Wann wird der GBA entschieden haben ?

  • Grounded:
    Deswegen klassifizieren die Kassen (zumindest die TK) das Libre daher (immer schön in Bezug auf das Bundessozialgerichtsurteil) wahrscheinlich als NUB, damit sie dieses Problem gleich umgehen können?

  • Abwarten. Wäre theoretisch eine Option um das FGM Theater administrativ auszusitzen, ist aber praktisch mit Risiken verbunden. Weil was ist daran neu? In der Hinsicht ist das letzte CGM Urteil hilfreich, die dort aufgeführten Neuheitskriterien sind nicht erfüllt. Womit es wieder ein Hilfsmittel wäre. Neue Hilfsmittel sind weder verboten noch brauchen diese eine "Kassenzulassung" (Aufnahme ins Hilfsmittelverzeichnis) um erstattungsfähig zu sein.


    Was bedeutet: Jeder Betroffene klagt gegen die Kasse bzw. die willkürliche Wertung als NUB, was den Verein administrativ ziemlich lahmlegt. IMHO ist eine große Masse an Einsprüchen, Widersprüchen nebst Klagen und ggf. Revisionen die einzige Option, so ein Verhalten der bleistiftspitzenden Kassenfunktionäre künftig zu unterbinden. Wenn sich jeder Versicherte mit "Tut uns Leid, zahlen wir nicht" zufrieden gibt, dann spart die Kasse eine Menge Teststreifen. 1000€ p.a. Minderausgaben eines einzelnen Libre/CGM Anwenders kannste als gesichert annehmen. 20% der 250.000 Typ-1ser als Libre / CGM Kunden sind 50 Mio Euro Minderausgaben. Leider ist das nicht alles - die Kasse wird in Konsequenz mit X-Millionen Teststreifen für Y-Hunderttausend Patienten im Jahr ein geringeres Einsparpotenzial feststellen, jedenfalls auf dem Papier. Da die Kasse wohl kaum die privat finanzierten CGM (zwei Streifen am Tag für Kalibrierung) oder Libre-Anwender mit irgendwas zwischen nix bis wenig in der Woche (ich steh persönlich bei 50/Quartal) einkalkulieren.


    Noch mal deutlicher: Jeder Typ-1 bezahlt das Libre privat, die Kasse die benötigten 2 Streifen am Tag bis Woche. Wie hoch ist das Einsparpotenzial bei Teststreifen je Patient, wenn der Sensor 120€/Monat kostet? Anders kann ich mir die von der TK angesetzten durchschnittlichen Ausgaben für Streifen auch nicht erklären. Wenn die Kassen tatsächlich sparen wollen - wieso werden den Apotheken massiv höhere Preise für Streifen erstattet als ein Direktversender aufruft? DA kann gespart werden. Auch der Direktversender hat noch seine Marge.

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  • Dass jetzt viele Diabetiker mit Libre weniger Teststreifen benötigen als vorher ohne Libre, bedeutet für die Firmen, die traditionelle Blutzuckermessgeräte herstellen, weniger Teststreifenumsatz und damit ein sicherlich größerer Verlust für diese Firmen. Viele lassen sich ja jetzt auch eher Teststreifen für das Libre aufschreiben bzw. kaufen diese, statt die Teststreifen ihrer "früheren" Messgeräte. Der Umsatz verschiebt sich damit in Richtung Abbott.


    Könnte dieser Gewinneinbruch der anderen Hersteller möglicherweise auch eine Auswirkung auf die Entscheidung des GBA haben?

  • Denke schon das die anderen Hersteller einen druck auf den Entscheidt machen durch die GBA.
    Ja die meisten Hersteller machen Kohle mit dem Zubehör von den Messgeräten und nicht umgekehrt.
    Würde mich nicht wundern wenn die druck machen.Wenn es durch gehen wurde währe es für viele Firmen ein mega schaden.

    Ein Neuer Diabetes Arzt und habs geschaft habe Dexcom G6 bekommen bin Glücklich:laubfehlt nur noch Pumpe:):bigg

  • In einem anderen Forum hat jemand die Idee geäußert direkt den Bundesgesundheitsminister persönlich anzuschreiben. Das habe ich letzte Woche gemacht eine Email ging auch an den Gesundheitsexperten der SPD. Die wesentliche Frage war wie ist der stockende Prozess beim G-BA zu forcieren.
    Na ja bis jetzt noch keine Antwort bekommen.


