen) und der Bedarf an Levemir kann durchaus bedeutend höher sein (hatte vorher 10 IE Lantus am Abend, spritze nun 21 IE Levemir zur Nacht). Also durchaus dem Bedarf folgen. 150-170% sind völlig in der Norm bei der Umstellung.

  • Weiß eigentlich wer, warum der Mehrbedarf da ist? Es ist ja bekannt, daß Insulin als Eiweiß auch (ohne Wirkung) abgebaut wird vom Körper. Kann es sein, daß die spezielle Struktur vom Levemir irgendwie diesen Abbau begünstig? Weih irgendwohin muß das Insulin ja verschwinden!?