Unterschiedliche BE- Faktoren

  • Hallöchen!


    Ich habe ein kleines Problem mit meinen Lieblings- Cornflakes.


    Ich esse unheimlich gern Kellogs Toppas, und hab mir die sehr lange Zeit nach der Diagnose verkniffen.


    In letzter Zeit konnte ich aber nicht mehr ohne, und hab die letzten Tage Nachmittags immer ne Portion gegessen. Nun hab ich gemerkt dass die etwas mehr Insulin benötigen als andere Lebensmittel mit gleichem KH Anteil, und habe den Faktor von 0,5 IE pro BE erstmal auf 0,75 IE erhöht.


    Komischerweise hat das der BZ ignoriert und war 3 Std pp höher als am Vortag mit niedrigerem Faktor. Heute hab ich nochmal ne Schippe draufgelegt, und den Faktor verdoppelt, und bin wieder nochmal um einiges höher 3 Stunden pp gelandet. Mir kommt es so vor als ob der BZ mit der Insulindosis steigt.


    Das ist aber nur bei den Toppas so, hab ich noch nie so erlebt. Hatte sogar ein Spritz Ess Abstand von 15 Minuten heute eingehalten. Kann ich mir die Toppas jetzt abschminken, oder gibts da eine Handhabe für solche Lebensmittel?


    Grüße, Roman



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  • Verwendest du ein Analog-Bolus? Falls nicht, wird es vermutlich bei dir zu der Tageszeit mit Lebensmitteln mit hohem GI schwierig. Wie hoch ist denn der pp-Wert?
    Viel mehr als Insulin-Dosis erhöhen (Achtung, dann kann natürlich später noch eine Hypo nachfolgen....), SEA verlängern oder nach dem Essen eine Runde um den Block rennen fällt mir ad hoc nicht ein. Obwohl - du könntest die Insulindosis noch auf zwei Spritzstellen aufteilen, dann wirkt es auch etwas schneller.
    Manche Sachen sind halt nicht für kaputte BSDs gedacht... :P


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Diese Sachen haben einen hohen glykämischen Index. Das und die tageszeitlich unterschiedliche Insulinsensivität führen zu deinem beobachteten Ergebnis.


    Wenn dir dieses Lebensmittel wichtig ist, wirst du dich in der Insulinierung herantasten. SEA ist schon mal ein guter Anfang.

    Easy come, easy go.

  • Ich nutze Humalog, und habe Mittags wie auch nachmittags immer 0,5 IE pro BE als Faktor. Das haut sogar mit Marmeladentoast hin, und auch mit anderen Cornflakes. Meine Nachmittags Snacks lassen sich immer sehr genau berechnen, bis auf die bösartige Sorte Cornflakes. Ich werd morgen nochmal eine Schippe drauflegen, wenns dann nix wird lass ich erstmal die Finger davon :-(


    Oberflächlich betrachtet waren die Bedingungen an allen Tagen gleich, Mittag gabs 12:30 und die Toppas 15:30. Startwert war immer 6,2-6,8 mmol 3 Stunden nach dem Mittagessen.





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  • Sorry, aber man weiß ja nie:
    Mit den KH verrechnet hast du dich auch nicht? Weißt du, wieviel g KH du exakt aufnimmst? Ich kenne die Flocken zwar nicht, vermute aber, dass die locker aus 70% KH bestehen. Ein KLEINES Schälchen hat dann schnell mal 3BE plus evtl nochmal 1BE Milch.


    Vielleicht sicherheitshalber nochmal abwiegen.

  • Ja ich habs ganz genau berechnet, die Flocken haben 72g KH auf 100g , habe mir 70g abgewogen und auch ne halbe BE für die Milch mit eingerechnet. Also rund 5,5 BE mit dem eigentlich schon zu hohen Faktor von 0,75 haben sich dann 4 IE ergeben. 15 Min SEA war vielleicht zu wenig, aber normal komm ich auch immer ohne zurecht. Versteh es nicht


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  • Ich kenne das Problem mit Müsli. Musste von meinen Frühstückscerealien ablassen und esse sie mitlerweile nur noch wenn ich morgens Sport mache.
    Nachdem ich mit SEA und Müsli bis aufs Gramm abwiegen keine Ideen mehr hatte, blieb nur noch mippen Fahrrad zur Arbeit fahren übrig. :venti
    Auch mit Basalerhöhung morgens gabs keine positiven Effekte. Hätte ja klappen können. :rolleyes:
    Übrigens hab ich 9-10 IE für mein Müsli spritzen müssen.


