TK übernimmt FSL Kosten (doch) wieder

  • Oh, weißt du da näheres ob nur für T1 oder auch T2 bzw. welche Kriterien angelegt werden?


    ich weiß nur von einer Typ 1er- Freundin, dass die SBK ihre Sensoren ähnlich bezahlt wie die TKK.
    Aber bei alle dem Gerede - wegen der Sensoren würde ich nicht auf die Idee kommen, die KK vorschnell zu wechseln - wie man sieht, ist das mit der TKK nun auch recht unsicher geworden! Ich hoffe, dass es irgendwann mal eine diabetesoptimierte Gesetzeslage gibt, das derzeitige ist schon sehr fragwürdig!
    cd63

    Grüße nest

  • Ich habe es heute schriftlich bekommen beim Schreiben zur ersten Kostenerstattung der Sensoren.
    Ein wichtiger Hinweis für Sie:
    Wegen einer höchstrichterlichen Entscheidung des Bundessozialgereichtes ist es den gesetzlichen Krankenkassen nicht mehr erlaubtKosten für das Freestyle Libre zu übernehmen . Wir erstatten Ihnen die Kosten in dem Ihnen zugesagten Umfang, beziehungsweisefür die zugesagte Dauer. Darüber hinasu ist uns eine weitere Kostenübernahme leider nicht mehr gestattet. Eingehende Anträge müssen wir zukünftig daher ablehnen. Ich denke Sie beziehen sich auf dieses Urteil vom 08.07.2015 - B 3 KR 5/14 R).Somit hat meine Euphorie leider ein Ende. Ich werde aber die zugesagten Optionen noch voll nutzen. Sehr schade es war sehr komfortabel.

    vroni :help:

    Samsung A 12

  • ...Somit warten wir alle auf die G-BA Einschätzung...Hätte eigentlich bis Ende 2015 passieren sollen...

  • Fast könnte man meinen, aus dem G-BA ist schon was durchgesickert. :huh: Das Urteil ist ja nun schon ein paar Monate her, warum kommt die TK erst jetzt auf den Gedanken, FGM nicht finanzieren zu dürfen? ?(

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Ich glaube eher, das ist ein lahmer Sauhaufen...wissen selbst nicht was sie entscheiden sollen und schieben das mal wieder..

  • Die Aussagen sind wirklich "toll":

    Zitat

    Zur Wirtschaftlichkeit der Versorgung mit einem FreeStyle Libre Gerät können derzeit noch keine verlässlichen Aussagen gemacht werden.


    Bei 90€ Erstattung wie bei der TK ist die Aussage wohl kaum haltbar. Mein Teststreifenverbrauch vor dem Libre war höher. Und wer sich bereit erklärt, die "Mehrkosten" zu tragen, der entzieht dieser "befürchtung" JEDEN Boden.


    Zitat

    Gegenwärtig ist der Gewebszucker zudem noch keine Grundlage für therapeutische Entscheidungen. Hierzu bedarf es zunächst einer Änderung der Verordnungs- und Behandlungsleitlinien.


    Wer mag, der kann sich das Fick'sche Gesetz ansehen. https://de.wikipedia.org/wiki/….28Diffusionsgleichung.29. Es ist kaum zu vermeiden, dass der Gewebszucker vom Blutzucker "beeinflusst" wird. Somit ist die Behandlung mittels ICT nach dem Schema "Basal und zu Mahlzeiten messen, schätzen, spritzen, und etwas später kontrollieren/korrigieren" genau die selbe - es ändert sich nur das Messgerät. Und alle Entscheidungen basieren auf dem, was man an einem Messgerät abliest. Was übrigens auch nicht den Blutzucker direkt misst, sondern elektrochemisch gesehen das Wasserstoffperoxid, das Glucoseoxidase erst aus Zucker und Sauerstoff erzeugt.


    Zitat

    Unseres Wissens gibt es bisher keine veröffentlichten Studien, die wissenschaftlich nachweisen, dass mit der Gewebszuckermessung mittels FreeStyle Libre die gleiche Behandlungsqualität des insulinpflichtigen Diabetes mellitus erreicht wird, wie mit der üblichen Blutzuckermessung. Gleiches gilt für Studien zu wissenschaftlich fundierten Aussagen über den Nutzen und evtl. Risiken.


    Auch Bullshit. Laut Hilfsmittelrichtlinie hat der Patient ein Wörtchen mizureden wenns um das Hilfsmittel geht. §6(6) Satz 2. Wünschen der Versicherten soll bei der Verordnung und Auswahl der Hilfsmittel entsprochen werden, soweit sie angemessen sind.
    Über die Angemessenheit meiner Wünsche entscheidet im Zweifel ein Gericht und nicht die gottgleichen Sachbearbeiter der Krankenkasse mit den Durchführungsbestimmungen. Mein Arzt ist bei der Verordnung meinem Wunsch gefolgt, es ist ein Hilfsmittel und es ist wirtschaftlich. Was folgt daraus?


