Stationäre Pumpeneinstellung

  • Hallo,
    Ich muss jetzt Anfang Januar in die Klinik,da ich endlich eine pumpe bekomme.
    Hat von euch jemand Erfahrungen,wie das abläuft? Werden da in den ersten tagen
    Erst noch irgendwelche Untersuchungen gemacht oder gehts gleich mit der
    Pumpe los? Wie sehen die 10-12 Tage ungefähr aus,bzw. wie war es bei euch?
    LG miichen

  • Zitat von Miichen;382248

    Hallo,
    Ich muss jetzt Anfang Januar in die Klinik,da ich endlich eine pumpe bekomme.
    Hat von euch jemand Erfahrungen,wie das abläuft? Werden da in den ersten tagen
    Erst noch irgendwelche Untersuchungen gemacht oder gehts gleich mit der
    Pumpe los? Wie sehen die 10-12 Tage ungefähr aus,bzw. wie war es bei euch?
    LG miichen


    Ich hab die Pumpeneinstellung faktisch selbst zuhause gemacht. 2mal war ich in dieser Zeit in der Diabetologischen Schwerpunktpraxis zur Kontrolle.
    Ich hab mein damaliges Basalinsulin (Huminsulin basal) Mengenmäßig mit den Renner-Schieber als Basalrate umgewandelt. Hat so gut wie gepasst hab aber beim BR-Test tagsüber senken können und beim Dusk und Dawn erhöht. Seitdem hat sich die Gesamtmenge erhöht, die Kurve ist aber ungefähr gleich geblieben.


    Die BE-Faktoren für den Bolus habe ich auch übernommen, seitdem haben sie sich allmählich über die Jahre erhöht.
    Was mir persönlich an der "Krankenhauseinstellung" nicht gefällt:
    -Ärzte kommunizieren zu wenig wie und warum sie Einsstellungen machen. Dabei haben die für den Anfang meist auch nur ihre Pi*Daumen-Formeln und den Rennerschieber.
    -was nützt dir eine im KKH festgesetzte BR wenn sich deine Lebensumstände zu Hause von denen im KKH unterscheiden?
    - zu wen gehst du wenn nach der stationären Einstellung Probleme hast? Wieder andere Gesichter mit anderen Ideen als das Krankenhauspersonal?

  • Hallo Miichen!


    Ich war nur 3 Tage in der Klinik zur Pumpeneinstellung, deshalb kann ich dir natürlich nicht sagen, was bei dir alles gemacht wird. Bei mir war es so, dass ich vorher schon zu 2 Terminen da war, bei denen mir schon die Pumpe erklärt und gezeigt wurde, wie ich das Reservoir befülle, das Infusionsset anlege usw.


    Am ersten Tag im KH wurde mir dann auch sofort die Pumpe angelegt. Abends sollte ich dann nen Basalratentest machen, der aber abgebrochen werden musste, weil ich ständig unterzuckert bin. Am nächsten Tag hab ich den dann wiederholt. Wichtig war meinem Diabetologen, dass er nachts einigermaßen stimmt, sonst hätte ich noch nicht nach hause gedurft. Die anderen BRTs musste ich dann zuhause machen. Ich denke mal, du wirst die meiste Zeit im KH mit Hungern verbringen! :)


    Liebe Grüße,
    THF

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von TryHarderFish;382272

    Ich denke mal, du wirst die meiste Zeit im KH mit Hungern verbringen! :)


    Liebe Grüße,
    THF


    Na hoffentlich nicht, denn wenn ich permanent Basalfasten machen, senke ich meine Tagesgesamtmenge deutlich ab und damit auch meinen Insulinbedarf.


    Ich hab meine Einstellung auch ambulant gemacht. In der Klinik habe ich Pumpenneulinge erlebt. Die bekamen erstmal das Renner Schema und es wurd hier und da angepasst ohne zu Fasten, grobe Probleme sieht ma auch unter Boluseinfluss. Als alles halbwegs lief wurde dann ein Basal-Test gemacht. In Lauterberg machen die 24h fasten was ich für sinnfrei und unrealistisch halte, aber das ist ein anderes Thema.
    Die Diabetesberater schulen und erklären die Technik und sind immer für Fragen vor Ort. Das ist meiner Meinung nach ein riesen Vorteil das stationär zu machen, alle Unsicherheiten kann man gleich erfragen oder es sich noch einmal zeigen lassen.



    lg Jana

    "Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall." Albert Einstein
    "Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht."
    Oscar Wilde

  • Tja, das ist schon recht unterschiedlich mit dem Erfolg oder auch nicht einer stationären oder auch einer ambulanten Ersteinstellung.


    Das kommt dann auch sehr auf die Kompetenzen des einstellenden Fachpersonals und die individuellen Stoffwechselbedingungen des Neupumpis an.


    Glücklicherweise sind die Kompetenzen heute im Allgemeinen sehr gut geworden.


    Ich würde auch für eine stationäre Ersteinstellung plädieren, schon weil man selbst dann mehr Muße hat sich mit der neuen Begleiterin zu befassen.


