Ungereimtheiten zwischen Eigenmessungen und HbA1C

  • Zitat von spitzenhäubchen;406699

    Dann muss der Fehler woanders liegen. Ich weiß nicht weiter aber du kommst bestimmt selber drauf!?


    LG und gute Nacht - Spitzenhäubchen


    Jau,


    mein Doc und ich arbeiten dran.


    "In der Ruhe liegt die Kraft"

    Beste Grüsse,
    Akina


    "Es scheint mir, dass der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist "
    (M.Born)

  • Zitat von Wildrose;406669

    ... trotz gesunkenen Durchschnitt ein höherer 1c. Aber mein Wohlbefinden sagte mir mehr und ich bin eigentlich nicht unzufrieden, aber es war gefühlsmäßig, als wenn man für einen gut gelungenen Deutschaufsatz statt der erwarteten 1 nur eine 3+ bekommt.


    Hmmm, ich hab heute eine glatte 4 gehört, d.h. 7,1%. :rolleyes:
    MBG für 3 Monate = 119. :o
    Der Rechner bei Jörg sagt da 6,1. Leider hat Jörg auf meine Frage, welchen Rb sein Rechner zu Grunde legt keine Antwort gehabt. Mein Labor hat 4,4 - 6,5.


    Ich habe aber mal letztens den Code vom FreeStyl im Navgiator von 16 auf 18 hochgesetzt. Seit dem gleichen sich auch die Werte vom FreeStyle, Navigator und Aviva deutlich gegenseitig an.
    Vorher hat das Aviva allermeist mit deutlichem Abstand vorne gelegen, war also höher.


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Akina;406690

    Deshalb bekommst Du Platz 1 auf meiner "ignor-list"


    Ach nu komm, sei kein Spielverderber.... mir wird sonst echt langweilig hier:).


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Joa;406704

    Hmmm, ich hab heute eine glatte 4 gehört, d.h. 7,1%. :rolleyes:
    MBG für 3 Monate = 119. :o
    Der Rechner bei Jörg sagt da 6,1. Leider hat Jörg auf meine Frage, welchen Rb sein Rechner zu Grunde legt keine Antwort gehabt. Mein Labor hat 4,4 - 6,5.


    Der Abbottrechner liefert die selben Ergebnisse genauso wir Sidairy. Nämlich 6,8 (bei mir) - nunja bei mir ist die Differenz nicht dramatisch, aber wenn ich bedenke das Doc. ein neues Labor hat mit noch niedrigerem Referenzbereich x-5,9%:eek:


    Zitat


    Ich habe aber mal letztens den Code vom FreeStyl im Navgiator von 16 auf 18 hochgesetzt. Seit dem gleichen sich auch die Werte vom FreeStyle, Navigator und Aviva deutlich gegenseitig an.
    Vorher hat das Aviva allermeist mit deutlichem Abstand vorne gelegen, war also höher.


    Gruß
    Joa


    Ja das Thema hatten wir ja schon, aber bei Hypo zeigt Omnipod meist noch >3 an und beim Dexcomlauf waren nur die pp-Spitzen etwas übertrieben meiner Meinung nach , das macht aber auch den Kohl nicht fett. Ich lasse beim nächsten Doc.termin das Meßgerät auch testen, vielleicht werde ich den Code auch mal zwischenzeitlich hochsetzen.
    Aber da ich ja nun 1 Jahr damit messe, würde es nicht den 1c anstieg erklären.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Arnd;406661

    Nach meinen Aufzeichnungen liegt der Durchschnittswert aller Messungen der letzten zwei Monate bei 132 mg/dl. Ich hatte mich bei der aktuellen DMP-Untersuchung folglich auf einen Wert um die 7 eingestellt (was für mich schon ein Fortschritt gewesen wäre). Die Doktrine begrüßte mich aber gleich mit "herzlichen Glückwunsch, sie haben ihren hba1c halbiert, er liegt jetzt bei 5,9".

    Ich hab bisher noch nirgends eine Abhandlung darüber gelesen, mit welchem Gewicht jüngere und ältere BZ-Werte in den Durchschnitt mit eingehen (sollen). Es kann schlicht nicht so sein, dass alle Werte gleiches Gewicht haben. Das macht sich insbesondere bei einer kurzfristigen starken Schwankung bemerkbar.


