Verbeamtung

  • Hallo zusammen,


    ich hoffe, ihr könnt mir helfen!
    Folgende, nicht leichte Situation:
    Vor meiner Einstellung als Beamter auf Widerruf (Lehramtsanwärter, LAA in Bayern) war ich 2010 beim Amtsarzt. Da ich zu diesem Zeitpunkt eine nicht besonders gut eingestellte Schilddrüse hatte (Endokrine Orbitopathie), bekam ich nach der Untersuchung ein Schreiben der Regierung, dass nach Beendigung des Vorbereitungsdienstes erneut eine Untersuchung erfolgen muss (gesundheitliche EIgnung).
    Die gute Nachricht: Meine Schilddrüse ist gut eingestellt.


    Die Schlechte: Leider wurde von einem Arzt vor rund einem Jahr (Mitte 2011) Diabetes Typ I festgestellt. Na Prima! Da man als Lehramtsanwärter recht gut rund um die Uhr beschäftigt ist und mein BSD noch Restinsulin produziert, bin ich noch nicht richtig eingestellt (Werte schwanken, kein regelm. Messen etc.) Wer das Ref. jemals durchlaufen hat, kann das hoffentlich nachvollziehen. Bitte hier keine Vorwürfe, In einer Woche sind die Prüfungen vorbei und ich kann mich wieder regelmäßiger um eine bessere Einstellung kümmern.


    Auch war ich bisher nur zweimal krank (Erkältung). Zum Glück hab ich bisher Bombennoten und gegen eine Einstellung als Beamter auf Probe wird nichts einzuwenden sein.... wenn da nicht der Amtsarzt wäre. Bekomme bestimmt bald einen Brief, dass ich zur Untersuchung gebeten werde und dann ist es aus mit der Verbeamtung. Tschüss schöner Lebenstraum. Nicht Angeben kommt nicht in Frage. Und die Zeit, jetzt noch 50% zu beantragen (3 Monate Bearbeitungszeit) hab ich auch nicht mehr! Was soll ich nur tun??


    Gibt es ein Beschleunigungsverfahren, das den GbB schneller feststellt? Kann es sein, dass ich wegen der Noten dennoch als Beamter eingestellt werde? Kann ich, wenn ich nur als Angestellter eingestellt werde, immer noch 50% feststellen lassen und mich dann noch darauf berufen, dass ich doch bitteschön doch noch verbeamtet werden soll?


    Ich finde das alles so ungerecht. Hab jetzt zwei Jahre TOP abgeliefert und nun soll alles daran scheitern, dass ich plötzlich Diabetes hab? Hab normales Gewicht, mach viel Sport und dann sowas!!!! Bauche Hilfe!


    Gruß




    Bin im Übrigen 31 Jahre alt, da ich vorher einen anderen Beruf hatte (musste zunächst 6 Jahre arbeiten, um die elternunabhänigige BAfög_Förderung zu erhalten...)

  • Warum wollen die dich nicht verbeamten, nur weil du Diabetes hast? Das ist ja wohl echt die Höhe! :eek:


    Sorry, der Beitrag hat dir jetzt nicht weitergeholfen, wollte aber nur mal mein Mitgefühl ausdrücken.
    Kann man dagegen nicht klagen oder so?

  • Zitat von Flauschkueken;409608

    Warum wollen die dich nicht verbeamten, nur weil du Diabetes hast? Das ist ja wohl echt die Höhe! :eek:


    Das ist -zumindest in Bayern- leider nichts Neues!



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  • Ich habe ja keine Ahnung von Euren Gestzen in DE,
    aber nimm mal an, Du haettest noch keinen DMund wirst Beamter.
    Dann bekommst Du DM, wirst Du dann zurueckgestuft?
    Das kann doch wohl nicht wahr sein. Gerade bei Lehrern
    dachte ich immer, dass er Anstand haben muss, Respekt,
    ausstrahlen muss,

    gut mit Jugentlichen umgehen kann und solche Sachen.
    Nicht ob er schon mal irgend eine Krankheit hatte oder hat,
    die ja kein Risiko fuer die Jugendlichen bedeutet und auch
    nicht zu sehen ist. Das kann ich mir eigentlich im
    fortschrittlichen DEgar nicht vorstellen.
    Wuensche Dir viel Erfolg und hoffe nur dass diese
    Geschichte ein Muenchhausen-Maerchen ist.

