Typ 1 und ICT, seit 5 Monaten nahezu frei von Novorapid

  • Hallo liebe Forengemeinde,


    vor einiger Zeit war ich hier als "Diabetes-Neuling" unterwegs; mit vielen Fragen und Ängsten.
    Die Unsicherheit, die so ziemlich alle Neulinge befällt, war auch bei mir da. Dazu kamen Panikattacken, weil ich offenbar mit dem Kopfstress und der neuen Situation rein gar nicht klarkam.


    Seit etwa einem Jahr hat sich das alles sehr gut eingependelt, meine HbA1C-Werte lagen stets zwischen 5,8 und 6.


    Angefangen mit der Erkenntnis, dass ich zwischenzeitlich immer mal ein paar Tage hatte, an denen ich kein Novorapid zu den Mahlzeiten spritzte (weil die Kohlenhydratzufuhr zu gering war oder ich im Anschluß bzw.zuvor ordentlich Bewegung hatte), habe ich im November 2014 ein Experiment gewagt.
    Was heisst Experiment...ich bin sicher, dass ich nicht die erste und einzige bin, die trotz ICT so lebt - aber für mich war es definitiv Neuland.


    Zunächst einmal für eine Woche geplant, wollte ich meine Energiezufuhr so gezielt einsetzen, dass ich kein Novorapid mehr spritzen muss. Sprich: wenn es die Werte erfordern= kohlenhydratarm essen, und wenn ich aktiv bin und viel Bewegung habe = Kohlenhydrate zuführen.
    Für mich bestand die Herausforderung darin, meinen Körper und die Vorgänge, was den Diabetes betrifft, so gut kennenzulernen, dass ich genau einschätzen kann, was ich wann essen muss, um meine Werte konstant zu halten.


    Aus dem Experiment wurde eine Daueraufgabe; ich sehe mein Leben und meinen Körper mittlerweile ein wenig als Challenge und lebe nach dem Belohnungs-Prinzip. Habe ich Lust auf ein Stück Kuchen, dann gönne ich mir das. Sind meine Werte nicht so gut, dass ich mir das einfach mal so erlauben kann, dann geh ich eine Runde walken und esse es danach. Möchte ich eine pure Portion Nudeln essen, tue ich das nach ausgiebigem Sport; dann weiss ich relativ genau, wieviele BE ich mir erlauben kann, damit meine Werte gut bleiben.


    Ab und an sind gezwungenermaßen Tage dazwischen, wo ich etwa 2-3 Einheiten am Tag spritzen muss, denn ich bin selbstständig und öfter auf Messen unterwegs; da klappt das nicht so gut als zuhause.


    Ich bin 1,66 groß, wiege 56 kg und lebe vegan. Mein erster HbA1C-Test nach Start meines Selbstversuches lag im März dieses Jahr bei 5,6.
    Abends spritze ich 11 Einheiten Lantus.


    Für mich ein deutliches Zeichen dafür, dass - für mich - das Leben ohne das ständige Zuführen von schnellwirkendem Insulin funktioniert.
    Ich bin sehr froh, dass ich diesen Versuch gestartet habe, denn ich denke, so gut hätte ich meinen Körper ansonsten niemals kennengelernt, und auch die Lust am Sport wäre mir in diesem Maße verwehrt geblieben 8o

    Liebe Grüße,
    TINA

    Einmal editiert, zuletzt von xTINAx ()

  • Hallo Tina,
    du bist aber nicht mehr in der Remmissionsphase? Also ich kann bestätigen das Sport bei mir auch den Blutzucker sehr stark senkt. Ich muss dann immer stark mein Insulin reduzieren und während dem Sport auch etwas zu mir nehmen. Jedoch in den Zeiten wo ich ganz normal unterwegs bin bleibt mir nichts anderes übrig als zu den Mahlzeiten Insulin zu spritzen. Ich denke da kommt man nicht dran vorbei, selbst wenn man sehr viel Sport macht oder körperlich arbeitet.
    Generell finde ich aber deinen Versuch interessant. Wäre mir aber zu stressig, ständig zu überlegen wie viel Sport ich gemacht habe und wie sehr mich es jetzt angestrengt hat damit ich jetzt 3-4 KE essen kann.
    Das mit dem Spritzen unterwegs musste ich mir auch sehr lange antrainieren. Das kostet viel Überwindung für manche Menschen. Aber mittlerweile ist es mir egal was andere sagen, es ist meine Gesundheit. We

  • Hi Tina,


    bin seit ebenfalls fast einem Jahr dabei und ähnlich unterwegs. Vorweg: Du wirst noch Restaktivität haben? Wenn nein nehme ich dich einfach als Beleg, dass meine aktuelle Methode auch langfristiger halten wird. Bin vor einem Jahr mit einem Hb1 von 12 komma irgendwas gestartet, nach einem Quartal auf ne tiefe 6, danach zwei mal eine tiefe 5.