    Wie weit die Kurven allein durch zeitliche Gewichtung von BZ-Messwerten auseinander gehen können, sieht man beispielsweise in meinem aktuellen Diagramm (ich hab momentan nur ein SVG griffbereit, ist das erkennbar?). Beide Kurven basieren auf den gleichen BZ-Messwerten der letzten drei Monate. Die schwarze Kurve gewichtet alle Werte gleich, während die rote Kurve jüngere Werte stärker bewertet als ältere, und zwar hab ich die Gewichtung linear angesetzt, so dass sie nach drei Monaten bei 0 (d.h. in der Bedeutungslosigkeit) ankommt, eine Annahme von mir. Wenn dieser Vorgang der Abnahme des Gewichts eines Messwerts in der Realität allerdings nicht linear, sondern exponentiell verläuft, in den ersten Tagen schnell, dann immer langsamer, könnten die Kurven noch weit mehr auseinander liegen.


    (Man bemerke übrigens die Kreuzchen oben im Diagramm, das sind gemessene Laborwerte, und ihr illustres Schwankungsverhalten im Verhältnis zu meinen berechneten Kurven.)

  • Hallo Arnd,


    Du darfst die übliche Umrechnungsformel MBG-HBA1c doch nicht als Naturgesetz betrachten. Ich verstehe schon die Überraschung der Ärztin, dass du die recht ungenauen Werte der eigenen Messung über die Laborwerte stellst.
    Zuerst zur Frage, wie hoch der MBG ist:
    Misst du vollblut- oder plasmakalibiert? Macht einen Unterschied von 11-13%.
    Wie hoch ist der Anteil deiner postprandialen (nach dem Essen) Messungen?
    Wie groß ist die Abweichung deines Gerätes und in welche Richtung weicht es standardmäßig ab? Wenn ich bei einer Messung 132 ablese, weiß ich laut ISO-Norm (die übrigens nur von 60% der Geräte erfüllt wird) nicht mehr, als dass mein Wert mit 95%-iger Wahrscheinlichkeit zwischen 106 und 158 liegt. Dieses Intervall ist etwas eingrenzbar, da die meisten Geräte in die gleiche Richtung abweichen. Dazu muss man aber mehrere Labor-Vergleichswerte kennen. Und man muss in konstanten Umweltbedingungen bleiben. Ein Gerät, das standardmäßig z.B. 10% zu wenig anzeigt, kann bei einem Urlaub in den Bergen 15% zu viel anzeigen.
    Wie du siehst: eine Menge Unsicherheiten, um zum richtigen MBG zu kommen. Und dann ist es individuell sehr verschieden, wie daraus der HBA1c zu bestimmen ist. Andere Einflussfaktoren auf den HBA1c, außer dem BZ, sind noch kaum untersucht.
    Ich habe über die letzten 2 Monate einen von mir gemessenen MBG von 128 und einen HBA1c von, 6,9% (stimmt auch nicht genau mit der Formel überein). In den nächsten Wochen gehe ich in die Berge. Voraussictlich wird mein MBG auf unter 120 absinken und mein HBA1c auf 7,5-8% ansteigen. Warum dies so ist, hat noch niemand untersucht und ich denke, die meisten Diabetologen kennen dieses Phänomen nicht einmal. Mich regt dieser zu erwartende HBA1c-Anstieg nicht auf, denn auch bei meinen nicht-diabetischen Bergkumpels wird der HBA1c auf deutlich über 6% ansteigen. Es wird also nicht an der Messungenauigkeiten meines Gerätes liegen.
    Die Summe all dieser Unabwägbarkeiten kann man nicht in eine fixe Umrechnungsformel packen, man kann sie nur als sehr vage Orientierung verwenden.


    Liebe Grüße


    Geri

  • Zitat von T.M.;406735

    Wenn dieser Vorgang der Abnahme des Gewichts eines Messwerts in der Realität allerdings nicht linear, sondern exponentiell verläuft, in den ersten Tagen schnell, dann immer langsamer, könnten die Kurven noch weit mehr auseinander liegen.


