CGM Verfahren

  • Wenn der nächste DiaDoc auch sagt, daß kein CGM erforderlich ist, würde ich vielleicht tatsächlich darüber nachdenken, ob die nicht recht haben.
    Also nachdenken heißt ja jetzt nicht, sich unbedingt deren Meinung anschließen.
    Dann müßte man halt notfalls weider zu einem anderen Arzt.


    Mir hat die Erfahrung gezeigt, daß man sich nicht mit einer bloßen Übergabe des CGM, evtl. noch als Schulung "getarnt", zufrieden geben sollte.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Erstmal sagt ein guter HbA1c ja noch nichts definiertes über die Einstellung aus. Das mit dem durch Hypos " erkaufen", halte ich persönlich ja für ein Gerücht. Wieviele Stunden im Quartal müßte man dann freiwillig in der Hypo verharren, dass es den Wert so stark beeinflußt?


    Es ist doch eher so, dass die Zeiten, in denen der BZ im Zielbereich ist, ausschlaggebend sind. Ein guter Nachtverlauf kann den HbA1c wahnsinnig beeinflussen, ebenso flache pp Verläufe.
    Und dann muß man sich die BZ Verläufe eben auch mal genauer anschauen. Wie ist die Standardabweichung, hast du viele Schwankungen, Gegenregulationen ....
    Gab es schwere Hypos mit Kontrollverlust in der Vergangenheit, Notarzteinsätze, Hypo-Kit Einsätze, wirst du nachts von niedrigem BZ wach, benötigst du öfters Fremdhilfe, hast du einen Beruf wo du nicht regelmäßig BZ messen kannst, Schichtdienst, Folgeerkrankungen?


    Das sind jetzt mal pauschal die Fragen, die mir spontan einfallen, wenn ich daran denke, was der MDK bei meinen letzten Anträgen wissen wollte und das natürlich ggf. auch nachgewiesen.


    Das beim ersten Termin mit einer Diabetologin, die dich noch nicht kennt, abzuklären finde ich schwierig. Ich würde mir erstmal einen ersten Eindruck verschaffen, das Thema Hypowahrnehmungsstörung auch ansprechen und sie pauschal zu ihrer Erfahrung mit CGM fragen, es gibt tatsächlich noch Ärzte, die damit nichts anfangen können.
    Schließlich möchtest du ein Gutachten mit " Hand und Fuß" und das ist auch nötig. Dafür müßte sie dich und deine Situation erst kennen und das wird beim ersten Termin bestimmt schwierig.


    Das sind meine persönlichen Erfahrungen zu dem Thema. Bei mir läuft gerade der 3. CGM Antrag, der erste seit dem G-BA Beschluss und meine Krankenkasse fordert nicht weniger an o.g.Nachweisen wie in den letzten Jahren.


    Edit: Das mit der Einweisung lief bei mir so wie bei wattwurm. Allerdings habe ich vorab sowohl einen Enlite Sensor als auch Dexcom probegetragen und mich dann erst entschieden. ( ich war fast 5 Jahre Selbstzahler). Die Einweisungen fanden bei mir daheim statt- auf meinen Wunsch und waren ausführlich und gut. Kein Grund was zu beanstanden.

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Charlotta ()

  • Es ist doch eher so, dass die Zeiten, in denen der BZ im Zielbereich ist, ausschlaggebend sind. Ein guter Nachtverlauf kann den HbA1c wahnsinnig beeinflussen, ebenso flache pp Verläufe.
    Und dann muß man sich die BZ Verläufe eben auch mal genauer anschauen. Wie ist die Standardabweichung, hast du viele Schwankungen, Gegenregulationen ....
    Gab es schwere Hypos mit Kontrollverlust in der Vergangenheit, Notarzteinsätze, Hypo-Kit Einsätze, wirst du nachts von niedrigem BZ wach, benötigst du öfters Fremdhilfe, hast du einen Beruf wo du nicht regelmäßig BZ messen kannst, Schichtdienst, Folgeerkrankungen?


    Genau diese Dinge kann man aber ohne FGM/CGM überhaupt nicht sicher beurteilen. Selbst 10 Messungen am Tag geben nur einen relativ kleinen Aspekt wieder. Wenn ein Wert zu niedrig ist, weiss man nicht, ob das seit 10 Minuten oder 3 Stunden so ist. Die Standardabweichung kann man schon gar nicht beurteilen. Auch ob man nachts von niedrigen Werten wach wird, kann man nur für Nächte beantworten, in denen man wach wird. Studien mit verblindeten CGMs haben ergeben, dass viele Diabetiker regelmäßig lange Phasen mit Werten unter 70mg/dl haben und dass die meisten nächtlichen Hypos verschlafen werden.
    Bei Wahrnehmungsstörungen sollte ein CGM immer beantragt werden und wenn Deine Diabetologin das nicht einsieht, hat sie die Therapiemöglichkeiten einfach noch nicht begriffen. Ich würde dann wechseln.
    Mein CGM habe ich mir gegen den Rat des Diabetologen verschreiben lassen (Privatpatient) und das war auf jeden Fall richtig so.

