Wie wurde eingeleitet? Gel oder Tabletten?

  • Ich habe mich bei 2 Kliniken für die Entbindung in ca 3 Wochen vorgestellt. Die eine will in der 39. Woche mit Tabletten einleiten und die andere erst, wenn ich über den Termin gehe, dann aber mit Gel.


    Kennt ihr die Vorteile oder Nachteile der Varianten? Wie war es evtl. Bei euch?


    Danke und Gruß
    Karina

  • Ich empfande das Gel als schmerzhaft. Zu den Tabletten kann ich nichts sagen. Die hatte ich nicht. Nur einen Wehencocktail.


    Pfui Teufel.


    Grundsätzlich würde ich nicht vor Termin einleiten lassen. Mit welcher Begründung?

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

  • Eine Begründung har man mir auch nicht genannt, werde es nicht zulassen, denn alle Daten und Werte sind super bei Mama und Kind.


    Danke für deine Antwort.

  • meist wird bei einem schlecht eingestellten DM vor termin eingeleitet, weil durch die hohen Zuckerwerte die Gefäße in der Plazenta geschädigt werden und das Kind somit nicht mehr optimal versorgt ist. ansonsten sehe ich das allerdings auch wie Milchstrasse. gibt es keine zwingende Indikation würde ich mich nicht vor Termin einleiten lassen.
    Das Gel schlägt meistens besser an als die Tabletten (obwohl das zum Großteil typbedingt ist), da es direkt "vor Ort" wirkt. Allerdings kommen die Wehen meist sehr schnell und sehr heftig. Das ist bei den Tabletten halt anders. Da steigt man langsam in die ganze Sache ein, dafür können allerding wiederholte Gaben notwendig sein. Am besten du sprichst vor dem Einleiten ausführlich mit deiner Hebamme darüber. Die hat meistens mehr Zeit für dich als die Ärzte im Krankenhaus. Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.

  • Welche schwangere Diabetikerin hat denn heute noch einen schlecht eingestellten DM während der Schwangerschaft? ICH denke, dass die Ärzte andere Gründe für die Einleitungen haben.

  • also ich arbeite im Kreißsaal und das ist so ziemlich mit die einzige Indikation bezogen auf den DM mit der eingeleitet wird. natürlich fließen da noch andere Faktoren hinein (Zustand nach Kaiserschnitt, usw.). und ja, es gibt tatsächlich sehr viele Schwangere, die einen sehr schlecht eingestellten DM haben, da der Körper in der Schwangerschaft "verrückt" spielt und es auch manchmal mit Pumpe nicht besser einzustellen ist.

  • Dass es schlecht eingestellte schwangere Diabetikerinnen gibt, kann ich mir schon vorstellen, aber "verrückt" spielt der Körper sicherlich auch bei gut eingestellten schwangeren Diabetikerinnen.


    Ich konnte zwischen Tabletten und Gel wählen. Geraten wurde mir zu den Tabletten, weil die Wirkung gleich sein sollte und man aber nicht ständig am Muttermund rumtasten muss (nicht häufiger als nötig). Ich habe mich für die Tabletten entschieden. Morgens habe ich die erste Dosis bekommen, abends um sieben die dritte. Um halb zehn ist die Fruchtblase geplatzt und ab da kamen die Wehen von Anfang an heftig u ohne wirkliche Pause. Einen Vergleich zum Gel habe ich natürlich nicht.
    Eingeleitet wurde am Termin. Ohne Indikation würde ich es auch nicht eher zulassen. über den Termin wären sie aber nicht gegangen.


    Alles Gute für deine Geburt!


    Juno

  • Huhuu,


    bei mir haben die Ärzte auch schon früh beschlossen", dass unsere Maus früher geholt wird, wenn sie nicht von alleine kommt. Ich hatte schon immer einen schwer einstellbaren DM.
    ab dem dritten Trimester hat man an ihr auch gemerkt, dass mein DM mit einem Hba1C von 5,9% (ohen Hypos) für sie einfach noch zu schlecht war. Sie wurde auf einmal sooooo schnell mopsig und dann auf einmal hat sie gar nicht zugenommen... Das wurde beobachtet aber dann eine Woche später, als sie zwar zugenommen, aber nicht diese Woche wieder aufgeholt hatte, wurde in der 38.SSW ein KS gemacht! Bei uns leiten sie bei Diabetikerinnen nicht ein sondern machen einen KS wenn das Kind nicht von alleine kommt... verstanden habe ich das auch nicht, obwohl ich mehrfach alles hinterfragt habe. Für das nächste Kind möchte ich es auf jedenfall anders haben!



