ULTRASCHNELLES INSULIN Fiasp erhält Zulassung

  • NovoNordisk hat die EU-Zulassung für sein ultraschnelles Insulin Fiasp erhalten.
    Die neue Insulin aspart-Formulierung wirkt noch rascher als Insulin aspart in NovoRapid.
    Es soll damit der gesunden physiologischen Insulinausschüttung noch näher kommen.
    Indiziert ist Fiasp zur Therapie des Diabetes mellitus bei Erwachsenen.


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    Das ultraschnelle Insulin Fiasp senkt den HbA1c bei Typ 1-Diabetikern stärker als NovoRapid. (Foto: NovoNordisk)



    Die EU-Kommission hat dem neuen Insulin Fiasp® die Zulassung erteilt: Fiasp®enthält eine weiterentwickelte Formulierung des schnell wirksamen Insulin aspart in NovoRapid® und wirkt dadurch noch rascher als dieses. Beide Arzneimittel sind aus dem Hause NovoNordisk – das pharmazeutische Unternehmen plant die Markteinführung von Fiasp® bis Mitte 2017. Die Indikation des ultraschnellen Insulins umfasst die Therapie von erwachsenen Diabetes mellitus-Patienten. Mit dem positiven Zulassungsentscheid folgte die EU-Kommission der Empfehlung des Humanarzneimittelausschusses der EMA vom November 2016.


    Die Weiterentwicklung von NovoRapid® und der damit verbundene noch raschere Wirkeintritt von Fiasp® im Vergleich zu diesem, gelang NovoNordisk durch den Zusatz zweier Hilfsstoffe: Vitamin B3 (Niacinamid) und Arginin. Während die Aminosäure der Stabilisierung dient, bewirkt Niacinamid, dass die Insulin aspart-Hexamere nach Applikation schneller in resorbierbare Monomere zerfallen, was letztlich zu einem noch zügigeren Wirkeintritt von Fiasp® führt. Diabetiker können das neue Insulin zwei Minuten vor bis 20 Minuten nach Beginn der Mahlzeit subcutan applizieren. Die Empfehlung der Fachinformation zu NovoRapid® lautet hingegen, das Insulin „unmittelbar vor einer Mahlzeit“ zu verabreichen und nur „falls erforderlich ... kurz nach einer Mahlzeit“ zu spritzen.


    Präzisere, physiologischere Insulinwirkung


    Durch den noch früheren Wirkeintritt, soll die neue Insulinformulierung den tatsächlichen physiologischen Bedingungen – wie sie bei Stoffwechselgesunden vorliegen – noch näher kommen. In zwei Studien (onset 1 und onset 2) untersuchte NovoNordisk Fiasp® an insgesamt 2100 Typ 1- und Typ 2-Diabetikern. Der Vergleich lief gegen NovoRapid®. Alle Diabetiker erhielten zusätzlich ein Basalinsulin, Diabetiker mit Typ 2 außerdem noch Metformin.


    Fiasp verbessert HbA1c


    Fiasp® senkte bei Typ 1-Diabetikern die postprandiale Plasmaglucose stärker als NovoRapid®. Zudem verbesserten Fiasp®-therapierte Diabetiker signifikant ihren HbA1c-Wert im Vergleich zur NovoRapid®-Gruppe, wenn die Patienten die Insuline direkt zu den Mahlzeiten applizierten. Wurden die Insuline allerdings 20 Minuten nach Beginn der Mahlzeit verabreicht, war Fiasp® NovoRapid® beim HbA1c-Wert nicht mehr überlegen.


    Auch Diabetiker, die an Typ 2 erkrankt waren, zeigten nur eine vergleichbare Senkung ihrer HbA1c-Werte unter Fiasp® und NovoRapid® und somit lediglich eine Nichtunterlegenheit von Fiasp®. Der postprandiale Glucoseanstieg war mit der neuen Insulin aspart-Formulierung geringer – jedoch im Vergleich zu NovoRapid®nicht statistisch signifikant.


    Als häufigste unerwünschte Arzneimittelwirkung zeigten die Patienten Hypoglykämien unter Fiasp®. Diese waren allerdings nicht häufiger oder schwerer ausgeprägt als bei Diabetikern, die NovoRapid® als Insulin einsetzten. Wie bereits NovoRapid®, eignet sich auch Fiasp® für eine Insulininfusion mittels Pumpemsystem.


    Quelle: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/


    Thread im Forum: Faster Acting Insulin Aspart / NovoRapid

    Gruß euer Grisu


    Wir leben mit dem Diabetes und nicht für den Diabetes :nummer1:

  • Moin Grisu,


    Der folgende Satz ist meiner Meinung nach etwas leichtfertig dahin geplaudert.


