Wie verinsuliniert ihr Eiweiß?

  • Gar nicht.
    Ich insuliniere weder Eiweiß noch Fett. Bei mir geht das sozusagen im "Grundrauschen" unter. Kein Eingreifen erforderlich. Ich hoffe das bleibt auch so.


    P.S.: Ich mache aber auch keine Low- oder No- Carb Ernährung. Wäre das so würde ich das wohl berücksichtigen müssen (also Eiweiß und Fett) ;)

    -Please stand by-

  • Tagsüber klappt das bei mir auch, da muss ich nix fürs Eiweiß spritzen. Seltsamerweise habe ich bei mehr Eiweiss dann aber nachts (so um 2 Uhr rum) manchmal!! ne Beule im Verlauf nach oben, die ich tatsächlich dann auch nachts manchmal runterspritzen muss. Finde ich doof, habe ich aber noch kein Patentrezept für gefunden, obwohl ich mir ne Zeitlang akribisch notiert habe, was ich gegessen und gespritzt habe.

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  • Eiweiss und Fett insuliniere ich noch gar nicht. Da hab ich noch genügend Insulin an Bord.
    Aber warum soll man Fett insulinieren? Das wird eigentlich nicht - im Gegensatz zu Eiweiß - in Glucose umgewandelt? Oder ist mir was entgangen?


    Es dürfte auch ein Unterschied sein, was für Fette man isst. Mittelkettige Öle wie Kokosöl gehen z.B. direkt ins Blut über ohne Verstoffwechslung.

  • Hallo,


    ich war vor kurzem stationär in Bad Heilbrunn zur Optimierung meiner Pumpentherapie. Dort wurde auch geschult, dass viele Typ1-Diabetiker das Eiweiß und Fett sehr wohl insulieren müssen. Dies ist jedoch bei jedem unterschiedlich. In meinem Fall muss ich am Abend das Fett und die Eiweiße insulieren, wenn die Portion mal größer ausfällt z. B. bei Grillen: 1 Bratwurst, 1 Schweinesteak, viel Salat jedoch auch mit Öl, Anti-Pasti.....Wenn ich da nicht zusätzlich Insulin auf 4 Stunden verzögert abgebe, habe ich Werte über 200 beim Aufstehen. Das gilt auch für kohlhydrat-arme Abendessen mit viel Eiweiß. Weniger BE sind auch weniger Insulin + Insulin fürs Eiweiß und Fett.


    Ich habe das in Bad Heilbrunn mehrfach ausgetestet und ziehe dies nun zuhause auch durch und die Werte am Morgen passen super! Unter der Woche halte ich mit dem Eiweiß und Fett Abends stark zurück, damit ich morgens keine Überraschungen habe. Bis jetzt klappt das sehr gut!


    Liebe Grüße Birgit

  • Ich hatte weiter vorne gepostet, dass man wie folgt die FPE berechnen kann (aus einem Diabetes-Ratgeber):
    Gesamt-kcal - Kohlenhydrat-kcal = Fett-Protein-kcal
    Fett-Protein-kcal / 100 = Fett-Protein-Einheit (FPE)
    Für 1 FPE später ca. soviel spritzen wie für BE
    .


    Obige Informationen sind m.E. NICHT richtig! Das glaube inzwischen ziemlich sicher - 100%ig weiß ich es natürlich nicht. Ich habe inzwischen viel recherchiert und kaum verlässliche Informationen gefunden. Aber eigene Erfahrungen und die von anderen hier zeigen, dass die Berechnungsformel vielleicht nicht stimmt. :pupillen:


    In anderen Zusammenhang (allg. Erläuterung des Stoffwechsels) sehen die Infos anders aus als dies in den Diabetes-Ratgebern steht. Demnach wird Protein (Eiweiß) zu Blutzucker (vielleicht zu 50%?). Aus Fett wird KEIN Blutzucker (vielleicht zu 20%?). Ich schau weiter, vielleicht finde ich noch Infos.


