Ketogen Low Carb / High Fat

  • Müsli mag ich glaube ich schon nicht, seit ich ein Kind bin und damals (1993) noch CT hatte. Da war ein Müsli gefühlt immer viiieeel zu wenig um satt zu werden, weil 3-4 BE in Form von Müsli einfach verdammt wenig sind im Vgl. zu belegten Broten.

    Es hat aber den Vorteil, dass es sehr gesund ist: ich esse entweder frische Äpfel oder Erdbeeren im Müsli (keinerlei Trockenfrüchte). Dann rd. 20 g Vollkornflocken und immer Joghurt, die ist gesund für die Darmflora. 100 g Joghurt hat eine halbe KHE.


    Somit habe ich gleich am Morgen eine Mahlzeit mit frischem Obst abgedeckt. Aber natürlich verstehe ich auch, wenn jemand eine Abneigung gegen Müsli hat.


  • Ich sehne mich allerdings schon nach einem KH-Exzess, sobald ich nicht mehr schwanger bin...
    Ein fluffiges Ciabatta-Brot mit Oliven. Mmmmmh. Oder eine Erdbeertorte mit schönem Biskuit-Boden aus Weißmehl. Leeeechz!
    (Gerne auch mit Sahne, damit der Fettanteil nicht zu kurz kommt :D )

    Das ist doch kein Problem! Es gibt leckeres Brot auf der Basis von Mandel- und Leinsamenmehl, und Kuchen mit einem Boden aus Mandel/Kokosmehl und dick Mascarponecreme unter den Erdbeeren ist jetzt nichts, was sich verstecken müsste...
    Unterschied ist halt, dass die keto-Zutaten alle recht teuer sind. Da kostet ein Mandelmehl-Brot schnell mal 8 Euro.



    Grüße

  • Wie ich oben schon schrieb: Ich mag Vollkorn-Produkte auch wirklich gerne.
    Dass Mandelbrot / Leinsamen-Brot bestimmt lecker ist, glaube ich.


    Aber trotzdem freue ich mich auf einen KH-Exzess mit Produkten mit bösartigem glykämischen Index :D .


    (Wobei der wahrscheinlich nicht mal BZ-mäßig reinhauen wird, da die schwangerschaftsbedingte Insulinresistenz sofort nach Geburt ja quasi beendet ist...)

  • Na klar Leila, du darfst dich darauf richtig freuen und ich gönne es dir vom Herzen!
    Ich persönlich will niemanden missionieren. Diejenige von uns, die sich für die Low-Carb-Ernährung entschieden haben, haben alle, ausnahmslos die Erfahrung gemacht, dass es einem dadurch wesentlich besser geht und dass der BZ sehr stabil ist. DAS ist der Grund, warum wir es tun.
    Ein Biss in ein frisches Baguette ist mit keinem Mandelbrot zu vergleichen, das steht schon mal fest.
    Aber die Keto-Brote sind auch sehr lecker! Man setzt sich bewusst Prioritäten.


    Das ist immer eine sehr individuelle Entscheidung und das ist gut so.

    - Cassiopeia -

  • Ich finde gut, dass es neben den normalen Esswaren auch Lowcarb-Pendants gibt. So kann man sich im Alltag, wenn gewünscht, etwas sparsamer geben bei den Kohlenhydraten. So mach ichs. Ich find die Produkte wirklich gut, wobei ich das Brot jetzt nicht immer essen möchte. Aber Nudeln aus Wurzelmehl oder Bohnen, warum nicht? Natürlich steh ich mehr auf normale Pasta. Aber ein Gelage damit kann ich mir nicht erlauben, das knallt voll rein.

  • Die Glukoneogenese stellt sicher, dass das Gehirn auch dann, wenn man nur wenig oder gar keine KH isst, ausreichend mit Glukose versorgt wird. Die Hauptversorgung des Gehirns erfolgt in Ketose durch Ketonkörper. Aber ca 20% der Gehirnzellen und einige andere wichtige Zellen im Körper benötigen Glukose, die von der Leber durch die Glukoneogenese stabil bereitgestellt wird. Weil das Gehirn zu ca. 80% mit den jederzeit zur Verfügung stehenden Ketonkörpern versorgt wird, kann in Ketose übrigens der BZ ein ganzes Stück weiter absinken, ehe sich eine Hypo unangenehm bemerkbar macht.