  • Stimme ich dir voll zu Ikebana. Ist schon richtig.
    Das Problem ist und bleibt aber doch, dass du es belegen können mußt, zumindest als Kassenpatient. Hypowahrnehmungsstörung als Diagnose ist das eine und das ja auch wieder ein dehnbarer Begriff. Jeder empfindet seine Wahrnehmungsstörung anders. Die einen fangen erst bei 40 mg/ dl an zu zittern, können aber noch rechtzeitig KH einwerfen, die anderen spüren rein gar nichts und kippen einfach um. Alles Hypowahrnehmungsstörung. Testen, testen, testen, auch nachts, aufschreiben und belegen können, dass es auch damit nicht reicht. Gerade im Beruf ja auch extrem wichtig.


    Evtl. Hilfe von Kollegen, Mitbewohnern angeben, alles aufschreiben.


    Lebensqualität ist überhaupt kein Argument bei der Krankenkasse. Die möchten Fakten.
    Klar und dann einen Doc, der es unterstützt. Das ist sicher alles machbar, aber ich stelle es mir beim ersten Besuch schwierig vor ein Gutachten zu bekommen.
    Darum ging es mir in meinem Post.

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  • Ich spiele mal devil's advocate:
    - Hast Du schon ein Hypo-Wahrnehmungstraining gemacht?
    - Sind Hypos dokumentiert durch Rettungswagen-Einsätze?
    Wenn beide Fragen mit "ja" beantwortet werden, gibt's ein CGM

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • 5 Jahre habe ich selbstgezahlt, 3 Anträge wurden in diesen Jahren abgelehnt. Ich habe nie Widerspruch eingelegt.
    Nun die Zusage..


    Krankenkasse AOK NordWest
    Bundesland: NRW
    MDK: ohne MDK
    Schwanger: nein
    Unterlagen: ausführliches Gutachten, 3 Monate Tagebuch, Belege über Notarzteinsatz, persönliche Stellungnahme, Nachweis über absolviertes Hypoglykämiewahrnehmungstraining
    Dauer von Antrag bis zur Genehmigung: ca. 4 Wochen, zuerst pauschale Ablehnung wegen fehlender Unterlagen, dann mein Widerspruch, dem nach 10 Tagen stattgegeben wurde.
    CGM: Enlite passend zur 640G
    Diagnosen: Hypoglykämiewahrnehmungsstörung mit Krampfanfällen, diab. Retinopathie, diverse Nebenerkrankungen die eine instabile Stoffwechsellage begünstigen


    Die Genehmigung gilt für 6 Monate. Dann soll ich ein erneutes Gutachten einreichen um zu belegen, dass das CGM seinen Sinn erfüllt und schwere Hypos vermieden werden.

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • Charlotta
    Auch von mit kommen Glückwünsche zur Zusage :thumbsup:

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Gestern habe ich von der AOK einen Brief bekommen, mein Antrag auf CGM ist eingegangen. Nach zwei Monaten ;-)


    Ich muss jetzt Tagebücher der letzten 3 Monate einreichen. Werde es aus der Pumpe als PDF abspeichern, und auf einen billigen Stick ziehen, und diesen dann hin schicken. So empfiehlt es jedenfalls meine betreuende Beraterin. Bin gespannt wie es weitergeht.



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  • Gestern habe ich von der AOK einen Brief bekommen, mein Antrag auf CGM ist eingegangen. Nach zwei Monaten ;-)

    Mein Antrag wurde Anfang Januar (neugestellt, da das erste mal das Rezept vom 28.11.2016 angeblich verschwunden war :rofl )


    Vor über drei Wochen dann hab ich von Dexcom eine Benachrichtigung bekommen, das Kostenvoranschlag zur KK gegangen ist :laub
    Nun will meine KK noch etwas von meinem Arzt, es kann sich also nur noch um Wochen handeln :urlaub , bis ich wohl eine Absage bekomme :whistling:

    Pour en arriver la

  • Wie sage ich immer "Abwarten und Tee trinken"
    Ist aber schon an der ganz harten Grenze.............

    Gruß Hans :hihi:


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  • Es ist der Wahnsinn mit der Warterei. Von Medtronic habe ich aber noch keine Post, dass die da was am Start haben würden oder so. Im Warten habe ich aber Übung mittlerweile, Pumpe war ja ein ähnliches Ding bei mir.



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  • Ich habe jetzt auf Folgesensoren von Medtronic mit Rezept vom Arzt knapp 4 Wochen gewartet und wurde vorgezogen, weil ich 3x bei denen angerufen und drauf hingewiesen habe, dass ich schwanger und auf die Sensoren angewiesen bin. Medtronic hatte nach 2 Wochen noch nicht mal das Rezept zur Kasse geschickt wegen der Genehmigung :thumbdown: :cursing:


    Sie hätten so viel zu tun und da würde es leider länger dauern :huh:


    Fürchte das spielt bei euren Neuanträgen vielleicht auch eine Rolle ?(

  • Ich habe heute, nach telefonischer Rücksprache, meine Tagebücher per Mail an die Sachbearbeiterin geschickt. Habe sogar eine Bestätigung der bekommen dass alles angekommen ist. Also gibts keine Ausreden ;-)


    Und es wird innerhalb weniger Tage dem MDK übergeben sagt sie.



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  • Bei mir ist z.Z. Abwarten angesagt.
    "Gäääähn". :smoker:

    Gruß Hans :hihi:


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  • Das mit dem massenhaften Verschwinden von Unterlagen ist schon echt gruselig, muß ich sagen!


    deshalb habe ich meine Unterlagen per Einschreiben versandt...und morgen wird das CGM angelegt!!!
    cd63

    Grüße nest