    1.83/72 Kilo (stabil). Basalbedarf 11IE Levemir, Bolus nach Bedarf. ich mache allerdings Low Carb bzw. LOGI. Ganz ohne Kohlehydrate ist schlecht (habs bereits gemerkt), daher wenige bzw. langsame. Etwas Bolus ist ok, aber ich seh zu nicht mehr als 4IE Bolus zu einer Mahlzeit am Tag zu nehmen. Somit brauche ich am Tag im Schnitt nur 3IE Bolus und 90% dessen sind fürs Frühstück wo ich einen kleinen Morgenpeak mit etwa 1IE Bolus zusätzlich abdecke.


    Wenn ich mal "sündige" und viele Kohlehydrate wie ein Stück Kuchen esse, dann gehen die BZ Werte sofort deutlich hoch. Ein Stück Kuchen ohne Bolus kann ich vergessen, soviel Sport geht quasi nicht (ok, Floh wird Sport anders definieren ;))


    Das Ergebnis ist bislang sehr zufriedenstellend: Mit typisch 80-120 durch den Tag, Ausreißer nach oben sind wirklich selten. Vegan muss nicht sein, esse sehr eiweiß- und fettreich. Und mit dem Libre sehe und lerne ich ganz gut, wie die Wirkkurve des Novorapids zu der Aufnahmegeschwindigkeit der Kohlehydrate durch den Körper passt. Versuche meine BZ Werte im Bereich des Normalen zu halten um noch vorhandene Blutzucker-Regelkreise nicht unnötig zu stören. Klappt bisher. Wenns nicht mehr klappt wird halt was anderes probiert. Deine Aussage "Für mich bestand die Herausforderung darin, meinen Körper und die Vorgänge, was den Diabetes betrifft, so gut zu kennen, dass ich genau einschätzen kann, was ich wann essen muss, um meine Werte konstant zu halten" kann ich zu 100% bestätigen. Das ist mehr als die halbe Miete. Hab im letzten Dreivierteljahr mehr als ein Experiment gemacht wie ich auf was reagiere.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ich habe keinen Schimmer, ob ich mich noch in der Remissionsphase befinde oder nicht. Im August werden es drei Jahre, seit mein Diabetes erkannt wurde.
    Ganz ohne KH mache ich auch auf keinen Fall; ich esse schon welche. An manchen Tagen mehr, an anderen weniger - kommt immer drauf an, wie ich an dem Tag lebe :-)


    Zu Deinem Kuchenbeispiel:
    Bei mir reicht es schon aus, bei einem Wert um die 80 z.B. ein Stück Kuchen oder einen Muffin zu essen und dann eine halbe Std.mit den Hunden spazierenzugehen.
    Dann bin ich danach bei max.110 und das geht nochmal um 10-15 runter.


    Vegan lebe ich auch nicht wegen dem Diabetes, sondern aus ethischen/persönlichen Gründen, die nichts mit meiner Gesundheit zu tun haben.

    Liebe Grüße,
    TINA

  • So richtigen Sport im Sinne von einer Stunde joggen täglich oder weite Strecken mit dem Fahrrad zurücklegen..... so etwas mache ich ja nicht.


    Aber bereits bei zügigem Gehen bemerke ich, daß der BZ sinkt u. ich relativ wenig Insulin spritzen muß. Auto habe ich keines, d.h. es wird viel zu Fuß erledigt.


    Und da, nach bzw. bei einem längeren "Marsch", bekomme ich eigentlich auch beim BZ-Messen die korrekteren Werte. Was ich frühmorgens u. vormittags (dann noch ohne großartige Bewegung) messe, ist nur so eine ungefähre Sache, weil ich weiß, der BZ wird später rapide runter gehen.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Cooler "Versuch"! :thumbsup:
    Aber was erwartest du dir davon? :)



    Darf ich fragen wieviele BE du ungefähr durchschnittlich am Tag (in der Woche) zu dir nimmst? Die Riesenpfanne Bratkartoffeln oder eine Nudelparty fällt vermutlich aus, oder? :toast

  • Darf ich fragen wieviele BE du ungefähr durchschnittlich am Tag (in der Woche) zu dir nimmst? Die Riesenpfanne Bratkartoffeln oder eine Nudelparty fällt vermutlich aus, oder? :toast

    Unterschiedlich, wirklich. Es kommt immer drauf an, wieviel Bewegung ich am Tag habe.
    An fauligen Tagen so zwischen 5 und 6 BE, an aktiven Tagen können es durchaus mal 10 bis 12 sein.