    Hmm, schade eigentlich. Ich hatte im www (konkret: low-carb-high-fat.de) gelesen, dass das Gehirn nicht auf Glukose angewiesen sei. Daraus hatte ich schon die hoffnungsvolle Schlussfolgerung gezogen, dass man nach einer Umstellung auf Ketose quasi nicht bis zur Bewusstlosigkeit unterzuckern kann. Das wäre ein seeehr attraktives Motiv für eine Umstellung meiner (aktuell nicht ketogenen) Ernährung gewesen.
    Aber war dann wohl ein Trugschluss, oder?


    (Tja, Fluch des Internets: lauter Infos ohne Quellenangabe... Rainer.: Weißt Du zufällig noch, woher Du das hast?)

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Die Aussage ("das Gehirn ist nicht auf Glukose angewiesen! ") der zitierten Website ist schlicht und einfach falsch!


    Da hat der Autor mächtig was falsch verstanden. Er zitiert einige Autoren, wie z. B. Dr. Andreas Eenfeldt. Aber ich habe nirgends in Andreas Eenfeldts Buch sowas gelesen.
    Vielleicht wollte dieser Fitnesstrainer Michael Soundso sagen, dass man keine KH zuführen muss, da der Körper in der Lage ist, durch die Glukoneogenese Glukose aus Ketonkörpern zur Verfügung zu stellen.
    Aber dass das Gehirn keine Glukose braucht, ist definitiv falsch!

    - Cassiopeia -

    Einmal editiert, zuletzt von Cassiopeia23 ()

  • OK, danke für die Klarstellung

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Die Aussage ("das Gehirn ist nicht auf Glukose angewiesen! ") der zitierten Website ist schlicht und einfach falsch!


    Da hat der Autor mächtig was falsch verstanden. Er zitiert einige Autoren, wie z. B. Dr. Andreas Eenfeldt. Aber ich habe nirgends in Andreas Eenfeldts Buch sowas gelesen.
    Vielleicht wollte dieser Fitnesstrainer Michael Soundso sagen, dass man keine KH zuführen muss, da der Körper in der Lage ist, durch die Glukoneogenese Glukose aus Ketonkörpern zur Verfügung zu stellen.
    Aber dass das Gehirn keine Glukose braucht, ist definitiv falsch!


    Und diese Aussage hält Spektrum der Wissenschaften für definitiv falsch.


    Chronische Verminderungen der Plasma-Glucosekonzentration treten
    bei längerandauerndem Fasten auf. Hierbei können vom Gehirn neben
    Glucose weitere Substrate verstoffwechselt werden, hauptsächlich
    Ketonkörper (besonders beta-Hydroxybutyrat und Acetoacetat). Diese
    können bis zur Hälfte der Glucoseaufnahme ersetzen. Voraussetzung
    hierfür ist ein Anstieg der Plasmakonzentration der Ketonkörper. Erhöhte
    Ketonkörper im Plasma liegen auch beim Neugeborenen wegen des hohen
    Fettgehalts der Muttermilch vor. Auch hier werden Ketonkörper als
    Substrate des Hirnstoffwechsels verbraucht.


    Bis zur Hälfte des Energiebedarfes können also direkt aus Ketonen gedeckt werden, der Rest wird durch Gluconeogenese zusammengebaut.


    Quelle hier: http://www.spektrum.de/lexikon…t/gehirnstoffwechsel/4122

  • Zitat von »Cassiopeia23
    Die Aussage ("das Gehirn ist nicht auf Glukose angewiesen! ") der zitierten Website ist schlicht und einfach falsch!


    Bis zur Hälfte des Energiebedarfeskönnen also direkt aus Ketonen gedeckt werden, der Rest wird durch Gluconeogenese zusammengebaut.


    Sorry Floh, aber vergleiche mal unsere beide Sätze und dann merkst, dass ich recht habe.


    Ich behaupte nicht, dass das Gehirn keine Ketone nutzen kann, im Gegenteil! Aber das Gehirn kann seinen Energiebedarf von durchschnittlich 150 g Glukose/Tag auf 60-70 g herunterfahren und den Rest aus Ketonen decken.
    Es ist also nicht so, dass das Gehirn komplett ohne Glukose auskommt.


    Wir sagen eigentlich beide das Gleiche, aber du dachtest, ich würde was Gegenteiliges behaupten.


    ;)

    - Cassiopeia -

  • ... dass das nicht geht, sollte eigentlich unstrittig sein ;-)


    Ja, da die Erythrozyten (roten Blutkörperchen), die mit dem Hämoglobin, zur Energiegewinnung ausschließlich auf die Glycolyse angewiesen sind, würde der Mensch sehr schnell den internen Erstickungstod erfahren. Die roten Blutkörperchen sind die Transporteinheiten für den Sauerstoff im Körper.