    edit: Fehlerteufel

  • Hallo Karina -


    bei mir wurde am errechneten Geburtstermin mit Propess eingeleitet. Das ist ein Bändchen mit Hormonen, was in die Scheide eingeführt wird.
    Das wurde um 9 Uhr morgens gemacht, gegen Mittag haben die Wehen begonnen, die am Nachmittag heftiger wurden und um Mitternacht war mein Sohnemann auf der Welt.
    Es war alles erträglich und mit Pausen zwischen den Wehen, allerdings hatten sie mir zusätzlich noch eine halbe Tablette gegen Mittag gelegt, um das Ganze zu beschleunigen. Da ging es mir erstmal 2h nicht so gut, d.h. mir war ziemlich schlecht, übegeben musste ich mich aber nicht.
    War dann in der Badewanne, was die Schmerzen während der Wehen deutlich reduziert hat.


    Zu deinem anderen Thread:
    die Pumpe blieb bei mir die ganze Zeit dran, selbst in der Wanne. Da hat sie mein Freund gehalten und bedient, sowie auch den BZ gemessen.
    Die Hebamme hat zwischendurch immer wieder gesagt, "Vergiss doch mal den Scheiß-Diabetes!", weil ich mir solche Sorgen gemacht habe. :)
    Ich hab das dann ein wenig verdrängt, um mich mehr auf die Geburt konzentrieren zu können, aber ich würde den Diabetes nie in andere Hände geben, sprich die Pumpe auch nicht ablegen. Ich hatte die ganze Zeit einen Zugang am Arm, dann hätte ich sowieso Glukose bekommen, wenn es nötig gewesen wäre. War es aber nicht.


    Ich hatte während der Schwangeschaft auch so manchen Kampf mit meiner Geburtsklinik wegen solchen Themen, aber ich kann nur sagen, bleib hartnäckig, wenn bei dir und dem Kind bis jetzt alles in Ordnung war und ist.


    Alles Gute und liebe Grüße,
    Claudia

  • Welche schwangere Diabetikerin hat denn heute noch einen schlecht eingestellten DM während der Schwangerschaft? ICH denke, dass die Ärzte andere Gründe für die Einleitungen haben.


    Ich kann mir gut vorstellen, dass vor allem Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes, die vorher noch nie Erfahrungen mit DM sammeln konnten, und jetzt plötzlich Insulin spritzen müssen (oft nach Schema F: x Einheiten morgens-mittags-abends), damit keine optimale Einstellung hinbekommen...


    LG, DiabMaus

  • Bezieht sich auch auf: http://insulinclub.de/index.php?page=Thread&postID=311636


    Ich glaube auch, dass viele Diabetikerinnen wirklich Schwangerschaftsdiabetes haben. Und die Ärzte dort sind keine Diabetes-Spezialisten. Auch meine Schwiegermutter (Krankenschwester, jedoch auf der Orthopädischen) meinte sogar, dass Diabetikerinnen keine Kinder bekommen dürfen.


    Ich vermute auch, dass noch große Angst besteht, dass die Mutter unterzuckert. Das war früher ohne Pumpe wohl häufiger der Fall, da das Langzeitinsulin noch lange nachwirkt, wenn es in hohen Dosen gegeben wird. Wenn dann plötzlich die Wachstumshormone des Kindes weg sind, sinkt der Insulinbedarf, das Langzeitinsulin im Unterhautfettgewebe ist jedoch noch vorhanden.


    Als Mann habe ich leider nur mit halbem Ohr hingehört, aber soweit ich mich erinnern kann, wurde (Vergangenheit) dann das folgende gemacht:
    1. Das Kind eher frühzeitig geholt, damit der Termin bestimmbar ist. (Ansonsten könnte es ja von selber kommen)
    2. Das Insulin für einen Tag (¿?) ganz abgesetzt.