    Evtl kennt jemand einen Lobbyisten dem man dieses Thema mal stecken kann.

  • Ich habe jetzt gelesen, dass einige wenige betroffene Diabetiker, die eine Absage bezüglich Kostenübernahme CGM / FGM erhalten haben, sich in einem Brief an z.B. Politiker gewandt haben, um Unterstützer zu gewinnen und um ein Bewußtsein für die Problematik zu schaffen.
    Meint ihr das bringt etwas?
    Ich überlege, ob ich auch mal einen Brief an den GBA schreiben sollte, um unsere Situation zu schildern und vielleicht so etwas zu bewirken? Ist das sinnvoll oder eher sinnlos?
    Bringen vielleicht Online-Petitionen etwas? Ich weiß, dass es mal eine wegen CGM gab, hatte da auch unterschrieben, weiß aber gar nicht, wie das ausgegangen ist.

  • Stell die Frage umgekehrt: Schadet es etwas?


    "Wer etwas macht, kann verlieren. Wer nichts macht, hat schon verloren." ;)

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Meiner Ansicht nach wäre es sinnvoller eine Petition zu erstellen, die PATIENTENVERTRETERN ein Mitsprache- und Stimmrecht im G-BA zugesteht. Dort sitzen alle möglichen Ärzte- und Kassenvertretern, aber nicht die von deren Entscheidungen physisch Betroffenen. Der G-BA ist schließlich nicht gerade demokratisch gewählt und wie ich finde das politische Feigenblatt, damit niemand im gesundheitsministerium festlegen muss, was Kassenleistung ist und was nicht. Das macht die "Selbstverwaltung".


    Etwa so sinnig, wie die KFZ-Handwerksinnung sowie "Verein deutscher Autobauer" gültige Abgasnormen und deren Umsetzung festlegen zu lassen.

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  • Meiner Ansicht nach wäre es sinnvoller eine Petition zu erstellen, die PATIENTENVERTRETERN ein Mitsprache- und Stimmrecht im G-BA zugesteht.

    stellt sich aber die "macht"-Frage: wer macht es?


    Darüber hinaus könnte Öffentlichkeitsarbeit nicht schaden... na ja, und ich denke immer noch, dass es hilfreich sein könnte, wenn wir uns mit anderen chronisch Erkrankten zusammenschließen würden. Denn ob wir um CGM, Tresiba,... streiten und andere, z.B. Menschen mit Epilepsie, um ihre Medikamente kämpfen müssen, der Druck gemeinsam ist größer als einzeln.


    aber auch hier gilt: wer macht es...

    Die kleinen Freuden wärmen das Herz.
    (aus Italien)

  • Eine Petition ist genau so sinnig wie eine Dienstaufsichtsbeschwerde. Formlos, fristlos und folgenlos. Das ist eigentlich die Arbeit der "Verbände", egal ob VDK und wie die alle heißen. Es kann aber nicht sein, dass der G-BA 10 Jahre was ignoriert (FDA Zulassung der ersten CGM irgendwann Anno 1999). Wir haben 2016 und es gibt immer noch keine offizielle "Meinung". Geschweige denn eine Entscheidung. Wärs zu viel verlangt gewesen, bei CGM wenigstens eine Kassenzuzahlung in Höhe der Teststreifenausgaben für Vielmesser zu leisten? Oder allgemein - bei "neuen" Medikamenten wenigstens die Kosten der Kassen-anerkannten Standardtherapie zu übernehmen? Siehe Tresiba - du bekommst es nicht mal gescheit mit Zuzahlung und das nur, weil der G-BA den Zusatznutzen aus diversen Gründen nicht quantifizeren konnte. Stattdessen "mir gebbe gar nix weil kenn wa nicht". Und in der Zwischenzeit gabs etliche Dutzend Gerichtsverfahren zum Thema CGM. Die überwiegend nicht notwendig gewesen wären, wenn der G-BA seine Arbeit ernst nehmen würde statt eine "abwarten, Entscheidung nach Aktenlage und bis dahin zahlen wir nichts" Haltung einzunehmen. Die Betroffenen nicht wirklich hilft.