    HbA1c ist (lt. Wiki :)) "roter Blutfarbstoff, der an Glukose gebunden ist". D.h. das Glykohämoglobin lebt so lange, wie das Hämoglobin lebt und damit ca. 8-12 Wochen. Da die Menge an roten Blutkörperchen im Körper bei einer Person immer etwa gleich ist, gehe ich also mal von einer weitestgehend linearen Abnahme der Gewichtung aus.


    Oder wo ist mein Denkfehler?

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von Geri;406743

    In den nächsten Wochen gehe ich in die Berge. Voraussictlich wird mein MBG auf unter 120 absinken und mein HBA1c auf 7,5-8% ansteigen. Warum dies so ist, hat noch niemand untersucht und ich denke, die meisten Diabetologen kennen dieses Phänomen nicht einmal. Mich regt dieser zu erwartende HBA1c-Anstieg nicht auf, denn auch bei meinen nicht-diabetischen Bergkumpels wird der HBA1c auf deutlich über 6% ansteigen. Es wird also nicht an der Messungenauigkeiten meines Gerätes liegen.


    Könnte meiner Meinung nach an der Vermehrung/Verminderung (??) der roten Blutkörperchen liegen - Stichwort Höhentraining?



    Hier steht auch noch falsch hohe 1c bei Eisenmangelanämie.
    http://de.wikipedia.org/wiki/HbA1c


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von TryHarderFish;406744

    Da die Menge an roten Blutkörperchen im Körper bei einer Person immer etwa gleich ist, gehe ich also mal von einer weitestgehend linearen Abnahme der Gewichtung aus.

    Unter der Annahme, dass


    • fortwährend und mit gleicher Geschwindigkeit rote Blutkörperchen "sterben" und neu produziert werden (das wird für statistische Zwecke hinreichend genau der Fall sein) und
    • dass es keine anderweitige Trennung von einmal verbundenen Hämoglobinkörpern und Glucosemolekülen gibt, sondern beide miteinander "sterben".
  • Zitat von TryHarderFish;406744

    HbA1c ist (lt. Wiki :)) "roter Blutfarbstoff, der an Glukose gebunden ist". D.h. das Glykohämoglobin lebt so lange, wie das Hämoglobin lebt und damit ca. 8-12 Wochen. Da die Menge an roten Blutkörperchen im Körper bei einer Person immer etwa gleich ist, gehe ich also mal von einer weitestgehend linearen Abnahme der Gewichtung aus.

    Oder wo ist mein Denkfehler?


    Ähnliches Thema hatten wir glaube ich schon mal "in der Denkmaschinerie ;)"


    http://www.insulinclub.de/showthread.php?t=20726

    Liebe Grüße
    vom Vogel

  • Daran hab ich auch schon gedacht, aber die Ergebnisse sind nicht schlüssig. Es muss auch etwas mit der Lebensdauer der roten Blutkörpechen zu tun haben.
    In der Höhe erhöht sich der Anteil roter Blutkörperchen auf Kosten des Plasmas, das Blut wird dicker. Ich habe in 4000m Höhe (Langzeitaufenthalt) den HBA1c von Diabetikern und Nicht-Diabetikern gemessen. Alle Testpersonen leben normalerweise auf ca. 200m Meereshöhe. Nur bei jenen, die großer körperlicher Belastung ausgesetzt waren, erhöhte sich der HBA1c um 0,8-1%, bei den anderen nicht.
    Andererseits habe ich das Phänomen der HBA1c-Erhöhung auch bei intensivem Marathon-Training, ca. 100km pro Woche, in tiefen Lagen sowohl bei Diabetikern als auch bei Gesunden feststellen können.
    Wäre mal interessant, ein bisschen herumzufragen. Wer betreibt mehr als 10 Stunden pro Woche Sport, auch teilweise auf Leistung mit anaeroben Phasen? Wie verhält sich der HBA1c im Vergleich zu den Werten, die ihr aus der Formel erwarten muesstet. Wie ist das bei jenen, die gar keinen Sport betreiben?