    Und natürlich würde ich immer nahelegen, eine Ersteinstellung in Althausen zu machen und dabei auch gleich die umfassenste Schulung, die es hierzulande (und woanders) gibt, mitzunehmen. Sind dann zwar 18 Tage, aber die haben es "in sich". ;)


    Gruß
    Joa

  • Huch, was les ich hier, es gibt sowas wie ne stationäre Pumpeneinstellungsphase . . . DAS wurde mir irgendwie verschwiegen ^^
    War nur einmal kurz bei der Diabetesberatung, die mir dann die Pumpe eingestellt hat und versucht hat, mir das n bissl zu erklären. Wirklich Ahnung hatte die Frau nicht, da sie immer wieder an der Technik gescheitert ist. (Also mit dem einfachen Lesen der Betriebsanleitung hätte ich einige Sachen besser hinbekommen, es schien so, als ob sie das erste mal so ne Pumpe in der Hand hat ^^)
    Alles weitere hab ich selbst zu Hause geregelt. Nur Anfangs über 3 Monate jeweils einmal hingetippelt zur Beratung. Gesprächsverlauf war relativ überschaulich: "Hallo, Alles ok mit der Pumpe?" - "Jo" - "Auf Wiedersehen!"

  • Ich wurde auch stationär eingestellt. Mit Schulung und Basalratentests. Allerdings war das nach 4 Tagen geschehen.


    LG Katrin

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • Zitat von Joa;382284


    Und natürlich würde ich immer nahelegen, eine Ersteinstellung in Althausen zu machen und dabei auch gleich die umfassenste Schulung, die es hierzulande (und woanders) gibt, mitzunehmen. Sind dann zwar 18 Tage, aber die haben es "in sich". ;)

    Gruß
    Joa



    ja und weil der Stoff es in sich hat ist da eine Umstellung von ICT auf Pumpe sicher nicht gerade optimal.

    Weil dann wird auf den Stoff noch etwas mehr drauf gepackt. Und das könnte dann schon etwas mehr als zuviel sein.

  • Hallo zusammen

    Unser Sohn (bald 5) wurde vor ca. einem Monat von CT auf den Omnipod umgestellt. Wir hatten eine ambulante Einführung, waren lediglich ca. 3 Stunden im Kinderspital Zürich (Schweiz). Eine Ypsomed-Beraterin und unsere Diabetologin haben uns alles erklärt. Wir mussten dann in den ersten Tagen einfach vermehrt ins Krankenhaus anrufen und an der Basalrate/Bolus basteln. Jetzt läuft es einigermassen gut -> wir haben mehrheitlich konstante Werte.

    Was wir bis jetzt noch nicht machen konnten, sind Basalratentests. Einerseits geht unser Sohn in den Kindergarten und andererseits bin ich nicht sicher, ob er es schafft, eine Haupt- und Zwischenmahlzeit auszulassen.

    Gruss aus der Schweiz, Farid

  • Bei mir lief das auch ambulant und ohne Schulung.....learning by doing;-).....habe sie seit April 2011 ...der KH alltag wäre kein Vergleich zu meinem Arbeitsleben....bye

  • Ich war kürzlich stationär in Bad Heilbrunn zur zweiten Pumpeneinstellung (die erste wurde ambulant gemacht).
    Am ersten Tag wurde ich gründlich durchgecheckt und am selben Tag wurde auch die Pumpe angelegt.


    Während des Aufenthalts wurde die richtige Basalrate anhand von zahlreichen Basalratentests ermittelt, BE-Faktoren angepasst, es gab täglich Diabetesschulungen, auch Ernährungsberatung. Mehrmals täglich wurden die aktuellen Werte mit der Diaberaterin besprochen und eventuelle Anpassungen gemacht.
    Ansonsten hatte ich an einem Tag noch eine 24-Stunden-Blutruckmessung, es wurde ein EKG gemacht, die Arterien untersucht, Blut abgezapft etc.

    "Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht."
    (Oscar Wilde)

  • Zitat von Miichen;382248

    Hallo,
    Ich muss jetzt Anfang Januar in die Klinik,da ich endlich eine pumpe bekomme.
    Hat von euch jemand Erfahrungen,wie das abläuft? Werden da in den ersten tagen
    Erst noch irgendwelche Untersuchungen gemacht oder gehts gleich mit der
    Pumpe los? Wie sehen die 10-12 Tage ungefähr aus,bzw. wie war es bei euch?
    LG miichen




    10-12 Tage??

    Ich bekam im Januar diesen Jahres die Pumpe (Accu check combo).
    Dies ging bei meinem Diabetologen ca. 2 Stunden!
    Erklärt, angelegt, ausprobiert, ....und tschüss... alles tiptop!:6yes:

    Was macht ihr denn da 10 Tage lang?:confused:

  • Ich habe auch am Nachmittag meine Pumpe mit samt der Einweisung bekommen und am anderen Morgen war ich wieder arbeiten...
    Im Nachhinein betrachtet war das schon ein bisschen gewagt, aber ich habe das in mir gesetzt Vertrauen nicht enttäuscht! :cool:

    >auf Kohle geboren<


    Wenn jemand zu dir sagt "die Zeit heilt alle Wunden", hau ihm auf die Fresse und sag´: "Warte, gleich wird`s besser!"

