Schlimmer geht immer, oder wie soll man den Entwurf nun beurteilen? Auf den ersten Blick sehe ich keinen Punkt, der für den Bereich Diabetes Verbesserungen bedeuten könnte.
https://www.pharma-fakten.de/n…oennten-unterschiedliche/
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Aus Sicht der Pharmaunternehmen ist das sicher eine der kritischsten Regelungen im AM-VSG: Erstmals können in Deutschland Arzneimittel von der Verordnung für bestimmte Patientengruppen ausgeschlossen werden, wenn für sie im Verfahren der „frühen Nutzenbewertung“ kein Zusatznutzen anerkannt wurde.
Beim schnellen Lesen erscheint diese Regelung zunächst sinnvoll: Wenn kein Zusatznutzen, dann auch keine Verordnung an die Patienten! Aber erstens bedeutet die Bewertung „kein Zusatznutzen“ nicht, dass das Arzneimittel grundsätzlich keinen Nutzen hat. Zweitens kann es für den einzelnen Patienten im Gegensatz zur offiziellen Beurteilung durchaus einen Nutzen haben – etwa, wenn er die Alternativen aus individuellen Gründen nicht verträgt.
Vor allem aber setzt die Regelung voraus, dass Einigkeit über die Bewertung des Zusatznutzens besteht. Das aber ist in der Mehrheit der Fälle nicht gegeben: Sehr oft sind es formale Gründe, die den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zu einem negativen Beschluss kommen lässt. „Formale Gründe“ heißt aber nur, dass sich Hersteller und Behörden nicht über die Vergleichstherapie oder das Studiendesign haben einigen können. Der Nutzen eines Medikaments im Alltag ist daraus nicht abzulesen.
Ausschluss darf nicht zur Regel werden
Für die pharmazeutischen Unternehmer birgt der vorliegende Entwurf die Gefahr, dass aus dem Verordnungsausschluss, der im Gesetzestext nur „unter bestimmten Voraussetzungen“ vorgesehen ist, ein regelhaftes Verhalten wird. Beim Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa) sieht man darin eine Regelung, die vor allem Schwerkranke treffen könnte: „Betroffen wären beispielsweise Patienten, die an Brust- oder Hautkrebs, Diabetes, Epilepsie, Multiple Sklerose oder psychischen Störungen leiden“, so vfa-Chefin Birgit Fischer. Gerade bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Epilepsie tut sich das AMNOG schwer. Medizinische Fachgesellschaften wie die Deutsche Diabetes-Gesellschaft haben schon öfter darauf aufmerksam gemacht, dass das Urteil „kein Zusatznutzen“ im AMNOG-Bewertungsverfahren aus ihrer Sicht wenig mit dem wirklichen Patientennutzen zu tun haben muss. Besonders dramatisch zeigt sich das im Bereich der Epilepsie: Dort hatten Betroffene sogar eine Bundestags-Petition gestartet, weil immer mehr Arzneimittel, die für diesem Bereich entwickelt werden, in Deutschland nicht auf den Markt kommen
Werde es weiter beobachten und googeln. Bitte beachten, diese Quelle ist jetzt erst mal aus der Sicht der Pharmaindustrie.
LG,
hakaru
Aus dem Ministerium: http://mobile.bundesgesundheit…artal/amvsg-kabinett.html
Eine Gruppe freut sich auf Geldregen: Die Apotheker!
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=65568
ZitatMit einem Füllhorn guter Nachrichten kam Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU; Foto) nach München zur Eröffnung des Deutschen Apothekertags. Mit am wichtigsten: die Anhebung der Vergütung für Rezepturen und die Dokumentation bei Betäubungsmittel-Abgabe sowie die geplante Streichung der Exklusivverträge für Zytostatika.
Diese Vorhaben sind im heute verabschiedeten Kabinettsentwurf zum Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetz (AM-VSG) verankert, der die Ergebnisse des Pharmadialogs umsetzt. Er sei zuversichtlich, dass der Entwurf das parlamentarische Verfahren ohne Hürden passieren werde, sagte Gröhe.
Künftig sollen die Apotheker auch für Rezepturen den Festzuschlag von 8,35 Euro bekommen – so wie bei der Abgabe von Fertigarzneimitteln. Auch die Arbeitspreise werden erhöht. Der Zusatzaufwand bei der Dokumentation von Betäubungsmittel- und T-Rezepten soll künftig mit 2,91 Euro vergütet werden. Nach 38 Jahren ohne Anpassung der Gebühr sei dies «zwingend angebracht», sagte Gröhe. Insgesamt bedeute dies ein jährliches Plus von 100 Millionen Euro für die Apotheker – was das Auditorium mit Beifall bedachte.
(Gestern rief die Apotheke an, dass das Tresiba eingetroffen ist. Hab es heute abgeholt. Preis derzeit wie oben geschrieben 151,59 € für 5 Patronen.)