    Ohne Bewegung gehts bei mir nich...

  • Naja ich würde ungern Abschied nehmen von den Toppas, aber wenn ich die nicht bezwingen kann werde ich die streichen müssen. Aber noch bin ich ja nicht am Ende mit probieren ;-)


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  • Ich kenne das Problem mit Müsli. Musste von meinen Frühstückscerealien ablassen und esse sie mitlerweile nur noch wenn ich morgens Sport mache.


    Müsli hat einen hohen GI. Je höher der GI desto mehr Insulin wird benötigt. Das kann Dir jeder Diabetologe sagen, bzw. sollte es sagen können. Das ist auch bei Nichtdiabetikern messbar.


    Gruß
    Joa

  • Joas richtigen Kommentar möchte ich nochmal unterstreichen: Hoher GI bedeutet nicht nur, dass man schneller/früher Insulin braucht um den Anstieg abzufedern, sondern auch mehr Insulin für die gleiche Menge Kohlenhydrate.
    (Liegt vielleicht z.T. daran, dass bei langsam verdaulichen KH die Darmbakterien schon selber etwas abzwacken?)


    Dazu kommt bei Dir wahrscheinlich noch etwas dazu: Als Lada von 2013 wird deine BSD noch ordentlich mithelfen. Wenn die Last aber zu hoch ist, schafft sie das nicht mehr. Dann muss halt der Anteil extern zugeführten Insulins mehr Arbeit übernehmen ;)


    lg
    Adrian


    PS: Falls der vorherige Satz keine Grammatik, entschuldigt sich 2 Uhr nachts. ;)

  • Versuch Dich mal mit richtigem Müsli. ;)
    So richtig mit Flocken und Nüssen, Obst, Joghurt, einer Priese Trockenfrüchten oder Marmelade.


    Ich persönlich finde es immer sehr erstaunlich, wie es die Industrie schafft, so viel Zucker in Lebensmitteln unter zu bringen (klar, ist günstig).
    Wenn ich z.B. einen relativ simplen Joghurt nehme, dann hat der in der Regel pro 100g 18g Zucker. Wenn ich 250g pur nehme und noch nach belieben süße, komme ich mit der Zuckermenge meist auch hin.


    Da ich eigentlich nie ein Fan von solchen Fertigsüßzeug am Morgen war, weiß ich auch nicht, wie das von der Menge her ausschaut; ich komme aber mit 100g groben Haferflocken + 1 Apfel auf 6 BE. Die gieße ich mit kochendem Wasser auf, andere kochen das lieber im Topf auf. Das macht mich morgens oder zum Brunch am Wochenende für X Stunden satt und ist von der Blutzuckerkurve her - für mich - ohne Probleme zu essen.

  • Wie wäre es denn, nach z.B. 90 min. nach dem essen nochmal nachzuspritzen?


    Wieso nachspritzen? Wenn Insulin fehlt, warum dann nicht ganz normal am Anfang spritzen?
    Für mich wären 15 Minuten morgens auch ein recht knapper SEA. Mit Humalog brauche ich schon 25 Minuten. Ich habe mit 1,7IE/BE und 1,7IE Aufstehinsulin freilich auch eine größere Insulinmenge, die einen größeren SEA braucht. Dafür hat mein Frühstück auch einen deutlich geringeren Glykämischen Index.


    lg
    Adrian

  • Bei mir verändert ein größerer SEA nur den 1 Stunden Wert und macht den 3 Stunden Wert eher noch schlechter, daher der Vorschlag mit dem nachspritzen, weil ja nach 3 Stunden bei zu hohen Werten irgendwie Insulin fehlt.