    Ansonsten ganz herzlichen Dank an das Forum. Ich habe hier die Ketogene-Ernährung entdeckt, viel dazu gelesen, habe damit bereits angefangen und bin begeistert - auch weil damit für mich der Blutzucker viel einfacher und ohne die großen Spitzen einstellbar ist - nach der Umstellung über 4 Fastentage! Und sehr gesund soll es zudem sein. :) Insofern ist es für mich schon wichtig zu wissen, wie die FPE-Einheiten zu berechnen sind. Viel Erfahrung habe ich natürlich noch nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Flausen ()

  • Mit der von Dir zititerten Formel komme ich auch nicht weiter. Speziell bei viel Eiweiß ist die Verzögerung mit einzuberechnen. Da kommt dann noch ne Spitze, wenn gar nicht mehr damit gerechnet wird. Bei mir - wie schon erwähnt - gern nachts, nach einer entsprechenden Abendmahlzeit. Seit ich den Libre nehme, kann ich das auch viel besser verfolgen.

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  • Moin,


    Ich bin an diesem Thema sehr interessiert und freue mich über jede neue und ergänzende Information.


    Deine Hinweise geben eine neue Sichtweise auf die mverinsulierung von FPE's

    Ich hatte weiter vorne gepostet, dass man wie folgt die FPE berechnen kann (aus einem Diabetes-Ratgeber):
    Gesamt-kcal - Kohlenhydrat-kcal = Fett-Protein-kcal
    Fett-Protein-kcal / 100 = Fett-Protein-Einheit (FPE)
    Für 1 FPE später ca. soviel spritzen wie für BE.

    Das ist auch meine Info Lage.

    Obige Informationen sind m.E. NICHT richtig! Das glaube inzwischen ziemlich sicher - 100%ig weiß ich es natürlich nicht. Ich habe inzwischen viel recherchiert und kaum verlässliche Informationen gefunden. Aber eigene Erfahrungen und die von anderen hier zeigen, dass die Berechnungsformel vielleicht nicht stimmt.

    Gibt es hier irgendwas greifbares?

    In anderen Zusammenhang (allg. Erläuterung des Stoffwechsels) sehen die Infos anders aus als dies in den Diabetes-Ratgebern steht. Demnach wird Protein (Eiweiß) zu Blutzucker (vielleicht zu 50%?). Aus Fett wird KEIN Blutzucker (vielleicht zu 20%?). Ich schau weiter, vielleicht finde ich noch Infos

    Mir fällt hier ein, es gab mal eine Zeit und die dauerte sehr lange, in der Kohlenhydrate nicht so wie heute zur Verfügung standen.


    Aber wir brauchten sehr viel Energie um unsere notwendigen Kalorien zu beschaffen, jetzt weiß ich aber nicht was waren dass für Kalorien?


    MlG


    Hinerki

  • Just My 2 Cents: Man( n) könnte jetzt Wissenschaften daraus betreiben, wenn man denn möchte.
    Fakt ist doch einfach, dass FPE berücksichtigt werden müssen, wenn sie ein gewisses, übliches Maß überschreiten. Es gibt keine Formel, die auf jeden anwendbar ist, da doch jeder einen anderen Grundbedarf hat. Oder der eine eben LADA mit Restproduktion, Mody, Typ II oder wie ich ein juveniler :D Typ I ist, oder eben auf ketogene Ernährung umgeschwenkt ist.


    Was für mich " Normalmaß" ist, wird beim nächsten ein Peanut sein oder eben schon zuviel. Meiner Meinung nach muß jeder für sich durch Ausprobieren und Dokumentieren die passende Lösung finden. Egal welche Formel, kann doch immer nur ein ganz grober Richtwert sein. Das sehen wir doch schon alleine an den vielen unterschiedlichen Erfahrungen hier im Forum. Und Essen muß bei <mir>noch Genuß sein und Spaß machen und nicht immer in Endlos Berechnungen ausarten. Und da dürfen die Werte auch mal kurzfristig! ausarten.


    Die üblich existierenden FPE Berechnungsformeln funktionieren bei mir seltenst, endeten meist in Hypos. Ich agiere nach Gefühl und Erfahrung und das klappt nach Übung wunderbar.


    Sorry, aber das ist meine bescheidene Meinung dazu.
    LG Charlotta

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • Ich stimme da Charlotta zu. Wieviel Insulin jeder für FPEs braucht muss ausgetestet werden. In meinem Fall bole ich 70/30 dualen Bolus. Alles an Fett und Eiweiß das mehr als eine normale Portion ist, berechne ich als 1/2 bis 1 BE. Lieber weniger, dokumentieren und dann evtl. noch korrigieren als in eine Hypo rauschen.

