Umstellung von Normal auf Analog-Insulin?

  • Du bist unter 50 und körperlich und geistig fit (mit Ausnahme des Diabetes) um auf Honorarbasis zu arbeiten und dafür 5 Stockwerke zu überwinden. - brauchst jedoch den Pflegedienst zum Spritzen.
    Und das ist nicht das einzige was mir an der Geschichte komisch vorkommt.


    Man zeige mir eine praktizierende Ärztin, und sei sie noch so senil, die in einem solchen Fall die Verordnung für den Pflegediensteinsatz unterschreibt. Umso weniger, als die Patientin seit längerem bereits selbst spritzt und misst.


    Das scheint mir mehr als unglaubwürdig.


    Gruß
    Joa

  • Ich glaube eher, daß die Ärztin sie für Typ2 hält... Wer bitte macht denn freiwillig heutzutage so lange ein starres Spritz-Eß-Schema mit? In den 1980ern war das Schema und normal, aber heute...?? Manchmal würde ich es mir 1-2 Monate wünschen, damit die Leute wissen, wie die Insuline wirken... Aber ne stationäre Neu-Einstellung...??? Nicht unbedngt, da aus meiner SIcht dann die Hypo´s danach zu Hause sogar vorprogrammiert sind... Dann lieber im Alltag und zu Hause ein Feintuning mit CGMS... Kommt der "Realität" wesentlich näher... Hier wäre die Verblendete Sensor-Version sogar besser... Die öffnet einem die Augen und Fehler werden besser sichtbar und sind so dann besser zu therapieren und abzustellen...


    Liebe Shannon, besorge Dir bitte ganz schnell einen Termin bei einem neuen Diabetologen... Auch mehr wie 30km von Deinem Wohnort entfernt... Das ist dann zwar mit Fahrerei verbunden, aber Du bist dan vielleicht zufriedener.... Zur Not mach ne Reha, da ist dann doch noch mehr Bewegung als im KH... Es gibt zwei ganz gute Reha-Zentren, die mir jetzt spontan dazu einfallen... 1.) die Diabetes Klinik in Bad Mergentheim und 2.) die Fach-Klinik in Bad Heilbrunn. In Bad Heilbrunn sind der Oberarzt und ein DiaBerater selber Pumpenträger...


    Die 3. Variante wäre dann die mit den 3 Wochen in einem Dorf, die Adrian ansprach... Aber dafür wäre ein gewisses Grundwissen über Typ1 von Vorteil... Und das Buch wäre auf jeden Fall eine Investition wert

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

  • Guten Morgen Frühaufsteher!
    Vor dem Arztbesuch hatte ich im Forum gelesen, dass man ein Rezept oder einen Pen mit Analoga in die Hand gedrückt bekommt und zu Hause es vorsichtig versucht.
    Ich war platt, als ich einen Termin zur Umstellung bekommen hatte (erst im Februar) und ein Merkblatt dazu (Insulinneueinstellung/Insulinumstellung). Einige Punkte waren durchgestrichen (Fahrverbot; Termine für die Schulung bitte erfragen u.s.w.). Der Rest ist also für mich gedacht. Das "mit dem Kostplan erstellen, falls keiner vorhanden ist", hat mich am meisten umgehauen. Ich hatte gehofft, ich werde endlich die vorgeschriebenen BEs los.
    Die Ärztin hatte bei der letzten Kontrolle gesagt: Ja, ich habe da noch andere Typ 1, die Umstellung war bei mir und in der KH Ambulanz gescheitert. Machen Sie sich nicht all zu viele
    Hoffnungen. Also weiß sie genau, dass ich Typ 1 bin. Na ja, und die 500 Streifen jedes Quartal.
    Typ 1 bin ich schon, aber nur mit Insulin-AKs.(die anderen AK Typen fehlen).
    Die angegebenen Insulindosen spritze ich schon lange nicht mehr (wegen der Unterzuckerungen)
    Aktuell ist:
    früh 1,5 -2 IE (1,5 BE)
    mittag 1,5 IE (1,5 BE)
    abend 1,5 IE (1,5 BE) + 5 IE Protaphane für die Nacht.
    Und das dann bei Analoga eine Basallücke enstehen wird, hat Adrian völlig recht.
    Die habe ich jetzt schon, wenn ich nach 4 Std nach dem Essen nicht wieder spitze und esse. Aber auch nicht immer. Wenn ich Klamotten einkaufen gehe, ist auch nach 5 Stunden der Zucker unter 108 mg.
    Das der Zucker nach 4 Std hoch geht, habe ich der Ärztin gesagt und sie hatte auch festgestellt: Dann bräuchten Sie bei Analoga ein Tagesbasal, weiß nur nicht, wie viel. Sie spritzen ja so wenig.
    Ein Tagesbasal wäre traumhaft für mich, dann bräuchte ich kein Mittagessen mehr zu essen.
    Aber das Buch möchte ich schon vor der Umstellung gelesen haben. Denn wenn es scheitert, werde ich wissen, dass es am unkompetenten Arzt liegt.
    Liebe Grüße
    Anita

