Stündliches Spritzen möglich?

  • Moin,moin
    Frage an die die sich schon länger hier rumtreiben und auch an die die es meinen zu wissen oder erläutern können, danke.



    Ist es möglich sich jede Stunde zu spritzen ohne in UZ zu kommen??
    Ist dies gesundheitlich bedenklich (abgesehen von den Einstichen)




    Nicht das ich das machen möchte oder muss, mich interessiert es einfach was alles passieren kann, nicht muss.

  • Ich habe keine Insulinpumpe, aber ich stelle mir vor, dass die genau das macht?

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  • Ich würde die Antwort, ob ja oder nein, von dem Basalbedarf abhängig machen. Bei einer Basalmenge von weniger als 12IE/24h stelle ich mir das Splitten sehr schwierig und die UZ-Gefahr sehr hoch vor. Bei höherem Insulinbedarf denke ich, ist das etwas einfacher, man sollte allerdings nicht die Überlappung der Insulindosen vergessen. Praktikabel ist das allerdings nicht. Nachts jede Stunde aufstehen und spritzen?


    Eine Insulinpumpe gibt kleinste Mengen an Insulin jede 3 Minuten ab.


    Geht es evtl um das Ablegen der Insulinpumpe für einige Stunden? Je nach Zeitdauer verwende ich Verzögerungsinsulin oder Pumpeninsulin. Ich spritze bei kürzeren Ablegedauern aber auch nicht jede Stunde sondern jede 2.

    Liebe Grüße
    butterfly



    "Insulin is a remedy primarily for the wise and not for the foolish, whether they be patients or doctors."
    Elliot Proctor Joslin, 1923 (Pionier der Insulintherapie)

  • Hallo,


    die Frage: ist stündliches Spritzen möglich? - beantwortet sich von selbst, alle Insulinpumpen arbeiten nach dem Prinzip.
    Ich habe das schon ein oder zwei Mal gemacht, turnusmäßig Insulin in kleinen Dosen zugeführt.
    Das hatte nur einen Grund, denn meine Pumpe hatte den Geist aufgegeben, Totalausfall.
    Ich habe dann ca. alle zwei Stunden eine kleine Einheit von ungefähr knappen 2 Einheiten Analoginsulin gespritzt.
    Die zwei Einheiten Analoginsulin wirken runde 1,5 Stunden, sodass diese Ersatztherapie natürlich etwas besser überwacht werden sollte.
    In der Nacht verbraucht der Organismus etwas weniger Insulin, ist die Insulinempfindlichkeit höher, sodass ich alle 3 Stunden den Wecker gestellt hatte, um nachzuspritzen und BZ zu kontrollieren.
    Sicherlich ist es von Vorteil, wenn man Spritzen mit 1/2-Einheiten-Einteilung hat, so kann/könnte man feiner Insulin zuführen, aber ich hatte nur die großen Spritzen mit 2-Einheiten-Unterteilung, man muss halt das beste draus machen.


    Muss man das mit vielen kleinen Insulindosen machen?
    Nein! - aber es geht tadellos, ich z.B. habe kein korrektes Verzögerungsinsulin mehr im Kühlschrank (meins ist 10 Jahre abgelaufen), sodass ich auf die Möglichkeit, nur Bolusinsulin, zurückgegriffen habe.
    Warum?
    Die Notfallversorgung der Pumpenhersteller ist sehr gut, nach ungefähren 16 Stunden hatte ich eine Ersatzpumpe, sodass diese kleine zeitliche Überbrückung kein Thema war und sein wird.
    Und Angst vor einer Hypo hatte ich nicht, auch wenn es eine Hypo geben sollte, ohne basales Insulin passiert gar nichts, man wacht sehr schnell wieder auf, wenn es einen tatsächlich in eine schwere Unterzuckerung treiben sollte.
    Ich hatte während dieser/diesen Ersatztherapie/Ersatztherapien nicht mal einen Niedrigzucker, aber ganz sicher Normalzuckerwerte.
    Und ganz sicher ist auch, dass eine Pumpe praktischer, genauer und damit besser ist.