    Gruß
    Joa

  • Hallo zusammen,


    habe meine Quartalsergebnisse gerade mit dem Endo am Telefon besprochen.
    HBA1C 5.2 (letztes Quartal 5.3)
    Dieses Mal hat man auch Spurenelemente gemessen, mein Selen-Wert lag über der Maximalgrenze des Labors, die Endo war sehr erschrocken bzw. erstaunt, denn das kann man eigentlich nur mit Pillen hinbekommen. Ich kann mir da nur erklären, dass dies an Kokosöl und Para- / Walnüsse liegt, die ich verputze. Hat jemand anders auch mal den Selen-Wert checken lassen?


    Ich weiß noch nicht, ob der Wert besorgniserregend ist, Selen ist ja eigentlich sehr gut und schützt vor vielen Sachen.
    Würd mich aber interessieren ob der Wert bei anderen auch so hoch ist um andere Sachen ausschließen zu können.


    Grüße

  • Ich weiß noch nicht, ob der Wert besorgniserregend ist, Selen ist ja eigentlich sehr gut und schützt vor vielen Sachen.


    Selenprobleme kenne ich nur bei Pferden :) Hierzulande hat man eher einen Selenmangel, da in den einheimischen Böden wenig Selen enthalten ist. Bei Pferden ist aber ein zu hoher Selenspiegel ebenso schädlich wie ein zu niedriger. Er zeigt sich sogar in denselben Symptomen.
    Hat der Endo nicht gesagt, ob es schädlich ist oder nicht?

  • Nein, hat nur gemeint der Wert wäre sehr hoch, ob ich Präparate nehmen würde.
    Wie ich woanders gelesen habe, deckt eine Paranuss den Tagesbedarf eines Menschen an Selen. Ich futter so eine Hand voll fast täglich. Sollten die besser auf die Packung schreiben.

  • Dafür steht auf der Packung "Kann Spuren von Nüssen enthalten"

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Zitat

    Ja, da die Erythrozyten (roten Blutkörperchen), die mit dem Hämoglobin,
    zur Energiegewinnung ausschließlich auf die Glycolyse angewiesen sind,
    würde der Mensch sehr schnell den internen Erstickungstod erfahren. Die
    roten Blutkörperchen sind die Transporteinheiten für den Sauerstoff im
    Körper.


    Nervenzellen sind auch auf Glucose angewiesen. Deshalb die ganzen unangenehmen Symptome einer schweren Unterzuckerung (wie "nicht mehr richtig denken können" und allgemeine Hilfslosigkeit) :pupillen:

    -Please stand by-

  • Hallo,
    mich stört ungemein in der LC-HF Szene, dass sehr viele Leute fast schon religiös mit dem Thema umgehen, ähnlich wie beim Veganismus. Dann wird alles abgelehnt was irgendwie konventionell erscheint, so auch Kokosöl. Da wird ausschließlich BIO und KALTGEPRESST und NATIV empfohlen, für 20 Euro den Liter, natürlich von der kleinen Familienölpressmühle.
    Das stinkt mir gewaltig.
    Ich habe deshalb bei einem der größten Produzenten für Kokosfett nach dem Fettsäureprofil angefragt und gleich Antwort bekommen. Das sieht wie folgt aus:


    "
    C-06 Capronsäure 0,6 %
    C-08 Capyrlsäure 7,6 %
    C-10 Caprinsäure 5,7 %
    C-12 Laurinsäure 47,5 %
    C-14 Myristinsäure 17,7 %
    C-16 Palmitinsäure 9,5 %
    C-16-1 Palmitoleinsäure < 0,1 %
    C-17 Margarinsäure < 0,1 %
    C-17-1 Heptadecensäure< 0,1 %
    C-18 Stearinsäure 7,1 %
    C-18-1 Ölsäure 3,5 %
    C-18-2 Linolsäure 0,8 %
    C-18-3 Linolensäure < 0,1 %
    C-20 Arachinsäure 0,1 %
    Der Anteil an gesättigten Fettsäuren liegt bei ca. 96 %, der an einfach ungesättigten Fettsäuren bei 3-4 % und der an mehrfach ungesättigten Fettsäuren < 1 %.
    "