  • kurzer Einwurf: Vielleicht ist der "Kostplan" so gemeint, dass du keinen strengen Essensplan hast, sondern die "Strenge" dahin geht, dass du anfangs genau wissen musst was/wieviel du isst, um deine BE-Faktoren und damit deine Bolus-Dosen genau bestimmen zu können.
    Gerade am Anfang wirst du aus dem Nachmessen nicht mehr rauskommen, bis du ein ungefähres Tagesprofil hast - und dann macht dir dein Diabetes eh einen Strich durch die Rechnung und verändert sich ;) :P :)

  • Guten Morgen Frühaufsteher!


    früh 1,5 -2 IE (1,5 BE)
    mittag 1,5 IE (1,5 BE)
    abend 1,5 IE (1,5 BE) + 5 IE Protaphane für die Nacht.


    Ähm, du isst über den Tag verteilt 4,5 BE?
    Wenn ich jetzt mal ins blaue schätze, dass du nur 1800kcal am Tag zu dir nimmst, dann wären das ja schon 400kcal/BE. Da eine BE 49 ckal aus KH hat, würde das bedeuten, dass du über 7x so viel Energie aus Fett/Eiweiß wie aus KH zu dir nimmst.


    Und 1800kcal/Tag sind wenig, wenn man Sport macht.


    Wo liegt der Fehler? Lese ich aus der Tabelle etwas falsches heraus?


    lg
    Adrian

  • Also Vollfressen ist erstmal nicht in Planung. Erstmal abspecken. 2-3 kg.
    Na ja, mit meiner Größe (153 cm) passen in mich so viele Kalorien gar nicht rein. Es sind so 800-900 kcal.
    Ein Roggenbrötchen mit Käse und Kochschinken hält mich 5 Std satt.
    Und richtigen Sport treibe ich auch nicht, nur so, aus Spaß. Fahrradfahren (30-40 km aber nicht zu schnell und auch nicht jeden Tag) und Joggen (ca. 1 Std in Abwechslung mit Gehen). Oder einfaches Spazierengehen (1 Std mit Katzen) und 1 Std dann alleine. Danach gibt es auch keine Unterzuckerungen, obwohl ich davor nicht esse.

  • Abspecken -> Typische Typ-2-Therapie.


    Bewegung hat keine Auswirkung auf BZ -> Irgendwas scheint da noch regelnd einzugreifen? Eigenproduktion?