    Ich esse halt generell sehr bewusst; immer frisch gekocht, baue eigenes Gemüse und Obst an und nutze wenig Fett, wenn dann Kokosöl.

    Cooler "Versuch"! :thumbsup:
    Aber was erwartest du dir davon? :)

    Ich fühle mich besser damit. Alleine die Tatsache, dass ich für mich persönlich weiss, dass ich nicht vom Novorapid abhängig sein MUSS, wenn ich das nicht will, gibt mir schon ein gutes Gefühl. Dazu kommt halt, dass ich mir von der Figur und von der Fitness her seitdem echt viel besser gefalle.<


    Und was auch ein Motivationsgrund ist: Ich möchte nicht irgendwann fett werden :rofl

    Liebe Grüße,
    TINA

  • Nach 3 Jahren sollte deine Restaktivität übersichtlich sein. Gut zu wissen, dass die Ernährung auch später noch deutlich hilft. Wobei ich es mir nicht aussuchen kann wieviel Bewegung kommt. Mal Bürojob am Schreibtisch, mal Labor/Anlage wo du die ganze Zeit stehst und durch die Gegend wuselst.
    Kann dich beruhigen - auch wenn ich sicherlich "dein" statistischer Ausgleich beim durchschnittlichen Fleischkonsum bin, davon wirst du definitiv nicht fett. Hab seit der Dia-bedingten Ernährungsumstellung vor einem Jahr kein Kilo zugenommen. Mit den stabilen BZ Werten fühle ich mich übrigens auch richtig gut. Zudem nimmt wenige KH/Bolus auch Stress aus "mal sehen wie das gepasst hat" von mir. Wenig KH gleich wenig Potenzial was in kurzer Zeit zu versemmeln.


    Meine Arbeitshypothese: Trennkost funktioniert deswegen, weil der Körper bei vielen KH und Fett parallel und reichlich in der Nahrung keinen Grund hat die aufgenommenen Fette energetisch zu verarbeiten. Die schneller und leichter verfügbaren Kohlehydrate machen das Rennen, Fett landet auf der Hüfte. LOGI oder mildes Low Carb bzw. energetischer KH Mangel zwingt den Körper diese Fette tatsächlich energetisch zu verarbeiten. Und deren langsame Verarbeitung sorgt für ein gedämpftes Hungergefühl - richtige Heißhungerattacken hatte ich seit dem nicht, kann jederzeit eine Mahlzeit ausfallen lassen und hab nicht das Gefühl "mir fehlt was".


    Ne praktische Frage: Was isst du eigentlich "vegan", wenn wenige KH beteiligt sind und eben wenig Fleisch (Eiweiß/Fett)? Bei mir steht neben Fleisch viel Käse/Milch auf dem Speisezettel.


    Mir fällt zu Veganismus übrigens ein guter Spruch ein:
    Wann ist aus "Sex, Drugs und Rock'n Roll" eigentlich "Veganismus, Lactoseintoleranz und Helene Fischer" geworden?

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Zitat

    Ne praktische Frage: Was isst du eigentlich "vegan", wenn wenige KH
    beteiligt sind und eben wenig Fleisch (Eiweiß/Fett)? Bei mir steht neben
    Fleisch viel Käse/Milch auf dem Speisezettel.

    Mittlerweile gibt es für nahezu jedes tierische Produkt ein pflanzliches Ausgleichsprodukt.
    Sprich, "Käse" und "Milch" sowie "Wurst" kann ich ebenso - pflanzlich - essen.
    Ich mach meine Wurst-und Fleischersatzprodukte aus einer Mischung von Tofu und Seitan selbst, meinen Käseersatz bastele ich bspw. aus Cashews als Grundzutat.
    Das Thema ist sehr komplex; die Mär vom Veganer, der nur ideenlos auf seiner Gurke rumkauen kann, ist gottseidank mittlerweile veraltet ;)

    Liebe Grüße,
    TINA

  • Klingt alles wunderbar und das wichtigste ist, dass du dich wohl fühlst und gute Werte hast - und das ist ja wohl wirklich der Fall. Glückwunsch dazu!


