Diabetes und Job

  • Hallo,


    gelingt es Euch eigentlich immer, den Dingen rund um den Diabetes bei Eurer täglichen Arbeit optimal nachzugehen?


    Ich tendiere dazu, im Zweifelsfall lieber mal mit einem etwas zu hohen BZ-Wert im Dienst unterwegs zu sein. Eine Unterzuckerung kann u. will ich mir während der Arbeit nicht "leisten". Geht überhaupt nicht...


    :rolleyes:

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)


  • Früher unter ICT habe ich auch lieber höhere BZ Werte in kauf genommen! Aber heute mit Pumpe ist vieles leichter und besser:)!!

    Ich nehme etwas von Dir mit ....

    Ich lasse etwas von mir da....

    Ein bisschen später....

    Ein bisschen weiter....

    Vieleicht sehen wir uns wieder....

  • Zitat von alex2010;253500

    Früher unter ICT habe ich auch lieber höhere BZ Werte in kauf genommen! Aber heute mit Pumpe ist vieles leichter und besser:)!!


    Also ich merke schon: Je länger ich hier im Forum bin u. sehe, wer alles eine Pumpe hat......... ich denke zumindest immer öfter darüber nach.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Nein, das klappt bei mir eher nicht. Ich habe einen ziemlich stressigen Beruf, in dem ich mich flexibel auf immer wieder neue und unvorhersehbare Situationen einstellen muss. Ich arbeite ambulant mit Familien, die aus welchen Gründen auch immer (psychische Erkrankung, Gewalt, Drogen, Mißbrauch.....) Probleme mit ihren Kindern haben. Und so die Gefahr besteht, dass die Kinder nicht mehr dort leben können. Bevor ich in einen Termin gehe messe ich und halte meinen BZ zwischen 120 und 140 - versuche ich auf jeden Fall. Mir ist die Gefahr, dass ich während einer brisanten Situation in einer Familie unterzuckere einfach viel zu groß.
    Bin gespannt, ob es auch anderen hier so geht.


    Viele Grüße


    Gabi

  • Habe keine Probleme. Einzig, dass ich am Wochenende nicht geregelt essen kann. Da gibts mehrere kleinere Sachen statt normaler Mahlzeiten. Mit entsprechend vielen Injektionen. Geht aber problemlos.

  • Zitat von Oktober;253502

    Also ich merke schon: Je länger ich hier im Forum bin u. sehe, wer alles eine Pumpe hat......... ich denke zumindest immer öfter darüber nach.


    Ich habe mich Jahre lang gegen eine Pumpe gesträubt!! Wollte nich einen Kasten haben, mit dem ich mit einem Schlauch verbunden bin! Dann kam eine Infoveranstalltung in meiner Dia Praxis! Und ich wollte sie haben!! Nichts, was beim Schlafen stöhrt, kein "gekabel"!! Und vor allem keine Spritzen mehr!! Habe früher unter ICT wenn ich z.B. Rasen gemäht habe immer Unterzuckerung bekommen!! Klar! Heute stelle ich die Basalrate einfach an der Pumpe auf minus 10% für die Dauer des Rasenmähens ein und alles ist super!! Habe ich eine Erkältung oder Fieber stelle ich die Basalrate einfach höher!!

    Ich nehme etwas von Dir mit ....

    Ich lasse etwas von mir da....

    Ein bisschen später....

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    Vieleicht sehen wir uns wieder....

  • Ich sitze (auch jetzt im Moment) an der Rezeption eines Bürohochhauses als Empfangsmitarbeiter. Um die Uhrzeit jetzt ist nicht mehr so viel los u. da kann ich bzgl. Medikamente, Insulin, Messungen usw. alles ziemlich gut erledigen.
    Von den häufigen Schichtwechseln bin ich weg. Das brauch ich nicht mehr mitzumachen. Gott sei Dank. Was war das früher immer für ein Theater mit den unterschiedlichen Arbeitszeiten......... in einer Kalenderwoche manchmal drei verschiedene Schichten... :mad:

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Klappt doch recht gut, hab das Messgerät immer bei mir am Platz (außer in öligen Situationen, da nehme ich es nicht mit in den Extraraum), hab eine Hypo gehabt bisher, einfach TZ gegessen und gemessen und gut wars. Die Werte liegen zwischen 90-110, in der Mittagspause zu messen und zu spritzen ist auch kein Problem. Einzig in der Frühstückspause geht sich das mit Messen und Spritzen nicht aus, bis dahin ist sie schon halb rum :D. Hab gestern mit dem Chef geredet bzgl. dem Gang zur Krankenkasse wegen meinem Quartals-Junkievorrat: Wenn ich eine Bestätigung mitbringe, gilt es als Arztbesuch, geht also nicht einmal von meiner angesparten Zeit ab :). Von den Zeiten her klappt auch alles gut mit den Werten, selbst, wenn ich - so wie heute - samstags arbeite und nicht wie sonst samstags um 5 mein Insulatard spritze und mich dann nochmal hinlege und später aufstehe.

  • Eine Unterzuckerung kann ich mir in meinem Job auch nicht erlauben. Im Normalfall kann ich meinen BZ aber so beeinflussen das ich immer in ordentlichen werten um die 120 unterwegs bin. Geänderte Situationen im Alltag begegne ich mit veränderten temporären Basalraten.

    >auf Kohle geboren<


    Wenn jemand zu dir sagt "die Zeit heilt alle Wunden", hau ihm auf die Fresse und sag´: "Warte, gleich wird`s besser!"