    ... Und ein Roggenbrötchen hat trotzdem 2 bis 4 BE und keine 1,5.


    lg
    Adrian

  • Na ja, bis gestern habe ich zum Frühstück 150 g Quark mit 1 EL Heidelbeeren gegessen und 1/2 Eiweißbrötchen. Das war die low-carb Diät. Hatte zwar nicht abgenommen, aber das Gewicht ist zum Stillstand gekommen.
    Seit heute mache ich die Schlank im Schlaf-Diät - da gabs zum Frühstück mehr Kohlenhydrate (50g Roggenbrötchen-2 BE). Zum Mittagessen hatte ich mich überfressen: Blattsalat, Blumenkohl, Champignons und Hähnchenbrust+ 1 Miniknoppers. Es sind schon 5,5 Stunden vorbei und habe immer noch keinen Hunger.(trotz 25 km Fahrradfahren und 1 Std Katze-Gassi-Führen).
    Höchste Zeit ein Basal zu bekommen.
    Ich denke, bei diesen kleinen Insulinmengen ist es schwer zu unterzuckern.

  • An die Diskussion kann ich mich natürlich gut erinnern. Habe mir eine Weile abends Rotwein, Käse und Pistazien reingehauen und bin bei 49, 5 kg gelandet.
    Ja-ja, die falschen Kalorien zur falschen Zeit.
    Der weiße Kater hört nicht und muss an der Leine ausgeführt werden. Ansonsten kann man ihn die halbe Nacht einfangen. Trotz Leine fängt er Mäuse (auch einen Vogel) und klettert auf die Bäume.

  • Als bei mir Diabetes diagnostiziert wurde, ging es auch mit einem festen Spritzplan los. Ich bin mir ziemlich sicher, daß ich auch heute noch so spritzen würde, wenn ich mich damit zufrieden gegeben hätte. Hab ich aber nicht. Ich hab mir "Gut leben mit Typ-1-Diabetes" und "Insulinabhängig" besorgt und durchgeackert, auch viel in diesem Forum hier gelernt. Und mit diesem Grundwissen bin ich dann zum Arzt und hab ihm gesagt, was ich will. Ich glaub, wenn der mir mit Pflegedienst gekommen wäre, hätte ich die versteckte Kamera gesucht.
    Seither mache ich ICT, ändere meine Faktoren nach Bedarf, hab auch irgendwann eigenständig mit Tagesbasal angefangen usw.


    Was ich damit sagen will ist, daß ich nicht verstehe, warum du dich mit einer solchen Insulintherapie zufrieden gibst und darauf wartest, daß dich irgendjemand neu einstellt.
    Bei solchen Diabetologen, wie du sie beschreibst, wär ich längst weg oder würde sie nur noch zum Rezepte ausstellen aufsuchen. Echte Hilfe sind sie ja doch nicht.
    Was hindert dich also daran, deine Therapie in die eigenen Hände zu nehmen?


    Jacie

    Jacie :)

  • Hallo Jacie,
    würde ich nicht aufs Forum stoßen, würde ich immer noch überzeugt sein, dass mein eingeschränktes Leben zum Diabetes gehört.
    Über die Faktoren hatte ich schon davor etwas gelesen, aber dachte, dass betrifft nur Diabetiker, die auch Basal spritzen, also eine richtige ICT haben.
    Das Buch möchte ich auch unbedingt vor der Umstellung lesen. Dann lass ich mich nicht so schnell verunsichern, wenn etwas nicht sofort klappt.
    Mich wundert es jedoch, dass ich seit 10 Monaten stabile Werte habe und die Ärztin von sich aus kein Angebot gemacht hat. Hauptsache, sie hat ihre Ruhe. In der Praxis hängt ein Schild: Immer mit der Ruhe, wir sind nicht auf der Flucht.
    Vor der Umstellung habe ich noch einen Termin zur Kontrolle. Ich werde ihr das Merkblatt auf den Tisch legen und fragen, ob mich wirklich alles betrifft oder die Schwestern nicht alles durchgestrichen haben. Was dann passiert, weiß ich noch nicht.
    Wie ich schon geschrieben hatte, haben wir in der Stadt 4 Diabetologen und alle nehmen keine neuen Patienten auf. Schon versucht. Ich stand schon nach der Entlassung auf der Straße, mit Insulin und Streifen für einpaar Tage und wurde von den Ärzten abgelehnt.
    Und ehrlich gesagt, von dem festen Entlassungsplan ist nichts mehr übrig geblieben, nach ihm habe ich nur 2 Monate gespritzt, dann hatte ich die Schnauze voll von den Hypos und Schwankungen.
    Liebe Grüße
    Anita