    Basalinsulin spritzt du aber 1-3x am Tag, oder?
    Weil: Ungefähr 5-6BE bei allgemeiner Faulheit finde ich aber ziemlich viel. Theoretisch würde ich da mal meine Basaleinstellung kontrollieren, evtl deckst du einen eventuellen Bolusinsulinbedarf mit dem Basalinsulin ab. Sinkt dein BZ, wenn du nichts isst? Oder andersherum: MUSST du gelegentlich KH essen, damit du nicht unterzuckerst? Laut Schulbuch wäre dann die (Basal-)Einstellung nicht ganz optimal. Du müsstest etwas weniger Basal spritzen, so dass der BZ konstant bleibt, wenn keine weiteren Einflüsse exisiteren (z.B. eben durch KH-Zufuhr). Das würde aber "auf Kosten" deines Bolus-Bedarfs gehen, der würde ein bisschen steigen. Wie gesagt, das sind die normalen theoretischen Überlegungen zu deinem Profil, ich will dir da aber nicht reinreden. "Never change a running system!" :)

  • Sorry, wenn ich jetzt so direkt nachfrage...


    Aber was arbeitest Du? Ich würde das zeitlich gar nicht hinkriegen, meine Bewegung an mein Essen anzupassen, geschweige denn mein Essen (Käse & Wurst) selber zu produzieren. :-)


    Aber find ich gut! Kann schon verstehen, dass es ein gutes Gefühl ist sich nicht so vom Insulin abhängig zu machen.

  • Finds spannend, für mich aber nicht so wirklich das, was ich betreiben möchte. Ich hab auch schon KH-"freie" Mahlzeiten gehabt, die ich dann ohne zu spritzen genossen hab. Da die ganze FPE-Geschichte bei mir auch kein Thema ist, heisst das, dass ich gut mit Salat & Steak durchkommen könnte, ohne zu spritzen. Da meine Lieblingsspeisen aber allesamt eher auf der KH-lastigen Seite stehen und ich ein faules Stück Mensch bin, brauchts die Spritze halt doch.
    Ich seh mich im Übrigen auch nicht als abhängig vom Insulin, weil ich im Grunde ja nur das künstlich einführe, was der gesunde Körper bei Bedarf auch zur Verfügung stellt. Das ist auch meine ganze Philosophie im Umgang mit meinem Diabetes. Ich lebe so, wie ichs auch machen würde, wenn ich gesund wär. Mit ganz wenigen Abstrichen.

  • Zitat
    Das Thema ist sehr komplex; die Mär vom Veganer, der nur ideenlos auf seiner Gurke rumkauen kann, ist gottseidank mittlerweile veraltet ;)


    Allerdings, der wäre verhungert. Darwin regelt am Ende alles.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Zitat

    Basalinsulin spritzt du aber 1-3x am Tag, oder?


    Weil: Ungefähr 5-6BE bei allgemeiner Faulheit finde ich aber ziemlich
    viel. Theoretisch würde ich da mal meine Basaleinstellung kontrollieren,
    evtl deckst du einen eventuellen Bolusinsulinbedarf mit dem
    Basalinsulin ab. Sinkt dein BZ, wenn du nichts isst? Oder andersherum:
    MUSST du gelegentlich KH essen, damit du nicht unterzuckerst?

    Ja....elf Einheiten Lantus abends.
    Wenn ich mich nicht bewege und KH zu mir nehme, dann MUSS ich diese runterspritzen. Die verflüssigen sich nicht von alleine.


    Wir leben mit vielen Tieren zusammen; Pferde, Minipigs, Hühner, Hunde, Katzen etc....da bin ich quasi IMMER in Bewegung. Daher muss ich gelegentliche KH essen, da mein Körper sehr auf die Bewegung reagiert und mein Wert sinkt.

    Zitat

    Aber was arbeitest Du? Ich würde das zeitlich gar nicht hinkriegen,
    meine Bewegung an mein Essen anzupassen, geschweige denn mein Essen
    (Käse & Wurst) selber zu produzieren. :-)

    Ich bin selbstständig und habe das gute Glück, dass ich 3 Tage die Woche ganz frei habe und die restlichen nur etwa 4 h am Tag plotzen muss ;)

    Zitat

    Ich lebe so, wie ichs auch machen würde, wenn ich gesund wär. Mit ganz wenigen Abstrichen.

    Das geht mir genauso; ich war immer schon sehr auf dem "alles selbermachen und auf die Ernährung achten"-Trip.....nur mittlerweile eben nochmal etwas stärker ;)

    Zitat


    Allerdings, der wäre verhungert. Darwin regelt am Ende alles.