    Bei Schwangerschaftsdiabetes mag das vollständige Absetzen des Insulins völlig ok sein (¿?), bei Typ 1 definitiv nicht. Besonders bei Pumpe wirkt ja kein zuvor gespritztes Insulin noch lange nach. Das mit "Insulin aus dem Perfusor" scheint da schon ein Fortschritt zu sein. Ich würde mir die Pumpe aber nicht abnehmen lassen. (Wenn, dann dem Partner anvertrauen). Sonst will ein Arzt älteren Kalibers wirklich noch das Insulin für einen ganzen Tag streichen. (Wäre auch kein Problem das wegzudiskutieren, aber anstrengend und das muss nicht sein).
    Ansonsten:
    - Für diesen Moment sollte die "perfekte" Einstellung eh egal sein. Beim Sport akzeptieren wir ja auch man kurzfristig höhere Werte
    - Rede einfach vorher mal mit deinem Diabetologen, wie du bzw. dein Partner das Insulin reduzieren sollst.
    - Alles Gute und herzlichen Glückwunsch!


    lg
    Adrian


  • Ich kann mir gut vorstellen, dass vor allem Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes, die vorher noch nie Erfahrungen mit DM sammeln konnten, und jetzt plötzlich Insulin spritzen müssen (oft nach Schema F: x Einheiten morgens-mittags-abends), damit keine optimale Einstellung hinbekommen...


    LG, DiabMaus

    Sorry, ich habe zu pauschal geschrieben. Ich meine ausdrücklich die schwangeren Typ1-Diabetikerinnen.
    Bei Schwangerschaftsdiabetikerinnen kann ich mir tatsächlich vorstellen, dass der DM nicht besonders gut eingestellt sein könnte.

  • Gegenüber den vielen Typ-1-Diabetikerinnen hier im Forum und auch außerhalb, die ihr Baby nach Einleitung bekamen, finde ich die Aussage, " das (gemeint ist der schlecht eingestellte DM -Anmerkung von Frau Holle) ist so ziemlich mit die einzige Indikation bezogen auf den DM mit der eingeleitet wird" unangebracht. Keiner Betroffenen möchte ich vorwerfen, einen schlecht eingestellten DM während der Schwangerschaft gehabt zu haben.

  • was heißt denn unangebracht? wenn er schlecht eingestellt ist, ist er nunmal schlecht eingestellt. da hilft auch kein schönreden und außerdem sollte das an die betroffenen auch kein vorwurf sein. tut mir leid, wenn das so rübergekommen ist, aber das sind nunmal die fakten.

  • Mich würde interessieren, was für euch eine schlechte Einstellung während der Schwangerschaft ist? Ein HbA1c von 6? 6,5?
    Elfenbraut hat ja geschrieben dass sie schon bei einem HbA1c von 5,9 ohne Hypos einen negativen Einfluss auf das Baby gemerkt hat...


    Ich bin mit 6,2 schwanger geworden und jetzt Anfang SSW 12, den aktuellen Wert bekomme ich in den nächsten Tagen vom Labor. Ich schätze 6 oder knapp drunter (aber mit Hypos). Ehrlich gesagt wird mir jetzt schon schlecht wenn ich lese dass 5,9 eigentlich nicht gut genug ist und dass bei fast allen Typ1erinnen eingeleitet wird.

  • hey, diese diskussion hier sollte dir keine Angst machen. sorry! der hba1c sollte in der schwangerschaft so um 6,0 liegen.es heißt aber nicht, dass automatisch jede diabetikerin auch direkt eingeleitet wird. es hängt nicht nur vom hba1c ab, sondern auch von anderen Faktoren z.B. von der entwicklung deines Kindes (Größe und Gewicht), ob eingeleitet wird oder nicht. Du solltest dahingehend am besten mit deinem Diabetologen oder deiner Hebamme sprechen.

  • Ich habe vor ca 20 Jahren mit Petersilie eingeleitet :rolleyes: .
    Zu der Zeit war es schwierig (schwieriger als heute) kompetente Ärzte und Hebammen zu finden. Den Diabetes habe ich mit Actrapid, Protaphane und so visuell ablesbaren Teststreifen im Griff gehabt. Eingeleitet werden sollte zum errechneten Termin. Meine Hebamme (Geburtsvorbereitungskurs) hat uns zusätzlich zum schulmedizinischen Background eine Menge von Tees und Kräutern erzählt. So habe ich zum Beispiel ca 2 Wochen vor der Geburt Frauenmanteltee und noch eine andere Sorte (weiß ich nicht mehr) getrunken um den Muttermund/Gebärkanal "weicher" zu machen.
    Die Hebamme sah keine Veranlassung, die Geburt einzuleiten, weil alles normal verlief (Baby bei der Geburt 3450g) und empfahl mir, falls ein/zwei Tage vor dem errechneten Termin keine Wehentätigkeit eingetreten wäre, Petersilie zu essen und zwar so ein ganzes Büschel. Das habe ich einen Tag vor der Geburt morgens gemacht, bin zur Kontrolluntersuchung ins KH und alles war in bester Ordnung und nicht sdeutete auf den Geburtsstart hin. Abends zu Haus ging es dann los. Ich hab mich dann so bis 23 Uhr durch die Wehen gearbeitet, war mit meinem Mann gegen Mitternacht im Krankenhaus (die hatten keine Ahnung von diabetischen Müttern) und um 3 Uhr war unser zweites Kind da.
    Ob's nun an der Petersilie lag, wer weiß das schon....
    Good luck!