    Liebe Grüße
    Geri

  • Nach meiner nunmehr dritten HbA1c-Bestimmung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der HbA1C in erster Linie eine Zahl auf dem Papier ist und mit der Realität nur bedingt was gemeinsam hat.


    Ich hatte dank Remission vor der letzten Untersuchung ziemliche Traumwerte mit nem Durchschnitt von 106 mg/dl, der Durchschnitt der morgentlichen Nüchternwerte lag bei 95 mg/dl. Rein rechnerisch prognostizierte SiDiary damit einen HbA1c von 5,7% - der Laborwert lag jedoch bei 6,6% (Referenzbereich bis 6,1%). Auf diesem Niveau liegen nach meinen Messungen einzig und allein die pp-Spitzen...


    Schon der vorige HbA1c kam mir etwas hoch vor (6,0% rechnerisch versus 6,4% gemessen). Seither hatten sich meine BZ-Werte aber nochmal verbessert - im Gegensatz zum HbA1c, der stieg leicht von 6,4% auf 6,6%...


    Dass die Diskrepanz an meinem Messgerät liegt, glaube ich nicht. Direkt nach der Blutabnahme komme ich mit meinem Messgerät auf praktisch denselben Wert wie das Labor. Mir scheint es sehr viel wahrscheinlicher, dass die Ursache für derlei Abweichungen im Umfeld des beauftragten Labors zu suchen ist. Schade, dass man als Patient komplett im Dunkeln gelasen wird über Validierungsdaten und die analytische Performance des Labors (Variationskoeffizienten, Abschneiden bei Ringversuchen etc.)

    Es ist ein Irrtum zu glauben, man könne jedes größere Problem einfach mit Kartoffeln lösen.
    [RIGHT]Douglas Adams[/RIGHT]

  • Hi,
    Hier ein Update:
    Ich war heute beim Diadok und er konnte meine Bedenken nachvollziehen und zweifelte auch daran, dass die Werte so schnell so toll sein sollten. Also lies er meinen Hba1C neu bestimmen. Und siehe da, er war noch besser und lag bei 5,6 ( gut, die letzten zwei Wochen habe ich extrem verantwortungsbewusst gelebt, deshalb war klar, dass der Wert besser sein würde).
    Es war also kein Fehler des Labors und jetzt werden nächste Woche meine beiden Messgeräte im Labor untersucht. O-Ton des Diadoks: Sie müssen sich schließlich auf die Werte verlassen können.
    Schlimmstenfalls gibt es neue Messgeräte.
    VG
    Arnd

  • Zitat von Arnd;408108


    Schlimmstenfalls gibt es neue Messgeräte.
    Arnd


    Was ja jetzt nichts Schlimmes ist :D;).


    Dann berichte bitte unbedingt, was rausgekommen ist beim Test!

  • Hi,


    Ein Gerät war ok (das, mit welchem ich üblicherweise im Büro messe) und eins war defekt (das, mit dem ich zu Hause gemessen habe). Es zeigte viel zu hohe Werte. Dies erklärt auch, wieso meine Messkurve wie die Schweizer Alpen aussehen.
    Ich bin gespannt auf meine nächste DMP Untersuchung und darauf, ob meine Aufzeichnungen dann besser zum Hba1c passen.


    VG
    Arnd

  • Eisenmangelanämie kann zu falsch hohen HbA1c-Werten führen - das ist ja mal (für mich) eine Neuigkeit. Soo schlecht finde ich meine Werte meistens nicht und auch der DiaDoc nicht, der sie ja aus dem BZ-Gerät ausliest, also alle gemessenen Werte hat (was man alles im Tagesverlauf nicht misst, ist ja nicht dabei - aber anzunehmen, dass die Werte in der Zwischenzeit immer zu hoch sind, halte ich auch nicht für sinnvoll). Jedenfalls komme ich selten unter 7,5 und ich habe schon seit Jahren eine Eisenmangelanämie. Früher, als man noch nicht die Werte auslesen konnte wurde ich ja von einer Ärztin beschuldigt Fantasiewerte aufzuschreiben... Bei der Ärztin bin ich schon lange nicht mehr.