    Mit Gruß

  • Genau, hat schon jeder Insulinpumpenträger bei einem Ausfall und fehlenden Basalinsulin auf irgendeine Weise schon praktiziert.
    Warum fragst du Jogi?

    Easy come, easy go.

  • Frage nur so aus Neugierde.


    Hab ja keine Pumpe aber das die sowas ähnliches kam war mir schon klar. Es geht aber nicht um Pumpe sondern um das mit dem Pen.




    Aber besten Dank schon mal für die Antworten, werd mich mal beim DiaDoc um eine Pumpe bemühen.

    Einmal editiert, zuletzt von Jogi ()

  • Zur Abrundung: Irgendwie hat sich zu Beginn meiner Diabeteskarriere eingebrannt, dass man die Boli nicht überlagern sollte, weil sich die Wirkspitzen hochschaukeln könnten. Das ist offensichtlich eine Fehlinformation, Pastaparty und 45 Minuten später eine Tüte Chips zum Dessert wären durchaus möglich. Dennoch empfinde ich durchaus eine Art "Kontrollverlust", wenn ich einen dicken Bolus gebe, 30 Minuten später noch einen und vielleicht 75 Minuten später noch einen (aber möglich wäre es sicher). Kontrollmessungen sind allerdings schwer interpretierbar.

  • Zur Abrundung: Irgendwie hat sich zu Beginn meiner Diabeteskarriere eingebrannt, dass man die Boli nicht überlagern sollte, weil sich die Wirkspitzen hochschaukeln könnten. Das ist offensichtlich eine Fehlinformation, Pastaparty und 45 Minuten später eine Tüte Chips zum Dessert wären durchaus möglich. Dennoch empfinde ich durchaus eine Art "Kontrollverlust", wenn ich einen dicken Bolus gebe, 30 Minuten später noch einen und vielleicht 75 Minuten später noch einen (aber möglich wäre es sicher). Kontrollmessungen sind allerdings schwer interpretierbar.

    Diese Aussage halte ich grundsätzlich immer noch für richtig und wichtig. Allerdings nur bei ausreichender Basalversorgung (egal ob unter ICT oder Pumpe). Was man definitiv unterscheiden sollte, sind einerseits mehrere Boli kurz hintereinander (wegen Essen o.a.) und andererseits mehrere Injektionen um z.B bei einem Ablegen der Pumpe die Basalversorgung aufrecht zu erhalten.
    Auch wenn ich versuche bei normalen Boli einen Zeitabstand von 3h einzuhalten, gelingt mir das nicht immer. Beim kürzerem Ablegen der Pumpe sind bei mir persönlich 3h Abstände zu lang, da die Basalversorgung fehlt.

    Liebe Grüße
    butterfly



    "Insulin is a remedy primarily for the wise and not for the foolish, whether they be patients or doctors."
    Elliot Proctor Joslin, 1923 (Pionier der Insulintherapie)

  • Ich habe keine Insulinpumpe, aber ich stelle mir vor, dass die genau das macht?

    Nicht ganz, die Pumpe splittet den Basalanteil über die 60 Minuten und gibt sie nicht komplett auf einmal ab.

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe

  • Wenn ich einen halben oder gar ganzen Tag ständig esse (z.B. wegen einer großen Geburtstagsfeier), spritze ich mir durchaus nahezu stündlich, aber die Erfahrung zeigt, dass bei mir ein Abstand von 90 bis 120 Minuten sinnvoller ist, damit überlappende Insulinwirkungen nicht zu stark wirken und nachrückende Kohlenhydrate von der auslaufenden Insulinwirkung noch erfasst werden. Ähnlich ist es beim Korrekturspritzen.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."