  • Ich versuche (trotz Bürojob), möglichst den BZ nicht unter 100 mg/dl zu haben, um flexibel sein zu können Außerdem messe ich häufig den 1,5h-pp-Wert vom Mittagessen, damit ich weiß, was mich den Rest des Nachmittags erwartet. Mein derzeitiges Problem ist eher, dass ich dermaßen viel um die Ohren habe, dass ich zu irgendwelchen Terminen renne und nicht mal dran denke, TZ mitzunehmen. Irgendwann gucke ich mal dumm aus der Wäsche, aber immerhin falle ich dann von keinem Dach, sondern nur vom Stuhl. :rolleyes:
    Mein Diabetologe hat mir erzählt, dass er einen Anwalt als Patienten hat, der seinen BZ bei der Arbeit lieber gleich bei 200 lässt (und das Mittagessen einfach nicht insuliniert und auch auf der Arbeit kaum misst), weil er meint, wenn irgendjemand dort mitkriegt, dass er eine chronische Krankheit hat, wäre er weg vom Fenster. Man sollte meinen, Juristen wären schlauer.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Zitat von Hubi;253569

    Mein derzeitiges Problem ist eher, dass ich dermaßen viel um die Ohren habe, dass ich zu irgendwelchen Terminen renne und nicht mal dran denke, TZ mitzunehmen. Irgendwann gucke ich mal dumm aus der Wäsche, aber immerhin falle ich dann von keinem Dach, sondern nur vom Stuhl. :rolleyes:


    Ich hab immer zwei Minitüten Gummibärchen in der Tasche. Wenn ich eine brauche, wird sofort nachgefüllt

  • Ich arbeite auch seit über 6 Jahren in wechselnden Schichten...na gut, seit ich studiere nur noch ein paar mal im Monat, aber ich hatte noch nie Probleme mit unregelmäßigem Essen und wechselnden Zeiten. Eine Hypo ist bei mir auch völlig undenkbar, deshalb passe ich da auch auf...manchmal (wenn ich motiviert bin) durch häufiges Messen, manchmal einfach durch dezenteres Insulinieren (ehr nicht so der Goldstandard). Außerdem spritze ich grunbdsätzlich nach dem Essen, weil ich nie weiß, wann und ob ich dazu komme und ob das Essen schnell wieder unterbrochen wird. Wenn man nur die KH spritzt, die sicher drin sind, ist man zumindest auf der sicheren Seite (Bronzestandard *g*).

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Hi,
    meine Arbeit und mein DM sind nicht so recht miteinander befreundet :rolleyes: Ich laufe dort fast automatisch um die 120 herum mit Spitzen bis 150. Den Adreanlinschüben durch permanent wechselnde Situationen und daraus resultierender Empfindungen meinerseits sei Dank. Aber noch haut alles relativ hin und ich muß mein DM-Management nicht modifizieren.
    Gruß Julmond

  • Zitat von Julmond;253575

    Den Adreanlinschüben durch permanent wechselnde Situationen und daraus resultierender Empfindungen meinerseits sei Dank.


    Andere Bezahlen Geld für so was.....was zur Hölle arbeitest du?

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Ich habe öfters von Diabetikern gehört, die fast keine "Alarmsignale" vor einer Hypo haben. D.h., die kippen plötzlich um u. sind weg. Soll es wirklich geben...


    Da kann ich ja dem großen Diabetesgeist nur danken. Wenn es bei mir so auf 70 runter ist, habe ich normalerweise schon die ersten Anzeichen. :rolleyes:

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Das ist auch mein Problem. Normalerweise merke ich Werte wenn sie 60 unterschreiten und andermal eben überhaupt nicht. Wenn die Lampen dann so langsam ausgehen fange ich mich zum Glück noch immer.

    >auf Kohle geboren<


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  • Zitat von clubber123;253572

    Ich hab immer zwei Minitüten Gummibärchen in der Tasche. Wenn ich eine brauche, wird sofort nachgefüllt


    Ja, in der Tasche (im Sinn von Handtasche oder ähnlichem) habe ich die auch. Allerdings schleppe ich die nicht mit auf Meetings, sondern greife mir den Kram, den ich da zu brauchen meine. Also Schreibzeug, Unterlagen und so Kram halt. Ich habe kein Problem, das TZ-Röhrchen dort offen auf den Tisch zu legen, muss ich halt nur dran denken. (Bei Gummibärchen würde das vermutlich irgendwie albern aussehen - ich will ja nicht gleich jedem erkären, warum ich ohne Süßigkeiten die nächste Stunde nicht auszukommen glaube. :D )
    Ausserdem hat mein Chef inzwischen gepeilt, dass ich immer Zuckerzeug am Schreibtisch habe und behauptet gern mal, er wäre "völlig unterzuckert". Immerhin hatte er ein schlechtes Gewissen, als er mir einmal ein Tütchen Gummibärchen aus dem Schreibtischvorrat abgeschwatzt hatte. Immerhin nicht die Sorte, die sich heimlich bedient. Soll's ja auch geben.... ;)


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Ich laufe im Dienst auch mit 120 rum und sehe keine Notwendigkeit für eine Pumpe. Wenn der BZ an einem Tag bei 10 Messungen sich zwischen 70 und 180 bewegt, ist das für mich ein sehr guter Tagesverlauf.


    Es hängt immer von der Arbeitssituation, den Arbeitszeiten usw. ab, wie stabil der BZ gehalten werden kann. Bei einem Bürojob ist das viel einfacher als z.B. in der Pflege oder als Dachdecker.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."