    Diabetiker können das neue Insulin zwei Minuten vor bis 20 Minuten nach Beginn der Mahlzeit subcutan applizieren. Die Empfehlung der Fachinformation zu NovoRapid® lautet hingegen, das Insulin „unmittelbar vor einer Mahlzeit“ zu verabreichen und nur „falls erforderlich ... kurz nach einer Mahlzeit“ zu spritzen.


    Du wirst sicherlich sofort erkannt gaben was ich meine.


    Trotzdem werde ich meine Bedenken kurz Formulieren, jeder Zeitpunkt einer Insulierung ist nicht allein vom Moment der Nahrungsaufnahme abhängig sondern die Höhe des aktuellen BZ wird auch beim neuen Insulin nicht zu vernachlässigen sein um zu hohe pp Werte zu vermeiden, sodass auch hier ein SEA erforderlich sei kann.


    Das Thema Diabetes hat es verdient etwas sorgfältiger zu berichten.


    Damit habe ich Dich, lieber Grisu nicht gemeint.


    Gibt es noch Hinweise zum Mengenabhängigen Wirkkurven verhalten.


    MLG


    Hinerki

  • Fiasp® senkte bei Typ 1-Diabetikern die postprandiale Plasmaglucose stärker als NovoRapid®. Zudem verbesserten Fiasp®-therapierte Diabetiker signifikant ihren HbA1c-Wert im Vergleich zur NovoRapid®-Gruppe, wenn die Patienten die Insuline direkt zu den Mahlzeiten applizierten. Wurden die Insuline allerdings 20 Minuten nach Beginn der Mahlzeit verabreicht, war Fiasp® NovoRapid® beim HbA1c-Wert nicht mehr überlegen.


    Der Absatz ist sowas von lächerlich. Wenn man also ein herkömmliches Insulin, das einen SEA erfordert, falsch anwendet und sich beim neuen Insulin nicht an die Herstellerempfehlung hält und trotzdem kurz vor der Mahlzeit spritzt, dann kann man seinen HbA1c senken. Was lernen die Marketingfritzen daraus? Nichts!

  • Ich glaub du hast den Abschnitt falsch verstanden. Bei Novorapid ists so, das die Glucoseaufnahme ganz offensichtlich schneller ist als der Wirkeintritt.des Insulins, ergo gibts ne BZ Spitze. Beim neuen setzt die Wirkung des Insulins schneller ein, die BZ-Spitze (Wettlauf zwischen Aufnahmekinetik der Glucose und Wirkkinetik des Insulins) scheint zumindest bei Typ-1 gesenkt. Weshalb "wir" auch einen SEA machen um die Abweichung der beiden Kinetikkurven in Summe möglichst klein zu halten.


    Was dafür spricht: Nach einer Mahlzeit hinterhergeschossen ändert sich im Vergleich zu Novorapid nix. Zu spät ist zu spät. Der fehlende Nutzen bei Typ-2 kann möglicherweise durch deren eigenes Insulin verursacht sein, weil das zu Mahlzeiten noch etwas mitspielt.


    Und ich will nicht wissen, wie viele (gerade ältere Typ-2) erst nach Mahlzeiten spritzen. Weil die dann genau wissen wieviel sie gegessen haben, ne fette Spitze kassieren und damit auf der bauchspeicheldrüse rumtrampeln.


    Ich bin gegenüber einem Wechsel nicht abgeneigt, der Wirkstoff an sich ist schließlich der selbe.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Auch Diabetiker, die an Typ 2 erkrankt waren, zeigten nur eine vergleichbare Senkung ihrer HbA1c-Werte unter Fiasp® und NovoRapid® und somit lediglich eine Nichtunterlegenheit von Fiasp®. Der postprandiale Glucoseanstieg war mit der neuen Insulin aspart-Formulierung geringer – jedoch im Vergleich zu NovoRapid®nicht statistisch signifikant.


    Mal davon abgesehen, daß ein schnelleres Insulin auch gar nicht unbedingt dafür gedacht ist, den 1c zu verbessern (weil kürzere Spitzen ja den 1c nicht beeinflussen) sondern vor allem, Spitzen zu vermeiden (die ja unabhängig vom 1c vermieden werden sollten) und daher das gar nicht unbedingt die Überlegenheit eines schnelleren Insulins ausmacht: Hat jemand eine Idee, warum es hier zwischen Typ 1 und 2 solche Unterschiede geben könnte?


    Überhaupt, was heißt denn das "vergleichbare Senkung"? Die mit Novo haben ihren 1c auch gesenkt? Wieso? Haben die vorher alle nur Normalinsulin gespritzt?