  • Just My 2 Cents: Man( n) könnte jetzt Wissenschaften daraus betreiben, wenn man denn möchte.
    Fakt ist doch einfach, dass FPE berücksichtigt werden müssen, wenn sie ein gewisses, übliches Maß überschreiten. Es gibt keine Formel, die auf jeden anwendbar ist, da doch jeder einen anderen Grundbedarf hat. Oder der eine eben LADA mit Restproduktion, Mody, Typ II oder wie ich ein juveniler Typ I ist, oder eben auf ketogene Ernährung umgeschwenkt ist.


    Was für mich " Normalmaß" ist, wird beim nächsten ein Peanut sein oder eben schon zuviel. Meiner Meinung nach muß jeder für sich durch Ausprobieren und Dokumentieren die passende Lösung finden. Egal welche Formel, kann doch immer nur ein ganz grober Richtwert sein. Das sehen wir doch schon alleine an den vielen unterschiedlichen Erfahrungen hier im Forum. Und Essen muß bei <mir>noch Genuß sein und Spaß machen und nicht immer in Endlos Berechnungen ausarten. Und da dürfen die Werte auch mal kurzfristig! ausarten.


    Naja naja ist das wirklich empfehlenswert.



    Die üblich existierenden FPE Berechnungsformeln funktionieren bei mir seltenst, endeten meist in Hypos. Ich agiere nach Gefühl und Erfahrung und das klappt nach Übung wunderbar.


    Sorry, aber das ist meine bescheidene Meinung dazu.
    LG Charlotta


    Moin,


    könnten die notwendigen Unterschiede welche den Bedarf je nach Typ erfordern nicht in den Faktoren niedergelegt werden und dann wieder eine gemeinsame FPE Formel ermöglichen.


    MLG


    Hinerki

  • Hallo,


    ja, diesen Artikel über den Insulin Index fand ich auch ganz spannend. Aus dem eigenen Erfahrungsbereich kann ich sagen, dass dieses Eiweißpulver Teufelszeugs ist und ähnlich schnell wirkt wie Kohlenhydrate. Ich denke es liegt daran, dass es im Verdauungstrakt kaum aufgeschlossen werden muss und direkt ins Blut übergeht. Ich mische Whey immer mit ein bisschen Sahne, Öl oder / und Flohsamenschalen, das verzögert das ganze eine bisschen. Eine bessere Alternative zu dem Eiweißpulver wäre Quark, ähnlich von der EW-Zusammensetzung, doch reich an Casein das nur recht träge verstoffwechselt wird.


    Grüße

  • Moin,


    Zitat von DerWurstkuchen.


    Ich halte.solche... für komplett sinnlos.


    Zitat Ende


    Unterliegen nicht fast alle Faktoren welche wir für die Berechnung der Insulierung von aufgenommener Nahrung einsetzen entsprechende das Ergebnis beeinflussende Imponderabilien.


    Aus diesem Ggrunde, denke ich, sollte jedem die Möglichkeit gegeben werden, FPE in seiner Therapie zu berücksichtigen.


    Um eine variable Anwendung der FPE anzubieten sollte eine Möglichkeit bestehen, den Einsatz der FPE durch Mengen Prozent Anteile zu beeinflussen.


    MLG


    Hinerki

  • Ich gehe bei mir davon aus, dass 12 g EW 1 IE Actrapid benötigen (egal, ob das EW aus Gemüse oder tierischen Produkten stammt).


    Ein EW-Shake aus Sunwarrior blend Vanille 40 g hat bspw. (rein rechnerisch) 7,6 g KH und 28,4 g EW und benötigt bei mir (rein rechnerisch) 3,32 IE und tatsächlich in der Früh 4,5 IE Actrapid.


    Eine Dose Pan do Mar Sardinen ohne Haut und Gräten (90 g EW) benötigen bei mir bspw. 1,5 IE Actrapid (90 * 0,2 / 12). Die Schwierigkeit bei reinen EW-Mahlzeiten besteht nicht so sehr in der Dosis, sondern eher im Timing, weil der BZ-Anstieg vom EW erst zwischen der dritten und der fünften Stunde nach der Mahlzeit eintritt. Ich dosiere bei reinen EW-Mahlzeiten direkt nach dem Essen. Dass das zu keinem BZ-Abfall zwischen der ersten und der dritten Stunde führt, kann ich mir nur durch die durch das Volumen des Essens verursachten Dehnung des Dünndarms und dem damit verbunden BZ-‚Anstieg erklären.