    Entscheidend ist die Laurinsäure, Capyrsäure und Caprinsäure, dessen Anteil ist absolut vergleichbar mit denen von den Bio-Ölprodukte.
    Das Produkt war allerdings gehärtet damit es bei Raumtemperatur nicht schmilzt, wobei der Hersteller angibt, dass der Anteil der Transfettsäuren unter 1%, eher unter 0.5% liegt, was absolut im Rahmen liegt.
    Klar, das Produkt zum Vergleich zu nativem Öl absolut geschmacksneutral, aber das ist gerade positiv beim Kochen und Backen. Nicht überall mag ich den Kokosgeschmack. In den Bulletproof-Coffe kann man ja trotzdem noch das native Öl tun.
    Kosten übrigens im Supermarkt: 1,29 pro 250g. Es gibt auch ungehärtetes Kokosfett, kostet 95 cent pro 250g,
    Wer die genaue Marke wissen will, schickt mir einfach eine PN, ich möchte das hier nicht schreiben.


    Eigentlich gibts es bei uns Kokosfett schon seit vielen vielen Jahren, meiner Meinung nach ist das besser kontrolliert als das von so einer kleinen Ölmühle. Und drum nennen sie das auch Kokosöl und nicht Kokosfett, damit die Kunden nicht auf den Gedanken kommen, dass es etwas vergleichbares zum Bruchteil des Preises gibt...


    Grüße

  • Ich denke dieser "Fanatismus" kommt von der endlich entdeckten Möglichkeit, ohne zu Hungern trotzdem abzunehmen und gesund auf seine Ernährung zu achten...


    Diese "Verbohrtheit" trifft man aber bei allen "Konzepten" mehr oder weniger... Wenn ich da an Freundinnen denke, die WW probiert haben oder irgendwelche Shakes... Furchtbar, die wollten alle dazu überzeugen, das Zeug zu kaufen oder dem Club beizutreten..


    Ist aber vielleicht, weil man selbst total zufrieden ist, Erfolge hat und dann gerne die ganze Welt belehren möchte, das auch zu tun!


    LCHF - Freaks machen das schon sehr extrem... ich habe auch max. 17g KH am Tag gegessen, als ich noch aktiv LCHF gemacht habe, aber ich habe weder andere dazu bekehrt (außer sie wollten es), noch habe ich auf extra besondere Zutaten geachtet... Ich koche so oder so fast nur mit Olivenöl... fertig! ;-)


    Aber ich weiß genau, was Du meinst und wenn man einen kleineren Geldbeutel hat, dann GEHT das eben nicht so!


    Ist beim Fleisch genauso... ich würde auch gerne nur Fleisch von glücklichen Tieren kaufen und essen. Aber selbst wenn ich nur einmal in der Woche meiner Familie Fleisch auf den Tisch legen würde, würde das GEld nicht für "ordentliches" Fleisch langen... das ist ein Teufelskreis, der im System selbst steckt...


    Aber ich schweife aus... :pupillen: sorry ;-)

  • Nani77
    ganz schlimm finde ich die Frage "ist das Keto-Konform?"
    Da werden Süßstoffe aller Art abgelehnt, Hilfsmittel wie Xanthan oder Guarkernmehl sowieso.
    Ich finde ja, sobald man die Begriffe "Verzicht" oder "Sünde" benutzt, ist eine langfristige Umstellung zum Scheitern verurteilt.


    Der einzige Knackpunkt derzeit ist, dass ich durch die lange Low Carb Zeit in Verbindung mit Sport die Nebenniere gestresst habe. Ich versuche deshalb, vor Sporteinheiten 2-3 KE Kohlenhydrate zu essen und schaue, wie sich das auf die Schlafqualität auswirkt. Dann muss die Nebenniere bei Sport nicht den BZ durch Cortisol nach oben drücken.


    Grüße

  • Der einzige Knackpunkt derzeit ist, dass ich durch die lange Low Carb Zeit in Verbindung mit Sport die Nebenniere gestresst habe.


    Merkst Du beim Sport einen Unterschied, ob Du Kohlehydrate gegessen hast oder nicht? Ich muss mich beim Laufen unendlich quälen, wenn ich am Tag vorher (ich laufe morgens vor dem Frühstück) sehr wenig (wären bei mir ca. 50g) Kohlehydrate gegessen habe. Deshalb achte ich immer darauf, am Vorabend Brot, Nudeln oder Reis zu essen. Ich habe mich immer gewundert, wie man Sport ohne Kohlehydrate überhaupt durchhält.