  • Der Arzt hat doch sein Ziel erreicht und hat dich gut eingestellt. Für ihn (oder sie) gibt es keinen Anlaß, etwas an der Therapie zu verändern. Du bist es, die unzufrieden ist, weil sie so eingeschränkt leben muß.
    Diabetes ist eine der wenigen Krankheiten, bei denen man die Wahl hat, sich behandeln zu lassen und dann nach vorgegebenen Plänen zu leben oder selbst die Verantwortung zu übernehmen und relativ frei zu leben.Letzteres kannst du aber nur, wenn du ein solides Grundwissen hast. Denn natürlich mußt du ausprobieren, es wird auch mal was schiefgehen, und du mußt immer wieder Anpassungen vornehmen. Da muß man schon wissen, was man tut.
    Also schnapp dir die Bücher und lerne, wenn du eine eigenverantwortliche ICT haben willst.
    Wenn du meinst, du brauchst tagsüber Basal, dann mach einen Test und überprüf das - erstmal ohne Insulin.
    Dann weiß man schon mal mehr. Danach kannst du mit einer kleinen Dosis Basal anfangen und wieder testen.
    Es ist Arbeit, aber da kommt keiner drum herum.


    Jacie

    Jacie :)

  • Habe eben 3 andere Diabetologen angerufen. Weil ich schon einen Diabetologen habe, können sie mich nicht annehmen.


    Und wieso bindest Du denen auf die Nase, dass Du bereits einen Diabetologen hast?


    Willst Du jetzt wirklich auf den Weihnachtsmann warten, bis Du ein Buch liest und auf das Frühjahr bis zu einem anderen Insulin und Gängeln in einer inkompetenten Praxis, bevor Du zu einem anderen Diabetologen gehst?


    Tut mir leid, aber das verstehe ich einfach nicht.

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Und wozu ist die Ärztin Diabetologin geworden? Und wieso muss man auf einen Termin zum Hautarzt oder Orthopäden 6 Monate warten?
    Was zu ändern geht, werde ich auch ändern.

  • Solange du in der Remission bist, verläuft mit Humaninsulin die Einstellung normalerweise etwas besser, da dies eine etwas gleichmäßige und damit abgemilderte Wirkkurve hat. Ehrlich gesagt würde ich mir deinem derzeitigen Wissensstand und Verhalten auch keine Umstellung auf Analoginsulin machen. Meinst du es löst deine Hypoprobleme. Ein gut geschulter Diabetiker der sich dazu auch noch in der Remissionspahse befindet ist auch mit Humaninsulin gut und ohne große Einschränkungen einzustellen. Ein anderes Insulin ist keine Wunderwaffe gegen schlechte Schulung oder Unkenntnis. Ich glaube du solltest dein Problem in den Griff bekommen. Wenn du dann dabei erkennst, ein Analog könnte an dieser oder jener Stelle noch hilfreich sein, dann lass es dir verschreiben.


    Alles Gute und viel Glück bei der Umstellung; ist glaub ich keine so große und schwierige Sache wie du denkst.

  • Habe endlich einen Termin zum anderen Diabetologen bekommen (15 km entfernt). Durch Beziehung. "Schülerin" angerufen, ihre Tochter ist Ärztin im Klinikum; deren Freundin ist Oberärztin der diabetologischen Abteilung, hat eine Praxis und da bin ich reingerutscht.
    Der Morgenbasaltest hat heute auch geklappt: der BZ schwankte hin und her zwischen 111 mg und 124 (zwischen 7 und 13 Uhr).
    Ohne Basalinsulin und mit wenig Bewegung. Übermorgen ist der Tagesbasaltest dran.