    Was die Aussage zur Qualität angeht, bitte einfach DIABETES TECHNOLOGY & THERAPEUTICS Volume 17, Number 11, 2015 lesen. Zitat

    Zitat

    Interstitial glucose measurements with the FreeStyle Libre system were found to be accurate compared with capillary BG reference values, with accuracy remaining stable over 14 days of wear and unaffected by patient characteristics.

    Kein Hilfsmittel muss zwingend im Hilfsmittelkatalog gelistet sein und vom IQWIG bewertet werden. Es ist auch überflüssig 10 Jahre Patienten testweise mit FGM zu versorgen und zu gucken, ob sich der Hb1 irgendwie verändert. Einen Nutzen nachzuweisen 'gelingt' dem IQWIG nicht mal bei Langzeit-Insulianaloga wie Lantus & Co. Da muss ich mich fragen, ob die systematische Unfähigkeit irgendwelche Fortschritte zu finden nicht Vorsatz ist.


    Der ganze Brief liest sich wie ein "ich zahl nicht und das alles angeblich zu deinem Nutzen". Danke liebe Kasse, ich kann auf mich selbst aufpassen. Das ist kein Blutzuckerpendel oder "würfel deinen Wert". Eine simple elektrochemische Messmethode (im Kern die gleiche wie bei Streifen) mit einer 14 Tage Dauersonde, weils gelungen ist diese nicht durch Proteine bzw. die Gerinnungsfaktoren im Blut "vergrützen" zu lassen. Zudem im Unterschied zum CGM rein passiv - keine Alarme, lediglich ein 8h Logger.


    Und auf den Punkt SGB-IX ist gar nicht eingegangen worden:

    Zitat

    §4 Die Leistungen zur Teilhabe umfassen die notwendigen Sozialleistungen, um unabhängig von der Ursache der Behinderung [...] die Teilhabe am Arbeitsleben entsprechend den Neigungen und Fähigkeiten dauerhaft zu sichern [...] die persönliche Entwicklung ganzheitlich zu fördern und die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft sowie eine möglichst selbständige und selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen oder zu erleichtern.

    Für die Umsetzung des SGB-IX sind übrigens ebenfalls die Kassen zuständig. Typ-1 ist eine Behinderung, somit kann die sich nicht rausreden.


    Mir hilfts im Job enorm mal eben zwischen Tür und Angel den BZ checken zu können. Ich habe wie erwähnt ein Mitspracherecht bei der Auswahl des geeigneten Hilfsmittels. Und es gibt unabhängig von meiner mittlerweile einjährigen Erfahrung auch Untersuchungen, die eine exzellente Korrelation der Messwerte vom Blutzucker nachweisen. Somit sind weitere Studien zum Thema ob "die gleiche Behandlungsqualität des insulinpflichtigen Diabetes mellitus erreicht wird, wie mit der üblichen Blutzuckermessung" für die aktuelle Entscheidung schlicht irrelevant. Und wenn, dann ist es das Thema meines Arztes, nicht des Sachbearbeiters der Kasse.


    Ich kann echt nicht so viel fressen wie ich bei diesem Bürokratenblödsinn kotzen könnte. Bei 7 klassischen Messungen am Tag ist die Wirtschaftlichkeit eh keine Frage. Übrigens stehe ich bei 11-12 Abrufen der Sensoren. Was heißt "da liegt noch Steigerungspotenzial". Leider auch aus Sicht der Finger.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

    3 Mal editiert, zuletzt von Grounded ()



  • Also wenn Du klagst, mach ich mit :D

  • Es gibt in DE zwar Fullquotes, aber keine Sammelklagen. Die nächsten Rechungen werden vor Weihnachten eingereicht, dabei gibts diverse Anträge und dann knallts wohl. Beim letzten Antrag "zahlt endlich oder leitet es an den Widerspruchsausschuss weiter" hat die Kasse sich schlicht nicht mehr gemeldet. Also gilt die Genehmigungsfiktion.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Also wenn Du klagst, mach ich mit


    das kannst du gleich sein lassen! Erstens hast du bestimmt nie etwas Schriftliches von der TKK erhalten, dass sie deine Sensoren teilweise übernimmt und wenn das Gesetz auf der Seite der KK ist, hast du sowieso verloren. Man kann höchstens so handeln wie bei einer CGM-Ablehnung...
    Wenn die TKK allerdings einen Testlauf für Abbott gemacht hat, frage ich mich, was genau die Testgrundlagen waren...??? Dagegen könnte man u.U. vorgehen, aber das ist ja wie man sieht, ziemlich dunkel...
    cd63

    Grüße nest

  • Ich finde es absolut untragbar von Abbott, die Kunden so im Regen stehen zu lassen. Statt dass sie uns Argumentationshilfen für das Libre an die Hand geben, evtl. eine Studie anstossen oder die Kassen oder den MDK versuchen zu überzeugen und eine Kassenzulassung z bekommen wird überhaupt nichts getan. Man sollte das Teil einfach nicht mehr kaufen, vielleicht wachen die dann auf.


