Werte Gemeinde.
Zu Beginn meiner Karriere hab ich ein hübsches Büchlein bekommen, worin ich meine Werte, meine Insulingaben und meine Nahrung eintragen konnte. Mit verschiedenfarbigen Kugelschreibern. War aufwändig, aber auch sinnvoll. Zudem hat man im Spital ja sonst nichts zu tun.
Nach meiner Entlassung hab ich das brav weitergeführt, bis ich irgendwann keine Lust mehr hatte, diesen Papier- und Schreibkram ständig mitzutragen. Also hab ich aufgehört. Meine Werte waren ... es geht.
Dann bin ich auf eine App gestossen. Brillant! Hat man immer dabei, kann alles eintragen. Meine Werte wurden besser, ich konnte erstmals meine Faktoren richtig berechnen (in diese Zeit fällt mein schleichender Wechsel von CT zu ICT) und hatte alles im Griff.
Irgendwann hab ich dann die App gewechselt, trage noch immer alles brav ein, aber ich merke, dass es oft ein nachtragen der Werte wird. Eine beliebte Sonntagsbeschäftigung ist, die Daten seit Donnerstag oder Freitag nachzutragen. Weil ich grad keine Zeit, Lust oder was auch immer hatte, das gleich zu erledigen.
Kurz gesagt, ich spiele mit dem Gedanken, meine Tagebuchführung einzustellen. Meine Einstellung ist stabil, die Dokumentation mach ich momentan nur, weil ichs halt "schon immer" gemacht hab. Nie schaue ich mir alte Werte an, die Auswertung Ende Woche interessiert mich auch nicht gross, ich kenn meine Faktoren, weiss, wann ich wie zu korrigieren hab ... also wozu mach ich das eigentlich noch? Falls ich irgendwann merke, dass an der Einstellung was nicht stimmt, könnte ich ja sofort wieder anfangen mit dem Protokoll.
Gibts andere, die bewusst kein Tagebuch führen?