  • Ich glaub du hast den Abschnitt falsch verstanden. Bei Novorapid ists so, das die Glucoseaufnahme ganz offensichtlich schneller ist als der Wirkeintritt.des Insulins, ergo gibts ne BZ Spitze. Beim neuen setzt die Wirkung des Insulins schneller ein, die BZ-Spitze (Wettlauf zwischen Aufnahmekinetik der Glucose und Wirkkinetik des Insulins) scheint zumindest bei Typ-1 gesenkt. Was dafür spricht: Nach einer Mahlzeit hinterhergeschossen ändert sich im vergleich zu Novorapid nix. Zu spät ist zu spät.



    naja, auch beim Hinterherspritzen hilft ein schnelleres Insulin: Klar kann man dann die Spitze nicht mehr so verhindern, aber die Zeitdauer der Spitze kann man damit verkürzen.

  • Und jetzt warten wir auch mal ab, welchen Preis sie für das neue Zeug aufrufen. Das wird ja maßgeblich bestimmen, ob es verschrieben wird.

  • Danke für die Info, Grisu.


    Wäre mal interessant zu wissen, ob Novo Nordisk sich um den deutschen Markt bemüht oder ob man G-BA und IQWiG von vornherein aus dem Weg geht. Den Fehler der Tresiba-Geschichte wird man ja hoffentlich nicht wiederholen. (Ein Jahr im Vertrieb und nach dem Streit über den Erstattungsbetrag vom Markt nehmen :arghs: )
    Dann besser gar nicht erst in D anbieten.

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Jedenfalls haben die hier ehrlich reingeschrieben, dass es bei Typ-2 nix bringt. Was nunmal 95% aller ICTler betrifft. Somit ist eine "Kostenexplosion" faktisch ausgeschlossen so lange sich die Docs samt Rezeptblock dran halten.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Und was ist mit der Antikörperbildung? Die ist dann auch schneller als bei NovoRapid?

    LG
    Schaf

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  • Was soll die Formulierung das damit zu tun haben? Der Wirkstoff ist der selbe, der wird nur schneller aufgenommen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Weil NR dafür bekannt ist, das man bei Nutzung des Insulins Antikörper bilden kann, und das Insulin oftmals nicht mehr wirkt (s. auch Bericht im Insuliner). Deswegen meine provokative Frage, ob sich dann die Antikörper beim neuen Insulin, welches eine Weiterentwicklung des NR ist, auch schneller entwickeln...

    LG
    Schaf

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  • Würde mich über eine Zulassung sehr freuen. Je schneller, desto besser, desto näher an Lebensqualität dran. Ist man bei Lilly nicht auch bereits in Phase I beim neuen ultraschnellen Insulin?



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  • Jedenfalls haben die hier ehrlich reingeschrieben, dass es bei Typ-2 nix bringt. Was nunmal 95% aller ICTler betrifft. Somit ist eine "Kostenexplosion" faktisch ausgeschlossen so lange sich die Docs samt Rezeptblock dran halten.


    siehe oben - ich habe keine Ahnung, was die da getestet haben wollen, aber ein schnelleres Insulin bringt selbstredend auch Typ2ern was. Mindestens in der Vermeidung / Verkürzung von Spitzen. Selbst wenn diese unter der 1c-Relevanz-Schwelle liegen sollten. Von der ja leider nicht relevanten Verbesserung der Lebensqualität ganz abgesehen.


    Von daher hoffe ich als Typ2er sehr, daß sie es zum normalen Analogon-Preis auf den Markt bringen.

  • Guten Abend,


    ist das schnelle Insulin auch im Pen, also ohne Pumpe, verfügbar?


    Schöne Grüße

  • Es ist noch gar nicht verfügbar in D.
    Also abwarten und Tee trinken.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Vermutung: Typ-1 braucht typisch weit geringere Mengen als Typ-2. Wenn die neue Formulierung die Selbstassoziation des Insulins ETWAS verringert, werden kleine Mengen der Spritzstelle schneller resorbiert. Bei den hohen Mengen der Typ-2 ist die lokale Konzentration halt zu hoch und es ergibt sich kein echter Vorteil.


    Pumpis und Kinder dürften davon am meisten profitieren, die haben die lokal niedrigsten Konzentrationen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

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  • Guten Abend,


    ist das schnelle Insulin auch im Pen, also ohne Pumpe, verfügbar?


    Schöne Grüße


    Ist Kaffeesatzleserei, aber "Wie bereits NovoRapid®, eignet sich auch Fiasp® für eine Insulininfusion mittels Pumpemsystem." würde ich so deuten, daß Pen als Standard angesehen wird. Was natürlich noch gar nichts über Patrone vs. Fertigpen sagt, das nur nebenbei,

  • Hoffentlich gibt es dann auch das für die Insight in den Fertigampullen.

    Gelassenheit ist eine anmutige Form von Selbstbewusstsein!
    (Marie von Ebner-Eschenbach)