    Die Markteinführung von Abbott war schon dilettantisch und eine Unterstützung der Patienten ist nicht vorhanden. Na ja, vielleicht gehts auf diese Weise etwas schneller für die, die noch auf einen Account warten.


    Mir stinkt es nur mal wieder, dass die armen Privatversicherten wieder einmal einen Vorteil haben und das Libre wahrscheinlich weiterhin bezahlt bekommen. Ich liebe unseren Sozialstaat :blerg:

  • Auch Privatpatienten bekommen das nicht pauschal erstattet. Es hängt sehr am jeweiligen Vertrag und dessen Auslegung, im Forum gabs bereits einiges an Lesefutter dazu. Mich kotzt vor allem an, dass die GKV deutlich Geld spart wenn sich der Versicherte ein Libre gönnt und nur noch einen Bruchteil der Streifen braucht. Mit der "90€" regelung war ich nicht glücklich, aber das ist weit fairer als "mach doch, nur wir zahlen gar nichts". Genau das selbe bei CGM, auch hier gibts nur die Kalibrierstreifen und kein Zuschuss bis zur Höhe "X" der Kosten einer "normalen" Blutzuckermessung.


    Floh: Wenn ich dein Schema mal bewusst missdeute, dann darf sich statistisch gesehen niemand mehr gegenüber einer Behörde wehren bzw. gegen deren Entscheidung Einspruch erheben. Weil er bekanntlich nicht Experte ist und die Behörde faktisch nur aus "Experten" besteht. Wissensvorteil, theoretisch. Bedeutet aber nicht, dass Bürokraten automatisch "recht haben".

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

    Einmal editiert, zuletzt von Grounded ()

  • Im Prinzip gebe ich dir recht. Die erste Instanz fordert allerdings keinen Anwalt. Bei diesem Streitwert ist eine zweite Instanz auf Antrag möglich. Gewinne ich, geht die Kasse hochwahrscheinlich sowieso in die zweite Instanz. Verliere ich, muss eben ein Anwalt her. Also was gibts noch gleich zu verlieren?


    Mit Dusel hab ich vom letzten Antrag her vmtl. eine Genehmigungsfiktion und bis der Neuantrag bearbeitet ist ... es wird dauern. Bis dahin wird sich vielleicht auch das IQWIG zu CGM äußern. Wobei es dort um einen therapeutischen Mehrnutzen für aktuell unvermeidbare Mehrkosten geht. Die es bei FGM halt nicht wirklich gibt. Kleiner, aber feiner Unterschied, der ggf. das IQWIG administrativ gesehen ausblenden kann, denn die Wirtschaftlichkeit ist nicht das Thema.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ich habe heute nochmals mit der TK telefoniert, die mir bestätigte das ersten Halbjahr 2016 keine Anträge mehr bewilligt werden dürfen. Alle die die Kostenzusage erhalten haben (in der Regel für ein halbes Jahr, Jan 2016), werden den Libre weiterhin erstattet bekommen.



    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

  • Nach der Anmeldung Anfang April und der Einladung zum Bestellen Ende November, habe ich die Bestellfrist von einer Woche bei Abbott verstreichen lassen. Mir ist das zu unsicher und auch der Umgang mit potentiellen Kunden hat mich abgeschreckt.
    Dilettantischer Auftritt von Abbott ohne Informationen und ewigen Wartezeiten und unterschiedliche Aussagen von TKK und anderen Kassen sind hier die Grundübel. Anfang nächsten Jahres darf man ja eventuell eh bestellen, wenn man möchte. Und ohne konkrete Zusage einer Kostenübernahme über einen verlässlichen Zeitraum seitens der KK nützt mir das nichts. Allein finanzieren möchte ich nicht, da auf Dauer zu teuer.


    Nun hab ich ein Auslesegerät zum Freestyle-Sensor ungenutzt im Schrank liegen und fast ein Jahr nervenaufreibender Diskussionen und Warterei hinter mir. Das langt. Positiv einzuschätzen ist das Produkt an sich. Mir hat das Libre in den zwei Wochen Testzeit sehr gefallen und es hat gut funktioniert. Es war sehr hilfreich. Leider scheitert es am Unvermögen der Firma Abbott selbst und der Krankenkassen, die keinen Plan haben. :thumbdown:

  • Leider scheitert es am Unvermögen der Firma Abbott selbst und der Krankenkassen, die keinen Plan haben.


    du musst das anders sehen. Abbott geht es eigentlich nur ums Geldverdienen, möglichst kostengünstig ein Produkt auf den Markt zu werfen, mit günstiger Testphase an uns, evtl. mit Absprache einiger KK - und die KK halten sich wie immer strikt an die geliebte Gesetzesvorgabe - letztendlich ist ihnen das auch recht, da ebenfalls scheinbar kostensparend. Langfristig denken beide nicht!
    Wenn mir die TKK das Libre nicht weiter zahlt, werde ich es mir höchstwahrscheinlich weiter leisten, obwohl zu teuer!
    cd63

    Grüße nest