Umstellung von Humalog auf Apidra und Basal (NPH) auf Toujeo

  • Seit gut 25 Jahren spritze ich als Typ 1 Humalog und Basal (NPH). In den letzten 3 Jahren wirkte das Insulin immer schlechter, so dass ich seit gestern auf Toujeo und Apidra umgestellt habe, da die Wirkung von Apidra untraschnell gehen soll und Toujeo besser und gleichmäßiger den BZ beeinflusst. Die Umstellung läuft "grottenschlecht", Toujeo wirkt zwar gleichmäßiger, die Werte sind dafür aber auch gleichmäßig hoch. Apidra schlägt fast gar nicht an. Ich vermute, dass mein Körper eine Gegenregulation versucht, da er das neue Insulin nicht kennt. Gibt es irgendwelche Erfahrungen wie lange die Umstellungsphase läuft?

  • Na ja, länger als 24 h dauert es auf jeden Fall. Das ist viel zu früh für ein erstes Resümee.
    Kann es vielleicht sein, dass du in vernarbtes Gewebe spritzt? Du hast ja schon etliche Jahre Diabetes, da wäre es nicht ungewöhnlich.
    Grundsätzlich lasse ich jede auch noch so kleine Umstellung 3-4 Tage laufen, bevor ich weitere Schlüsse ziehe. Es sei denn, es treten ständige Hypos auf, dann ist klar das ich sofort eingreife. Und dann auch mein Tipp immer erst eine Baustelle nach der anderen angehen, sprich zuerst Basal grob über 24 Stunden passend und dann die BE Faktoren.
    Hab noch ein bischen Geduld und viel Glück weiterhin!


    LG Charlotta

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Charlotta () aus folgendem Grund: Einen Satz hinzugefügt

  • Charlotta hat Recht. Nach einem Tag kann man überhauptnichts sagen. Das braucht nun ein bissl Zeit.
    Allerdings hätte ich vllt. zunächst das Basal gewechselt und versucht zu regeln und dann erst den Wechsel zu Apidra vollzogen.
    Toujeo wirkt ja wesentlich anders als NPH und muß sicher langsam und geduldig angepasst werden.
    Apidra (ich nutze es selbst ) ist hingegen einfacher umzustellen, da es sich dem Humalog meines Wissens ähnelt.
    Lass dir ausreichend Zeit dafür!
    Ich wünsche dir auf jeden Fall Erfolg!
    lg kerstin

    Erfahrung ist nicht, was einem Menschen widerfährt,
    sondern das,
    was er daraus macht!

  • Ich habe vor Weihnachten von Lantus auf Toujeo umgestellt. In den ersten zwei Wochen hatte ich super hohe BZ-Werte und bin von 13 IE Lantus auf 17 IE Toujeo hoch.


    Inzwischen brauche ich nur noch 14 IE Toujeo. Meine Unterzuckerungen haben sich praktisch halbiert! D.h. ich bin sehr zufrieden. Es hat aber mindestens zwei Monate gedauert, bis sich mein Körper auf Toujeo umgestellt hat und ich die Dosis wieder reduzieren konnte. Man benötigt ja auch etwas mehr Toujeo (im Vergleich zu Lantus), sagte auch mein Dia-Doc.


    Apidra spritze ich von Anfang an, seit bei mir Typ 1 (2013) diagnostiziert wurde.

  • In der kurzen Zeit, in der ich Typ 1 Diabetiker bin, habe ich einige Insulinwechsel durch. Mein empfinden dabei war, dass der Stoffwechsel ca 5 bis 10 Tage benötigt bis er sich darauf einstellt.

  • Ein "Herzlich Willkommen" bei uns im Forum.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Ich hatte ein Problem mit Levimir vor 2 Jahren, da bin ich nur knapp an einem anaphylaktischem Schock vorbei gerutscht, mit Lantus hatte ich zum Glück keine Probleme und mit der Pumpe hat sich das Thema ja eh erledigt jetzt.
    Ich glaube, es kommt bei Insulinwechseln immer schwer auf das Insulin an und auch wie lang man das alte genutzt hat. Bei der - zugegebenermaßen kurzen - Umstellung von NHP auf Levimir habe ich am 2ten Tag eine Verbesserung der Werte gehabt, bis dann halt die deutliche allergische Reaktion kam. Bei Lantus hat es etwa 4 Tage gedauert bis sich da überhaupt was getan hat.
    Durchhalten ist wohl erstmal angesagt, bis sich der Körper an das neue Insulin gewöhnt hat.
    @WG
    Nimmst du jetzt das alte Insulin wieder?

  • Scarlett, ich habe sofort gestoppt Lantus anzuwenden. Ich nehme mein altes NPH Basal und bin damit zufrieden. Ich werde keine Versuche mehr unternehmen und bleibe bei meinen Huminsulin.


    Übrigens Morgenwerte konnte ich in Griff bekommen, in dem ich NPH Basal jetzt nicht um 22 Uhr sondern um 23 Uhr mache. Somit habe ich keinen Bedarf an anderen Insuline mehr. Und ja, würde niemanden empfehlen die Insuline zu wechseln, wenn Sie gut eingestellt sind.