    Dass ein T1 bspw. ein 175 g Steak ohne Bolus essen kann und der BZ fünf Stunden nach der Mahlzeit in etwa dem BZ vor dem Essen entspricht kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Bei mir benötigt diese Menge EW 3 IE Actrapid (175 * 0,2 /12) und mein BZ wäre bei meinen 70 kg ohne Bolus mindestens 90 mg/dl über dem Ausgangswert (beginnende Resistenz nicht mit eingerechnet).

  • Dass ein T1 bspw. ein 175 g Steak ohne Bolus essen kann und der BZ fünf Stunden nach der Mahlzeit in etwa dem BZ vor dem Essen entspricht kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Bei mir benötigt diese Menge EW 3 IE Actrapid (175 * 0,2 /12) und mein BZ wäre bei meinen 70 kg ohne Bolus mindestens 90 mg/dl über dem Ausgangswert (beginnende Resistenz nicht mit eingerechnet).

    Zwischen T1 und T1 gibts halt große Unterschiede hinsichtlich Restproduktion von Insulin der BSD. Ich nehme an, bei dir ist die Quelle versiegt?

  • Hallo.


    Ich verzehre auch Eiweiß Pulver mit Stevia und brauche bis her nur für die Milch was Spritzen.


    Was für Eiweiß Hersteller nimmt Ihr den.


    Mach den Eiweiß Schäker aus Milch da ich den aus Wasser nicht mark und doch bä finde.


    Gruß
    Thomas

    Ein Neuer Diabetes Arzt und habs geschaft habe Dexcom G6 bekommen bin Glücklich:laubfehlt nur noch Pumpe:):bigg

  • Das Konstrukt "FPE" krankt wohl überwiegend an der schlechten Prognostizierbarkeit von BZ-Wirkung und v.a. Eintrittszeitpunkt. Ursächlich hierfür sind die unterschiedlichen Wirkungsweisen und die kaum zu ermittelnde Zusammensetzung der einzelnen Komponenten. Bei Fett wird meines Wissens nach nur der Glycerin-Anteil in Glucose umgewandelt während sich der Rest v.a. über Insulinresistenzen auswirkt. Beim Eiweiß wiederum werden maximal die sog. glucoplastischen Aminosäuren im Rahmen der Gluconeogenese bz-steigernd wirksam. Bei der Analyse der Mahlzeiten wünsche ich schon mal viel Spaß 8o:regen


    Ich habe mich daher von den FPE verabschiedet und berechne mittlerweile allenfalls noch EW, Pi mal Daumen mit ca. 1IE pro 20g EW, abhängig von der Art des EW.


    PS: Warum fresst ihr denn alle EW-Pulver :confused2 , kriegt ihr Eure Nieren nicht anders kaputt :D :ball

    3 Mal editiert, zuletzt von Rol.on ()

  • Weils schmeckt. Ich mag den Kaffee-Proteinshake (Myprotein.de) in Milch ganz gerne. Macht satt, schmeckt und ärgert meinen BZ nur sehr wenig.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Zitat

    Das Konstrukt "FPE" krankt wohl überwiegend an der schlechten Prognostizierbarkeit von BZ-Wirkung und v.a. Eintrittszeitpunkt.


    Also bei mir krankt sicher nichts ;-)


    Ich verstehe – ehrlich gesagt – auch diese ganzen theoretischen Überlegungen nicht wirklich. Ich kann doch einfach als T1 bei ausgetestetem Basal bspw. Zu Mittag mal ausschließlich 250 g Steak essen und fünf Stunden später schauen, wie hoch mein BZ gestiegen ist (wenn ich nicht will, dass er so hoch steigt, kann ich ja 2 IE Actrapid dosieren und ich erkenne die tatsächlich erforderliche Dosis an der Differenz von Ausgangs-BZ und dem BZ nach fünf Stunden).


    Das Ergebnis skaliere ich dann auf 100 g Steak (20 g EW) für Mittag, in der Früh tendenziell höher, am Abend tendenziell niedriger. Das Ganze ist einfach nur Trial and Error…


    Zitat

    , kriegt ihr Eure Nieren nicht anders kaputt


    Ich gehe davon aus, das erhöhte BZ-Werte die Nieren kaputt machen. EW-Pulver ist ein Frühstück, wenn es mal wirklich schnell gehen muss.