  • Zitat von rohny;382311


    Was macht ihr denn da 10 Tage lang?:confused:


    Das fragt er ja......
    Verstehen kann ich das auch nicht so richtig :rolleyes:


    Miichen, sage uns doch mal in welches KH du kommst:confused:

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Zitat von rohny;382311

    Was macht ihr denn da 10 Tage lang?:confused:

    Nicht bei jedem klappt die Umstellung auf Pumpe sofort mit den Standardeinstellungen. Die richtige Basalrate rauszufinden kann schon ein paar Tage beanspruchen (man kann ja nicht jeden Tag rund um die Uhr Basalratentests machen) und bei mir war es z.B. so, dass ich die BE-Faktoren, die ich unter ICT hatte, mit der Pumpe zurückschrauben musste.
    Und sollte es doch von Anfang an gut laufen, kann man z.B. noch Sachen wie individuelle FPE-Auswirkung oder Sportanpassung ausprobieren.
    10 bis 12 Tage sind so im Nu vorbei...


    Da ich sowohl ambulante als auch stationäre Pumpeneinstellung hinter mir habe, kenne ich beide Seiten. Früher dachte ich auch, dass eine ambulante Einstellung besser ist, weil sie im Alltag vollzogen wird. Heute sehe ich das anders. Ich würde jederzeit eine stationäre Pumpeneinstellung vorziehen, vorausgesetzt sie wird in einer guten Klinik durchgeführt.
    In Bad Heilbrunn wurde z.B. auf Wunsch das Alltagsleben so gut wie möglich imitiert. Ein Mitpatient hatte z.B. unter der Arbeitswoche immer um 5 Uhr sein Frühstück - also bekam er in der Klinik auch um 5 Uhr sein Frühstück aufs Zimmer.

    "Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht."
    (Oscar Wilde)

  • > Was macht man in 10 Tage Schulung?

    Zitat von ECO;382339

    Das fragt er ja......


    Dann müsste wohl erst recht gefragt werden, was man so alles in einer 18-tägigen Schulung mit täglichen 6 Zeitstunden macht?


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa;382364

    > Was macht man in 10 Tage Schulung?


    Dann müsste wohl erst recht gefragt werden, was man so alles in einer 18-tägigen Schulung mit täglichen 6 Zeitstunden macht?


    Gruß
    Joa


    Das außerdem noch :6yes:

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Ich hatte 1996 eine stationäre Pumpeneinstellung, welche 14 Tage dauerte. Die 14 Tage waren toll!
    Es wurde geschult, die Basalrate so gut wie möglich ermittelt und auch der Alltag mit der Pumpe nachgestellt inkl. Pizzaparty, Sport, Ketotest (freiwillig), Hypotraining usw.. Nur der Alkoholtest war nicht erlaubt. Den durfte dann jeder auf freiwilliger Basis Daheim machen ;-).
    Mir wurden damals alle wichtigen Details beigebracht und ich bin auch dankbar dafür, denn ambulant wäre mir das viel zu stressig gewesen. Außerdem lernt man immer tolle Menschen kennen.


    Fröhliche Weinachten + Grüße
    Frau MAus

    Ich habe ein einfaches Rezept, um fit zu bleiben - Ich laufe jeden Tag Amok.

    Hildegard Knef

  • Ich habe die Pumpeneinstellung ambulant gemacht und es nicht bereut. Hatte frei und bin jeden Tag einmal zu meiner Dia-Beraterin gegangen, um die Basalrate und Faktoren abzugleichen, die sich bei mir immens geändert haben (brauche viel weniger Insulin als vorher). Musste zwischendurch immer Basalratentests machen, aber nicht komplette tage, sondern z.B. ab Mittags nichts mehr essen um dann bis abends durchzumessen etc.. Hat sich gelohnt! Bin sehr zufrieden!

  • Also ich habe eine ambulante Einstellung bekommen. Mein Diabetologe hat mich sofort für 14 Tage krankgeschrieben. Am ersten Tag wurde die Pumpe mit Unterstützung der Mitarbeiterin von Accu Chek angelegt. Diese war auch schon eine Woche vorher bei mir zuhause, um mich mit der Technik der Pumpe vertraut zu machen.
    Dann lief eigentlich alles telefonisch mit der Praxis. Ich habe mehrmals am Tag dort angerufen, um meine Werte durchzugeben. Dann wurden Anpassungen vorgenommen. Den ersten Basalratentest haben wir mehrmals gemacht, bis er halbwegs passte. Der zweite Basalratentest folgte dann selbstständich im Alltagsbetrieb.....mit einem wöchentlichen Treffen beim Diabetologen.
    Mein Fazit: Ambulante Einstellung kann man sicher machen, aber heute würde ich wohl eher eine stationäre vorziehen.
    Jürgen