    Man kann natürlich auch vor dem essen mehr Insulin spritzen, aber da habe ich die Erfahrung gemacht, das man irgendwann nach 3-4 Stunden unterzuckert.

  • Bei mir verändert ein größerer SEA nur den 1 Stunden Wert und macht den 3 Stunden Wert eher noch schlechter, daher der Vorschlag mit dem nachspritzen, weil ja nach 3 Stunden bei zu hohen Werten irgendwie Insulin fehlt.


    Man kann natürlich auch vor dem essen mehr Insulin spritzen, aber da habe ich die Erfahrung gemacht, das man irgendwann nach 3-4 Stunden unterzuckert.


    Wenn nach 3 Stunden der Wert zu hoch ist, fehlt nicht nach 3 Stunden irgendwie Insulin, sondern davor. Ein nach 90 Minuen gespritztes Insulin hätte ja dann 3 Stunden nach dem Essen sein Wirkmaximum und nicht davor.


    Dass Du nach 3-4 Stunden unterzuckern würdest, aber doch irgendwie mehr Insulin zu brauchen scheinst, bedeutet anscheinend, dass du es verzögert brauchst - und ja auch verzögert abgibtst. Dass ist z.B. sehr häufig bei Fett/Eiweißreichem Essen bzw. generell Essen mit höherem Anteil an niedrigen GIs.*
    Und Kellog's sind aber nun mal gearde keine dünne scheibe Brot mit Butter und viel Käse.


    lg
    Adrian


    * Andere Idee: Gerade ums Frühstück herum bewegst du dich viel (Frühstück machen, Sachen zusammensuchen,Duschen, anziehen, treppenlaufen); Ein mehr an Insulin dort wäre dann zu stark. Weniger Insulin wirkt aber nicht lange genug, da danach eher Ruhe angesagt ist: Im Auto/Zug sitzen; Vor dem Schreibtisch sitzen, ...


  • Wenn nach 3 Stunden der Wert zu hoch ist, fehlt nicht nach 3 Stunden irgendwie Insulin, sondern davor. Ein nach 90 Minuen gespritztes Insulin hätte ja dann 3 Stunden nach dem Essen sein Wirkmaximum und nicht davor.


    Bei kurz wirksamem Insuling ist das Wirkmaximum eigentlich nach 90 min., nach 3 Stunden sollte die Wirkung eigentlich schon wieder vorbei sein, so kenne ich die Wirkkurve zumindest von Novorapid z.B.

  • So, heute hab ich nochmal etwas erhöht um eine viertel IE pro BE. Und was soll ich sagen, das hat's gebracht. Hab allerdings die Menge etwas reduziert ( hatte nur ein kleineres Schüsselchen heute) , waren also 4 BE gesamt, und 3 Stunden nach dem Snack war ich wieder bei 5,8 mmol. Ich muss bei den Toppas den doppelten Faktor nehmen und vielleicht nicht so ne große Schüssel wie sonst ;-)



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  • Bei kurz wirksamem Insuling ist das Wirkmaximum eigentlich nach 90 min., nach 3 Stunden sollte die Wirkung eigentlich schon wieder vorbei sein, so kenne ich die Wirkkurve zumindest von Novorapid z.B.


    Zeit nach dem Essen gespritzt + Zeit bis zum Wirkmaximum = 90 Minuten + 90 Minuten = 180 Minuten = 3 Stunden


    Folglich stimmt das auch mit Deinen Angaben überein, dass das Wirkmaximum 3 Stunden nach dem Essen sein müsste.

  • Joas richtigen Kommentar möchte ich nochmal unterstreichen: Hoher GI bedeutet nicht nur, dass man schneller/früher Insulin braucht um den Anstieg abzufedern, sondern auch mehr Insulin für die gleiche Menge Kohlenhydrate.
    (Liegt vielleicht z.T. daran, dass bei langsam verdaulichen KH die Darmbakterien schon selber etwas abzwacken?)


    Kannst du das noch etwas genauer erklären bzw. einen Link posten, wo man zu diesem Thema ein bisschen mehr lesen kann?