    Zumindest wäre er nicht ohne massive Mangelerscheinungen und Krankheiten aus der Sache rausgekommen ^^

    Liebe Grüße,
    TINA

  • Ich hab das auch ein paar Jahre lang so gemacht.
    "CT" sagt man da heute dazu.

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • So in der Art war meine "Ersteinstellung", langwirkendes Insulin, allerdings 2x am Tag, früh 4 (!), abends 2 (!) Einheiten. Und da musste ich regelmäßig KH rein essen, bin pünktlich aller 3h runtergerauscht. Ohne ging natürlich auch nicht, da wäre ich nach kurzer Zeit auf der ITS gelandet.
    Ich muss leider entmutigend sagen: das geht eine Weile so, aber nicht für immer.... der Autoimmunprozess zerstört die insulin-produzierenden Zellen leider immer mehr... :| Aber vielleicht lässt sich das Niveau ja eine Weile halten. Ich war einfach nur froh, als ich kurzwirkend dazu spritzen konnte und selbstbestimmt nach Appetit essen konnte...wie jeder andere eben auch...

  • An fauligen Tagen so zwischen 5 und 6 BE, an aktiven Tagen können es durchaus mal 10 bis 12 sein.


    Hallo Tina,


    super dass das so klappt! Ich muss für 1 Stunde flottes Joggen (9-10 KM) gerade mal 3 KE zu mir nehmen. Mit einem Spaziergang kann ich gerade mal ein kleines Stück Schokolade "Finanzieren" und eine kohlehydratarme Mahlzeit geht ohne Spritzen nur am Wochenende, wenn ich den ganzen Tag unterwegs bin. Andererseits bin ich froh, dass ich für Sport (und Hypos) so wenig brauche, denn das hält mich auch schlank (1,70m 60 Kg) und wer will schon Nachts viel essen. Mir ist es auch egal, wie viel Insulin ich brauche, Hauptsache die Einstellung ist gut und ich kann das Essen und unternehmen was ich möchte (oder muss, Bürojob lässt grüßen).
    Das mit der Unabhängigkeit ist in meinen Augen ein bisschen Selbstbetrug, denn am Ende sind wir eben doch von künstlichem Insulin abhängig, welches auch immer. Aber wenn es Dir hilft, mit der Erkrankung auch mental umzugehen, ist es eben Dein Weg.
    viele Grüße
    Ikebana

  • esse sehr eiweiß- und fettreich


    insbesondere Eiweiß wirkt sich auch auf den BZ aus - zumindest ohne Restaktivität einer Bauspeicheldrüse - aber es kommt ca. nach 2-3 Stunden an, also nicht wundern, wenn nach dem Grillabend in der Nacht die Werte steigen.
    In meinem 1. DM-Jahr hätte ich vielleicht ähnlich reagiert, aber irgendwann ist damit Schluß und dann bekommt man bei zu hohen Werten mit Sport eher eine Ketoazidose!
    Seinen Körper kennenzulernen ist schon o.k., meiner hat sich in meinen 30 Jahren DM wirklich immer wieder geändert. Inzwischen möchte ich es auch nicht mehr so extrem herausfordern, z.B. nach einer Berg-und Tal-Radtour 6 BE essen - jetzt plane ich dabei lieber eine reduzierte Basalrate und essen, wann ich will - das ist risikoärmer!
    cd63

    Grüße nest

    Einmal editiert, zuletzt von nest ()

  • Zitat

    straight edge ?

    Nicht ganz......"don't fuck" geht gar nicht :rofl

    Zitat

    Ihr habt Minipigs?


    Cool, so welche wollen wir uns auch holen sobalt es die Wohnsituation zulässt ^^


    Die sind einfach süß :love:

    Nimm Dir nur welche, wenn Du wirklich ein großes Grundstück hast und keinen Rasen brauchst.
    Wohnungshaltung geht wirklich nur im absoluten Babyalter, danach zerstören die Dir alles was nicht niet-und nagelfest ist.


    Ansonsten werd ich sehen, wohin mich das Ganze führen wird; ich kann ja auch nur vom IST-Zustand ausgehen, was weiss ich wie meine Werte in drei Jahren sind oder wie sich das alles verändert. Gut möglich, das sowas in Kürze gar nicht mehr funktioniert; aber auch gut möglich, dass ich so in zehn Jahren immer noch gut mit dem Diabetes lebe. We will see ^^

    Liebe Grüße,
    TINA