  • Wenn es klappt so ist doch super.
    Haben sich deine beschriebenen Symptome denn gelegt?



    weiß ich noch nicht. Zuerst muss ich Kortisol Spray bis Ende Juni nehmen. Dann sehen wir ob ich ohne Spray atmen kann. Im Internet stehen Medikamenten Allergie schwerer Art bis zu 6 Wochen dauernd. Aktuell fühle ich mich besser. Jetzt sogar 500 Meter gegangen. Gestern musste zurückkehren.


    Husten ist weg, Druck in Brust bleibt, Augen muss ich noch untersuchen lassen. Im Juli gehe ich noch zu Universitätsklinikum ein Check zu machen. Dann berichte ich ob alles vorbei ging.

  • Es gibt nicht das eine Superinsulin, daß bei allen Diabetiker gleichermaßen positiv wirkt. Für mich ist Protaphane absolut nix gewesen, aber es mag trotzdem Leute geben, die gerade damit gute Erfahrungen gemacht haben.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Es gibt nicht das eine Superinsulin, daß bei allen Diabetiker gleichermaßen positiv wirkt. Für mich ist Protaphane absolut nix gewesen, aber es mag trotzdem Leute geben, die gerade damit gute Erfahrungen gemacht haben.

    So ähnlich habe ich meinem Arzt auch gesagt.

  • Wenn das so einfach wäre, hätten viele Ärzte keine Daseinsberechtigung mehr.. ;)
    Nein, Scherz beiseite, ich denke auch, dass das sehr individuell und deshalb so schwierig ist.
    Mit dem Cortison ist jetzt auch nicht der Hit oder? Aber ohne wird nicht gehen?

  • Scarlett, das ist das Interessante. Die Medikamente wenn Sie rechtzeitig und richtig eingesetzt sind, können auch helfen. In meinem Fall, bin ich glücklich Kortizonspray zu bekommen. Das hat definitiv Verbesserung gebracht. Und gibt wahrscheinlich auch Zeit Bronchien sich wieder zu regenerieren. Ich hoffe.

  • Ich denke auch, dass viele Medikamente sehr sinnig sind und ich bin Cortison auch nicht abgeneigt wie viele, wenn mich mein Heuschnupfen richtig plagt versuche ich ein Langzeitdepot zu bekommen. Das hat erstaunlicherweise auch keine Auswirkungen auf meinen BZ, anders als cortisonhaltige Tabletten, deshalb habe ich nachgefragt wie dein BZ diese Medikamente verträgt. Mein DiaDoc ist vom Glauben abgefallen als ich ihm gesagt habe, dass die Tabletten alles durcheinander gebracht haben, das Langzeitdepot aber nicht.

  • Und warum gehst du davon aus, dass deine Werte NICHT durchs Cortion hochgehen?


    1. Tun sie es in deinem Fall ja, wie du es anschaulich beschreibst
    2. Ist Cortsion das klassische Medikament, das einen BZ-Anstieg verursacht und z.T. einen starken Mehrbedarf an Insulin erfordert...

  • Und warum gehst du davon aus, dass deine Werte NICHT durchs Cortion hochgehen?


    1. Tun sie es in deinem Fall ja, wie du es anschaulich beschreibst
    2. Ist Cortsion das klassische Medikament, das einen BZ-Anstieg verursacht und z.T. einen starken Mehrbedarf an Insulin erfordert...

    Weil Durcheinander an Werten war auch vor Cortison, wegen Überreaktion auf Lantus.
    Ich hatte eine Woche Cortizon gemacht, war Besserung und Ruhe, die Werte waren gut nur leicht erhöht. Erst jetzt steigen sie hoch nach dem Stress, deswegen denke dass die Ursache von Größe Steigerung letzte Zeit nicht an Cortison liegt.
    Dazu nehme ich das Medikament als Spray, laut meinem Arzt ist die Wirkung auf Zucker dann leichter.

  • ich kriege Nebenwirkungen, weil mein Atemsystem nach Lantus gestört ist, weil ich jetzt Cortisol ständig einatmen muss um normal zu atmen, weil ich starke Allergie schon am nächsten Tag hatte...

    Aber sonst..... bei anderen Insulinpflichtigen...


    Da glaube ich auch, daß ein paar Tropfen Insulin auf mein Körpervolumen nicht viel ausmachen.


    Wenn ich beim Essen einen Maggiwürfel verwende, habe ich wesentlich mehr Säure zu mir genommen.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Hallo,


    sorry, aber wer als Diabetiker noch nichts von "Azidose" gehört hat, der sollte vielleicht mal bei einer Diabetes-Standard-Schulung beim Arzt vorbeischauen!
    Vor einer "Azidose" können auch noch die Wörter: "Keto" (Keto-Azidose) und "Diabetes" (Diabetische-Keto-Azidose) stehen.


    Und eine Azidose ist völlig unproblematisch bei einem gesunden Menschen.
    Jeder Körper entwickelt eine starke Azidose bei körperlicher Anstrengung, die aber abgepuffert wird.
    Großteilig wird eine Übersäuerung über die Atmung abgebaut bzw. abgepuffert.
    Vielleicht zur Information: Jeder Sportler hat nach kurzer Maximalbelastung eine starke Azidose!
    Und vielleicht ist in diesem Zusammenhang wichtig zu erwähnen, dass bei einer Diabetischen-Azidose bzw. Keto-Azidose, Diabetischen-Keto-Azidose immer Insulin fehlt!!!