Was Tun, Wenn Das Kind Plötzlich Nicht Mehr Die Schule Besuchen Darf?

  • WAS TUN, WENN DAS KIND PLÖTZLICH NICHT MEHR DIE SCHULE BESUCHEN DARF?


    http://kinder-mit-typ1-diabete…die-schule-besuchen-darf/


    Es ist unglaublich, was man mit Typ1-Diabetes alles erleben kann. Da wird ganz groß über Inklusion gesprochen, gelebt wird sie aber nicht.
    Es ist wirklich notwendig, dass die Politik deutschlandweit einheitliche Richtlinien für die Unterstützung von Schulkindern mit Typ1-Diabetes setzt.
    Aber bis dahin müssen alle Betroffenen mal wieder kämpfen.
    Wir brauchen mehr Aufklärung und Verständnis in der Bevölkerung. Berührungsängste müssen abgebaut werden.
    Es tut mir so leid für dieses und alle anderen betroffenen Kinder.

  • Sorry, aber mit dem Verhalten dürfte weder die Schule, noch die Lehrerin die sich "weigert sich mit Bz-Messung zu beschäftigen" durchkommen. Im Rahmen der allseits geförderten Inklusion werden die es da bestimmt noch mit ganz anderen und weitaus weniger leicht zu integrierenden inklusiven Fällen zu tun bekommen, als mit einer simplen Diabetikerin. Da bin ich ein bischen fassungslos ?(

    -Please stand by-

  • Inclusion in Bayern? Bildung ist leider immer noch Ländersache.

    Wann eigentlich wurde aus Sex and Drugs and Rock and Roll


    Veganismus und Lactoseintoleranz und Helene Fischer???

  • Inclusion in Bayern? Bildung ist leider immer noch Ländersache.

    Auf hübschen bunten Plakaten gibt es seit diesem Schuljahr Inklusion auch in Bayern - sie hatten keine Wahl...


    Die Realität sieht in Bayern immer noch so aus, dass jedes Kind, dass in irgendeiner Form nicht der "Norm" entspricht, es in vielen bayerischen Schulen sehr schwer hat...


    Wie soll man denn 30+ Kinder in einer Klasse unterrichten, wenn da immer wieder eins aus der Reihe tanze, also wirklich... (Sarkasmus aus)

  • Die Realität sieht in Bayern immer noch so aus, dass jedes Kind, dass in irgendeiner Form nicht der "Norm" entspricht, es in vielen bayerischen Schulen sehr schwer hat...

    Vermutlich hat Bayern auch deshalb beim jüngst vorgestellten bundesweiten Schulleistungstest in Deutsch mit einem Spitzenplatz abgeschnitten.... Alle Kinder, die den hohen Leistungsanforderungen nicht entsprechen, werden aussortiert.

  • Auch wenn dieser Fall jetzt in Bayern ist, ist es leider auch in anderen Bundesländern ähnlich. In manchen besser, in anderen schlechter.
    Manchmal hängt es auch von den Landkreisen bzw. den speziellen Schulen und Lehrern ab.


    Ein ähnlicher, aber anderer Fall wird auch gerade im diabetes-kids.de Forum diskutiert.


    http://www.diabetes-kids.de/of…-nicht-unterstutzen-76826


    Es ist leider kein Einzelfall, dass kleine Diabetiker schon so früh Steine in den Weg gelegt bekommen.

  • Weil die meisten Lehrer Fachidioten sind. Nur weil jemand auf Lehramt studiert hat, heisst das nicht, das er anschliessend auch wirklich gut ist. Es reicht auch, gut auswendig lernen zu können um dann später den Schülern den Satz des Pythagoras einbleuen zu können.


    Und Kinderpsychologie ist doch für Lehrer eh ein Buch mit sieben Siegeln. Manche Lehrer bemühen sich wirklich redlich, die Mehrheit ist aber ganz anders. Als kleine Entschuldigung könnte man ansehen, das - obwohl schon lange gefordert - 1-2 Semester Kinderpsychologie bis heute nicht zur Lehrerausbildung gehört.


    Ausserdem wissen die meisten Leher von Typ 1 Diabetes nur, wie es geschrieben wird. Es sollte Infomaterial für Lehrer in jeder Schule vorhanden sein und Lehrer sollten bei Bedarf sich darüber informieren können. Einem Typ 1 Kind (wirklich passiert) das Messgerät wegnehemn, weil im Unterricht ja keine "Handys" erlaubt sind, ist ja wohl das Letzte.


    Auch leiden diese Kinder oft unter Mobbing, weil Jugendliche einfach Idioten sind. Da sollte mal in Sozialkunde oder Biologie oder was immer auch, 1-2 Unterichtsstunden zu diesem Thema stattfinden und die Kinder aufgeklärt werden.


    Aber ist leider alles nur sollte, hätte, könnte. Wenn etwas passiert, ist das leider noch immer Eigeniniative von Lehrern und von denen gibt es leider nur sehr wenige. Und so gibt es nicht nur diesen Fall. Ich lese so etwas leider sehr häufig. Solche Kinder haben eben keine Lobby.


    Natürlich könnte man über den Rechtsweg einiges machen, nur wer möchte dann das Kind sein, wenn die Schule verliert und das Kind bleiben darf/muss? Recht bekommen muss nicht immer ein Vorteil sein.

    Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.(Marcus Aurelius)
    Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird, zu leben.(Marcus Aurelius)

  • So, da nun genug über Bayern geschimpft wurde, möchte ich auch andere Beispiele nennen. Meine Tochter bekam mit neun Jahren Diabetes und besuchte die Grundschule in Friedberg(BAYERN). Die damalige Lehrerin war sehr bemüht, daß meiner Tochter während des Krankenhausaufenthalt der Lernstoff zukam. Nach dem Krankenhaus, fand auch ein Gespräch mit der Lehrerin statt und es war nie ein Thema, daß meine Tochter nicht mehr in die Schule gehen dürfte. Nach der Grundschule wechselte meine Tochter an die Realschule in Friedberg (auch wieder BAYERN) auch dort war es nie ein Thema, im GEGENTEIL, meiner Tochter wurde erlaubt während dem Unterricht zu Essen oder Trinken. Ihr wurde sogar erlaubt, das Handy zu benutzen, falls sie bei mir oder meiner Frau was Zuckermäßiges nachfragen wollte. Ich glaube man braucht die Hand nicht umdrehen, es gibt an jeder Schule, egal welches Bundesland, gute und schlechte Lehrer.

  • So, da nun genug über Bayern geschimpft wurde, möchte ich auch andere Beispiele nennen. Meine Tochter bekam mit neun Jahren Diabetes und besuchte die Grundschule in Friedberg(BAYERN).


    Naja, das ist ja nur Halb-Bayern (Regierungsbezirk Schwaben). :P :P :P



    Ganz ehrlich, ein Stück weit kann ich eine gewisse Skepsis bei einem Verantwortlichen (in diesem Fall bei der Lehrerin) schon verstehen. Wohlgemerkt "Skepsis" und nicht "Ignoranz". Wir wissen ja alle, dass ein paar Diabetes-Grundkenntnisse sehr einfach zu vermitteln sind. Dennoch behaupte ich mal, jeder von uns hätte gewisse Vorbehalte/Skrupel/Ängste/Sorgen, wenn er/sie plötzlich für ein Kind verantwortlich ist, dass eine "unbekannte" Krankheit hat. Ich habe meinen Diabetes erst mit 20 bekommen, aber Leute, die für mich "verantwortlich" waren (bspw. Trainer beim Sport) waren immer sehr erleichtert als ich nach meiner Mitteilung, dass ich Diabetes habe, gesagt habe "Mach dir keine Gedanken Coach, ich kümmere mich schon drum." Bei einem Grundschulkind geht das halt nicht so einfach.
    Dass das alles durch eine kurze Schulung zu beseitigen ist und dass die Lehrerin & Schule sich skandalös verhalten, steht dennoch außer Frage.

  • In Amerika würde es sowas nicht geben. Dort gibt es schon seit langem in der Schule eine Schulkrankenschwester die sich um alles kümmert und zu der die Kinder jederzeit gehen können.
    Aber so was wäre ja in Deutschland nicht bezahlbar. :whistling:

  • Christina-Nadine


    Meinst Du dieses Amerika, wo Studenten schon vor Beginn ihrer Karriere hochverschuldet sind, weil die erstens kein Geld für das Studium haben und zweitens die Studenten wegen Erkrankung ihrer Eltern und nötigen Operationen entsprechend hohe Kredite aufnehmen müssen, damit die Eltern überleben?


    Ja, das ist schon toll, das die eine Krankenschwester haben. Ein entsprechender Kurs, der sogar kürzer ist, als die Schulung eines Neu-Diabetikers würde hier auch ganz ohne Krankenschwester auskommen. Das benötigte Material bringen die Kinder doch mit.


    Ich weiss ja nicht wie es heute an den Schulen ist, aber bei uns gabs immer eine/n LehrerIn, die in Erster Hilfe ausgebildet war und die jederzeit geholfen hat. Bei uns war es passenderweise die Lehrerin für Bio und Mädchenschulsport.

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  • Ich verstehe nicht, weshalb sogar eine Schulbegleitung für das betroffene Mädchen abgelehnt wurde!
    Als mein körperbehinderter Sohn vor 25 Jahren eingeschult wurde, gabs zwar keine Schulbegleitung,
    aber mehrmals wöchentlich kam eine Sozialpädagogin zur Schule und unterstützte ihn. Sogar eigens
    für ihn wurde eine Rampe gebaut.
    Gleiches später in der (damals noch gebräuchlichen, jedenfalls in Niedersachsen) Orientierungsstufe genauso.


    Außerdem habe ich in den letzten vier Jahren ehrenamtlich ein autistisches Kind zuhause betreut. Es hatte auch
    in der Grundschule eine Schulbegleitung, wo ich - rein vom Gefühl her, wenn es zur Wahl stünde - eher dem
    Kind mit Diabetes eine solche zugestehen würde.


    Wenn es mein Kind wäre, das nicht mehr zur Schule dürfte, würde ich auf die Barrikaden gehen und sämtliche
    Hebel in Bewegung setzen. Was für ein Weltbild wird dem Mädchen vermittelt?? Es muss sich doch für aussätzig halten!