  • Hallo JuWe,


    mal den Teufel erst mal nicht an die Wand. Es hängt viel vom Amtsarzt ab, wie du ihm gegenüber auftrittst. Solange du keinen Schwerbehindertenausweis hast, solltest du eine Argumentationsliste aufsetzen, warum dein DM derzeit noch nicht optimal eingestellt ist (falls der Arzt das monieren sollte) und wie die Prognose allgemein ist (nämlich gut). Zugleich solltest du dem Versorgungsamt die Dringlichkeit deines Anliegens schildern, damit sie dir den Ausweis schneller ausstellen.


    Wie ist der 1c-Wert und eine schwere Unterzuckerung hast du vermutlich bisher nicht gehabt?

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Zitat von Jutta-Z;409616

    Ich habe ja keine Ahnung von Euren Gestzen in DE,
    aber nimm mal an, Du haettest noch keinen DMund wirst Beamter.
    Dann bekommst Du DM, wirst Du dann zurueckgestuft?


    Nein. Dann bist du ja schon Beamter. Egal was du dir "einfängst".
    Die machen dir tatsächlich Probleme mit Diabetes, wenn du dich verbeamten lassen möchtest.
    Nix Münchhausen...leider Realität.



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  • Meine Güte, macht jetzt doch mal kein Tamtam. Ich kenne Menschen, die trotz Krankheit verbeamtet wurden und das in Bayern. Allerdings hatten die vermutlich einen Behindertenausweis. Zudem darf niemand wegen einer chronischen Krankheit benachteiligt werden.


    Ansonsten verweise ich auf einen Fall, der Schlagzeilen gemacht hat: http://www.spiegel.de/unispieg…trumpfkarte-a-760636.html


    Sie wurde ganz offensichtlich verbeamtet: http://www.info-tv-leipzig.de/…es/feierliche-investitur/


    P.S.: Ob sie einen Behindertenausweis hat, geht aus den Meldungen leider nicht hervor. Es ist aber anzunehmen.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Hallo JuWe!


    Ich weiß von einem Lehrer in Niedersachsen, der trotz DM verbeamtet wurde (er hatte den DM seit ein paar Jahren). Dennoch stell ich mir die Hürden größer vor als ohne DM, leider. Wie er das konkret geschafft hat, kann ich dir leider auch nicht sagen...


    LG, Sonnenschein

  • Hallo JuWe!
    Ich bin Lehrer, allerdings in Ba-Wü und mit Behindertenausweis. Und ich bin verbeamtet a. L. Mit Behindertenausweis ist das bestimmt leichter. Ich hatte auch einen Termin beim Amtsarzt und meine Einstellung war aus ähnlichen Gründen in der Zeit nicht besonders. Ich habe mir deshalb vorher von meinem Diabetologen, vom Augenaurzt,... Bescheinigungen geholt, dass keine Folgeerkrankungen vorliegen, dass der DM "behandelt" wird. Ein weiterer Tip: Beantrage den Behindertenausweis, nimm eine Kopie des Antrags mit. Vielleicht kannst Du auch mal bei der Schwerbehindertenbeauftragten deiner Schule nachfragen, welche Rechte man hat und Deinen Fall mal schildern. Ein Schwerbehindertenbeauftragter war bei mir dann sogar bei der Einstellung nach dem Ref mit dabei. Die helfen auch gerne und setzen sich für Dich auf dem Amt ein. Ups! Gibt es die in Bayern überhaupt ?

    Drück Dir die Daumen und Gratulation zu Deinen guten Prüfungen!

  • Hallo,


    ich bin Lehrerin in Bayern und auf Lebenszeit verbeamtet. Allerdings mit meinem Schwerbehindertenausweis.
    Das Problem ist, dass dich der Amtsarzt auf eine gewisse Zeit voraussichtlich diensttauglich schreiben muss.
    Mit einer chronischen Krankheit wie DM fast unmöglich. Gerade hier in Bayern. Hab da selber so meine Erfahrungen mit den Amtsärzten gemacht. Die machen schon Probleme, wenn man einen zu hohen BMI hat. (Mehrmals selber mitbekommen)
    Ganz wichtig: Besorg dir deinen Schwerbehindertenausweis, den bekommst du auf jeden Fall und mit dem hast dud ann keine Probleme mit der Verbeamtung.