    Es ist wie es ist

  • Ja, so eine Hebamme wünsche ich mir auch (hab ja noch Zeit) - aber ob ich ein Büschel Petersilie runterkriegen würde :rolleyes: ? Das ist mal eine Geburtsgeschichte die man richtig gerne liest, danke dir.

    der hba1c sollte in der schwangerschaft so um 6,0 liegen.es heißt aber nicht, dass automatisch jede diabetikerin auch direkt eingeleitet wird.

    Ich weiß - mir kommt es halt vor als wäre die Einleitung schon fast Standardprogramm, und auch in meinem nicht-diabetischen Umfeld gab es da schon einige unschöne Erlebnisse. Und das obwohl oft der errechnete Termin nicht mal ganz genau stimmt.


    Mein Befund ist übrigens heute gekommen, HbA1c 5,9.
    Keine Sorge juicyjerky, ich bin jetzt nicht in Panik :) dass 5,9 sich schlecht ausgewirkt haben und deshalb eingeleitet wurde, hat mich halt ein bisschen erschreckt.
    Und ich glaube wenn es dann soweit ist, wird es schwierig durchzusetzen was ich will und was ich nicht will, ich bin nicht so die "Durchsetzerin". Ich habe auch schon mal bei einem Vortrag zum Thema einen Arzt gefragt warum bei Diabetikerinnen meist allerspätestens zum ET eingeleitet wird und er meinte dass viele Ärzte schon tragische Fälle erlebt haben wo das Kind fertig entwickelt war und kurz vorm Termin trotz guter Versorgung verstarb, unabhängig vom Diabetes. Deshalb die Devise - wenn das Kind "fertig" ist, lieber früher raus damit. Da kann man nun als Erstgebärende schwer dagegen argumentieren.


    Aber ich wollte den Thread nicht von Karina199s ursprünglicher Frage wegziehen - deshalb jetzt back to topic ;) .

  • @ koby:


    ich möchte mich auch noch mal entschuldigen, auch wenn du sagst, es macht dir keine ANgst! Ich denke mittlerweile eher nicht der hbA1c war schuld, sondern im endeffekt war es nur die Angst der Ärzte, die das Kind holen wollten! Es kann mir ja doch niemand sagen, wie es gewesen wäre, wenn ich keinen Diabetes gehabt hätte...


    ich für mich habe in der Schwangerschaft und auch jetzt in der ersten Zeit als Mutter eines als Grundsatz befolgt und bin damit immer gut gefahren:


    Entspannte Mutter bedeutet ein entspanntes Baby...!!! Klappt zu 90% sehr gut bei uns...


    lass es dir gut gehen! das ist das wichtigste! :bear: :family:


    LG

  • Beim ersten wurde wegen Bluthochdruck eingeleitet, was ich hier schon ein paar mal schrieb und zwar mit einer Tabelette, die rasch heftige Wehen ohne Wehenpause hervorrief, zudem musste ich mich ständig erbrechen. Das Ganze endete in einem Notkaiserschnitt. Ohne den Bluthochdruck, den ich in der Woche 38plus? bekam, hätten sie bis zum Termin gewartet. Beim zweiten wollten sie auch bis zum Termin warten, zum Glück kam mein Kind aber bei 39 plus 0 von allein. Und dardurch habe ich den Unterschied von eingeleitetetn und natürlichen Wehen erlebt. Bei den natürlichen gab es Wehenpausen, da konnte ich auch mal BZ messen, war alles viel entspannter. Wir haben beim zweiten auch nachgeholfen, weil ich auf gar keinen Fall eine zweite Einleitung wollte und zwar mit Sex. (mehrfach) Das Sperma soll ja den Muttermund auch weich machen.