    Edit: Ich find den G-BA nicht wirklich schlecht. Konzeptionell muss es einen Mechanismus geben, dass die Kassen keine Schamanen-Rituale nebst Heilstein-Therapie bezahlen müssen. Es darf aber nicht dazu führen, dass Patienten nicht mal gegen Zuzahlung an neue Medikamente kommen nur weil der Nutzen angeblich (noch) nicht belegt ist.

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  • Die Firma Abbott lässt uns Diabetiker auch im Regen stehen und sich sehr viel Zeit bei den Kassen...
    Sie könnte ja mit großen Krankenkassen Rabattverträge aushandeln, damit es für alle Typ 1-Diabetiker und Vielmesser erstattet werden könnte...
    Aber sie verkauft uns die Sensoren lieber als 6er-Pack für fast 360 €, da verdienen sie mehr daran!

  • Rabatt, das lass dir sagen, der wird vorher aufgeschlagen. Wenn dir jemand das Produkt aus den Händen reißt, wozu Rabattverträge? Würde das Beispiel Schule machen, schlägt der nächste bei Markteinführung 30% drauf um dann nach "harten Verhandlungen mit den Kassen" einen Rabatt geben zu können. Angesichts der Kosten für DEXCOM Sensoren sind die 60€ für 14 Tage recht übersichtlich...


    Davon ab sind die Kassen Herr des Verfahrens wenns um die Aufnahme ins Hilfsmittelverzeichnis geht.

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  • Rabatt, das lass dir sagen, der wird vorher aufgeschlagen. Wenn dir jemand das Produkt aus den Händen reißt, wozu Rabattverträge?

    Ha, ha aber nicht bei Medizinprodukten oder Arzneimittel! Da kommt der Gesetzgeber, die Krankenkassen und wollen einen Zwangsabschlag damit es weiterhin verordnet werden kann!
    Abbott wird von den paar selbstzahlenden Libre-Kunden und den vier Krankenkassen, die es erstatten auf die Dauer nicht leben können!

  • Nochmal, die Produktion war im ersten Jahr restlos ausverkauft (denk an die Wartelisten) und das "nur" in DE als Markt sowie "Selbstzahlern" in der Masse, da kaum ne Kasse was erstattet hat. Glaubst du das "floppt" in anderen Märkten? Abbott hatte das Luxusproblem viel mehr Nachfrage als Kapazität und keinen Wettbewerber zu haben.


    Zudem denke ich, dass das Preisschild von 120€/Monat bewusst gewählt worden ist. Teststreifen sind ähnlich und bei Preiskategorie A1 werden nach https://www.kvno.de/downloads/…lutzuckerteststreifen.pdf bis zu 27,67€ je "Sixpack" Preiskategorie A erstattet. Was bei 600 Messungen / Quartal (üblicher ICT Rahmen ohne Extras) bzw. 200 im Monat auf 110€ hinausläuft. Bei Preisgruppe B und 6er Packungen sowie 21,42 als höchstmögliche Mengenrabattstufe sinds noch 85€.


    Wenns um Einsparpotenzial geht - guck mal was "du" für "deine" Streifen bei z.B. DocMorris oder einem anderen Direktversender bezahlst und was die Kasse in deinem Bundesland/Zuständigkeitsbereich der lokalen kassenärztlichen Vereinigung erstattet. DORT liegt Potenzial begraben. Die Freestyle Precision Streifen kosten beim Direktversender ab der ersten Packung 26,50€ mit "Gratis Versand". 31,06€ als Einzelpack über die Kasse abgerechnet.

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  • Das mit dem Preisschild kann schon sein, aber Libre heißt umsonst also ohne kosten.
    :evil:

  • Zitat

    Das mit dem Preisschild kann schon sein, aber Libre heißt umsonst also ohne kosten.
    :evil:


    Info von meinem Medizinmann: im herbst werden neue Produkte von zwei weiteren Herstellern in Wettbewerb zu dem Libre treten.


    Bin gespannt was dann passiert.

  • ?( Welche Entscheidung? CGM wurde gestern durchgewunken. Oder bezieht sich deine Bemerkung explizit auf FGM? Oder missverstehe ich etwas?

  • Wir sind hier im FGM - Freestyle Libre Forum.
    Also, was meinst Du wohl um was es geht? Bei Bedarf kann ich Dir Deine überflüssigen Fragen natürlich auch beantworten.