    Katrin

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • Da ich auch auf Lehramt studiere frag ich auch mal was:


    Wieviel Prozent schwerbehinderung braucht man denn? Und das nur auf den Dm?



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    "Schlage die Trommel und fürchte dich nicht!"
    Heinrich Heine

  • Ist ja furchtbar, wenn man das so liest ... eine Krankheit, die man so gut behandeln kann, schränkt einem per se mal einfach ein. Und man muss sich dann als Schwerbehinderter bezeichnen, damit man keinen Nachteile erfährt ... Gut, ich weiss, da steckt ne Logik hinter dem Ausweis. Nur werd ich die nie begreifen. Ist auch ein anderes Thema.


    Jedenfalls wünsch ich allen Betroffenen alles Gute, auf dass sie nicht aus unsinnigen Gründen benachteiligt werden.


  • 50% wäre am besten.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • ich bin seit 1985 lehrerin und seit 1989 verbeamtet. ich hatte damals keine ahnung, aber glück. zunächst wurden damals noch fast alle verbeamtet und der amtsarzt war aus einer anderen medizinischen epoche. der bz war nicht optimal (ja es ging nur um den bz am untersuchungstag), ansonsten war alles okay. wegen des bz-wertes hat mein damaliger hausarzt noch ein paar zeilen geschrieben, dass ich gut eingstellt bin usw. dann wurde ich verbeamtet (ohne gdb)
    das war damals - heute sieht es anders aus, viele kollegen/innen mussten schwierige bedingungen (gewicht) erfüllen, um verbeamtet zu werden.
    konkret mit dm habe ich nichts verfolgen können, nur mit der verbeamtung an sich und die ist schwierig und leider wie so oft im leben von ganz vielen verschiedenen umständen abhängig und vorrangig mit amtsarzt (da gibt es unterschiede wie tag und nacht)
    ich wünsche dir viel glück!

    Es ist wie es ist

  • Hey! Danke euch allen für die schnellen Antworten! Es besteht zumindest mit Ausweis wohl berechtigte Hoffnung!


    Eine Frage zum Verständnis: Sollte der Termin beim Amtsarzt nich vor der Bewilligung des Schwerbehindertenstatus liegen, werde ich aller Voraussicht nach zunächst als Angestellter eingestellt. Ist dann auch noch nachträglich eine Verbeamtung bei Vorlage des Ausweises möglich?


    Liebe Grüße

  • Danke! Leider ist aber Bayern nicht so fortschrittlich.......zumindest hab ich noch nie was von einem solchen Beauftragten gehört....

  • Danke, genauso mach ich es. Unterzuckerungen hatte ich nicht viele. Gott sein Dank sagt mir mein Körper das immer sehr frühzeitig an, sodass ich locker noch reagieren kann. In der Schule selbst kam das noch nie vor, da mein Wert erst gegen Mittag runtergeht.... :-)

  • Zitat von JuWe;409598

    Bekomme bestimmt bald einen Brief, dass ich zur Untersuchung gebeten werde und dann ist es aus mit der Verbeamtung. Tschüss schöner Lebenstraum. Nicht Angeben kommt nicht in Frage. Und die Zeit, jetzt noch 50% zu beantragen (3 Monate Bearbeitungszeit) hab ich auch nicht mehr! Was soll ich nur tun??




    Hi Juwe,

    erst einmal Ruhe bewahren. Dann zum DiaDoc. Schildere diesem deinen Fall. Lass dir von dem dann ein Gutachten zur Vorlage beim Amtsarztgeben. Parallel kannst du ja schon mal den "GdB-Antrag" am Versorgungsamt einreichen. Und dann ganz ruhig zum Amtsarzt und mit dem darüber reden. Vielleicht regst du dich ja umsonst auf und alles ist ganz problemlos?

    Jedenfalls drücke ich dir die Daumen und halte uns auf dem Laufenden ;)

  • werd` euch auf jeden Fall berichten! Versprochen!
    Danke!!!! Das beschäftigt einen so wahnsinnig, schließlich hängt deine Zukunft davon ab!